Hallendach Dämmung

nebulein

Admiral
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Hallo,

hier treffen sich ja viele Experten verschiedenster Branchen und da ich bis jetzt leider keinerlei Fachforum für so etwas finden konnte, versuche ich mal hier mein Glück.

Folgender Sachverhalt:

Ich bin seit kurzem Selbständig mit einem Handel und habe auf meinem Grundstück eine Lagerhalle stehen, die Stück für Stück modernisiert wird und unter anderem auch als Verkaufsräumlichkeiten, Büro, Werkstatt etc. ausgerüstet werden soll. Es handelt sich dabei um eine ca. 190qm große Halle mit einem Satteldach. Ich habe mal ein Bild im Netz gesucht, damit man sich das genauer vorstellen kann. Der Büro und Verkaufsbereich wird räumlich getrennt und erhält eine separate Dämmung. Es geht hauptsächlich um den Werkstattbereich.

Abbildung ähnlich, der Stahlrahmen kommt unserer Hallenkonstruktion ziemlich gleich:
http://www.suchebiete.com/userbilder/4b214de000af9.jpg

Die Halle ist über 30 Jahre alt und durch einen Fahrzeugbrand wurde die Dämmung in der Halle zerstört 2011. Damals waren einfach Styroporplatten verbaut. Die Dämmung war im Winter ich nenne als mal ausreichend, aber jetzt holt man sich bei Minusgraden draußen dort den Kältetot. Allerdings kommen diese Platten wegen dem Brandschutz nicht mehr in Frage.

Ich hab schon mich an diversen Quellen informiert, aber erhalte immer unterschiedliche Antworten, wodurch ich jetzt ziemlich verunsichert bin, was wirklich gut währe. Mein Budget ist, dadurch das ich erst seit kurzem Selbständig bin begrenzt, zudem wollten wir das ganze in Eigenleistung am Wochenende selbst wieder dämmen. Doch was nimmt man da? Es handelt sich um knappe 300qm Dachfläche die es zu dämmen gilt. Das Dach selbst besteht aus Asbest Ethanitplatten.

Vielleicht kennt sich hier ja jemand mit Hallenbau aus und kann mal ein paar Tipps geben, ich hab schon einiges gelesen von klassischer Dämmung über Schaum(wird wohl oft bei Ställen verwendet) bis hin zu Polyurethanplatten. Ich suche quasi die eierlegende Wollmilchsau, sprich einfach zu befestigen, so dass man es auch selbst kann und möglichst gute Dämmung bei geringen Kosten. Was könnt Ihr da empfehlen?
 
woodpeaker schrieb:
Kommt darauf an wie du heizen willst?

Also auf lange Sicht soll eine Zentralheizung installiert werden, wo dann Gebläse an die Decke kommen und das Büro ganz normal über Heizkörper beheizt wird.

Aktuell haben wir für die Werkstatt aber ne Dieselkanone, da im Moment abends nach der Arbeit vielleicht mal 2 Stunden dort noch was gemacht wird und das Büro kriegt dann vorerst nen kleinen Holzofen.
 
Nur mal am Rande: müssen Asbest-Eternitplatten nicht zwingend ausgetauscht werden?

https://de.wikipedia.org/wiki/Asbest
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nicht grundsätzlich. Asbest wird nur bei Bearbeitung (bohren, sägen, schleifen) frei gesetzt, bei einem ruhenden Dach passiert daher recht wenig. Trotzdem empfiehlt es sich da mal rüber zu streichen, damit minimiert man das Risiko das etwas freigesetzt wird massiv.
 
Ethernitplatten müssen erst bei baulichen Veränderungen getauscht werden. Wenn man das Dach an sich unberührt lässt muss nichts gemacht werden. Auch Dämmung von innen geht ohne das Dach neu zu decken. Nur pass auf wenn da ein neuer Schornstein rein muss, dann bist du voll dabei. Alternative ist aussen einen Edelstahlkamin nach oben wegführen.

Aber Zentralheizung, egal welches Heizmedium, verlangt einen brandsicheren, abgeschlossenen Raum mit Feuerschutztür.
Ist aber in einer Halle eher weniger zu empfehlen, da du zwar die Räume schön warm bekommst, aber in der Fläche wird das dann unwirtschaftlich. Da ist eine Gebläseheizung effektiver. Die kann man aber wieder nicht mit Wasser kombinieren. Dann bleiben nur die Gebläseradiatoren unter der Decke.

Oder du ziehst eine Zwischendecke unter der Stahkonstruktion ein, dann hast du weniger Volumen zu beheizen.
Wenn dann die Wände auch noch aus Gasbetonelementen bestehen, und die Fenster in Einfachverglasung sind, dann ist mal richtig isolieren angesagt.

Und kleiner Ofen für den Übergang zum heizen ist so ohne weiteres nicht erlaubt. Frägt sich auch wo du den Kamin hernimmst.
Den Ofen muss der Schornsteinfeger abnehmen.
 
Ja das mit dem Ofen ist mir bewusst, aber den habe ich bereits der hat ne Plakette und der Schornsteinfeger meinte kein Problem kriegen wir hin. Also gehe ich mal davon aus das der Ofen ok ist. Der empfahl mir auch schon einen Kamin außen.

Zwischendecke geht leider nicht da die Deckenhöhe weitestgehend benutzt wird. Ich habe heute mal die Fläche zwischen den Stahlträgern gemessen. Die Tiefe beträgt 120mm und ca. 1100mm breit sind die Elemente.

Von PUR Platten bin ich inzwischen komplett weg, da die die gewisse Brandschutzverordnungen erfüllen einfach zu teuer sind, da sind ruckzuck 30-40 € pro m² am Start.

Nach dem Brand war ein Dachdecker da und der sagte ich soll die Ethanitplatten drauf lassen, da sie nicht beschädigt wurden. Denn zum einen ist die Entsorgung durch das Abest sehr teuer, zum anderen dürfen das nur speziell ausgebildete Betriebe. Außerdem meinte er zu mir, dass die Platten noch mit das stabilste waren was gebaut wurde und locker 70 Jahre halten. Ich will diese Platten auch ehrlich gesagt nicht austauschen, denn da sprechen wir schnell von 5 stelligen Beträgen.

Zur Dämmung selbst wurde mir empfohlen Dämmwolle zwischen die Träger zu stopfen und das ganze mit Gipskartonplatten zu verschließen. Soll wohl in Sachen Kosten/Nutzen das beste sein. Ich habs mal zusammen gerechnet und ja das war im Rahmen des machbaren.

Aber ich hab noch ein paar Fragen dazu.

1. Kann ich die Gipskartonplatten direkt an die Stahlträger schrauben oder Brauche ich eine Holzlattenkonstruktion?

2. Soweit ich das bis jetzt verstanden habe kommt zwischen die Dämmung und die Gipskartonplatten eine Dampfbremse/Dampfsperre?

3. Was kommt denn zwischen die Dämmung und die Ethernitplatten?
 
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