Heimnetzwerk für drei Etagen und Terasse

germanrule

Ensign
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Hallo,

im Haus meiner Eltern ist derzeit ein kleines Chaos aus Netzwerken und Repeatern vorhanden. Das soll vereinfacht werden. Die Anzahl der gleichzeitig genutzten Endgeräte wird maximal (wenn Besuch da ist) 12 betragen (kein Smarthome).

Das Haus hat knapp 190m² auf drei Stockwerken und im EG vor einer Fensterfront noch eine kleine Terasse (ca. 5m*5m) hinter einer großen Fensterfront die ebenfalls WLAN bekommen soll. Decke vom EG ins 1. OG ist aus Beton, die andere nur aus Holz, Spanplatten etc. Das 2. OG ist quasi nur ein kleines Schlafzimmer.

Die Ansprüche an das Netzwerk sind nicht hoch. Es soll auf allen Etagen und auf der Terasse stabil laufen (Surfen, Videotelefonie), ohne dass man, wie aktuell, das Netzwerk manuell wechseln muss.
Was also benötigt wird, ist was dem Endkunden als "Mesh" verkauft wird, auch wenn es sich, soweit ich es verstehe, nur um "Handover" handelt. Geschwindigkeit und Ping sind zweitrangig, es liegen sowieso nur 50mbit an. Um zukunftsfähig zu bleiben, sollte das Netzwerk aber mind. 100mbit leisten können. Wifi ac sollte also ausreichen.
Zusätzlich soll es möglich sein, aus dem Netzwerk zu drucken. Der angeschlossene Laserdrucker kann aktuell natürlich nur aus dem Netzwerk der Routers heraus erreicht werden, an welches er angeschlossen ist.

Das mMn schreckliche Modem (Unitimedia/UPC) steht im 1. OG.

Die erste Idee war natürlich, für 200€ ein fertiges "Mesh" System, z.B. das TP-Link Deco M4 zu kaufen und eine Einheit davon ans Modem anzuschließen und jeweils im EG (fast direkt darunter) und 2. OG (Dachboden mit Schrägen) einen Satteliten zu platzieren.

Das müsste eigentlich funktionieren, allerdings hätte man dann nicht die Möglichkeit zu drucken und kein richtiges Heimnetzwerk, oder?

Leerrohe müssten vorhanden sein, wenn man das ganze ohne das Verlegen von Kabeln lösen könnte, wäre das natürlich besser. (Es könnte zur Not auch gebohrt werden.)
Am wichtigsten ist aber, dass das Ganze jetzt einmal eingerichtet wird, wartungsarm ist, und in den nächsten Jahren nicht aktualisiert werden muss.

Wäre es wohl ausreichend...
1. eine Fritzbox ans Modem anzuschließen, welche das 1.OG versorgt,
2. durch ein Leerrohr ein Kabel ins EG zu verlegen, dort einen "mesh"fähigen Repeater von AVM (FRITZ!Repeater 2400?) zu platzieren,
3. und einen "mesh"fähigen, Repeater von AVM (FRITZ!Repeater 1200?) unverkabelt im 2.OG zu platzieren?

Mich würde interessieren, wie ihr das Ganze aufziehen würdet und welche Hardware ihr auswählen würdet.

Viele Grüße
Nils
 
Deine Ideen sind nicht falsch.
Wenn du eh schon vom Modem genervt bist, macht eine Fritzbox ggf. Sinn und dann bietet sich es auch an gleich die Repeater/APs von AVM dazu zukaufen. Die können ja auch Ethernet Backhaul wenn vorhanden, da du ja angibst dass du ein Kabel durchs Lehrrohr legen kannst.

Ich persönlich denke deine Geräteauswahl ist ausreichend. Man könnte ggf. auch probieren ob der AP im 2. OG überhaupt notwendig ist. Je nach wie gut die Vebrindung von 1. OG zu 2. OG via WLAN ist.
 
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Das TP-Link Teil vergiss mal ganz schnell. Wenn Leerrohre vorhanden sind würde man auf jeden Fall vom EG bis OG1 Kabel einziehen wollen.
Da der Kabelrouter ja im 1. OG steht. Der kann doch das Stockwerk ausreichend versorgen, wenn nicht tauschen gegen aktuelle Fritzbox.
Man braucht also nur LAN-Kabel ins EG und einen Access Point dort.
Für OG2 muss man halt sehen ob dort das WLAN durch die Holzdecke ausreichend ankommt. Falls nicht würde man auch dort einen Access Point plazieren gespeist vom LAN Kabel.
Wenn der Zugang derzeit nur 50Mbit/s ist, würde man aber nicht für 100Mbit/s zukünftig planen, sondern für Gigabit. Sonst stellst Du alles innerhalb der nächsten 10 Jahr noch mal um. 100Mbit/s war der Standard bis 2010. Heute ist das Gigabit.
Also Kabel verlegen, die Geräte-Hardware lässt sich ja schnell tauschen.
Damit Du nicht immer die Netzwerk händisch wechseln must alles identische ssid und WPA2 PW.
Verwende doch die alte Repeater Hardware als Access Points. Das geht wenn LAN Buchsen vorhanden sind.
190QM auf 3 Stockwerken das läuft doch auf 70-80Qm pro Stockwerk hinaus. Dafür reicht normalerweise ein zentral plazierter Access Point pro Stockwerk. Die Versorgung auf der Terasse durch eine große Fensterfront ist ja relaitv einfach, wenn die Fenster bis zum Fussboden reichen. Wenn nicht, muss man darauf achten, ob unten ein Heizkörper ist. Dann muss der Access Point hoch hängen, sonst ist man im Schatten des Heizkörpers und hat dort keinen vernünftigen Empfang. Auch sollten Access Points nicht hinter TVs stehen. Die LED Panels sind hinten aus Stahl-Blech und schirmen ab.
Die Mesh Geschichten solltest Du nicht überbewerten. LAN ist in jedem Fall besser als Mesh.
Wenn der aktuelle Drucker nur am WLAN des Kabel Routers erreichbar ist, dann ist klar was los ist. Router Kaskaden sind gebaut worden usw. Ist also hauptsächlich ein Konfig Problem. Aber Repeater repeaten immer nur die Hälte. Wenn also an einem Ort wo, 50 Mbit zu 100% ankommen repeatet wird, dann kommen kommen am Repeater nur 25Mbit/s an. So ist das halt mit Repeatern.
 
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Ich würde eher auf einen Router, PoE Injector und APs von uqiquiti setzen, das sollte alles abdecken, wird evtl. bisschen teurer aber damit bist du eigentlich für "alle fälle" gewappnet

Edit: zumal es von ubiquiti auch outdoor ap's für relativ kleine geld zu bekommen sind.
 
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hildefeuer schrieb:
Aber Repeater repeaten immer nur die Hälte.
Wolltest du nicht aufhören diese Halbwahrheiten zu verbreiten?

@germanrule Bevor du los ziehst und alles neu kaufst würde es vermutlich einen Versuch wert sein, die bestehende Umgebung "gerade zu ziehen". Also Routerkaskaden beseitigen, einheitliche SSID & Kennwort vergeben.
Ja, Mesh ist ein netter Werbebegriff weil die Hersteller im Endkundenbereich weil es neu und toll klingt und der simple Begriff Repeater verbrannt ist. Die ersten bzw. nach wie vor billigen Modelle halbierten die Datenrate weil nur ein Funkmodul integriert war bzw. ist. Es gibt aber auch ne Menge guter Modelle, die dieses Problem nicht haben und die volle Bandbreite weiter geben. Aber diese Info hat sich halt nicht so weit herum gesprochen wie man ja hier liest^^
Daher ist Mesh der neue Hype und obwohl es dafür einen Standard gibt, haben ihn die wenigsten Hersteller implementiert und kochen jeweils ihr eigenes Süppchen was oft nur ein gut verpacktes Sammelsurium aus Repeatern, Band Steering, AP Steering und zentraler Verwaltungsoberfläche ist. Muss deshalb nicht schlecht sein aber Mesh nach Standard ist es deshalb noch nicht unbedingt.

Wenn du wirklich alles tauschen willst dann orientiere dich an bereits genannten Tipps und Empfehlungen.
 
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germanrule schrieb:
Wäre es wohl ausreichend...
1. eine Fritzbox ans Modem anzuschließen, welche das 1.OG versorgt,
2. durch ein Leerrohr ein Kabel ins EG zu verlegen, dort einen "mesh"fähigen Repeater von AVM (FRITZ!Repeater 2400?) zu platzieren,
3. und einen "mesh"fähigen, Repeater von AVM (FRITZ!Repeater 1200?) unverkabelt im 2.OG zu platzieren?

Mich würde interessieren, wie ihr das Ganze aufziehen würdet und welche Hardware ihr auswählen würdet.

Antwort: Ja, reicht so aus und habe ich genauso auch bei mir. Fritz!Box 5691 Cable plus zwei Mal Fritz!Repeater 2400 über LAN-Brücke (sprich: Repeater ist es dann nicht mehr, sondern funktioniert als Access Point mit voller Power) - zudem ist dann alles ein Mesh-Netzwerk.

Mehr braucht man dazu nicht sagen.
 
Tornhoof schrieb:
Man könnte ggf. auch probieren ob der AP im 2. OG überhaupt notwendig ist. Je nach wie gut die Vebrindung von 1. OG zu 2. OG via WLAN ist.
Da ist was dran, den AP im 2.OG werde ich versuchen einzusparen.

hildefeuer schrieb:
Wenn der Zugang derzeit nur 50Mbit/s ist, würde man aber nicht für 100Mbit/s zukünftig planen, sondern für Gigabit.
Ja, da habe ich nicht richtig nachgedacht. Die Kabel durch die Leerrohre werden auf jeden Fall mindestens Gigabit. ist ja auch irgendwo eine Investition in das Gebäude. Selbst wenn der AP im 2. OG eingespart werden kann, werde ich meinen Eltern mal nahe legen, dorthin ein Kabel zu verlegen. Wenn der/die ElektrikerIn schon einmal da ist...

hildefeuer schrieb:
Damit Du nicht immer die Netzwerk händisch wechseln must alles identische ssid und WPA2 PW.
Verwende doch die alte Repeater Hardware als Access Points.
Die Repeater unterstützen kein WLAN-ac und einer funktioniert nur über dLAN, das lohnt sich nicht wirklich die weiter zu nutzen. Allerdings habe ich hier noch einen TP-Link Archer C25 rumliegen, vielleicht reicht der ja sogar für das Erdgeschoss...

hildefeuer schrieb:
Dafür reicht normalerweise ein zentral plazierter Access Point pro Stockwerk.
Die Fläche, die im EG WLAN braucht ist sogar ein offener Wohnbereich (Küche, Esszimmer, Wohnzimmer) in L-Form, da sollte es wirklich ausreichen.

hildefeuer schrieb:
Die Versorgung auf der Terasse durch eine große Fensterfront ist ja relativ einfach, wenn die Fenster bis zum Fussboden reichen. Wenn nicht, muss man darauf achten, ob unten ein Heizkörper ist. Dann muss der Access Point hoch hängen, sonst ist man im Schatten des Heizkörpers und hat dort keinen vernünftigen Empfang. Auch sollten Access Points nicht hinter TVs stehen. Die LED Panels sind hinten aus Stahl-Blech und schirmen ab.
Vielen Dank für den Tipp mit den TVs und Heizkörpern, dass die eine signifikante, abschirmende Wirkung haben, wusste ich nicht. Die Fensterfront ist tatsächlich bodentief und geht über die gesamte Breite der Terasse.

hildefeuer schrieb:
Router Kaskaden sind gebaut worden usw. Ist also hauptsächlich ein Konfig Problem.
Ja, hinter dem Modem hängt noch der Router, der damals mitgeliefert worden ist. Ist das denn ein Problem, wenn das gesamte Netzwerk an diesem Router hängt? Jetzt mal unabhängig von der Qualität des Routers.

CrazyT schrieb:
Ich würde eher auf einen Router, PoE Injector und APs von uqiquiti setzen, das sollte alles abdecken, wird evtl. bisschen teurer aber damit bist du eigentlich für "alle fälle" gewappnet

Edit: zumal es von ubiquiti auch outdoor ap's für relativ kleine geld zu bekommen sind.
Das klingt nach einer super Lösung, allerdings muss ich das Ganze auch aus 500km per Telefon troubleshooten können. Deshalb werde ich versuchen, möglichst wenig Hardware zu verwenden.

Tornhoof schrieb:
Wenn du eh schon vom Modem genervt bist, macht eine Fritzbox ggf. Sinn und dann bietet sich es auch an gleich die Repeater/APs von AVM dazu zukaufen.
Welche Fritzbox würdet ihr denn empfehlen? Meine Eltern wohnen im Sauerland und haben aktuell keinen DSL sondern einen Kabelanschluss (coax) von ehemals Unitymedia. "Cable" Fritzboxen sind ja echt teuer. Wäre es da nicht günstiger eine Fritzbox 7530 zu kaufen und als Router hinter dem Modem zu nutzen?

@snaxilian Danke, dass du das mit dem Mesh noch einmal erklärt hast. Wie schon gesagt, die alte Hardware ist (abgesehen vielleicht von meinem TP-Link Archer) viel zu veraltet. Ich versuche Technik auch so lange wie möglich zu nutzen, schon allein aus Nachhaltigkeitsgründen, aber irgendwann ist sie halt am Ende. Dann sollte man sie einfach verschenken/verkaufen oder ordnungsgemäß recyclen.

@Nightchiller Cool, dann hast du ja wirklich genau das im Einsatz, was ich mir vorstelle :) Jetzt muss ich nur noch eine Fritzbox auswählen...
 
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germanrule schrieb:
Das klingt nach einer super Lösung, allerdings muss ich das Ganze auch aus 500km per Telefon troubleshooten können. Deshalb werde ich versuchen, möglichst wenig Hardware zu verwenden.
Oder ne Fritzbox als router, dort WLAN deaktivieren und von dort aus in die APs.

Dann per Fernwartung oder VPN auf die fritzbox und du kannst es von der anderen seite unserer blauen kugel aus troubleshooten ;)
 
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Das wäre natürlich das nonplusultra für diesen Anwendungsfall, mit den U6-Lite hätte man dann auch direkt WIFI 6 am Start.
Werde ich mal im Hinterkopf behalten, ist aber gleichzeitig wahrscheinlich auch mit die teuerste Lösung...
 
CrazyT schrieb:
Dann per Fernwartung oder VPN auf die fritzbox
germanrule schrieb:
haben aktuell keinen DSL sondern einen Kabelanschluss (coax) von ehemals Unitymedia.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit keine öffentliche IP, ergo kein VPN auf Fritzbox möglich weil deren VPN-Server noch in den 90ern und 00ern lebt und nur IPv4 kann.
 
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Zu VPN: Vorsichtshalber checken, ob überhaupt eine IPv4-Adresse von Vodafone (ehem. Unitymedia) vergeben wurde oder "nur" eine IPv6. VPN funktioniert nur über IPv4-Adressen, diese werden aber nur noch selten vergeben.
 
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