Home-Office vs. stellenbedingte Anwesenheitspflicht: Privileg?

Khaotik schrieb:
Tageweise sollte eine Firma sowas schon abkönnen wenn es sonst dringende Termine gibt. Fraglich ist halt, ob solche Termine nicht grundsätzlich zu Zeiten geplant werden können, die AN-Freundlicher sind?
Wo bekommt man Handwerker her, die in 20 Wohneinheiten (zwei Häuser) zwischen 18 und 22 Uhr die Wohnraumstatinen der Heizung warten? Bei 15 Min. pro Wohnung (inkl. Doku) sind das halt mind. 5 Stunden Arbeitszeit plus Anfahrt.

Mittlerweile darf man Deutschalnd offiziell noch nicht einmal defekte Lichtschalter wechseln oder Lampen aufhängen, wenn man kein Elektriker ist.

Khaotik schrieb:
Ich mache meine privaten Termine ja auch außerhalb der Arbeitszeit, selbst wenn ich die Möglichkeit für HO habe.
Meine Handwerker weigern sich leider, Abends nach 18 Uhr hier anzutanzen. Da bleibt, bei genügend kurzem Arbeitsweg, u.U. noch die Zeit zwischen 6:30 und 8:00 morgens. Früher gab es dazu halt entweder Urlaub oder einen zuvor fest geplanten Abbau von Überstunden. In beiden Fällen war ich aber auch dann nicht für die Firma verfügbar, wenn der Kollege kurzfristig krank geworden ist.

Bei meinem Zitat hatte ich mich einzig auf den kurzfristigen Rückruf aus dem HO bezogen, nicht auf die geplante Aufteilung von regelmäßigen HO Tagen unter mehreren Kollegen, die natürlich meist möglich sein sollte.

Khaotik schrieb:
Es kann aber nicht sein, dass andere die Arbeit dann mitmachen müssen wofür sie garnicht zuständig sind.
Das ist bei uns quasi ausgeschlossen. Mir fehlen die Schulungen und auch das Wissen, meine IT-Infra Kollegen vor Ort kurzfristig vertreten zu können oder den Service für ein komplett unbekanntes System zu übernehmen.

Khaotik schrieb:
Ohrstöpsel gibts doch in nahezu jedem verarbeitenden Betrieb.
Ansonsten - selbst besorgen?
Klar, weil der AG mich ins laute Großraumbüro setzt, soll ich mir die Ausrüstung selber besorgen, mit der ich meine Arbeit dort genauso effektiv erledigen könnte wie ich es im HO kann? Da muss der AG schon damit leben, dass ich vor Ort nicht so effektiv bin. Er will schließlich auch, dass ich zwecks "ungeplanter" Kommunikation wieder mehr in die Firma komme. Auch das ist Zeit, die zunächst einmal für meine geplante Arbeit verloren ist. Ob sie sich später für die Firma positiv auszahlt, weiss niemand.

brettler schrieb:
Wahrscheinlich geht es um "Ista" die kommen jährlich zum Ablesen, RWM prüfen usw. Die geben einen Termin vor. Ansonsten muss man gesondert einen vereinbaren was dann extra kostet..
In Zukunft geht es hoffentlich nur noch darum. Wir hatten hier gerade zusätzlich die Mängelabnahme zum Ende der Gewährleistungszeit des Bauträgers. Und noch einen zusätzlichen Termin zum Austausch der Wasseruhren, bei der ich auch keinen Einfluss darauf hatte, dann dieser unnütz als zweiter Termin durchgeführt wurde.

brettler schrieb:
allerdings hat das Problem ja auch ein MA in Präsenz.
Nein, hat er nicht. Da habe ich vorher einfach einen Tag Urlaub eingeplant oder, wenn die Tageszeit grob bekannt war, den Abbau von 4 Überstunden. Das war alles vorher fest im System bewilligt, womit es ein Aufwand für die Firma gewesen wäre, mir diese bewilligte Freizeit kurzfristig (also im Zweifel am selben Tag) wieder zu streichen, weil der Kollege, der vor Ort sein sollte, krank wurde (oder seine Kinder).

brettler schrieb:
Bei uns hat man auch nix dagegen wenn man kleinere private Sachen im HO macht
Man macht es ja nicht im HO. Die Zeit wird nicht verbucht und damit hat man halt die Zeit auch nicht gearbeitet. Genauso wie bei einer vor Ort korrekt abgerechneten längeren Mittagspause. So lange man keinen Telefonservice im HO macht und damit eine Erreichbarkeit quasi "vorgeschrieben" ist, ist das das bei uns kein Problem.

Khaotik schrieb:
Ja, da gebe ich dir auch völlig recht. Den einen Tag wird man schaffen wenn es so blöd zusammenfällt.
Wenn es sich aber über mehrere Tage erstreckt oder sein HO gezielt dazu nutzt, jede Woche an dem Tag seine privaten Termine zu planen, finde ich das eben nicht so geil.
Völlig richtig. Dazu gibt es bei uns schon immer die Vorschrift, dass HO mit dem Chef abzustimmen ist. Wenn der Chef sowas durchgehen lässt obwohl sich Kollegen bei ihm beschweren, dann hat man zumindest keinen guten Chef.

Khaotik schrieb:
Btw. sollte sich die Sache mit den Ableseterminen auch irgendwann erledigt haben. Wir haben dieses Jahr auf Funkmelder umgestellt und die Zähleruhren fürs Wasser sind im Keller frei zugänglich.
Wir haben leider eine zu moderne Heizanlage (Wärmepumpe mit Wohnraumstationen, die in jeder Wohnung Warmwasser und Heizung durch Wärmetauscher generieren). Das Ablesen geht von Anfang an per Funk, aber die Uhren sind in jeder Wohnung verbaut (=Wartung/Austausch alle X Jahre) und auch die Statiion muss selber jährlich gewartet werden. Als Alternative bleibt da nur der nette Nachbar, dem man seinen Wohnungsschlüssel überlässt und der entweder selber Urlaub hat oder schon in Rente ist.
 
Ich könnte nich mal einen Job mit Büropflicht annehmen weil ich einen Hund habe und Single bin, sprich mich alleine um meinen Hund kümmern muss. Es sei denn es sind Hunde im Büro erlaubt, was aber glaube ich eine Seltenheit ist...
 
_killy_ schrieb:
Genau, und an deren Leistung ändert auch HomeOffice nichts. Wer nicht abliefert, liefert nicht ab. Da ist es egal ob sie nun zuhause sitzen oder im Büro.
Das sehe ich anders. Es gibt viele Menschen, die mit den Ablenkungen und deren Verlockungen im Home Office einfach nicht umgehen können.
Und damit meine ich gar nicht das sonstige rumpimmeln in der Wohnung.
Beispiel: Kinder werden an HO Tagen aus der Kita genommen, weil das gesparte Geld verlockend ist. Da vernünftiges Arbeiten und Kinderbetreuung aber oftmals nicht möglich ist, wäre diese Person bei Präsenzpflicht produktiver.
Bei einem betrieblichen Notfall könnten diese AN dann vermutlich auch gar nicht (sofort) ins Büro kommen obwohl es während seiner Arbeitszeit passiert.
Bei Präsenz gäbe es im Notfall nichtmal Verzögerung durch die Anfahrtszeit.
 
@h00bi

Kennst du wirklich Eltern, die ihren Betreuungsvertrag gekündigt haben und die Kinder komplett zuhause betreuen? Vor allem ist die Kinderbetreuung in den meisten Bundesländer nur bis zum 3 Lebensjahr kostenpflichtig.

Die Kinder mal für ein oder zwei Tage aus der Kita nehmen bringt nichts, da du dennoch den vollen Monatsbeitrag zahlen musst. Und die Kitas "verkaufen" auch immer nur die volle Betreuung, egal ob du 5 Tage brauchst oder nicht - sonst bekommst du den Kita Platz erst gar nicht.

Hier wäre ich wirklich interessiert, ob du da Kollegen hast die das so gemacht haben. Bitte aber nicht verwechseln mit Kollegen, die ihre Kinder während der Arbeitszeit betreuen müssen, weil sie erst gar kein Kita Platz bekommen haben, die haben natürlich den Arsch offen, weil Kinderbetreuung und Arbeiten geht schlecht Hand in Hand.
 
ShiftC schrieb:
Aus AG-Sicht müsste man nach meinem Empfinden dann Argumente dafür schaffen.
In einer Marktwirtschaft muss der AG das absolut nicht. Er darf. Aber muss nicht. Und der Arbeitgeber wird das in der Regel genau dann tun, wenn er sonst nicht genügend qualifiziertes Personal findet.

Wenn dir persönlich was an der Stelle nicht passt - sei das Einsatzort, Einsatzzeit, Kleidung, Geräusche, Gerüche, Kollegen - dann hast du zwei Möglichkeiten:

1. Den Job nicht nehmen
2. Versuchen, eine individuelle Zusatzleistungen zu verhandeln, die das ausgleicht.

Und der AG hat die Möglichkeit, deine Wünsche abzulehnen. Und falls - FALLS - sehr viele Kandidaten die Umstände ablehnen und versuchen nachzuverhandeln, könnte der AG auf die Idee kommen, von vorne herein mehr anzubieten. Um das ganze zu beschleunigen.

Fall geklärt. Kein Diskussionsbedarf mehr.
 
Es ist auf jeden Fall sehr interessant, wie verschieden die Ansichten bezüglich des Themas sind. Ich habe die letzten Tage auch mit vielen auf der Arbeit darüber gesprochen und auch da gibt es verschiedene Meinungen.

Ich denke man muss hier auch unterscheiden, inwiefern und wann das HO-Angebot zu Stande kam. Vor dem Bekleiden einer Stelle bzw. während der Bewerbungs- oder Suchphase ist es natürlich eine Frage des Angebots und der Nachfrage. Einen größeren Unterschied gibt es aber dann, wenn die Arbeitsbedingungen sich nachträglich ändern und eine nachträgliche 24/7 HO-Erlaubnis stellt im Vergleich zur Anwesenheitspflicht eine wesentliche Änderung dar. Es ist mMn auf eine Art eine Mentalitätsfrage, wie man anschließend damit umgeht.

Bei uns auf der Arbeit (ca. 2,5k Beschäftigte) kam die HO-Geschichte erst nach bzw. mit Corona. Vorher war das grundsätzlich niemandem erlaubt, egal um welche Tätigkeit es sich gehandelt hat. So konnten von heute auf morgen je nach Abteilung, Gruppe und Team zwischen 0 und 100% der jeweiligen Beschäftigten ins vollständige HO wechseln.

Welche Vorteile das mit sich bringt, muss man nicht diskutieren, auch wenn ich hier nach einigen Beiträgen noch daran zweifle. Abgesehen davon, dass durch die physische Abwesenheit der HO-Beschäftigen einige Vor-Ort Doings für die Vor-Ort-Beschäftigten etwas gehemmt wurden, was nicht Hauptgegenstand des Themas ist, aber dennoch nicht unerwähnt bleiben sollte, gab es für die non-HO Gruppe selbstverständlich keine Nachteile, denn schließlich hat man hier nichts "verloren" bzw. wurde ja nichts abgespeckt.

Allerdings haben Mitglieder der anderen Gruppe, mindestens einen großen Bonus, je nach Fall aber einen riesen Bonus dadurch bekommen. Die üblichen und auch wesentlichen Punkte sind eben von minimal bis deutlich mehr Freizeit, von minimal bis deutlich mehr Flexibilität und auch von minimal bis deutlich weniger Kosten.

Das Argument, dass das ja nicht für alle einen Mehrwert bedeuten muss, gilt in diesem spezifischen Fall aber nicht als Gegenargument, weil die, denen es erlaubt ist, nicht verpflichtet sind, es zu beanspruchen. Sie haben weiterhin ihr eigenes Office. Sie können kommen wann sie wollen und so oft sie wollen.
Wie gesagt: Das ist keine nachträgliche Benachteiligung der anderen, sondern ein nachträglicher Bonus für andere.

Bevor hier wieder komische Äußerungen kommen; Ich gehöre übrigens dazu! D.h. ich profitiere davon, verzichte aber öfter auf HO, weil ich die Abwechslung genieße und nach Feierabend noch irgendwo hinfahren muss/möchte, dass in der Nähe meines AG liegt. Ich habe also Vorteile bekommen, die vorher nicht da waren. Ich kann mir Freitags und Montags schön HO einrichten und ein entspannteres WE haben, erspare mir den Hin- und Rückweg und deren Kosten, bin flexibler, räume zwischendurch die Spülmaschine ein oder aus und und und. All diese Dinge hatte ich vorher nicht. Ich habe sie aber jetzt, ohne mich dafür beworben, darum gebeten oder darüber verhandelt zu haben. Diese Vorzüge wurden mir und vielen anderen gewährt ohne eine Mehrleistung meinerseits. Ich habe bzw. wollte es grundsätzlich vermeiden, aus meiner Perspektive zu erzählen, aber offensichtlich wurde das Thema hier toxisch aufgenommen.

So sagte bereits unser ehrenwerte Hobbyrichter:
IHEA1234 schrieb:
Fall geklärt. Kein Diskussionsbedarf mehr.

BTT:
Jedenfalls ist dieser bzw. sind ähnliche Fälle nach meinem Empfinden nicht fair ggü. den anderen Beschäftigten. Der Ausgleich hierfür muss ja nicht, wie bereits erwähnt, unbedingt Geld sein, sondern vielleicht auch andere Flexibilitäten, die eben bei den entsprechenden Leuten machbar wären.

Wir haben z.B. Outdoor-Only Beschäftigte, die am zyklischen Bereitschaftsdienst teilnehmen. Denen könnte man z.B. erlauben, dass sie während ihrer 24/7 Bereitschaftswoche den Dienstwagen mit nach Hause nehmen und somit bei Einsätzen nicht zuerst in die Firma kommen müssen, um den Wagen abzuholen. Man könnte vielen auch grundsätzlich eine Gleitzeitoption geben, um einen Ausgleich zu finden. So, wie man mir und anderen HO gewährt hat, weil es eben möglich war, kann man doch auch anderen Dinge gewähren, weil es eben möglich ist. Tut man das aber nicht, ist das nach meinem Empfinden eine einseitige Geschichte.

Und hier liegt es nun mal Nahe, dass sich dieser Trend verbreiten wird. Viele AN haben Blut geleckt, viele AG haben gesehen, dass es doch funktioniert. Selbstverständlich wird das irgendwann der Markt klären bzw. Angebot und Nachfrage eben entscheiden, wie man mit den Stellen umgeht, die das nicht erlauben. Dennoch bin ich kein Freund davon, dass man "ausnutzt, wo ma ausnutzen kann" und "nachlässt, wenn es sonst eng wird". Vielleicht bin ich zu idealistisch.
 
Diese Mentalität ist in meinen Augen eine, die zu einer Neidgesellschaft führt. Meiner Meinung nach soll man anderen Leuten deren Dinge lassen und sich selber darum kümmern, dass man selbst gut auskommt.
Leben und leben lassen.
Und wenn mein Kollege eine Gehaltserhöhung kriegt, ich nicht, dann ist mir das zunächst mal egal. Schön für ihn. Vielleicht laufe ich dann auch zum Chef und möchte mehr. Aber nicht mit Verweis auf den Kollegen sondern schlicht mit Verweis auf mich selbst.
Ewige Gleichmacherei geht mir auf den Keks.
 
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ShiftC schrieb:
24/7 HO-Erlaubnis
Interessant, bie uns gelten auch im HO die betriebsüblichen Arbeitszeiten die man auch unter freiwilligem Verzicht auf Nachtzuschläge nur in Ausnahmefällen missachten darf. Da kann ich nicht einfach im HO die gesamte Woche von 20:00 bis 4:45 arbeiten, wenn mir danach ist.

ShiftC schrieb:
Welche Vorteile das mit sich bringt, muss man nicht diskutieren, auch wenn ich hier nach einigen Beiträgen noch daran zweifle.
Ok, dann hat sich das ja erledigt und ich hoffe nur, dass Du nicht irgendwann mal Betriebsrat wirst und dort genauso einseitig nur deine Sichtweise zulässt.

Aber genauso gehe ich davon aus, dass bei Euch alle MA gerecht eingruppiert sind, bei vergleichbarer Eingruppiereung auch den exakt geleichen Lohn/Gehalt bekommen und es auch sonst keine öffentlich nicht bekannten Zulagen/Vergünstigungen gibt, die mit Pech sogar nur davon abhängen, an welchem konkreten Projekt man gerade arbeitet und mit welchen Kollegen man dabei zu tun hat.

ShiftC schrieb:
Wir haben z.B. Outdoor-Only Beschäftigte, die am zyklischen Bereitschaftsdienst teilnehmen.
Der Bereitschaftsdienst wird hoffentlich gerecht vergütet und der Betroffene wird nicht mit ein Paar hundert Euro die Woche für 7 Tage ohne eigene Freizeitgestaltung abgespeist.

ShiftC schrieb:
Und hier liegt es nun mal Nahe, dass sich dieser Trend verbreiten wird. Viele AN haben Blut geleckt,
Viele AG haben sicher auch in der Beziehung Blut geleckt, wie es oben beschrieben wurde: Umwandlung der personalisierten Arbeitsplätze zu Flex-Office. U.U. kommen wir dann ja bald dahin, dass bei Arbeitsplätzen, bei denen X% HO möglich ist, der AN für einen Arbeitsplatz vor Ort zahlen muss, wenn er öfters wie nötig im Werk ist (das kostet den AG schließlich unnötig Geld).

Ach so, bei uns gibt es schlicht keine Arbeitspläze mit 100% Präsenzpflicht, wenn man es auf Monatsbasis sieht. Selbst MA, die zwingend vor Ort Forschen/Produzieren/Support leisten, müssen sich immer wieder forbilden/Vorschriften lesen oder gar Vorschriften anpassen. Wenn dann der Vorgesetzte sich nicht dagegen whert (was anfänglich durchaus vereinzelt vorkam), sind solche Aufgaben immer auch im HO möglich. Und dass die Kollegen niemals zu 50-100% remote/im HO arbeiten können, war ihnen vor Antritt der Stelle bekannt. Im Zweifel (dort, wo es denkbar ist) wären sie sogar selber dafür zuständig, ihre Arbeit so zu organisieren und u.U. ihren Arbeitsplatz so zu ändern (und dies mit den zuständigen Stellen abzuklären), dass sie mehr Arbeit aus dem HO erledigen könnten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Denen könnte man z.B. erlauben, dass sie während ihrer 24/7 Bereitschaftswoche den Dienstwagen mit nach Hause nehmen und somit bei Einsätzen nicht zuerst in die Firma kommen müssen, um den Wagen abzuholen

Wenn das kein fest zugeordneter Wagen mit Fahrtenbuch und 1% Regelung ist, dann ist das steuerlich nicht so einfach und eigentlich nicht zulässig.

die man auch unter freiwilligem Verzicht auf Nachtzuschläge nur in Ausnahmefällen missachten darf. Da kann ich nicht einfach im HO die gesamte Woche von 20:00 bis 4:45 arbeiten, wenn mir danach ist.

Die Nachtzuschläge sind bis auf wenige Branchen gesetzlich keine Pflicht. (auch wenn diese meist gezahlt werden oder in einem TV stehen)
Ein Freizeitausgleich würde auch ausreichen. Aber die bekannten Zuschläge (z.b. 5 € ab 20 Uhr) sind grundsätzlich keine Pflicht.


Momentan wird das HO ja wieder aktuell, da man ein leeres Büro ja nicht heizen muss, und auch kein Licht anlässt. (also wenn Einzelbüros sind)
 
brettler schrieb:
Wenn das kein fest zugeordneter Wagen mit Fahrtenbuch und 1% Regelung ist, dann ist das steuerlich nicht so einfach und eigentlich nicht zulässig.

Kommt ja auf das Fahrzeug an. Bei Werktstatt/Monteurwagen gilt diese Regelung nicht. Die dürfen ganz normal von den Arbeitnehmer mit nachhause genommen werden, ohne das die Arbeitnehmer hier Steuern zahlen müssen. (und am Ende nutzen die Arbeitnehmer diese Wagen auf für private Zwecke - war bei uns im Konzern mit 7k Mitarbeitern zumindest so)
 
Und bei uns (Konzern mit über 100k) MA ist das genau aus den steuerlichen Gründen bei einem Werkstattwagen nicht der Fall..

Das ist aber Einsatzwechseltätigkeit und da beginnt die Arbeit erst auf der Baustelle. Die Fahrzeit dort hin ist immer eine privat fahrt und muss vom MA bezahlt werden.
 
flashbox schrieb:
Ich könnte nich mal einen Job mit Büropflicht annehmen weil ich einen Hund habe und Single bin, sprich mich alleine um meinen Hund kümmern muss. Es sei denn es sind Hunde im Büro erlaubt, was aber glaube ich eine Seltenheit ist...
Das heißt, du arbeitest 100% Remote? Ist das auch so in deinem Arbeitsvertrag festgeschrieben?
Wenn nicht, könnte es doch jederzeit sein, dass das mobile Arbeiten (Was es in den meisten Fällen vermutlich ist; In den wenigsten Fällen wird der AG ein HO stellen) eingestellt wird und du wieder ins Büro musst.
Und da ist dann ein Hund mMn ein schwacher Grund, das abzulehnen.

simpsonsfan schrieb:
Meiner Meinung nach soll man anderen Leuten deren Dinge lassen und sich selber darum kümmern, dass man selbst gut auskommt.
Aber auch nur solange, wie es einen selbst nicht betrifft oder benachteiligt. Wenn ich durch das mobile Arbeiten diverser Kollegen Mehrarbeit habe oder meine Arbeit schwerer erledigen kann (z.B. weil ich mich ständig nach deren Verfügbarkeiten vor Ort richten muss) muss man das nicht stillschweigend einfach hinnehmen und sich denken „Schön für ihn/sie“.
Es darf aus meiner Sicht keine Nachteile für die Arbeitsqualität und -abläufe im Gesamtkontext geben. Falls doch müssen Anpassungen stattfinden oder doch wieder auf Präsenzpflicht umgestiegen werden wenn nur dann eine vernünftige Zusammenarbeit möglich ist.
 
Ich könnte nich mal einen Job mit Büropflicht annehmen weil ich einen Hund habe und Single bin, sprich mich alleine um meinen Hund kümmern muss.

Nichts gegen dich, aber wie was früher oder was hat man noch vor ein paar Jahren gemacht? Mir war reines Homeoffice arbeiten aus dem Bereich wo ich komme nur für IT Entwickler oder Vertriebler bekannt, oder teilwiese Servicetechniker die an 1 Tag ihre Termine geplant haben.

Früher hat man sich die Stellen halt ausgesucht und wenn es nicht passte diese nicht angenommen.

Und man muss echt vorsichtig sein. Bei uns werden auch Stellen als "wo du willst Job" ausgeschrieben. In der Theorie 100% remote allerdings kommt es dann doch oft zu Besprechungen sodass man doch an den Standort muss und dann von unterwegs oder im Hotel mobil arbeitet.. DA hat man auch nix gewonnen..
 
brettler schrieb:
Nichts gegen dich, aber wie was früher oder was hat man noch vor ein paar Jahren gemacht?
Aber ist ja zum Glück nicht mehr früher. Ich würde auch keinen Job ohne HO mehr annehmen. Mein AG kann mich auch gern ins Büro beordern, 450km eine Strecke.
 
Und dann wir wieder beim alten Thema, das es nicht für jeden möglich ist.
 
Khaotik schrieb:
Aber auch nur solange, wie es einen selbst nicht betrifft oder benachteiligt. Wenn ich durch das mobile Arbeiten diverser Kollegen Mehrarbeit habe oder meine Arbeit schwerer erledigen kann (z.B. weil ich mich ständig nach deren Verfügbarkeiten vor Ort richten muss) muss man das nicht stillschweigend einfach hinnehmen und sich denken „Schön für ihn/sie“.
So lange das Problem nicht arbeitsbedingt ist, taugt m.M.n. der Chef nichts.

Solche Dinge können, wenn auch u.U. leicht abgeschwächt, auch mit 100% Präsenzpflicht entstehen. Ob meine Kollegen zu 90% ihrer Anwesenheit im Werk rumlaufen, gerade im Testraum arbeiten, oder zu 90% im Mobile Working (=HO) sind, ist völlig egal. Ich erreiche sie sowieso nur per Telefon oder online und muss im Zweifel einen Termin mit ihnen ausmachen.

Die typische Denke unserer Führungsetage, dass man Leute auch physikalisch antrifft, wenn man ihnen nur das HO verbietet, gilt bei uns schon seit mind. einem Jahrzehnt nicht mehr. Noch nicht einmsal SW-Entwickler kleben >=8h pro Tag an ihrem fest zugewiesenen Bürostuhl, wenn der AG einem den nach ein paar Jahren HO-Möglichkeit überhaupt noch zugesteht.
 
Khaotik schrieb:
Aber auch nur solange [...]
Ja, da bin ich bei dir. Ich bezog mich dabei auf eine Situation ohne Nachteile (was fett markiert war) und habe die Hemmnisse bei den Vor-Ort-Tätigkeiten unterschlagen.
ShiftC schrieb:
Abgesehen davon, dass durch die physische Abwesenheit der HO-Beschäftigen einige Vor-Ort Doings für die Vor-Ort-Beschäftigten etwas gehemmt wurden, was nicht Hauptgegenstand des Themas ist, aber dennoch nicht unerwähnt bleiben sollte, gab es für die non-HO Gruppe selbstverständlich keine Nachteile
Wenn die Produktiviät darunter leidet, würde ich das durchaus ansprechen. Und natürlich kann es auch nicht sein, dass man auf einmal (ohne Absprache und Kompensation) die Arbeit von jemand anderem übernehmen soll. Wenn es plötzlich heißt, mein Kollege kriegt 5 Urlaubstage mehr, die Arbeit muss ich dann zusätzlich erledigen, wäre ich wohl zu recht angefressen.
Aber dann, wenn es für mich keine Nachteile gibt, gönne ich anderen ihre Vorteile normalerweise gerne.
 
Khaotik schrieb:
Das heißt, du arbeitest 100% Remote? Ist das auch so in deinem Arbeitsvertrag festgeschrieben?
Wenn nicht, könnte es doch jederzeit sein, dass das mobile Arbeiten (Was es in den meisten Fällen vermutlich ist; In den wenigsten Fällen wird der AG ein HO stellen) eingestellt wird und du wieder ins Büro musst.
Und da ist dann ein Hund mMn ein schwacher Grund, das abzulehnen.
Wir haben hier in Köln ein Office aber da geht kaum jemand hin. Ich kenne nicht den 100%igen Wortlaut aus dem Vertrag aber da steht sowas wie, dass der Arbeitsort frei wählbar ist, habe auch schon aus dem Ausland gearbeitet :)
 
Ich kann als Maschinenschlosser der Heimarbeit nichts abgewinnen, wenn ich ein Problem habe dann hat der Werksleiter da zu sein und nicht Zuhause die Eier baummeln zu lassen.

Wobei OK macht Homeoffice und wenns ein Problem um 20 uhr gibt, ruf ich zum spass um 22 Uhr an es gibt ein Problem mit dem Auftrag und fahr bitte in die Firma. Das muss er dann weil da ein Fehler im Auftrag ist.
:lol::lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
 
brettler schrieb:
"Gewonnen" habe ich durch das Homeoffice eher nichts, außer einer erhöhten Stromrechnung. Für die Fahrt mit dem ÖPNV die ohnehin nur Tür zur Tür 20 Min. beträgt bezahle ich sowieso nichts.
Wenn dir die fast 4h, die du in der Woche mit Pendeln verbringst, nichts wert sind?
... ich habe dazu eine etwas andere Meinung.

gymfan schrieb:
Mittlerweile darf man Deutschalnd offiziell noch nicht einmal defekte Lichtschalter wechseln oder Lampen aufhängen, wenn man kein Elektriker ist.
Wirklich?
Wäre mir neu und jemanden der sich dran hält kenne ich auch nicht.

gymfan schrieb:
Ach so, bei uns gibt es schlicht keine Arbeitspläze mit 100% Präsenzpflicht, wenn man es auf Monatsbasis sieht.
Bei uns auch nicht (mehr). Selbst die Azubis dürfen mittlerweile bis zu einen Tag in der Woche 'mobiles Arbeiten' machen*.
(Mobiles Arbeiten - es muss nicht zwingend von zuhause gearbeitet werden. Wir dürfen auch vom Strand von Mallorca aus arbeiten, wenn sichergestellt ist, dass die Arbeit ordentlich erledigt wird. Der Chef macht ab und zu was er 'camp office' nennt.)

*Wer jegliche Vertrauen verspielt, bekommt natürlich eine Sonderregelung. Wir hatten einen Azubi, der ist immer wieder früh gefahren und hat dann 'den Rest mache ich später von zuhause' gesagt. Irgendwann rief er dann mal an und wollte wissen, wie das mit dem Remote Login nochmal ging... danach gab's für ihn Anwesenheitspflicht.

GM206 schrieb:
Wobei OK macht Homeoffice und wenns ein Problem um 20 uhr gibt, ruf ich zum spass um 22 Uhr an es gibt ein Problem mit dem Auftrag und fahr bitte in die Firma. Das muss er dann weil da ein Fehler im Auftrag ist.
Sowas lässt sich nicht telefonisch regeln?
Und warum muss sofort der Werksleiter antanzen, gibt es da nicht Zwicheninstanzen die erstmal zuständig sind und dann ggf eskalieren?
 
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