HP SAS Controller + nicht zertifizierte HDD-Firmware?

von Schnitzel

Captain
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Moin zusammen,

ich will dieses Jahr unseren alten Server austauschen und bin gerade an der Herstellerauswahl.
Daher bin ich am Überlegen, ob bei HP nur zertifizierte SAS-Festplatten von den Controllern akzeptiert werden, oder ob auch welche ohne Brand laufen.
Der aktuelle Server ist von Fujitsu - der tut es nämlich nicht. :grr:
Es soll ein HP DL385 Gen10 werden.

P.S.
Scheint wohl auch bei Dell der Fall zu sein.
https://www.computerbase.de/forum/threads/sas-platten-werden-nicht-unterstuetzt.1993535/

Achja, eine Firmware zum flashen gibt es nicht.

Thx.

NACHTRAG
Der Problemserver ist nicht von Fujitsu, sondern von Dell - siehe weiter unten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welcher Server von Fujitsu mag denn keine normalen Platten außer die von Fuji freigegeben?
Arbeite seit Jahren mit Fuji-Servern und nicht deren Platten drin. Geht super.
 
Das ist ein Fujitsu AX4.
 
Aso, ja des is ja eher ein SAN-Disk-Array, kein typischer Fuji-Server...
Dachte eher an Fujitsu Primergy TX150/300 S8 oder RX-Serie.
Da ists kein Problem.

Meinst du ned eher Dell/EMC AX4? Bei Fuji finde ich sowas ned.
 
Sowas haben wir auch im Einsatz. Der hat sie akzeptiert.

Oh, Denkfehler.
Stimmt, der ist von Dell.
 
Ja Dell und HP sind bekannt dafür, nicht gerne fremdes, nicht von ihnen freigegebenes/zertifiziertes verbauen zu lassen bzw dies zu akzeptieren.
Fujitsu ist da offener, aber innerhalb der Garantie machts a Probleme (aber nur weil Garantieleistung dann abgelehnt wird).
 
Sehr schade, dass HP das gleiche Spielchen betreibt. Hab etwas gegooglt, aber nur Themen zu Fujitsu und Dell gefunden.
Mein Problem ist, dass ich einen Server mit einem EPYC haben will, aber Fujitsu hier nichts anbietet. Dell ist eben wegen diesem Firmwareproblem raus, also bleibt nur HP weil ich mit denen früher schon gearbeitet habe.
Dann werde ich ein paar mehr Ersatzfestplatten einplanen ... müssen.

Thx.
 
Mhm ok, das ist doof.
Ja wenns Epyc sein muss/soll, entweder HP mit Ersatzplatten (welche man normal immer direkt auf Vorrat haben sollte) oder selbst einen Server basteln samt Epyc.
Dann haste bei allem freie Wahl.
Serverboard z.B. von Supermicro, RAID-Controller von Broadcom usw.
 
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Naja, ich kann deine Frage zwar gut nachvollziehen (Die Hersteller scheinen aktuell ueber die Platten das Geld verdienen zu wollen), aber ideal ist das fuer einen Server, der produktiv eingesetzt werden soll definitiv nicht, da Fremdherstellerplatten einzusetzen.
Eigene Erfahrungen habe ich nur mit einem Dell R710, also schon etwas aelter.
Wir brauchten SSD Speicher, aber das Budget war aufgebraucht, der Server gebraucht (aber noch in Service) und nicht ueberlebenswichtig. Originale DELL Platten waren schweineteuer, wenn ich mich recht erinnere 5x so teuer wie normale consumer SSDs. Da war die Entscheidung einfach: Normale SSDs im RAID1 sollten ausreichen.
Die Platten, irgendwelche Kingston SSDs, liefen auch, und brachten gute Performance. Aber in den Monitoringschnittstellen waren diese immer auf "Warnung", weil sie halt nicht kompatibel waren. Die Warnlichter an der Front waren bei den Platten auch immer an.
Die Buechse lief dann soweit ganz gut fuer ein Jahr oder so. Dann war von einem auf den anderen Tag die Schreibperformance auf den Platten ploetzlich unter aller Sau.
Man schaut sich natuerlich alles an, und war auch schnell bei den Platten als Problem, aber "offiziell", also von Seitens des Servermanagements war da nichts ungewoehnlich, die Platten standen halt die ganze Zeit auf "Warnung". Konkrete SMART Werte konnte man nicht anschauen.
Ein paar Tage spaeter wiederrum war der Wums aufeinmal nicht nur langsam, sondern weg :D
Eine der physical disks war dann offline, und trotz RAID1 hats die virtual disk (also das RAID) auch offline genommen.
Nennenswerten Datenverlust gabs dank ausreichendem Backup zum Glueck nicht, aber die Downtime bis es auf den anderen Platten lief war aergerlich.
Mangels Service auf den Thirdpary Platten hatten wir natuerlich nur 2 andere Consumer SSD als Ersatzteile (waren glaub ich Samsung EVOs), die dann aber durchhielten bis der Server ersetzt wurde, durch einen R630, mit offiziellen Platten ;)

Lange Rede, Kurzer Sinn: Proaktives Servermonitoring, bei dem man Fehler oft erkennen kann bevor sie zum Problem werden, ist natuerlich ausser Gefecht wenn man keine original Platten einsetzt. Support vom Hersteller, a.k.a. neue Platten bei defekt, gibts natuerlich auch nicht, also muessen Ersatzteile auf Lager sein. Das ein RAID vernuenftig funktioniert ist auch dahingestellt.
Ist das System wichtig und braucht Herstellersupport sollten nur Originalteile verbaut werden.

Und Plattenpreise sind doch noch harmlos... Ich habe letzte Woche mal nebenbei ein RAM Upgrade fuer einen Cisco Router recherchiert:
15.750$ Listenpreis fuer 2 8GB RAM Riegel: https://itprice.com/cisco/m-asr1001hx-16gb=.html
 
Kann ich auch nachvollziehen und gehe auch mit, nur stammt der Karton vom Vorgänger meines Vorgängers und ist damit so alt, dass es keine neuen Platten dafür mehr gibt.
Die Ersatzplatten haben ein Fujitsu-Lable drauf und sollten daher, und auch weil es sich um das selbe Modell handelt, zumindest bis der neue Server da ist, durchhalten.
Consumerware würde ich im Server aber nur als letzte Möglichkeit sehen - wie z.B. bei meinem Spielwiesenserver :D
 
Ich habe mit Lenovo ThinkServern solche Probleme noch nie gehabt.

Den habe ich mit Intel SSDs und WD RED Pro und WD Black am laufen und das seit Jahren.
 
HPE ist da ziemlich gutmütig.
Von einigen Dutzend Servern vom ML G5p (Yupp. Läuft noch. Unser liebes kleines Eisenschwein.) bis DL385 Gen10 Plus die wir bei uns oder Kunden im Einsatz haben laufen max. 5 mit 100% HP HDDs.

Ansonsten ist ein wilder Mix im Einsatz (+- absteigend nach Häufigkeit):
SATA HDDs: Seagate Constellation ES; WD RE4, Red, Gold, Purple, RE2, Velociraptor
SATA SSDs: Intel DC35/36xx, 45/46xx; Seagate 600 Pro; Micron M500DC, 5200/5300; Samsung 8x0 Pro;
SAS HDDs: Hitachi/HGST Ultrastar; Seagate Cheetah, Enterprise Performance, Exos E
SAS SSDs: sTec 840; WD/HGST SS200/530; Seagate Nytro 3032


Probleme:
- Intel DC SSDs die je nach Firmware Version mal ihre Temp und den Wear-Status melden und mal nicht.

- Samsung Pro und Enterprise SSDs zeigen keinen Wear-Status.

- G6/G7 Server, die die Lüfter in den Failsafe Modus schalteten, wenn die HDDs keine Temperatur ans iLO gemeldet haben. Hat die Funktion nicht beeinträchtigt, war nur laut. Extrem laut.

  • Frühe Gen8 P-Controller, die mit Samsung SSDs Schreibraten von <5MB/s hatten.
  • Frühe Firmwares der P-Controller schalteten teilweise die LEDs am Carrier ab, wenn keine originale HDD drin war. Das wurde aber später rausgepatcht und nur noch eine Warnung beim Boot angezeigt alá "One or more hard drives could not be authenticated as genuine. Smart Array will not control the LEDs to this drive". Hats je nach Firmware/HDD dann aber meistens doch getan.
  • Lüfter auf min. 23% oder 35% wenn bestimmte Kombinationen von HDD und Smart Array Firmware zusammen kamen.
Insgesamt war Gen8 die größte Mimose von allen Generationen. Funktioniert hats immer (mit Samsung SSDs anfangs eher nicht), war nur von HPE gewollt super nervig keine LEDs am Tray und ständig eine Warnung im SSA zu haben.

- Gen9 und Gen10 läuft bislang mit allem problemlos und ohne Warnungen.


Die DL385 Gen10 mit Epyc 7xx2 im Feld rennen alle mit recht ähnlicher Config und soweit völlig unauffällig:
2x M.2 240GB orig. HP SATA Onboard am S100i im RAID1 für den (Hyper-V) Host
1-2x RAID1 aus 2x WD/HGST SS200/530 1.6TB SAS SSD am P816
1-2x RAID10 aus 4-8x HP 1.8TB oder Exos E 1.8TB SAS am P816

Und noch ein paar kleinere mit noch Epyc 7xx1 mit jeweils:
2x Intel 960GB DC4500 SATA SSD am P408
3x 600GB HGST C10K SAS Raid5 am P408


3rd Party RAM und H/SDDs beeinträchtigen auch nicht die Garantie des Servers. Im Fehlerfall bittet dich HP max. darum die 3rd Party Teile zu entfernen für die Diagnose. Willst du nicht oder ist es aus technischen oder betrieblichen Gründen nicht möglich, arbeiten sie nur unter Vorbehalt, dass der Einsatz in Rechnung gestellt wird falls sich doch ein 3rd Party Teil als Ursache eines Fehlers herausstellt. War de facto noch nie der Fall.
Selbst defekte Backplanes (bei Gen8 gut 30 Stk., davor und danach nie wieder) in denen nicht eine einzige HP HDD steckte wurden ohne mit der Wimper zu zucken getauscht und die 3rd Party HDDs wieder reingeschoben.
 

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Thx für den positiven Erfahrungsbericht, der sogar DL385er beinhaltet.
Das beruhigt mich gerade enorm.
Dann war meine Entscheidung richtig auf HP zu gehen. Aus Ungewissheit habe ich aber schon in der Anfrage eine gute Reserve an Ersatz-HDDs reingeschrieben - ist gar nicht mal so teuer wie ich erwartet hatte. ... Und eine zweite CPU fürs geplante Upgrade nächstes Jahr, ist auch mit dabei.

Aufgrund der Laufwerksanzahl kommt jetzt in meine Kiste ein P816-Controller rein.
Zum Glück hab ich nicht letztes Jahr bestellt, sonst wäre da jetzt auch nur ein 408er drin, was ich damals übersehen hatte und ich dürfte beim Upgrade auf mehr Laufwerke, gleich auch diesen mit tauschen. Da hätte ich mir in den Hintern gebissen.

SSDs sind leider nicht drin, zumindest noch nicht; dafür ist das Budget etwas zu gering - muss also auch noch bis nächstes Jahr warten.
Von den <5MB/s Schreibraten hab ich aber auch schon gelesen. Merkwürdiges Problem.

P.S.
In meiner alten Firma hatte ich einen DL380 G8 zum Rumspielen - der hatte auch nie Probleme gemacht.
Die alten DL360 G5 liefen auch bis ich gegangen bin, nur war der Speicherplatz etwas seeehr gering.
 
Persönlich als DIY-Typie spricht mich so einer aber schon ziemlich an, aber als Alleinunterhalter im Unternehmen gehe ich beim Server lieber auf Nummer Sicher. Da kann ich es mir nicht leisten, wenn etwas nicht ganz harmoniert.

Bei Clients sehe ich das etwas gelassener, deshalb hab ich in meinem alten Unternehmen die neuen Clients (damals) selbst zusammengeschraubt - da ging es aber auch darum, mehr fürs Geld zu bekommen. So wird es wohl auch hier in meinem jetzigen Unternehmen kommen.
Bevor jemand einhakt, die Clients liefen alle sauber, muss aber nicht sein - ich weiß.
 
Weshalb denn überhaupt HP?
Es gibt zahlreiche, sehr gute Supermicro Partner, die für dich assemblieren. da harmonisiert dann alles und du kannst bequem mit Standardhardware erweitern.

Die HP Garantie bzw. der Service bringt dir wenig, wenn du nicht freigegebene Komponenten einbaust.
Klar, defekter RAM tauscht dir der HP-Service schon wenn du Fremd-HDDs drin hast, aber bei einem RAID Problem ist die Garantie auch erstmal sinnfrei.
 
Ruhig Blut :)
Ich bezweifle auch nicht, dass Supermicro sehr gut ist, aber in meinem jetzigen kleinen Unternehmen kümmere ich mich (schon nach kurzer Zeit) selbst um alles und gehe daher erstmal auf Vertrautes (aus dem Konzern).
Nach dem Serverkauf ist vor dem Serverkauf; der nächste ist auch schon bei der GF terminiert. Bis dann hab ich mehr Zeit mich zu informieren und wer weiß, welcher Hersteller es dann wird.
 
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