Kann GRUB eine Festplatte "killen" ?

NikkyD

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Ich habe mir im Winter eine günstige 30€ SSD von Kingston geholt und in einen alten Mac Mini (late 2012) eingebaut und dann per USB Stick Ubuntu 22.04 LTS installiert. Das ging alles wunderbar aber ich hab das Projekt etwas vergessen.

Diese Woche machte mein alter Windows PC immer mehr Macken und ich wollte ein paar Programme auf den Mac rüberziehen. Ich habe auf dem Mac aber das Admin PW für Ubuntu vergessen (wollte eigentlich keines und hab 123456 gewählt aber das ging nicht mehr). Dann hab ich eine Stunde lang versucht per Neustart + Shift in den Recovery zu kommen um das pw zurückzusetzen. Weil es aber ein Mac ist gibt es kein normales BIOS und ich kam einfach nicht in die Recovery.

Aus Verzweiflung hab ich dann beim Neustart wie wild abwechselnd Shift und Esc gehämmert und war plötzlich im Grub Terminal. Ich hab das erst nicht geschnallt weil ich Linux Noob bin und hab versucht diese sudo commands mit dem Passwort einzugeben. Er sagte mir natürlich, dass er sudo nicht kennt usw. Ich hab dann geschaut ob es irgend einen Befehl mit password gibt und es gab irgendwas mit legacy_password, das hab ich dann mal auf 123 gesetzt. Weil ich nicht wusste wie ich aus diesem Grub wieder rauskomme hab ich eiskalt den Power Button für 8 Sekunden gehalten und der Mac hat sich ausgeschalten... und dann ging es los

Beim nächsten Bootversuch blieb der Bildschirm schwarz, bekam aber Signal. Maus und Tastatur hatten keine LEDs an und schienen nicht zu reagieren. Als es mir zu bunt wurde hab ich den USB Stick rein und wollte einfach Ubuntu neu installieren. Es war ja eigentlich nichts auf der Platte. Er schien aber Probleme zu haben mit der SSD.
Also rein vom USB gebootet und per Terminal diverse Sachen mit der Platte versucht. Er erkennt die Platte, aber mit unbekanntem Inhalt und Dateisystem. Jeglicher Zugriff auf die Platte per Terminal braucht ungelogen 2 Minuten. Ich habe alles was ich mit google finden konnte ausprobiert. Mal meldet der Mac was von der magic number im Superblock, dann sagt er dass einfach nichts auf der Platte ist, nicht mal eine Partition table, die wenn ich anlegen will ist aber nachher nicht drauf etc pp.

Das "Laufwerke" Programm sieht die SSD und alle Smart Werte sind tip top. Allerdings sagt er 512 GB Unknown. Er kennt die Größe aber Inhalt ist unkown. Gerät ist /dev/sdb (sda ist ja der USB Stick).
Ich kann weder formatieren noch Partitionen anlegen oder performance testen. Sobald er an der SSD irgendwas ändern will passiert einfach nichts und nach Minuten bekomme ich Fehlermeldungen.

Heute morgen ging es noch tadellos und seit diesem Grub Terminal ist die SSD einfach nicht mehr ansprechbar, wird aber korrekt erkannt und kann mit manchen Terminal commands auch abgefragt werden, Sektorengrösse etc.

So nen Mac aufzuschrauben um die Disk auszubauen ist n ziemlicher Aufwand daher will ich erst mal alles per Software versuchen.

Hat irgendwer ne Idee ?
 
Hmm, das alte legacy password schützt eigentlich nur die grub shell. Ich glaube nicht, dass das was mit dem Problem zu tun hat. Aber du könntest mal "p" während des Bootvorgangs eingeben und dann das richtige Passwort.

Kannst du vom USB Stick aus per dd auf die SSD zugreifen?
 
Führe mal folgende Kommandos vom USB Stick aus und poste das Ergebnis:
Code:
# smartctl -t short /dev/sda
# smartctl -H /dev/sda
# hdparm -I /dev/sda (<< großes I wie Ida)
Klingt erstmal nach 'ATA Security Lock' oder defektem Gerät, aber das kann man jetzt noch nicht genau sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann man den ATA Security Lock durch das alte grub password auslösen? Zur Erinnerung: Das ist ein Überbleibsel aus dem alten grub lagecy Kram aus Versionen kleiner grub 1.x. Ich glaube nicht, dass grub das damals schon konnte.
 
'hdparm' wird den ATA Lock Zustand anzeigen. Weder Mac/EFI noch GRUB dürften das unterstützen, aber per OS könnte das möglich sein.
 
Danke für die Hilfe, hier noch paar Infos:
Nach dem Apple Chime braucht es ca. 3 min bis er anfängt vom USB Stick zu booten, ich denke er versucht irgendwie die Festplatte zu erreichen und rennt dann ins timeout.

die Platte ist manchmal sda und manchmal sdb, fragt mich nicht warum.

Oldschool mal screenshots per handy weil ich sonst nicht mehr klarkomme hier.

Edit: er sagt, dass der Test 1 min braucht, es kam aber sofort wieder das Prompt und nach 5 min warten passierte sonst nichts mehr

Edit2: GParted bleibt ewig in "Alle Geräte werden eingelesen..." es taucht aber nie irgendwas auf

ubu parm.jpg
smartctl.jpg
 
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NikkyD schrieb:
die Platte ist manchmal sda und manchmal sdb, fragt mich nicht warum.
Was ist denn das andere Laufwerk, welches noch vorhanden ist? Das sda und sdb nicht immer gleich erkannt werden, ist bekannt, deshalb arbeitet man ja mit UUIDs. Aber wenn es falsch erkannt wird, muss es ja auch ein Laufwerk geben, dass stattdessen erkannt wird.

Du weißt, dass diese Smart Checks im Hintergrund laufen? Sprich: Du stößt sie per smartctl an, dann laufen sie eine Zeitlang im Hintergrund, und dann kannst du per smartctl das Ergebnis abrufen. In der Zwischenzeit passiert auf der Konsole einfach nichts.
 
Das mit dem smartcheck wusste ich NICHT, bin sehr frisch bei Linux.

Das andere Laufwerk ist der USB Stick von dem ich boote
 
ATA Lock ist aus. Das ist es schon mal nicht.
Vielleicht auch mal $ sudo smartctl -a /dev/sda für die Ergebnisse ausprobieren.
 
Hab mir die Ergebnisse angeschaut, alles im grünen Bereich.

Also die Festplatte ist ansprechbar aber gparted schafft es nicht sie anzuzeigen
 
Mag Schrott sein aber die gabs für 30€ und für n Experiment passte das


hier die Smarts
smarts.jpg
 
NikkyD schrieb:
Also für mich ist die Schrott. Mag zwar Unterschiede bei den Herstellern geben, aber Attribut 1/169/172/181/187/196 sollten bei guten SSDs bei 0 stehen.
Du kannst davon ausgehen, dass Daten auf der SSD beschädigt wurden, falls die überhaupt noch vernünftig laufen sollte.
Ergänzung ()

Hat das Teil wirklich nur 32 Betriebsstunden :confused_alt:
 
Fusionator schrieb:
Hat das Teil wirklich nur 32 Betriebsstunden :confused_alt:

Ja, davon 10 vermutlich gestern und bis ich in diese Grub Geschichte rein bin lief alles tadellos
 
Du könntest einen Geräte-internen secure erase mit 'hdparm' auslösen. Vielleicht kommt sie dann wieder.
Die SMART Werte können durchaus mal Mist loggen, wenn man das Gerät gewaltsam resettet, vom Strom trennt, usw.
 
Also seit gut 45min hängt das Terminal im "Issuing SECURITY_ERASE comand ..."
Das PW setzen und in den secure mode schalten ging ruck zuck, aber alles was irgendwie mit schreiben auf den Speicher zu tun hat schein einfach nicht zu klappen.

Ja, Garantie ist noch drauf und als Default Lösung hab ich das auch schon im Kopf vermerkt aber ich bin halt ungläubig wie diese Grub Geschichte das ganze auslösen sollte.
 
Das ist nicht dieser Grub; das ist einfach nur ein blöder Zufall.
Diese A400 würde ich nicht mit der Kneifzange anfassen.
Eventuell hat sie einfach die lange Standzeit nicht überstanden?
 
Sie ging ja ne Stunde lang, nur ich kam eben nicht in den recovery modus und hab deshalb Shift und Esc beim Start so lange gehämmert bis irgendwas kam
 
Hast Du die Platte mal an einem anderen Rechner probiert? Vielleicht mag der Mac sie nicht und "verwirrt" den Controller.
 
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