Leserartikel Koexistenz im Koaxialkabel – kleiner MoCA Test

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Guten Abend liebes Forum!

Oft liest man von Problemen mit der Datenübertragung über das Stromnetz. Als Alternativen werden dann Kabel legen oder besseres WLAN empfohlen. Lange Zeit hat auch mir WLAN ausgereicht, aber irgendwann hab ich dann doch Löcher gebohrt und Kabel gelegt. Das geht aber leider nicht an allen Stellen, manche kennen das: Zu viel Aufwand, sieht scheiße aus, handwerklich unbegabt, Handwerker zu teuer, … . Dem Marketing sei Dank greift man dann zu dLAN/PowerLAN. Naja, ich nicht :D Aber beschäftigt hat mich das Thema trotzdem. Ich bin kein Freund von der Datenübertragung über die Stromleitung. Die allermeisten Stromleitungen sind ungeschirmt, was heißt, dass im Nahfeld Störungen verursacht werden können, z.B. beim Empfang von Rundfunk oder beim Amateurfunk oder beim Internet, wenn dies über DSL realisiert wird. Für dLAN wird der HomePlug Standard verwendet, welcher Frequenzen von 2 bis 28 MHz bzw. 2 bis 68 Mhz verwendet. Neuere PowerLAN-Geräte nutzen den Standard G.hn, welchem im Stromkabel den Bereich von 2 bis 86 MHz belegen können. Zum Vergleich: Super Vectoring VDSL2 arbeitet im Moment bei bis zu 35 MHz. Wenn man diese Frequenzen beim PowerLAN nun ausspart, reduziert sich die nutzbare Datenrate.

Aber das Thema soll hier nicht die Datenübertragung im Stromnetz sein, sondern das Vorurteil, dass die Datenübertragung über Koaxialkabel teuer und instabil ist.

Der Standard G.hn lässt sich auch im Koaxialkabel (Antennen, Kabel, Sat-Fernsehen) einsetzen. Die Geräte von Allnet z.B. verwenden eine höhere Bandbreite als ihre Pendants im Stromnetz. Es ist eine Nettodatenrate von 360 Mbit/s im Frequenzbereich von 2 bis 200 MHz angegeben. Ethernet over Coax Geräte von Axing arbeiten bei 5 bis 204 MHz, die Angabe hier lautet 1.800 Mbit/s zwischen den Geräten. Allnet hat auch Geräte im Angebot die nach G.fast arbeiten. Neben Axing und Allnet kann man auch Giga Copper erwähnen, die ebenfalls G.hn-Adapter anbieten für Anwendung auf Koaxialkabel und auch Telefonkabel. Koaxialkabel sind geschirmt, bei korrekter Anwendung ist also keine Störung von benachbarten Geräten zu erwarten. Ein Freund dieser Geräte bin ich dennoch nicht. Denn im Koaxialkabel belegen sie die Frequenzen von Kabelfernsehkanälen und Internet-Upstream. Wenn man Internet nicht über EuroDOCSIS, sondern über DSL oder Glasfaser und Fernsehen über Antenne oder Satellit empfängt, ist das allerdings egal.

Ich beziehe Internet jedoch über EuroDOCSIS und habe nun eine Stelle im Haus, zu der ich nicht mit vertretbarem Aufwand ein Netzwerkkabel legen kann. An Start und Ziel liegen jedoch Multimediadosen. Ein Netzwerkkabel parallel zum Koaxialkabel einziehen geht nicht und Netzwerkkabel statt Koaxialkabel ist auch nicht gewünscht. Ethernet over Coax ist auch keine Lösung, WLAN ist mir auch nicht mehr lieb, also was nun?​
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Die Antwort lautet MoCA. Gelegentlich wird auch im Forum hier darauf verwiesen. Aber was ist der Unterschied zwischen Ethernet over Coax und MoCA? Beide Ansätze nutzen zur Datenübertragung ein stinknormales 75 Ohm Antennenkabel. MoCA nutzt aber Frequenzen über 1.125 MHz (MoCA D-Band). Das MoCA D-Band liegt also oberhalb der von Kabelfernsehen und EuroDOCSIS genutzten Frequenzen von 5 bis 862/1.002 MHz. Beide Übertragungstechniken können also im gleichen Kabel koexistieren.
Es gibt noch Geräte für das MoCA E und F-Band, diese arbeiten unterhalb von 950 MHz, sind also interessant, wenn Satellitenfernsehen auf dem Koaxialkabel genutzt wird.

Ich habe mir also mal zwei MoCA Adapter von goCoax besorgt. Wenn ich mir die Preise von PowerLAN angucke, sind MoCA Geräte nicht wirklich teuer. Geschenkt werden Sie einem natürlich trotzdem nicht. Wie die meisten aktuellen MoCA Geräte arbeitet goCoax nach Version 2.5 im D-Band. Das D-Band umfasst die Frequenzen von 1.125 bis 1.675 MHz. Hier können mit MoCA Version 2.5 insgesamt 5 Kanäle à 100 MHz gebündelt werden.
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Sollte EuroDOCSIS mal auf 1.218 MHz ausgebaut werden, können nur noch 4 Kanäle à 100 MHz genutzt werden. Oder man reorganisiert seine Installation (DOCSIS Modem direkt an den Verstärker und die oberen DOCSIS Frequenzen im Restnetz über PoE-Filter aussperren).
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Bildquelle: MoCA Alliance

Brutto liefert ein Kanal maximal 700 Mbit/s, netto sollen es noch 500 Mbit/s sein (70% Netto vom Brutto). Durch die Bündelung können wir also im Bestfall 2.500 Mbit/s erreichen, was für Full-Duplex Gigabit ausreicht oder 2,5 Gbit/s in einer Richtung.​

Für die optimale Leistung sind drei Dinge Voraussetzung:
  • Kabelnetz „nur“ bis 1.002 MHz ausgebaut (hat das überhaupt schon jemand aktiv in Deutschland?)
  • Point of Entry Filter hinter dem Verstärker (ist ne Bandsperre)
  • Anschlussdosen mit Frequenzdurchgang bis mindestens 1.675 MHz
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Bildquelle: goCoax

Meine Multimediadosen sind btv MMD 20A und MMD 17A die nur bis 1.006 MHz spezifiziert* sind. Die genaue Kabellänge zwischen den Dosen und das Kabelfabrikat (34 Jahre alt) sind mir nicht bekannt. Alleine die Dämpfung durch die Dosen beträgt 20 + 17 = 37 dB. Als gutes Koaxial-Kabel wird gerne das Kathrein LCD 111 empfohlen, was garantiert nicht zur Anwendung kam. Ich nehme daher mal das dünnere, aber auch noch gute, Ören HD 103 (auch weil bei diesem die Dämpfung bei 1.500 MHz dokumentiert ist) als Vergleich zur Hand. Bei angenommen 25m zwischen diesen Dosen hätte das Ören HD 103 eine Dämpfung von 6,5 dB bei 1.500 MHz, womit wir bei 37 + 5 = 43,5 dB Dämpfung zwischen den MoCA-Adaptern wären. Auf @h00bi s Hinweis hab ich noch etwas weiter recherchiert, dazu aber später mehr. Und mein Point of Entry Filter ist noch in der Post, die goCoax Adapter wollte ich aber dennoch schnellstmöglich ausprobieren. Einige werden das kennen :D Et voilà trotz nicht optimaler Voraussetzungen geht es ziemlich passabel, sagt zumindest iperf. Die Angabe Netto = 70% von Brutto passt nicht schlecht. Die Adapter haben mir angezeigt, dass in die eine Richtung 2.000 Mbit/s brutto möglich sind und in die andere Richtung 900 Mbit/s brutto. 930 Mbit/s netto mit iperf am Gigabit-LAN Anschluss sind gemessen, in der schwachen Senderichtung (ist vlt. der fehlende PoE Filter Schuld?) kamen noch im Schnitt 650 Mbit/s raus, was den beworbenen 70% Netto vom Brutto entspricht.

*Was heißt spezifiziert? Nun es kann heißen:
- die Dose funktioniert explizit nur im angegeben Bereich
-
die Dose wurde nur im angegeben Bereich getestet, kann auch außerhalb des angebenen Bereichs funktionieren, gibt aber keine Garantie darauf.

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Mein Kabelmodem hat während den mehrminütigen iperf Tests keine Änderung in den Modemwerten gezeigt (hätte mich aufgrund der strikt anderen Frequenzbereiche auch gewundert) und auch ein Speedtest meiner 500er Leitung hatte keine Auswirkungen auf den MoCA Betrieb, wie auch der MoCA Betrieb keinen negativen Einfluss auf das Ergebnis des Speedtests hatte. Zum Einsatz kamen zwei goCoax MA2500D, welche sogar einen 2,5 GBit/s Anschluss bieten, deren Leistung ich mangels Gegenstück am PC allerdings nicht austesten konnte. In der grauen Pappschachtel des MA2500D befindet sich ein MoCA-Adapter, ein gelbes UTP CAT.5e Patchkabel (ca. 2m/6ft), ein Steckernetzteil und eine englische Kürzestbedienungsanleitung. Diese ist allerdings nicht so wahnsinnig hilfreich. Weswegen ich die Anleitung für den goCoax MF-803M empfehle, der von der Bedienung praktisch identisch ist, einen Loop-Through Anschluss für Fernseher bietet, dafür aber nur Gigabit-Ethernet dabei hat (zum Zeitpunkt meiner Bestellung nicht mit EU-Netzteil an Lager). Groß ist der Adapter nicht, wie ein Vergleich mit einer Postkarte zeigt. Was man dazubestellen muss, ist ein Anschlusskabel. Da ich Multimediadosen mit ausreichend F-Anschlüssen habe, hab ich ohne irgendwelche Adapter kurze Antennenkabel mit beidseitig F-Steckern genommen (sprich die Kabel die man zum Anschluss von Sat-Receivern kennt).

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Auf Amazon findet man unter dem Stichwort MoCA 2.5 noch weit mehr Geräte, z.B. von Translite oder Luster, wobei ich bei manchen Geräten denke, dass die in der selben Fabrik vom Band fallen. Wer des englischen mächtig ist, bekommt bei goCoax binnen 2-3 Tagen per Mail eine, in meinem Fall, hilfreiche Auskunft.

Als nächster Schritt wird der PoE Filter montiert, wenn er denn mal ankommt. Wenn ich damit in beide Richtungen Gigabit hinbekomme, würde mir das schon reichen, dann würde ich die zertifizierten Multimediadosen gar nicht tauschen müssen. 2,5 GBit/s Simplex brauche ich an der Stelle (noch?) nicht.

Update: Der PoE-Filter ist aus Übersee eingetroffen und verbaut worden. Auf der einen Seite ein F-Stecker, auf der anderen eine F-Buchse, kann dieser einfach am Eingang des Verteilers (nach dem Verstärker) aufgeschraubt werden. Die Durchgangsdämpfung ist minimal, Störungen im Fernseh sind nicht aufgefallen und auch das Kabelmodem hat nicht negativ reagiert (Signalstärke, SNR und korrigierbare Fehler ähnlich wie vor MoCA). Ich habe daher die MoCA-Adapter an ihre endgültigen Positionen gesetzt, kurz nach dem Verstärker (von dort geht es via Netzwerkkabel im Leerrohr unter der Toilette zum Schreibtisch im Wohnzimmer) und am Ende des Kabelstrangs (4 btv MMD in Reihe, der erste Test ohne PoE war an zwei benachbarten Dosen). Ergebnis, ich habe jetzt in eine Richtung Brutto rund 2.500 MBit/s und in die andere Richtung Brutto rund 2.300 MBit/s (+/- das schwankt ein klein wenig).

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Das sind nicht die maximalen 3.500, aber was kann ich bei 2.200 MBit/s MoCA Bandbreite netto erwarten? 70% von 2.200 MBit/s wären 1.500 MBit/s. Also Rechner hochgefahren und wieder iperf2 ausgegraben. Es kommen 930 MBit/s über die Gigabit-Ethernet-Schnittstelle rein, auf zum nächsten PC und in die umgedrehte Richtung zeitgleich den Test durchführen: Um die 500 bis 600 MBit/s. Die Datenrate schwankt zwischendrin, wenn ich in der einen Richtung von 900 auf 700 absacke, steigt der Durchsatz in der umgekehrten Richtung um den gleichen Wert. Mit der vorhandenen Kabelinstallation (also hauptsächlich die Dosen die offiziell nur bis 1.006 MHz spezifiziert sind und eine ziemlich hohe Anschlussdämpfung haben) werde ich also kein Voll-Duplex-Gigabit hinbekommen. Halb-Duplex reicht mir an dieser Stelle jedoch erstmal vollkommen aus. (Und wenn es nicht mehr reicht, Dosen die bis 2 GHz spezifiziert sind liegen im Moment bei 9,90 €/Stk.). Zeitgleich hab ich noch vom Notebook via LAN Internetspeedtests gemacht, auch hier kamen die gebuchten 500 MBit/s ungetrübt über DOCSIS rein, während iperf die MoCA-Verbindung auslastete.

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Ursprünglich wollte ich den goCoax Adapter am Verstärker an der dortigen Multimediadose anschließen. Dabei zeigten mir die MoCA-Adapter jedoch eine Bandbreite von Brutto unter 500 MBit/s an.
(neue Erkenntnisse) Die Multimediadose am Verstärker ist von Axing, alle übrigen Dosen im Haus sind btv. Beide Fabrikate sind offiziell nicht für die MoCA Frequenzbereiche spezifiziert und die Axing Dose lebt das auch gnadenlos aus. Also habe ich den MoCA Adapter direkt auf den Verteiler gesteckt (ein Abgang war noch frei). So läuft das nun schon eine knappe Woche ohne Probleme. Infos am Rande: Das Webinterface ist über IPv4 erreichbar, IPv6-Pakete werden aber genauso problemlos durchgeleitet (das hatte ich vorher per E-Mail abgeklärt), was nicht unwichtig ist, da die hier ersichtliche Fritz!Box (vorher im Wohnzimmer neben dem eigentlichen Router) nicht nur als Switch dient, sondern auch via SIP die Telefonverbindung zu Vodafone herstellt. Da ich ein eigenes Modem betreibe, hat mir Vodafone SIP-Zugangsdaten zugeteilt, an einem DS Lite Anschluss ist das (in meinem Fall) ein Telefonserver der auf IPv6 hört. Aber, auch das klappt problemlos.

Update 2: Insgesamt ist die Kabelinstallation hier folgendermaßen aufgebaut und ich habe der Axing-Dose doch unrecht getan.
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MoCA-Adapter 1 sitzt im "Keller" (technisch eher ein Abstellraum neber der Haustüre, wir haben keinen Keller :p) und ist an einem 3-fach Breitbandverteiler (5 - 2.500 MHz, 7,5 dB Verteildämpfung) angeschlossen. Dann geht es durch eine Durchgangsdose (1 dB Durchgangsdämpfung) und noch eine Durchgangsdose (1,3 dB) und noch eine (2dB) um an der letzten Dose mit einer Anschlussdämpfung von 17 dB (wenn die Verpackungskartons in der Garage alle richtig zugeordnet wurden) anzukommen. Daran hängt noch ein Diplexer mit 1,5 dB und schon erreiche ich MoCA-Adapter 2. Wenn ich jetzt noch 50m Kabel zwischen Verstärker und letzter Dose mit 13 dB annehme, komme ich auf eine Dämpfung von 43,3 dB (in guter Senderichtung 2.400 MBit/s brutto). Wenn Adapter 1 an der Axing-Dose angeschlossen wäre, wären wir bei 63,3 dB (500 MBit/s brutto). Die MoCA Allianz hat in ihrer Dokumentation eine schöne kleine Grafik bzgl. Geschwindigkeit und "Dämpfung", was ein MoCA 2.5 Adapter hinbekommen sollte.
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Bildquelle: MoCA Alliance

Meine angezeigten Geschwindigkeiten passen nicht ganz zur Grafik, allerdings habe ich die Dämpfung auch teilweise nur abgeschätzt. Die in der Grafik angezeigten Werte entsprechen auch nicht direkt der Dämpfung die von MoCA überwunden werden kann. Es gibt nämlich noch eine Tabelle, die beschreibt, wie laut ein MoCA-Adapter aufs Koaxialkabel schreien darf. Und wie man sieht, kann sich die erlaubte Lautstärke um bis zu 8 dB unterscheiden.

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Bildquelle: MoCA Alliance

Beim TL-MC84 von Translite wird eine Sendeleistung von +2 dBm und eine Empfindlichkeit von -70 dBm angegeben, womit dieser Adapter auch bei einer Dämpfung von 72 dB noch funktionstüchtig wäre, zwar nicht wirklich schnell, aber etwas besser als die Sollvorgabe. Für meinen goCoax-Adapter ist die Dokumentation nicht ganz so ausführlich. Aus dem Translite-Datenblatt sieht man auch, dass die folgenden Modulationen genutzt werden: BPSK, QPSK, 8-QAM, 16-QAM, 32-QAM, 64-QAM, 128-QAM, 256-QAM, 512-QAM, 1024-QAM. Bei guter Leitung kann eine höhere Effizienz wie bei DVB-C/DOCSIS3.0 erreicht werden. DVB-C2/DOCSIS3.1 steht hingegen noch 4096-QAM als Modulation offen. Wobei da noch SNR/Fehlerkorrektur, etc. ein Wörtchen mitzureden haben, wie eine schöne, alte Grafik vom DVB-Konsortium zeigt, ich schweife allerdings ab... :D
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Man kann sich also relativ einfach ausrechen, dass bei meiner Installation die Kommunikation von Dose zu Dose zwar möglich ist, aufgrund der verbauten Dosen mit hoher Anschlussdämpfung aber nicht die maximale Geschwindigkeit erreichen kann. Klar im Vorteil ist, wer eine ungenutzte Koaxialkabelinstallation hat und die Dosen ohne Rücksicht auf Pegelwerte von Kabelinternet/fernsehen tauschen kann. Auch wenn ich nicht die maximal mögliche Geschwindigkeit erreiche, bin ich doch im Gigabit-Bereich unterwegs, was mir ausreicht endlich überall im Haus ungebremst auf meine NAS zu kommen.


Mein vorschnelles Fazit: MoCA ist flott, funktionstüchtig und eine brauchbare Alternative an Stellen wo man eben keine Lust hat Wände aufzukloppen. Wenn die Frage also lautet WLAN oder dLAN, wäre meine Frage: Wenn Netzwerkkabel nicht geht, aber Koaxialkabel liegt, warum nicht MoCA? Ein Standard für den es eine breite Auswahl an Geräten gibt, wobei mir die einfachen Geräte ohne Switch und WLAN die liebsten sind.

Wer Fehler findet, darf sie behalten ;) oder mich korrigieren, damit ichs beim nächsten mal besser mach. Gute Nacht!
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dakkon77 schrieb:
Die Kelleranschlüsse für zwei Büros enden im Wirtschaftsraum (wo sie vorher mit Kupplung auf den Dachboden weitergingen),
Das heißt, das zwischen den Verteilern noch ein zweites, ungenutztes Koaxialkabel vorhanden ist?

dakkon77 schrieb:
Ich habe normale Sat-Verteiler genommen mit 5-2500MHz. Durchgangsdämpfung ist einmal 10dB und einmal 12dB wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Identische Verteiler mit unterschiedlicher Dämpfung? Bitte genauer (Bild und/oder Typ).

dakkon77 schrieb:
Dosen habe ich auch noch nicht optimiert. Das sind 10 Jahre alte SAT Dosen.
Alter muss nix heißen. Verbautes Fabrikat/Typ ist interessant.

dakkon77 schrieb:
Die Verbindungsgeschwindigkeiten sind soweit ok (über 1GBit) aber die Verbindung über zwei Splitter senkt den Durchsatz schon deutlich. [...] Die MoCA Geschwindigkeit im Keller ist so bei 3200 laut Interface vom gocoax Adapter, die nach "Oben" zwischen 2700 und 1500.
Kannst du mal die Übersicht posten, mit der Anmerkung welcher Adapter welcher ist? Von wo nach wo soll denn das Höchstmögliche herausgeholt werden, bzw. welches Tempo ist denn angestrebt?
  • nur Richtung Internet
  • zwischen Raum A und B (z.B. NAS)
  • ...?
 
Danke für die Antwort, ich hatte leider tagelang nicht die Zeit den Problemen nachzugehen.

Da ich zwei Koaxkabel vom Keller auf den Dachboden liegen habe, habe ich jetzt ersteinmal den Splitter auf dem Dachboden entfernt und durch zwei Kupplungen alle Adapter auf den Splitter im Keller gelegt.

Das Ergebnis aus Perspektive Büro 2 sieht jetzt so aus:

Screenshot 2023-06-16 at 21-00-12 PHY Rates.png


Leider kann ich nichts finden, was eine Identifikation der einzelnen Adapter in der Übersicht ermöglicht. Weiß da jemand, wie das geht? Die Nummern im dunkleren Grün hatte ich im Verdacht, aber die kann ich nichts zuordnen, weder am Gehäuse noch im Webinterface des Adapters.

Ganz verstehen tue ich die Zahlen nicht. Da alle am gleichen Splitter hängen, hätte ich sehr ähnliche Verbindungswerte erwartet. Da ist aber deutliche Abweichung drin. Adapter 1 kommt scheinbar perfekt zu allen anderen durch. Bei den anderen gibts teils deutlich schlechtere Werte zueinander. Aber ich muss gestehen, dass ich den Einfluss des Splitters nicht ganz einschätzen kann. Da hängt Adapter Waschkeller am IN und alle anderen an OUT.

Der Splitter im Keller ist nun dieser hier:

https://amzn.eu/d/c80gJDG
71bLcHWfH+L._AC_SL1500_.jpg


Auf dem Dachboden war dieser im Einsatz:
https://www.bauhaus.info/antennenka...0278151&pla_adt=pla&pla_prch=online&pla_stco=
Schwaiger Verteiler

12.jpg

Die Dosen habe ich bisher nicht aufgeschraubt. Die Raten lassen auch vermuten, dass die Dosen soweit nicht schlecht sind. Jede Dose erreicht zu Adapter 1 immerhin über 3000er MoCA-Rate.

Die Frage nach der "Güte" des Splitters habe ich aber immer noch. Ich würde gern verstehen, was der für Werte haben muss, damit er gut für MoCA ist. Das ist echt bescheiden dokumentiert, egal wo ich bisher im Netz gesucht habe. Und MoCA Splitter gibts am europäischen Markt scheinbar nicht so richtig viele.

Danke schonmal im Voraus!
 
dakkon77 schrieb:
Die Frage nach der "Güte" des Splitters habe ich aber immer noch. Ich würde gern verstehen, was der für Werte haben muss, damit er gut für MoCA ist. Das ist echt bescheiden dokumentiert, egal wo ich bisher im Netz gesucht habe. Und MoCA Splitter gibts am europäischen Markt scheinbar nicht so richtig viele.
Splitter sind Verteiler (daneben gibt es noch Taps/Abzweiger) diese verteilen die ankommende Energie gleichmäßig auf alle Ausgänge, auch die unbenutzten. Extra MoCA Splitter braucht es nicht, wenn das Teil für Sat geeignet ist sollte es reichen, meist sind auch Komponenten für Breitbandkabel tauglich (auch wenn die nicht in den MoCA/Sat-Frequenzen getestet sind). In der Theorie hat ein idealer 2-fach Verteiler eine Dämpfung von 3 dB, ein 4-fach Verteiler eine Dämpfung von 6 dB, das ist Physik. Praktisch erreicht man die theoretischen Werte natürlich nicht. Technisat gibt für seinen 2-Fach Verteiler 3,5-6,5 dB an und für seinen 4-Fach Verteiler 7-9 dB (im für MoCA relevanten Frequenzbereich). Daraus ergibt sich, der DUR-line (9,1 dB) ist nicht schlecht, der SCHWAIGER (max. 12 dB) ausm Baumarkt verschenkt Potential.

Bei einem Tap/Abzweiger gibt es die Stammstrecke mit niedriger Dämpfung und die Nebenstrecke mit (in Grenzen) wählbarer Dämpfung. Desto größer die Dämpfung der Nebenstrecke, desto geringer die Dämpfung der Stammstrecke. In gewissen Grenzen kann man sich das Kabelnetz auch als Wasserleitungsnetz vorstellen.​

dakkon77 schrieb:
Ganz verstehen tue ich die Zahlen nicht. Da alle am gleichen Splitter hängen, hätte ich sehr ähnliche Verbindungswerte erwartet. Da ist aber deutliche Abweichung drin. Adapter 1 kommt scheinbar perfekt zu allen anderen durch. Bei den anderen gibts teils deutlich schlechtere Werte zueinander. Aber ich muss gestehen, dass ich den Einfluss des Splitters nicht ganz einschätzen kann. Da hängt Adapter Waschkeller am IN und alle anderen an OUT.
Der Splitter ist nur ein Teil der Gleichung, nicht nur Einbauten wie Splitter, Taps und Dosen haben Dämpfung, auch Kabel! Und ein Teil der Adapter ist weiter weg, oder? Ein langes Kabel hat eine höhere Dämpfung als ein kurzer Kabel, ein dickes Kabel (meist) eine geringere Dämpfung als ein dünnes Kabel. Die Zahlen sind die Bruttoraten, etwa 70% davon erreichst du Netto zwischen den Adaptern. Desto höher die Dämpfung, desto langsamer wird MoCA.​

dakkon77 schrieb:
Da ich zwei Koaxkabel vom Keller auf den Dachboden liegen habe, habe ich jetzt ersteinmal den Splitter auf dem Dachboden entfernt und durch zwei Kupplungen alle Adapter auf den Splitter im Keller gelegt.
Das ist der Idealzustand, keine unnötigen Strecken, wenige Einbauten, den guten Verteiler genutzt. Geringe Dämpfung --> hohe Geschwindigkeit. Bliebe die Frage, wie ein Netz aussehen könnte, dass auch die geplanten Kinderzimmer versorgt. Daher die Frage in welche Richtung die höchste Geschwindigkeit anliegen soll. Denn entsprechend kann man Verteiler, Abzweiger und Dosen kombinieren, je nach gewünschtem Ziel. Wenn die Geschwindigkeit ins Internet der Hauptpunkt ist, würde ich unten mit Abzweigern arbeiten und oben einen guten Verteiler setzen. Wenn die Kommunikation untereinader optimiert sein soll sitzt der Hauptverteiler oben, von dem ein Kabel dann zum Wirtschaftsraum geht (für Büro könnte man dann einen 2-Fachverteiler oder Dose im Keller setzen). Viele Wege führen nach... soll es nach Rom gehen oder Mailand oder Venedig?​

dakkon77 schrieb:
Die Dosen habe ich bisher nicht aufgeschraubt. Die Raten lassen auch vermuten, dass die Dosen soweit nicht schlecht sind. Jede Dose erreicht zu Adapter 1 immerhin über 3000er MoCA-Rate.
Wenns um das letzte Quäntchen Tempo geht, kann man auch an die rangehen.
 
Das was mich bei Splittern etwas wurmt ist das Thema Rückflussdämpfung. Dass IN mit der entsprechenden Dämpfung auf die Ausgänge verteilt wird, ist mir klar. Nur ist der Rückweg im SAT Umfeld nur für Steuersignale relevant und daher selten eine Priorität. Wenn ich aber 12dB Rückflussdämpfung habe bei 8dB in "Normalrichtung" hilft das natürlich nicht wirklich. Dann ist die Antwort ja mal eben nur noch halb so hoch wie das Signal in hin-Richtung.

Ich hatte gehofft dass es da Splitter gibt, die da eine gute Balance haben. Bei MoCA zertifizierten ist zudem der Frequenzbereich oben begrenzt. Ich hätte intuitiv erwartet, dass das bessere Werte bei der Dämpfung ermöglicht.

Das Thema Kabellänge ist natürlich wichtig. Aber wir reden hier von ca. 20 Meter unterschiedliche Kabellängen. Da hätte ich nicht 30% Verlust erwartet.
 
dakkon77 schrieb:
Das was mich bei Splittern etwas wurmt ist das Thema Rückflussdämpfung. Dass IN mit der entsprechenden Dämpfung auf die Ausgänge verteilt wird, ist mir klar. Nur ist der Rückweg im SAT Umfeld nur für Steuersignale relevant und daher selten eine Priorität. Wenn ich aber 12dB Rückflussdämpfung habe bei 8dB in "Normalrichtung" hilft das natürlich nicht wirklich. Dann ist die Antwort ja mal eben nur noch halb so hoch wie das Signal in hin-Richtung.
Achtung! Rücklussdämpfung ist nicht die Dämpfung in Rückrichtung! Wenn du bei der Feuerwehr mit einem Strahlrohr versuchst durch ein kleines Loch zu zielen, wirst du durch das Spritzwasser was das Loch verfehlt nass = Rückflussdämpfung ziemlich gleich 0. 12 dB Rückflussdämpfung heißt, dass über 90% dahingehen wo sie hin sollen. Die Dämpfung zwischen einem Ausgang eines Verteilers zu einem anderen Ausgang ist nicht die gleiche wie vom Eingang zu einem beliebigen Ausgang. Du musst quasi vom Ausgang zum Eingang und von dort zum nächsten Ausgang, siehe auch Entkoppelung.

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dakkon77 schrieb:
Das Thema Kabellänge ist natürlich wichtig. Aber wir reden hier von ca. 20 Meter unterschiedliche Kabellängen. Da hätte ich nicht 30% Verlust erwartet.
Kennst du den verwendeten Kabeltyp? Je nach verbautem Kabel reden wir von einer Dämpfung von 5 bis 10 dB für 20m. Vielleicht dochmal nach dem Dosentyp gucken, vielleicht ist da noch Luft nach oben. Denn Vollgas mit MoCA sollte bis etwas über 40 dB noch zwischen zwei Adaptern möglich sein.
 
Hey, das ist mal eine gute Übersicht. Danke!

Das Kabel kenne ich nicht. Ich muss mal schauen, ob ich aus der Beschriftung schlau werde. Ist vom Vorbesitzer und macht nicht den hochwertigsten Eindruck.

An die Dosen gehe ich nochmal dran. Da muss nur mal Zeit für sein... Was ich noch im Verdacht hatte sind die Kupplungen. Die sahen sehr billig aus.
 
Moin, ich würde mich hier einmal einklinken und ein bisschen von deinem Wissen partizipieren wollen, wenn das okay ist ;)

Ich würde das ganze gerne ähnlich wie du realisieren - mit dem Unterschied, dass ich einen DSL-Anschluss nutze und die Verkabelung sowieso "tot" ist bei mir.

Brauche ich in diesem Fall einen POE-Filter? Wenn ja, welcher wäre da empfehlenswert? Wenn ich das richtig verstehe, verhindert der POE-Filter, dass mein Netzwerk Gefahr läuft, mit anderen Netzwerken (z.B. Nachbar) zu connecten, richtig? Kann ich mich dann nicht einfach vom Netz trennen und das Problem wäre ohne Filter gelöst? Oder gibt es da noch andere positive Eigenschaften?

Aktueller IST-Zustand bei mir:
Verstärker: Teleste DH5669
Splitter: Teleste 3DSS4
Dosen: Teleste APM10C
Kabel: Leider unbekannt, Haus ist BJ2000

Gibt es da noch Optimierungsmöglichkeiten, gerade was die Dosen und den Splitter angeht? Ich möchte gerne ein Gigabit-Netzwerk aufbauen, Dosen werde ich 2 von 4 nutzen - da würde es sich dann ja lohnen, sich nen "kleineren" Splitter zu holen, um dort ein wenig Dämpfung zu sparen, korrekt? Ich brauche die Dosen wirklich nur, um Ethernet "durchzuschleifen", kein TV/SAT, kein Radio o.Ä. - welche Dosen wären da empfehlenswert?

Vielen Dank schon mal
 
whigga schrieb:
die Verkabelung sowieso "tot" ist bei mir. Brauche ich in diesem Fall einen POE-Filter?
Nö, wenn keine Verbindung zum öffentlichen Kabelnetz besteht, brauchst du keinen POE-Filter. Das ist "nur" eine Bandsperre im Frequenzbereich von MoCA, die verhindert, dass MoCA (Signal und Energie) den gewünschten Bereich verlassen. Genauso kann man auch Sperrfilter nehmen die die Sat-ZF sperren.​

whigga schrieb:
Wenn ich das richtig verstehe, verhindert der POE-Filter, dass mein Netzwerk Gefahr läuft, mit anderen Netzwerken (z.B. Nachbar) zu connecten, richtig? Kann ich mich dann nicht einfach vom Netz trennen und das Problem wäre ohne Filter gelöst? Oder gibt es da noch andere positive Eigenschaften?
Wenn du vom öffentlichen Kabelnetz getrennt bist, hat der POE-Filter weder positiv, noch negativ einen Nutzen. Die Eigenschaften bei Verbindung zum Kabelnetz wären:
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whigga schrieb:
Gibt es da noch Optimierungsmöglichkeiten, gerade was die Dosen und den Splitter angeht? Ich möchte gerne ein Gigabit-Netzwerk aufbauen, Dosen werde ich 2 von 4 nutzen - da würde es sich dann ja lohnen, sich nen "kleineren" Splitter zu holen, um dort ein wenig Dämpfung zu sparen, korrekt? Ich brauche die Dosen wirklich nur, um Ethernet "durchzuschleifen", kein TV/SAT, kein Radio o.Ä. - welche Dosen wären da empfehlenswert?
Dann nimm gleich ne F-Kupplung (oder auch im Baumarkt), wenn du nur zwei Dosen verbinden willst. Die Dosen würd ich erstmal drin lassen, die Chance ist groß, dass du auch mit denen einen hohen Durchsatz erreichen wirst. Da du keine Rücksicht auf TV/Internet/Radio/Sat nehmen musst, müsste jede Stichdose oder Enddose mit geringer Auskoppeldämpfung (du hast 10 dB, kleiner 3 dB lässt sich finden) funktionieren. Bis etwas über 40 dB (Dose 1 + Dose 2 + Kabel) erreicht MoCA maximale Geschwindigkeit.​
 
Vielen Dank für deine Ausführungen!

beni_fs schrieb:
Dann nimm gleich ne F-Kupplung (oder auch im Baumarkt), wenn du nur zwei Dosen verbinden willst.​
Nene, ich will schon zwei Dosen als "out" nutzen, brauche also schon einen Splitter. Gibts da bestimmte Werte, auf die ich achten sollte? Oder kann ich da jeden x-beliebigen Splitter nehmen?
beni_fs schrieb:
Die Dosen würd ich erstmal drin lassen, die Chance ist groß, dass du auch mit denen einen hohen Durchsatz erreichen wirst. Da du keine Rücksicht auf TV/Internet/Radio/Sat nehmen musst, müsste jede Stichdose oder Enddose mit geringer Auskoppeldämpfung (du hast 10 dB, kleiner 3 dB lässt sich finden) funktionieren. Bis etwas über 40 dB (Dose 1 + Dose 2 + Kabel) erreicht MoCA maximale Geschwindigkeit.​
Alles klar, ich werds einmal versuchen und berichten, vielen Dank :)
 
whigga schrieb:
Nene, ich will schon zwei Dosen als "out" nutzen, brauche also schon einen Splitter. Gibts da bestimmte Werte, auf die ich achten sollte? Oder kann ich da jeden x-beliebigen Splitter nehmen?
Ich hab weiter oben bei ner anderen Frage ein wenig dazu geschrieben. Dein Teleste Splitter ist nicht schlecht, vergleichbar mit den technischen Angaben bei Technisat, Technetix oder DUR-Line. Wenn du von 4-fach auf 2-fach gehst, kannst du ~3-4 dB Dämpfung sparen. Bei Splittern auf die Durchgangsdämpfung achten, Schwaiger war oben z.B. nicht so gut wie die Konkurrenz. Für den Test kann der 4-fach-Verteiler von Teleste aber ruhig drin bleiben. Wenn die Kabelstrecken überschaubar sind, muss man sich vielleicht gar nicht die Arbeit machen Teile zu tauschen.​
 
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Moin,

ich bin mal so Frech und "klinke" mich hier ein. Ich wohne in einem Mehrparteienhaus und bei uns wird gerade Glasfaser in den Keller gelegt. Netzwerkkabel nachträglich zu verlegen würde nur über die Aussenwand gehen und zu viel Diskussion mit den anderen Eigentümern führen. Daher bin ich auch auf die MoCa Adapter gestoßen und hoffe Ihr könnt mir hier helfen bezüglich Komponenten und Umsetzung.

Ausgangslage:

Spaun Multischalter im Keller mit insg. 12 Ausgängen für Sat TV. Die 12 Ausgänge werden auf ing. 7 Wohneinheiten verteilt. In meiner Eigentumswohnung habe ich insg. 3 Satdosen die jede mit einem separaten Kabel auf den Multischalter gehen. Aktuell werden bei mir die 3 Satdosen genutzt, ich könnte aber im schlimmsten Fall auf Waipu umsteigen.

Meine Frage nun:

Wenn ich nun 4x goCoax Moca 2.5 Adapter kaufe und ggf. die 3 Satdosen bei mir in der Wohnung tausche, dann würde ich vom Prinzip ja in meiner Wohnung jeweils einen MoCa Adapter einsetzten und im Keller alle drei Kabel auf einen Multiplexer setzten und vor diesen auch einen MoCa Adapter sowie den Glasfaser ONT.

Damit kann ich dann zwar kein Sat mehr schauen, aber ich hätte alle 3 Satdosen "Netzwerkfähig" gemacht. Richtig ?

Oder gibt es eine Möglichkeit, dass ich weiterhin alle 3 Satdosen auch für TV nutzen kann, OHNE dass der MoCa die anderen Teilnehmen behindert bzw. Ihnen Zugang zu meinem Netzwerk gewährt ?

Gruss
 
Ich hätte auch nochmal ne Frage zur konkreten Verkabelung: an welcher Stelle speise ich mein Signal vom Router denn ein?

Benötige ich den Verstärker überhaupt, wenn ich kein Signal von außen bekomme?

Schalte ich
a.) Router > goCoax-Adapter > Verstärker IN
oder
b.) Router > goCoax-Adapter > Splitter IN

Oder komplett anders?
 
whigga schrieb:
Benötige ich den Verstärker überhaupt, wenn ich kein Signal von außen bekomme?
Nö, kann ausgeschaltet werden.

whigga schrieb:
b.) Router > goCoax-Adapter > Splitter IN
So!

writzthecat schrieb:
gibt es eine Möglichkeit, dass ich weiterhin alle 3 Satdosen auch für TV nutzen kann, OHNE dass der MoCa die anderen Teilnehmen behindert bzw. Ihnen Zugang zu meinem Netzwerk gewährt ?
Ja. Zum einen brauchst du MoCA E-Band Geräte oder G.hn Geräte (z.B. Gigacopper), damit du auf Frequenzen abseits des Satellitenfernsehens unterwegs bist. Nach dem Multischalter kommt eine Einspeiseweiche. Du brauchst also wahrscheinlich auch ein paar Jumperkabel.

E-Band-Geräte (400 - 700 MHz) schaffen maximal 1.500 MBit/s netto, die G.hn-Geräte (2 - 200 MHz) liegen ähnlich.

writzthecat schrieb:
In meiner Eigentumswohnung habe ich insg. 3 Satdosen die jede mit einem separaten Kabel auf den Multischalter gehen. Aktuell werden bei mir die 3 Satdosen genutzt, ich könnte aber im schlimmsten Fall auf Waipu umsteigen. [...] Wenn ich nun 4x goCoax Moca 2.5 Adapter kaufe und ggf. die 3 Satdosen bei mir in der Wohnung tausche, dann würde ich vom Prinzip ja in meiner Wohnung jeweils einen MoCa Adapter einsetzten und im Keller alle drei Kabel auf einen Multiplexer setzten und vor diesen auch einen MoCa Adapter sowie den Glasfaser ONT.
Vorsicht: Das ONT ist nur ein Modem, du brauchst noch einen Router!
  • Der Router kommt zum ONT im Keller
    • Dann brauchst du wie beschrieben 4 Geräte, die Weiche und ein paar Jumperkabel
  • Der Router soll in die Wohnung
    • Dann brauchst du zwei Geräte die G.hn nutzen (Internet vom ONT zum Router) und 3 die MoCA nutzen (Verteilung Internet untereinander an den Satdosen) (oder 3x G.hn und 2x MoCA) und an einer Dose wahrscheinlich noch ein T-Stück. Auch hier die Einspeiseweiche, weil ich nicht weiß, ob ein terrestrischer Verteiler im Multischalter dabei ist.
Hier wäre der Typ der Satdosen noch interessant, vielleicht kann man die drin lassen. Bei den Luster Sat-Geräten sind wohl Dosen und Adapterkabel mit dabei.
 
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Hoi Beni,

vielen Dank für das schnelle Feedback. Ich denke das SAT TV schenk ich mir. Wie wäre dann die Verteilung ?

Hab ich es so richtig Verstanden ?

Keller:

  • 1x goCoax Moca 2.5G Adapter. An LAN kommt der ONT und an den COAX der Splitter
  • 1x Legrand VM2203V1 3 Fach Splitter Eingang Moca Adapter und an die 3 Ausgänge die Kabel für die Dosen in der Wohnung
Wohnung:

  • 1x goCoax Adapter pro Dose
  • zusätzlich an der Dose wo der Router steht kommt nochmal 1x goCoax Adapter und 1x Legrand VM2202V1 splitter.

Alternativ um mir das zusätzliche goCoax Gerät zu sparen den Router gleich in den Keller und in der Wohnung halt Accesspoint oder so.

Hab ich das so richtige Verstanden ?

Gruss
 
writzthecat schrieb:
Alternativ um mir das zusätzliche goCoax Gerät zu sparen den Router gleich in den Keller und in der Wohnung halt Accesspoint oder so.
Ja, aber 2 der 5 MoCA-Adapter müssen E-Band Geräte sein. An das ONT kann man in der Regel nur ein Gerät anschließen (den Router) und MoCA spannt ein Netzwerk auf, es hängt also mehr als ein Gerät am ONT. Anders wäre der Fall, falls dein Internetanbieter VLAN nutzt, dann müssten auch 4 goCoax-Geräte reichen, wenn zwischen goCoax und Router ein VLAN-fähiger Switch sitzt. Ein Kabel vom VLAN-Switch an den WAN-Port des Routers (tagged mit dem VLAN laut Internetanbieter) und ein Kabel vom VLAN-Switch an einen LAN-Anschluss des Routers. So die Theorie.​

writzthecat schrieb:
Legrand VM2203V1 3 Fach Splitter
Das beeinträchtigt zwar nicht die Funktion, aber das ist ein Abzweiger/Tap und kein Verteiler/Splitter.

writzthecat schrieb:
zusätzlich an der Dose wo der Router steht kommt nochmal 1x goCoax Adapter und 1x Legrand VM2202V1 splitter.
Wenn auf Fernsehen verzichtet wird, alte Dose raus und einen 2-Fach-Verteiler in Dosenform rein.
 
Hoi Beni,

da bin ich wieder und frisch im Urlaub. Jetzt hab ich wieder etwas Zeit :-)

Glasfaser wird bei mir Ende Oktober ins Haus gelegt und jetzt will ich das final in Angriff nehmen. Ich hab zwischenzeitlich mit Gigacopper Kontakt aufgenommen da die auch eine gnh Lösung für Telefonkabel anbieten, aber da ist die Bandbreite geshared, also 1.500 Mbit werden geteilt auf die Anzahl der Geräte. Ist bei Moca 2.5 wohl nicht so wenn ich es richtig gesehen habe.

Hast Du Erfahrungen mit den Starlink Geräten ?

Habe bei Ebay aus Holland kommen Starlink Moca 2,5 Sets mit TV durchschleifung und zwei Gigabit Ports entdeckt.

Unter der Vorraussetzung, dass ich mir das SAT einfach spare wäre mein neuer Aufbau dann:

Keller:

ONT an VLAN Switch an Moca Adapter Lan 1 VLAN Tag für Glasfaser
Amphenol Breitband Moca 2.5 Digital Splitter ABS31xH am Eingang MOCA Keller. Am Ausgang die Dosen Wohnzimmer und Arbeitszimmer


Wohnzimmer:

Moca Adapter Lan 1 VLAN Tag Glasfaser an WAN Port von Router
Moca Adapter Lan 2 VLAN Tag ALL an Switch Port Router

Arbeitszimmer:

Moca Adapter Lan 1 an Computer


Meinst Du das dürfte so klappen ?

Gruss
 
writzthecat schrieb:
Ich hab zwischenzeitlich mit Gigacopper Kontakt aufgenommen da die auch eine gnh Lösung für Telefonkabel anbieten, aber da ist die Bandbreite geshared, also 1.500 Mbit werden geteilt auf die Anzahl der Geräte. Ist bei Moca 2.5 wohl nicht so wenn ich es richtig gesehen habe.
Doch, auch bei MoCA teilen sich alle angeschlossenen Geräte die Bandbreite. E-Band MoCA kommt wie G.hn auf bis zu 1.500 MBit/s und D-Band MoCA auf bis zu 2.500 MBit/s. Hast du denn einen symmetrischen Gigabit-Glasfaseranschluss gebucht, dass dir G.hn oder E-Band MoCA zu wenig Bandbreite bietet?​

writzthecat schrieb:
Hast Du Erfahrungen mit den Starlink Geräten ?
Nein, ich hab nur meine beiden goCoax-Adapter. Laut Datenblatt nutzt Starlink aber die gleiche Chipsatzgeneration von MaxLinear für die MoCA-Verbindung wie goCoax.​

writzthecat schrieb:
Habe bei Ebay aus Holland kommen Starlink Moca 2,5 Sets mit TV durchschleifung und zwei Gigabit Ports entdeckt.
Wenn es sich um das Modell MN2550 handelt, ist es ein D-Band Gerät und es kann nur Kabelfernsehen durchgeschliffen werden (MoCA D-Band liegt auf den Frequenzen des Satfernsehens).​

writzthecat schrieb:
[...]
ONT an VLAN Switch an Moca Adapter Lan 1 VLAN Tag für Glasfaser
[...]
Moca Adapter Lan 1 VLAN Tag Glasfaser an WAN Port von Router
Moca Adapter Lan 2 VLAN Tag ALL an Switch Port Router
[...]
Moca Adapter Lan 1 an Computer

Meinst Du das dürfte so klappen ?
Ich vermute nein. MoCA leitet zwar VLAN-Tags durch, das Handbuch gibt aber keine Infos, dass der Adapter selbst die Möglichkeit bietet VLAN-Tags zu setzen oder zu entfernen. Ich hab zu VLAN nur theoretisches Grundwissen, ich meine aber, dass diese Fähigkeit notwendig wäre, um an Anschluss 1 das Glasfaser VLAN an den WAN Port und an Anschluss 2 das Intranet VLAN an einen LAN Port des Routers zu geben.

Neben der virtuellen Trennung über VLAN, besteht ja noch die Möglichkeit WAN und LAN wie oben beschrieben physisch über G.hn/E-Band/D-Band zu trennen.​
 
Umstellung von Coax-Lan basierend auf 2-34 MHZ auf Moca
Ich hatte bisher Corinex HD200 Coax-Adapter im Einsatz mit obengenanntem Frequenzbereich. Da diese nicht mehr hergestellt werden wollte ich auf Moca umstellen ( screenbeam ECB2600 ). Hier ist der Frequenzbereich 1125-1675 MHz. Ich bekomme zwischen dem Moca-Modem beim router und genau 2 Steckdosen auf unterschiedlichen Etagen Verbindung, aber nicht bei den gewünschten Steckdosen die bislang verwendet wurden. Ich vermute, daß dies evtl. mit dem Abzweiger im Keller der hinter dem Verstärker kommt zusammenhängt. Aufgedruckt steht AZS 1536 ( ein Uralt 3-fach-Abzweiger 15dB mit 6dB Durchgangsdämpfung ). Könnte dieser die Ursache des Problems darstellen weil er evtl. die Frequenzen oberhalb 1000 MHZ nicht bedient ? Ich verstehe leider nur sehr wenig von der Angelegenheit. Es könnte sein, daß die 3 Dosen zwischen denen es funktioniert an einem "Strang" vom Abzweiger aus liegen ! Auch sind die Antennendosen die bislang für Koax mit dem Corinex-Modem verwendet wurden solche die nur 2 Buchsen ( Tv / Radio ) aufweisen. Auf die TV-Buchse wurde für die Corinex Modem ein 2-fach Splitter ( Data 1-32 MHZ + TV 47-1000 MHZ ) auf die TV-Anschlüsse der Antennendose aufgesteckt. Zum testen der Moca-Modems habe ich diesen nicht verwendet, sondern Belling-lee auf F-Stecker Adapter verwendet um die Moca-Modems an die Antennendose anzuschliessen. Auch bin ich hingegangen und habe mal die Antennen-Stichdose die eine Verbindung zustande kommen lässt dort eingebaut wo es keine Verbindung gibt. Aber ohne Erfolg. Daher habe ich den Verdacht, es könnte an diesem Abzweiger liegen. diesen dachte ich gegen folgendes Gerät auszutauschen: https://www.amazon.de/dp/B01F97YWUC?_encoding=UTF8&ref_=cm_sw_r_cp_ud_dp_PMD20HFQCYC64BEH7ZV1&th=1. Macht das Sinn oder ist das zum scheitern verurteilt ?
 
Hallo @rontono !

Wenn es mit 2-34 MHz funktioniert, dann wäre ein Versuch mit G.hn (z.B. Gigacopper) wahrscheinlich erfolgreich.

Da du die MoCA-Adapter da hast und sie grundsätzlich funktionieren, müssen wir die Kabelinstallation genauer in Augenschein nehmen. Was läuft denn sonst noch auf diesen Kabeln? Neben dem Abzweiger kann es auch an den Dosen liegen (Auskoppel-Dämpfung). Laut google hat der AZS 1536 keine Schraubanschlüsse. Ist das korrekt? Auch der Typ der Dosen wäre interessant. Dazu musst du meist nur die Blende abschrauben und auf der Dose müsste ein Aufdruck/Prägung zu finden sein. Wieviele Dosen sind denn gesamt verbaut? Ist bekannt, wie die Kabel laufen?
 
So einen Schritt weiter ! Zwischen Gebäudeteil 1 ( router ) und Gebäudeteil 2 funktioniert es jetzt wie bei den Corinex Modems. Ich bekomme 492 rx bzw. 511 tx Mbit speed damit und das sollte bei Moca 2.0 gut sein zumal die Internetverbindung längst nicht soviel hergibt. Vermutlich habe ich einen Splitterfilter von corinex noch im Spiel gehabt und darum ging es nicht. Muss das Teil übersehen haben. Und Gebäudeteil 3 habe ich jetzt per wifi angebunden, da es mit dem Moca keinen connect gibt. Leider weiß ich nicht wie die Antennenkabel verlaufen vom Verstärker bzw. Abzweiger aus ( und der hat eh keine F-stecker, uralt ). Die betreffende Antennendose habe ich mal mit einer anderen mit geringer Auskoppeldämpfung getauscht, ohne Erfolg. Ich komme mit der wifi-Anbindung in Gebäudeteil 3 gerade so zurecht was den speed anbetrifft und hatte Glück daß das ging. Ansonsten hätte ich es eben mit den G.hn Modems versuchen müssen die das TV/Radio-spektrum nicht belegen ( gibts von Axing z. Bsp. ). Aber so ist es jetzt auch o.k. Vielen Dank für die Info !
 
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