Hallo, RolusBogus,
einen Vergleich der Temperaturen (vor dem Umbau/nach dem Umbau) habe ich nicht gemacht. Ich gehe davon aus, daß Dell kein System ausliefert, welches kritische Temperaturen liefert.
Mein Motiv war nur die Geräuschkulisse, und da bin ich von dem Dell enttäuscht: so was liefert man als renommierter Hersteller in heutiger Zeit nicht aus…, zumal mit anderen Komponenten, die nicht teurer sind, ein flüsterleiser PC herstellbar ist.
Es ist mein zweiter Dell – und mein letzter. Künftig baue ich selbst zusammen, weil ich auch die Gängelung durch Dell besch… finde: Kaum Auswahl bei der Grafikkarte, gesperrtes BIOS, maschinen- und herstellergebundenes VISTA-Recovery-Betriebssystem, das ich, wenn der jetzige PC kaputt gehen sollte, nicht auf einen neuen PC installieren kann, mangels Medium.
Ich habe von Everest gesprochen, als Tool, nicht von Enermax.
Everest kannst Du über Google finden, oder auch hier, bei "www.computerbase.de" im Downloadbereich. Es ist eine Probeversion, die ausreicht, um den angeführten Test zu machen. Die von mir erwähnte hohe "Aux"-Temperatur von 84 Grad halte ich inzwischen für eine Fehlauslesung der Software oder Fehlausgabe des Motherboardes. Sie ist sofort nach dem Einschalten des PCs da. Ich glaube aber nicht, daß innerhalb 60-120 Sekunden nach Start eine solche Temperatur irgendwo auf dem Motherboard vorhanden ist. Dieser Wert ändert sich auch nach stundenlangem Betrieb nicht. Es ist mir in keiner Weise klar, was das für eine Temperatur sein soll ("Aux"), vielleicht die Temperatur der Northbridge (?), das ist der einzige Bereich im PC, der bei Fingerkontakt mit dem Kühler (dem neben der CPU) sich als wirklich sehr warm bis leicht heiß anfühlt.
Falls doch noch mal irgendeiner was Fundiertes dazu sagen kann, wäre das klasse. Es gab ja leider keine Hilfe aus dem Forum.
Nach dem Umbau stellte ich ja fest, daß sich Prozessorlüfter und Gehäuselüfter in der Drehzahl nur gering änderten. Beim Gehäuselüfter machte mir das keine Gedanken, denn das ist ein 12-cm-Teil, und der läuft bei mir nicht hörbar. Aber der Prozessorlüfter drehte auch bei CPU-Temperaturen von 60 Grad kaum höher als mit 1200 Umdrehungen. Ich vermute mal, weil dieser beim Dell mit dem 4-Pin-Kabel normalerweise BIOS-gesteuert läuft, dass das BIOS ihn erst dann höher dreht, wenn höhere Temperaturen als 60 Grad in der CPU erreicht werden. Das kann ich aber nur vermuten, weil eben das BIOS größtenteils gesperrt ist und man nur wenig sehen oder einstellen kann.
Bei mir läuft die Steuerung nicht mehr über das BIOS, sondern über die Software Speedfan, mit CPU-Kerntemperaturen von 36-38 Grad bei 1000 CPU-Lüfter-Umdrehungen und Mainboard-Temperatur von 38 Grad bei Gehäuselüfter-Umdrehungen von 700. Während ich schreibe, sind das die aktuellen Werte. Das System ist nicht zu hören. Lediglich bei sehr hoher Systembelastung blasen die Lüfter schnell und etwas lauter, bis sie alles herabgekühlt haben. Ich bin sehr zufrieden jetzt. Zum Verwenden von Speedfan (neueste Version ist 4.35) gibt es hier im Forum ein "How to", das einigermaßen lückenlos und richtig erklärt, wie man es einsetzt. Ich habe Speedfan in den Autostart eingebunden. Am Anfang macht es einen Selbsttest, alle Lüfter drehen für einige Sekunden auf maximaler Stufe, und dann reduziert sich alles auf die selbst voreingestellten Werte innerhalb 1-2 Minuten. Diese richten sich nach Vorliebe: Du kannst veranlassen, daß die Lüfter ab einer bestimmten Sensortemperatur anfangen höher zu drehen und die mini-male und maximale Drehzahl der Lüfter kann man auch vorgeben (in Prozent). Alle Lüfter sind getrennt steuerbar und das in Abhängigkeit von den vorhandenen Sensoren, wobei man die Abhängigkeiten selbst bestimmen kann. Alles ein paar Stunden Arbeit, bis es gut passt, aber dann läuft das ohne Ende gut.
Ach so: die eben angesprochene Mainboard-Temperatur: das ist ein Wert, der von Speedfan vom Motherboard ausgelesen wird: Es ist von drei Werten (der eine schon erwähnte von 84 Grad, einem weiteren mit irgendwas von -45 Grad (ja minus), der einzige schlüssige, und der variiert auch während des Betriebs, so daß ich in Speedfan diesen Wert mit seinem Sensor an den Gehäuselüfter gekoppelt habe.
Zum Umbau selbst: Der Einbau des Netzteils macht kein Problem, die bei diesem Enermax nicht abnehmbaren Kabel konnte ich dank des hervorragenden Kabelmanagements des Dell-Gehäuses sehr ordentlich unterbringen. Das große Problem war der Einbau des neuen Kühlers und Lüfters.
Daran habe ich eine halbe Nacht gesessen und echt geschwitzt: Die Aussage, der Kühler passe auf jedes Standard-ATX-Board (das hat der Dell), stimmt und stimmt beim Dell wieder nicht. Ich bekam den Lüfter nicht drauf. Nach langem Hin und Her das Mainboard ausgebaut und gesehen: Der vorhandene Kühler ist mit Metallschrauben auf der Platine befestigt. Die Schrauben finden ihre Muttern in einer X-förmigen Metallkonstruktion, die von unten auf das Motherboard geklebt ist. In die Enden der 4 X-Arme sind Muttergewinde eingeschnitten, die mit leicht hülsenartiger Erhebung durch die 4 Platinenlöcher zur anderen Seite, also der Platinenoberfläche, geführt werden. Drehst du die Platine nach oben, siehst Du die Gewindeöffnungen. Durch diese passen aber die Plastikclips des neuen Kühlers NICHT. Da kannst Du drücken und machen was Du willst. Es war klar, ich muß diesen X-Metallträger wegkriegen oder einen anderen Kühler kaufen, der ebenfalls mit Metallschrauben befestigt wird. Da ich meinen ersten Hardwareumbau vor mir hatte, war mir äußerst unwohl. Mit vorsichtiger Kraftanwendung, sehr vorsichtigem Gebrauch einer Schraubenzieherklinge und vor allem den Fingern, habe ich diesen X-Träger sauber von der Platine lösen können und auf der Oberseite der Platine die 4 dazugehörigen Klebepflaster auch. Danach flutschten die vier Plastiknippel des Kühlers locker durch die Platinenöffnungen und verriegelten sich stabil. Durch die vielen Versuche zuvor, den Kühler auf der Platine zu verankern, war die auf dem Kühler vorhandene Wärmeleitpaste beschädigt. Zum Glück hatte ich eine Ersatzpaste von Dell. Vor dem Einbau des neuen Kühlers muß auch die alte Kontaktpaste vom Prozessor entfernt werden. Ich habe das mit Brennspiritus gemacht.
Alles andere war dann wieder einfach. Dennoch startete der PC nach dem Umbau nicht... Bios geprüft. Ok. Platine kaputt gemacht??? Alles aufgeschraubt, alle Steckverbindungen zur Platine abgenommen und erneut gesteckt. Danach alles gut.
Später las ich Tipps, die mir zur Zeit des Umbaus nicht zur Verfügung standen, weil der PC offline war: Mit dem Fön die Unterseite der X-Konstruktion erwärmen, wodurch der Kleber weich wird und die Konstruktion ohne großen Kraftaufwand entfernen. Ich hatte wahrscheinlich Glück, daß ich die Platine so runterbekam, es war sommerlich sehr heiß.
Ich habe also alles getauscht. Zuerst wollte ich nur den CPU-Lüfter wechseln, war mir aber unsicher, ob ein anderer Lüfter ausreichend kühlt. Deshalb habe ich lieber die komplette Kombi genommen. Mit passendem Lüfter ginge das aber auch so und einfacher. Ob das Netzteil stört, kannst Du feststellen, indem Du bei geöffnetem Gehäuse vorsichtig mit dem Daumen oder Zeigefinger in die Mitte, also auf die Achse des CPU-Lüfters drückst, bis er zum Stillstand kommt. Dann hälst Du Dein Ohr an das Netzteil. Bei meinem PC nervten beide Teile. Dell sandte mir ein Netzteil und später einen Kühler/Lüfter zum Austausch. Es gab aber keinerlei Verbesserung. Zudem war das Netzteil ein ähnliches vom gleichen Hersteller Delta, aber mit weniger Anschlüssen und vor allem kürzeren! Eine bessere Lösung konnten/wollten sie nicht anbieten. Weil ich den PC betrieblich nutze und entsprechend kaufte, habe ich auch nicht das übliche Rückgaberecht. Sonst wäre der PC zurückgegangen. Eine Lehre also: Ich würde nie wieder ein System von der Stange als Unternehmer kaufen, sondern nur als Privatmann, um mir diese Rechte nicht zu nehmen. Lieber verzichte ich auf die steuerliche Abschreibung, als solchen Mist nochmal zu erleben. Mit dem Umbau habe ich natürlich die Garantie für die Platine verloren. Aber lieber das, als einen Nervtöter...