Langfristige Datenspeicherung

Ensinger

Lt. Junior Grade
Registriert
Sep. 2013
Beiträge
406
Hallo,

im Laufe der Zeit hab ich durch mein Smartphone und die Spiegelreflex Unmengen an Fotos angesammelt.
Da auch viele Aufnahmen von Hochzeiten, Geburtstagen etc. aus der Familie drauf sind würde ich die gerne langfristig und möglichst sicher abspeichern. Momentan sind die noch auf PC und Laptop verteilt.

Würde es sich anbieten die alle auf eine externe SSD zu packen oder lieber HDD?
Die Festplatte wäre also nur für sehr seltenes beschreiben bzw kopieren da und nicht im Dauereinsatz.

Habe gelesen SSD hat eine beschränkte Kapazität an Schreib/Löschzyyklen.
Wenn ich die Platte nur ganz selten beschreibe müsste die dann ja ewig halten

Also SSD der HDD vorziehen?
 
Wenn es eh nur als Datengrab dient, dann würde ich eine klassische HDD nehmen.
Denke an ein Backup - jede IT kann kaputt gehen, egal ob HDD, SSD, NAS, Online-Speicher, ...
 
FranzvonAssisi schrieb:
Das ist jetzt eine Definitionsfrage.
Ich zitiere mal deinen Link:
"Grundsätzlich sollten Sie jedoch eine SSD in warmer, aber nicht allzu heißer Umgebung nicht länger als zwei Jahre ohne Strom lagern, um Ihre darauf gespeicherten Daten nicht zu gefährden. "

@Ensinger Also, was heißt bei dir Langzeit?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BeBur
Sicheres abspeichern impliziert immer mehrfaches abspeichern. Eine Kopie sollte außerdem räumlich getrennt lagern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: calippo
HDD aber nicht nur eine, sondern mehrere und nicht nur an einem Ort, sondern auch noch räumlich getrennt lagern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: CyrionX und Burki73
Einfach die 3-2-1 Regel für Datenspeicherung betrachten.

Als zusätzliches Medium würde ich die Bilder auch noch auf eine M-Disc schreiben.

Die hat den Vorteil, dass die Bilder dort nicht mehr ausversehen geändert werden können.

Bei Speicherung auf einer HDD musst du die von der HDD auch mal wieder auf eine andere kopieren.
Dabei hat man das Risiko, dass Informationen beim Kopiervorgang verloren gehen können.
Vielleicht einen Ordner nicht mitmarkiert oder einen Virus auf dem PC, der dann alle Dateien verschlüsselt, etc...

Einmal auf eine M-Disk geschrieben, gibt es kein ausversehen ändern der Daten mehr.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ArtVanderlay und Snowi
Die Frage ist doch was "lang" in diesem Kontext bedeutet.
Bei 1-2-3 Jahren dürfte es egal sein.


Bei dieser Art der Datenspeicherung wirst du die Daten "regelmäßig" umkopieren müssen wenn lang wirklich lang ist. Irgendwann gibt es kein SATA/USB ( oder irgendeine andere aktuelle Technik ) mehr.
 
Ensinger schrieb:
Also SSD der HDD vorziehen?
Ausfallsicherheit

Bei allen Datenträgern kann es zum Ausfall kommen. Daher empfiehlt sich ein Backup vom Backup anzulegen.

Lagerung

Die Lagerdauer einer SSD ist nicht schlechter als die einer Festplatte. Bei einer SSD nach JEDEC etwa ein Jahr:

JEDEC SSD Specifications Explained
1589373604794.png

Eine (neue) SSD mit MLC-Speicher wird aber (wesentlich) länger die Daten halten.

Eine Festplatte auch so um ein Jahr nach Hersteller-Angaben.


Kurz: Eine Frage des Preis pro TB.



Datensicherung (Backup)

Sicherheit
  • Medium nur für das Backup anschließen.
    Schadsoftware / Malware kann alle angeschlossenen Datenträger befallen. Daher die Daten immer auf einen externen Datenträger sichern, der nur für das Backup angeschlossen wird.
  • Falls Wert auf Ausfallsicherheit gelegt wird, sollte mehr als ein Medium verwendet werden - es gilt immer ein Backup vom Backup zu haben. Das Backup / Archiv in regelmäßigem Abstand überprüfen (Prüfsumme, z.B. zyklische Redundanzprüfung (CRC)) und bei langer Lagerung auf einen anderem Datenträger kopieren. Das Backup sollte dem Änderungsrhythmus der Datei entsprechen.
Grundlagen des Backups / der Archivierung:
  1. „Die goldene 3er Regel“ - Immer 3 Kopien der Daten anlegen: Eine Arbeitskopie, ein Backup und ein Backup des Backups – letzteres am besten an einem anderen Ort, falls das erstes Backup durch Brand oder andere Gefahren zerstört wird.
  2. Ein Dateisystem oder Format verwenden, das sicherlich auch in einigen Jahren noch lesbar sein wird, wie FAT, NTFS, usw. Wenn auf Komprimierung nicht verzichten werden kann, ein universelles Format wie ZIP wählen.
  3. Finger weg von speziellen Dateiformaten. Stattdessen auf PDF/A, RTF, JPG, MPEG, usw. setzen, die sicher auch noch in Zukunft lesbar sein werden.
  4. Keine Verschlüsselung verwenden – außer für sehr sensible Daten. Passwörter können verloren gehen oder vergessen werden oder die Anwendung gibt es nicht mehr oder kann nicht mehr ausgeführt werden. Es geht bei der Archivierung um eine wirklich lange Zeitspanne.
  5. Das Archiv datieren und dokumentieren. Das Medium so genau wie möglich benennen - Vermeidung der Speicherung der gleichen Daten in einem weiteren Backup.
  6. Optional: Schreibgeschützte Kopie auf dem wieder beschreibbaren Medium speichern - Verringerung die Gefahr eines versehentlichen Überschreibens.
  7. Auf sich verändernde Technologie achten. Nur weil das gewählte Archivmedium 1000 Jahre halten soll, heißt das nicht, dass es dann auch noch Geräte gibt, um es auszulesen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
BoardBricker schrieb:
Über ca. wie viele TB reden wir denn eigentlich so?
Guter Punkt.

Bei deutlich unter 1 TB ist es am einfachsten z.B. Dropbox Pro zu verwenden, das hat 2 TB und speichert gelöschte Dateien sowie die Versionshistorie von Dateien 180 Tage lang. Falls ein entsprechender Cloud-Account schon vorliegt könnte man den einfach upgraden. Jedenfalls sollte auf die vorhaltezeit geachtet werden, 180 Tage sollten es schon sein.
 
Ich würde mir ein NAS bauen, von dem ich regelmäßig Backups mache, die außer Haus liegen.
Mit Daten auf einem aktiven System habe ich wesentlich bessere Erfahrungen, als mit Datenträgern, die nach X Jahren wieder ausgegraben werden, gemacht.
 
Es kommt auf viel mehr als nun SSD oder HDD drauf an. Das alleine ist Brotlose Diskussion.
Es gibt etliche Lösungen zu ganz verschiedenen Preisen.

Das kommt auch auf die Menge deiner Daten drauf an. Ist es z.b 1 tb gibt es weit mehr Möglichkeiten, als wenn es z.b 10 TB sind. Auch sind SSDs ansich ja schon teurer als HDDs. Man bekommt z.b statt einer einzelnen 1 tb SSD bestimmt 2 HDDs mit je 1 tb und noch eine externe USB Dockingstation dazu. Auch möchte man als "privater" keine SSD Kapazität für 10 tb bezahlen, mit HDs wäre das aber erschwinglich.

Sind Daten wichtig, kann man sie auch mehrfach sichern. Selbst auf DVD hält sowas meistens recht lange und kostet fast nichts.
 
Ich würde als langfristige Datensicherung,
es geht hier um eine Bildersammlung, nichts wo man ständig was ändert, hinzufügt oder löscht,
weder eine SSD noch eine HDD nehmen, sondern eine M-Disc.

Also ein Blu-ray Brenner, der M-Disc schreiben kann,
z.B. https://geizhals.de/asus-bw-16d1ht-schwarz-90dd01e0-b20000-a970038.html (intern)
oder https://geizhals.de/asus-sbw-06d5h-u-90dd02g0-m29000-a2023694.html (extern)
und entsprechende Scheiben, z.B. https://geizhals.de/verbatim-m-disc-bd-r-xl-100gb-4x-43834-a1507842.html mit 100GB pro Scheibe.

Es sei denn es sind mehrere TB an Daten.
 
Zuletzt bearbeitet:
calippo schrieb:
HDD aber nicht nur eine, sondern mehrere und nicht nur an einem Ort, sondern auch noch räumlich getrennt lagern.
Er hat es bislang am praktischte. Beschrieben. 2 HDDs (evtl unterschiedlicher Hersteller) kaufen, auf Herz und Nieren prüfen und mit den Daten beschreiben. Dann an anderen Orten lagern und spätestens nach 5 jahren dasselbe von vorne. Zudem noch mal auf die Cloud für aktuelle Aktualisierungen und zwischendurch immer mal in voneinander zeitlich unterschiedlichen Abständen wieder auf die 2 HDDs sichern, damit z.B. bei Virenbefall nur eine HDD beeinträchtigt wies. Bei 3 an unterschiedlichen Orten gelagerten Sicherungen kann zu 99,999% nichts schief gehen.
 
Sehe ich ähnlich, kommt stark auf die Menge an.
Wenn es < 500GB sind, würde ich tatsächlich auf M-Discs verweisen.
5x25GB = ca. 16€
5x100GB = ca. 70€

Dazu ein Bluray-Brenner, falls noch keiner vorhanden (Ich würde hier direkt einen Externen nehmen):
Verbatim = Ab 70€
LG = Ab 90€

Ich hab nur wenige Daten, die ich wirklich "sicher" haben möchte, daher hab ich nur M-Discs als DVD Version. Die Offiziellen Angaben würde ich jetzt nicht glauben, aber ich vermute mal, dass die durchaus ihre 100 Jahre halten werden, wenn man sie ordentlich behandelt. Physikalisch spricht zumindest nichts dagegen.
 
Oder wie oben mehrfach gesagt M-disc. Kannte ich auch noch nicht, klingt aber sehr sinvoll
 
Zurück
Oben