Mainboardwechsel -> RAID 0 vernichtet

Pierre

Padawan
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Holerö, werte Datenretter und -retterinnen,

Ursprünglich hatte ich mich mit Fiona nur per PM unterhalten, aber ich denke, ein weiter Thread zum ewigen RAID-0-Rettungsversuch wird hier gar nicht auffallen :)

Daten zu den Systemen:

Problemrechner siehe Signatur, dort noch mit dem ursprünglichen Mainboard.

Zweiter Rechner:
Prozessor: Pentium 4, 2,53 GHz, FSB533
Mainboard: Elitegroup P4IBASD
RAM: 512 MB SD-RAM
Grafik: Radeon 9250
RAID-Controller: Highpoint RocketRAID 1542

Problembeschreibung, Hardware:

Es geht um zwei SATA-Festplatten (Hitachi 7K250) mit jeweils 80 GB (etwa 76 1/2 GB nutzbar), welche auf meinem alten Mainboard an der Intel Southbridge hingen (Intel ICH5R) und zu einem RAID0-Verbund zusammengefasst wurden. Dieses RAID wurde aufgeteilt in zwei Partitionen, falls Windoof mal erneuert werden muss. Sie belegen beide in etwa die Hälfte der 153 GB RAID-Festplatte, die Windows Partition minimal kleiner als die Datenplatte.

Leider hat das Board den Kühlertausch der Grafikkarte nicht überlebt - warum auch immer (angeblich ist das BIOS in Ordnung und zumindest optisch ist keine Problemstelle auszumachen) - und erkennt nun gar keine Grafikkarte (egal ob PCI oder AGP) mehr.
Als Ersatz dient nun ein Board mit VIA-Chipsatz. Tja und damit ändert sich ja nun der Chipsatz, und insbesondere die Southbridge (jetzt VIA VT8237), mit der das RAID0 gezaubert wird. Ergo: Die Daten sind weg.

Um aber die Daten ohne maximalen Aufwand, aber halbwegs guter Datensicherheit - wenn man mal nicht bedenkt, dass ich inzwischen seit 3 Tage daran arbeite^^ - zu sichern, habe ich die Festplatten voher über den Highpoint RocketRAID 1542 Controller in einen anderen Rechner verfrachtet. Gestartet wird dieser zweite Rechner über die eigene Festplatte und das darauf befindliche Windows XP Pro SP2.

Der Highpoint-Controller erlaubt den Zugriff auf die RAID-Einstellungen vom Karten-BIOS während des Hochfahrens und von Windows über die Software. Interessanter Weise werden die Zwei Festplatten, so ich sie denn im Controller-BIOS als RAID 0 verbinde, im Windows immer noch als 2 unabhängige Festplatten erkannt - natürlich als unformatierte Datenträger. Dann kann ich den RAID-Verbund über die Software einrichten, woraufhin eine große, unformatierte 153,4 GB Platte entsteht - klingt richtig. Alternativ kann ich die Platten natürlich sowohl im BIOS als auch in der Windows Software als einzelne belassen, das habe ich auch über Nacht um 2:00 Uhr probiert, um beim Scavenger und R-Studio eine weitere Möglichkeit (virtuelles RAID) zu nutzen.

Übrigens: Auch das Wechseln der beiden SATA Anschlüsse (von wegen Reihenfolge der Platten im Array etc...) hat nichts gebracht, auch nicht bei der nochmaligen überprüfung mittels Software...

Problembeschreibung, Software:

Testdisk 6.5 Beta (Windows-Version; ausgeführt, während die Platten als RAID0-Verbund eingestellt sind):

...findet erst keine Partitions-Endmarke. Nach der Analyse findet er eine der beiden Partitionen wieder, jedoch ohne Inhalt. Während der Tiefensuche findet er dieselbe Partition ein zweites Mal, als Ergebnis wird dann aber dennoch nur eine aufgeführt. Immer noch keine Inhalte.

File Scavenger 3.0

Findet in allen Lebenslagen (RAID per Controller-Software und über eigene Einstellung) sämliche ehemals auf den beiden Platten vorhandenen Daten. Daten von der ehemaligen Systempartition können auch problemlos wiederhergestellt werden, doch leider sind diese nicht als brauchbar zu bezeichnen. JPEGs werden nicht angezeigt, MP3s nicht abgespielt, Setups nicht ausgeführt. Egal, ich brauch diese Daten auch nicht. Wichtiger sind Daten der ehemaligen "Datensammlung"-Partition und der beiden anderen Partitionen. Doch hier stürzt Scavenger reproduzierbar ab, unabhängig davon, was und wieviel wiederhergestellt werden soll.

Restorer 2000 2.0 Demo

Die Demo-Version funktioniert mehr oder weniger gut und findet - nach vielen "unexpected MFT records" - tausende Dateien und mehrere Partitionen. So viele Partitionen sind nach Herstellerangaben das Ergebnis eine massivst geschädigten MFT. Wie dem auch sei, es sind auch Partitionsgrößen dabei und zwei davon passen zu den Größen, die ich den beiden Partitionen verpasst habe... Leider jedoch kann die Demo nichts wiederherstellen, was größer als 64 KB ist. Ob sich der Kauf der Software lohnt, stelle ich wegen der Ergebnisse der anderen Programme mal in Frage.

R-Studio

Ist im Prinzip dasselbe wie Restorer 2000, erweitert aber die Funktionalität um Unterstützung eines (von der R-Studio-Software eingestellten, Virtuellen) RAID-Verbundes und dynamischer Datenträger... Zusätzlich gibt er eine stilisierte Darstellung des Fortschritts samt Hinweise auf erkannte Daten. Ist der Scan durchgelaufen, sieht das Ergebnis so (ehemals Link auf ein Bild) aus. Die beiden grünen erkannten Partitionen entsprechen den tatsächlichen Partitionen, nur dass die Inhalte dann leider nicht mehr ganz so aussehen wie gewünscht. Teilweise kann ich Daten wiederherstellen, doch leider sind die am Ende nicht ganz das, was ich mir vorgestellt habe, sondern irgendwie ineinander verdreht...

O&O Disk Recovery 3

Ja, auch das ist ein schönes Programm, und es findet auch einige durchaus verwertbare Daten, doch leider sind das nur die Thumbnails meiner ehemaligen Fotos (Größe 256 x 192), womit mir dann auch nicht so sehr geholfen ist. Dazu kommen tausende Dateien, die ich so überhaupt nicht wollte, MP3s mit 23 MB oder gar über 500 MB hatte ich mit größter Sicherheit nie auf dem Rechner;) Schön ist, dass wirklich alle Dateien, die jemals auf meinem Rechner waren, wiederhergestellt werden. Bei 153 GB kommt da aber zu viel zusammen, besonders, wenn die Recover-Platte nur 80 GB groß ist. Und auch dass die Dateien mit Fil123456.JPG statt RichtigerName.JPG benannt sind und keine Ordnerstruktur übernommen wird, hilft mir nicht wirklich dabei, das Richtige herauszufiltern. Ich muss aber zugeben, dass ich ihm noch nicht die Chance gegeben habe, die 5,5 Stunden, die er für den kompletten Scan braucht, vollständig abzuarbeiten (nach 1 1/2 Stunden abgebrochen).

Dasselbe gilt auch für PhotoRec, welches bei Testdisk dabei ist. Bei dem ernüchternden Ergebnis der anderen Programme weiß ich nicht, ob sich die 17 Stunden lohnen, die PhotoRec dafür nach eigenen Angaben braucht. Auch hier sind die Ergebnisse wie bei O&O eher aufwendiger Natur.

Dasselbe Ergebnis abermals mit Recover my Files, bei dem ich die derzeitige Trial Version verwendet habe. Ewig lange Suche, halbgare Ergebnisse?

Zu guter Letzt noch GetDataBack. Platte etwa 1 1/2 Stunden lang durchsucht, abermals etliche Partitionen gefunden, aber was Brauchbares kommt hier im Gegensatz zum Restorer oder R-Studio gar nicht heraus. Schade.

Was sollte gerettet werden?

Falls es noch nicht durchgeklungen haben sollte: Meine MP3- und Bild-Sammlung. Insgesamt etwa 25 GB Daten. Die MP3s sind haupsächlich Spiele-Soundtracks aus eigener Regie (^^) und Film-OSTs, sowie einige Alben, welche aber natürlich jederzeit neu erstellt werden können. Die Bilder sind diverse Fotos, die über die letzten Jahre entstanden, sowie Desktop-Hintergründe (einfache Grafiken), Icons und all sowas.
Letzte Sicherung war im Oktober 05 *schäm*, alles ab diesem Zeitpunkt ist nach jetzigem Stand der Dinge weg, wenn es keine Rettung gibt. Ich möchte nochmal betonen, dass mir die Daten zwar wichtig sind, diese allerdings eine "professionelle Wiederherstellung" und die damit verbundenen Kosten nicht rechtfertigen.

Was mir gerade noch einfällt, und was das Ganze durchaus noch verkomplizieren könnte: Die Daten waren NTFS-komprimiert (Windows-Datenträgerbereinigung -> Alte Dateien komprimieren). Kann es eventuell sein, dass die Programme damit nicht klarkommen?

So und nun seid ihr dran:) Was gibts noch probierenswertes? Lohnt sich das Probieren überhaupt noch - Stichwort Controller-Chip? Wer weiß was, was ich nicht weiß? Merci beaucoup an alle Helfer.

Hinweis: Sollte ich sonst noch Angaben vergessen haben, sagt es mir. Ich werde dann reinschreiben, was ich weiß...
 
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AW: Mainboardwechsel -> RAID0 vernichtet

Du wirst das Problem nur lösen können, wenn es Dir gelingt, an ein Board mit Intels Southbridge zu gelangen. Dabei ist es egal, ob es sich um die ICH5R oder eine neuere (ICH6/7R) handelt.

Die Portierung auf einen Controller eines anderen Herstellers bringt imo nichts.

Vielleicht mal im näheren Umfeld (Redakteure/Admins) anfragen, ob man Dir ein entsprechendes Board temporär zur Verfügung stellen kann...;)
 
AW: Mainboardwechsel -> RAID0 vernichtet

Tja, und genau diese Antwort habe ich befürchtet :)

Ich glaube, wenn da was möglich gewesen wäre, hätte ich das entsprechende Board schon.

Na dann werde ich wohl mal bei Gevatter eBay gucken, was die werten Mitmenschen so bieten...
 
AW: Mainboardwechsel -> RAID0 vernichtet

Meine Antwort ist ja nicht der Weisheit letzter Schluß - vielleicht kennt Fiona einen Weg...
Ich glaube, wenn da was möglich gewesen wäre, hätte ich das entsprechende Board schon.
Auch wieder wahr - aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

Wie wäre es denn, falls alle Stricke reissen, jemanden, der über ein entsprechendes Board verfügt und in Deinen Augen vertrauenswürdig ist, die Platten zwecks Sicherung der Dateien zu zu schicken?
 
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AW: Mainboardwechsel -> RAID0 vernichtet

Ich weiß nicht ob du dir die Raid-Edition von Scavenger mal angeschaut hast.
Damit könntest du unter Umständen das Kompatibilitätsproblem umgehen.
Infos mal hier;
http://www.de.quetek.com/RAID0_hardware.htm

Soviel ich weiß liegt Scavenger Raid0 bei ca. 70-80 €.
Weiß ich nicht genau ob du dir das schon angeschaut hast.

Ich bin aber noch beschäftigt einen kompatiblen Kontroller auch für Intel (in Southbridge ICH5R integriert) zu finden.
Hatte da mal einen Fall mit Intel und einen Kontroller von glaube ich Silicon Image.
Weiß ich aber nicht mehr genau und suche es noch.
Sowie ich das gefunden habe poste ich es.

Viele Grüße

Fiona
 
Und da bin ich auch wieder.
Zu Spiros Kommentar:

...wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

Tja, und wo alles Weg ist, da kann ich auch noch soviel Wollen... (was ein Wortspiel was? Hahahaha :freak: )

Das mit dem "jemanden senden" ist eine vernünftige Idee, aber da ich meinen rechner so schnell wie möglich wieder einsatzbereit brauche, fällt das flach (weißt schon. Posttransport 2 Tage, dann das wiederherstellen, was ja auch noch etwas dauert, dann wieder Post etc. Habe ja auch gewisse Verpflichtungen, mit denen ich eh in Verzug bin)...

Zu Fionas Hilfe:

Ja die RAID-Option ist getestet, aber das Bild habe ich nicht online gesetzt.

Tja und abermals muss ich leider bemerken, dass ich die mir wichtigen Daten (also das, was in den beiden als Unbekannt-Ordnern in den Virtuellen Volumes 0 und 2 schlummert) nicht wiederherstellen kann. Selbe Fehlermeldung wie oben. Warum nur diese Daten in den beiden Partitionen lagern, weiß ich nicht, aber ich schätze mal, dass das irgendwas mit der NTFS-Komprimierung zu tun hat. Und vielleicht hat der Programmabsturz ebenfalls die Komprimierung als Ursache...

Nun habe ich aber das nächste Problem: Ich weiß nicht, welche Platte die erste im RAID darstellte und auch die Startsektoren weiß ich nicht (gibt es hier im Forum jemanden mit Kenntnis der Startsektoren bei Intel-RAIDs?) Ich habe es daher einfach bei den Standard-Werten (0 für das erste Volume, 10 für das Zweite) belassen.

Auch der Boot-Sektor ist interessant. Inzwischen habe ich mitbekommen, dass es in der Regel der Sektor 63 ist, und bei der Anordnung oben wird dieser auch automatisch eingestellt. Bei der umgekehrten Anordnung wird mir allerdings der Sektor 181 angegeben, den ich beim ersten Test auch einfach belassen habe. (Programm stürzt auch hier beim Rettungsversuch ab.) Ein Ändern des Wertes auf 63 bringt schlichtweg nichts, außer, dass er im Schnellscan gar keine Dateien erkennt.

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So und wenn nun keiner mehr eine schnell machbare Idee hat, werde ich mich im Laufe des Sonntags geschlagen geben und die Rettung aufgeben. Das Ganze nennt sich dann halt Lehrgeld. Jetzt dafür noch wieder Hardware kaufen fällt aus wegen Bodennebel, zumal inzwischen auch daran zweifle, dass es mit demselben Controller wiederherstellbar ist.

Merke: einmal im Monat eine Sicherungskopie der neuesten Daten anfertigen!

€dit: Ich habe den Scavenger nun doch noch dazu gebracht, Daten zu finden, aber die gefundenen Daten entsprechen denen der anderen Programme: völlig wertlos...

Somit gebe ich das ganze nun auf und installiere endlich wieder meine Kiste, auf dass ich denselben Fehler nie wieder mache:)
 
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Scavenger kann öfters ganz schön stressen bis es richtig funktioniert oder die Daten bei Raid0 funktionsfähig wiederhergestellt werden können.
Der Raid Reconstructor von www.runtime.org (GetDataBack) sollte die Einstellungen automatisch erkennen.
Trotz Vorschau hatten aber öfters die Dateien auch öfters nicht funktioniert.
Schade ist eigentlich das nicht genau festgelegt werden kann ob der in der Südbrücke vom Motherboard integrierte Intel Raid-Kontroller mit einer anderen Steckkarte kompatible ist.
Daher mußt du entscheiden ob du noch andere Kontroller testen oder ein Motherboard mit den Kontroller bekommen könntest oder auf die Daten verzichtest.
Sicherlich kann es nur getestet werden.

Viele Grüße

Fiona
 
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Inzwischen habe ich mich mit dem Ende der Daten abgefunden. Dennoch versuche ich, mein altes Board bzw dessen größeren Bruder (875P Neo) noch einmal zu bekommen - ich hoffe, die Preise bei Ebay steigen nicht mehr zu hoch :)

Inzwischen fiel mir ein, dass ein Großer Teil der Spiele Soundtracks zwischenzeitlich auf den MP3-Player wanderten, d.h. so viel ist dann doch nicht verloren. Einzig die Fotos des letzten halben Jahres sind nun dahin. Egal.

Danke für eure Hilfe. Irgendwie hat er ja Spaß gemacht, der Versuch, auch wenn es nix brachte...
 
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