News Microblogging-Dienst: Amazon beendet Hosting von Parler

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mischaef

Kassettenkind
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Nachdem in den vergangenen Tagen bereits Apple und Google die Parler-App aus ihren Stores verbannt haben, zog nun auch Amazon den Stecker und beendete das Hosting des Portals. Grund war erneut die Rolle des sozialen Netzwerkes beim gewaltsamen Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar.

Zur News: Microblogging-Dienst: Amazon beendet Hosting von Parler
 
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Wenn ich Verschwörungstheoretiker und einen zu Gewalt anstachelnden Präsidenten zwei Wochen bevor dieser aus dem Amt scheidet sperre, dann ist das ziemlich opportun. Twitter und Co hätten schon viel früher reagieren müssen, zu dem Zeitpunkt ist das vielleicht sogar schlechter als gar nichts zu tun, denn jetzt lässt sich eine prima Dolchstoßlegende fabrizieren. Man kann zumindest hoffen, dass dadurch die Organisation weiterer Ausschreitungen im Rahmen der Inauguration deutlich erschwert wird.
 
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Wenn der Krebs erst mal metastasiert, bringt es auch nichts einzelne Teile davon operativ zu entfernen. Aber ich begrüße diesen Schritt auf das Ausdrücklichste.
 
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Wenns nach dem geht, müsste man das Internet komplett abschalten...
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Worker151 schrieb:
Wenn ich Verschwörungstheoretiker und einen zu Gewalt anstachelnden Präsidenten zwei Wochen bevor dieser aus dem Amt scheidet sperre, dann ist das ziemlich opportun. Twitter und Co hätten schon viel früher reagieren müssen, zu dem Zeitpunkt ist das vielleicht sogar schlechter als gar nichts zu tun, denn jetzt lässt sich eine prima Dolchstoßlegende fabrizieren. Man kann zumindest hoffen, dass dadurch die Organisation weiterer Ausschreitungen im Rahmen der Inauguration deutlich erschwert wird.
Twitter hat lange von Trump profitiert, andere Netzwerke auch.

Gesperrt wird jetzt, weil Twitter nochmal ne fette Portion Karma sammeln will, sonst nix.

Andere fragwürdige Staatsoberhäupter treiben auch noch ihr Unwesen dort.

Man findet zahlreiche Seiten von z.B. radikalen Rechten, radikalen Linken oder Islamisten, die zu Gewalt aufrufen. Aber entweder gehört das Internet allen oder niemandem.

Eine wehrhafte Demokratie muss das abkönnen.
 
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So geht man mit Netzen um, die sich für uneingeschränkte Meinungsfreiheit für jedermann einsetzen. Ich find das nicht gut, auch wenn ich Neonazis und Rassisten ebenfalls nicht gut finde.
 
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Auch wenn seit letzter Woche Anlässe vorliegen, so finde ich das Verhalten von Amazon, Google, Facebook und Twitter beschämend. Seit Jahren (!) gibt es weltweit (siehe u.a. auch Indien) immer wieder bei Facebook und Co. Aufrufe zu Gewalt und Straftaten, die selbst nach mehrfacher Meldung angeblich nicht gegen "Gemeinschaftsstandards und Co." verstoßen und jetzt wollen alle Plattform-Markthirsche sich ein legales-sauberes Mäntelchen überziehen, weil sie selbst wissen, dass auch sie Teil des Problems sind.

Wenn man einen Trump mit seinen Lügen 4 Jahre lang walten lässt aber 2 Wochen vor seinem Amtsende die Konten sperrt, ist das reiner Aktionismus und keineswegs ein "verständlicher Schritt".
 
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Unabhänig davon was dort nun genau betrieben wurde, finde ich sieht man hier ganz gut die Kehrseite von diesem "wir verschieben alles in die Cloud um keine "On Premise Hardware/Dienste" mehr betreiben zu müssen".
Was Amazon, Google, Microsoft und co. dann doch für eine Macht haben einfach mal einen Dienst zu beenden.
 
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Unabhängig einer politischen Überzeugung finde ich es durchaus beängstigend, wie koordiniert Big Tech hier Trump und seine Supporter aus allen Plattformen entfernt hat.

Halte ich für einen gefährlichen Präzedenzfall, der definitiv nicht Schule machen sollte. Ein Einschreiten des Gesetzgebers würde ich allerdings nicht erwarten, sowohl in den USA als auch der EU scheint man ein solches Vorgehen eher zu begrüßen, solange es die Richtigen trifft.

Wer so denkt, sollte allerdings auch bedenken, dass sich der Wind sehr schnell drehen kann. Dann wird man plötzlich mit seinen eigenen Methoden mundtot gemacht.
 
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Ich muss den technisch versierten Usern von CB wohl da nicht viel erzählen: Diese Netzwerke verlagern bei einem "Verbot" (also Abschaltung) oder bei veränderter Gesetzgebung usw. einfach ihre Standorte. Das ist halt ein Merkmal des Internets, spätestens wenn die Server in Ländern stehen, wo es kaum Gesetze in dem Bereich und noch weniger Strafverfolgung gibt, kann man wenig tun.

Aber es gibt auch ein anderes Problem, das wir schon kennen: Man räumt den Konzernen wie Facebook, Amazon usw. jede Menge Macht ein, wenn diese entscheiden können was geht und was nicht geht. Man darf nicht vergessen, das es auch einmal andere als die Rechten treffen könnte mit "Das ist hier jetzt nicht mehr erlaubt". Man hat schon beim NetzDG gesehen, wie heikel es ist, wenn am Ende nicht mehr Gerichte über Beiträge entscheiden, sondern anonyme Facebook-Moderatoren.

Was die Organisation über Soziale Medien betrifft, eben, wenn es bei A nicht mehr möglich ist, macht man es halt bei B und wenn das nicht mehr geht, dann bei Plattform C. Da muss man sich keine Illusionen machen, man könnte das wirklich verhindern.

Die Rolle der Medien habe ich aber noch gut in Erinnerung, wie toll die es fanden als sich z.B. während des Arabischen Frühlings die Menschen im Nahen Osten über FB organisiert haben zu Demos gegen die dortigen Regierungen. Aber sobald es um die eigene Regierung geht, um das eigene Haus quasi, dann hat man plötzlich keine Freude mehr wenn Menschen sich so organisieren. Ein Schelm, wer Böses denkt...
 
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Ich weiß jetzt nicht, ob das so eine gute Idee war. Klar man kann verstehen warum das geschehen ist und das auch aus legitimen Gründen aber das Ganze zwei Wochen vor Ende der Amtszeit zu machen (warum nicht früher) und der Tatsache, dass die sich einfach was anderes suchen (z.B. Telegram) bietet das Ganze doch nur Bestätigung und Verschwörungsfutter für die Trump-Fans.
 
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Naja, während die Tech Firmen unter Trump, wenn sie zu viel sperren, Angst haben mussten strengere Regulierung zu erfahren, ist das jetzt wahrscheinlich umgekehrt. Sie fürchten wenn sie zu viel stehen lassen, dass sie weitere rechtliche Einschränkungen hinnehmen müssen. Sie passen sich an um nicht ins Fadenkreuz der Politik zu geraten.
 
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amazon ist inzwischen beim hosting von webseiten sehr omnipräsenz, ich finde es sollte dezentraler werden.
 
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Die großen IT-Konzerne samt einem Großteil der Presse und Newsender spielen sich mittlerweile als nicht gewählte Exekutive auf und verbannen den amtierenden Präsidenten, d.h. das Sprachrohr von über 70 Millionen Wählern (samt Anhang) aus der öffentlichen Kommunikation. Das ist eine koordinierte Aktion um den Mann und seine Anhänger mit allen Mitteln aus der Debatte zu drängen und zum Schweigen zu bringen.

Trump mag ja ein abstoßendes Exemplar sein, aber er agiert als Werkzeug seiner Wähler in seinem Amt, die knapp die Hälfte der Bevölkerung der USA darstellt, und nicht als Privatmann.
Der Vorgang ist sicherlich beispiellos in der Geschichte der USA und wird die Spaltung der Gesellschaft massiv verschärfen, da die Anhängerschaft von Trump sich das sicherlich nicht bieten lassen wird.

Man fragt sich schon, wer da gerade putscht...
 
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Die Frage die man sich hier stellen sollte ist ob man es okay findet dass Konzerne mit einer Marktbeherschenden Stellung hier selber Zensur betreiben dürfen und frei löschen und sperren was auch immer sie wollen und hier vollständig frei entscheiden können oder ob wir nicht wie in einem Rechtsstaat üblich den Weg durch die Instanzen gehen und nicht unabhängigen Richtern dieses Recht einräumen sollten.

In meinen Augen wird auch in Deutschland zuviel gesperrt, teilweise scheinen dort auch Menschen zu arbeiten die nicht viel Ahnung von dem haben was sie tun. Kenne auch wen der wurde wegen "Hassrede" in die Zwangspause geschickt weil er bei Twitter ein Screenshot teilte davon dass Insta ihn gesperrt hat. Mir haben die Konzerne hier viel zu sehr freie Hand, ich denke ob jemand oder etwas gesperrt wird diese Entscheidung sollte nicht diesen Konzernen selbst obliegen, zumindest nicht wenn man eine Markbehrschende Stellung einnimmt, solche Entscheidungen haben Leute zu treffen die sich damit auskennen und sicher keine PR Abteilung die etwas löscht weil es ihn vielleicht negative Schlagzeile in der Presse einbringt und die Umsätze etwas mildert.
 
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Weiter fügte er hinzu: „Sie werden NICHT gewinnen! Wir sind die letzte Hoffnung der Welt [sic] für freie Rede und freie Information“.
Damit hat der Herr bestätigt, dass man genau dem Richtigen den Stecker gezogen hat. Freie Rede und das Recht auf Freie Meinungsäußerung hat nichts gemein mit Hetze, Rassismus und dem Aufruf zur Gewalt.

Man kann jederzeit unterschiedlicher Meinung sein und darüber diskutieren, aber eben nicht so. Ne Nummer kleiner gings auch nich, oder? Die letzte Hoffnung der Welt parler? Wer ist Sie? Gehts hier um gewinnen? Ohje ohje ohje
 
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Bruzla schrieb:
Twitter hat lange von Trump profitiert, andere Netzwerke auch.

Gesperrt wird jetzt, weil Twitter nochmal ne fette Portion Karma sammeln will, sonst nix.
stimmt
Bruzla schrieb:
Andere fragwürdige Staatsoberhäupter treiben auch noch ihr Unwesen dort.
ja, aber nur weil der Aufruf zur Vernichtung Israels noch nicht gelöscht ist - und wohl gelöscht werden sollte - heißt das doch nicht, dass ich gar nichts löschen darf
Bruzla schrieb:
Man findet zahlreiche Seiten von z.B. radikalen Rechten, radikalen Linken oder Islamisten, die zu Gewalt aufrufen. Aber entweder gehört das Internet allen oder niemandem.
oder es bleibt kein rechtsfreier Raum und man nimmt Radikalen die Plattform weg...
Ja, ist durchaus bedenklich, denn wer entscheidet, was erlaubt ist und was nicht?
Nur sind es nicht gerade die Republikaner, die auf eine freie Marktwirtschaft dringen? Dann muss es Twitter überlasse sein das zu entscheiden. Oder muss ich in Trump Tower dürfen, um dort eine Demo gegen Trump abzuhalten?

Der Witz ist doch, würde man Section 230 abschaffen und die Plattformen würden stärker für die Inhalte haften, dann hätten sie Trump wohl von Anfang an sperren müssen.
 
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Soviel zu Meinungsfreiheit. Alles verbieten, schließen, etc.
 
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Worker151 schrieb:
Twitter und Co hätten schon viel früher reagieren müssen,
Da wäre dann die Frage gewesen ob man damit nicht eine einseitige Gesetzgebung von Trump gegen "bigtech" provoziert hätte. Das dürfte einer der Gründe sein weshalb man so lange die Füße stillgehalten hat.

Unabhängig davon finde ich es bedenklich, das Konzerne nun (durch Hausrecht) entscheiden was unter Meinungsfreiheit fällt und was nicht.
 
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Reaktionen: dohderbert und MrBalbo
Worker151 schrieb:
Wenn ich Verschwörungstheoretiker und einen zu Gewalt anstachelnden Präsidenten zwei Wochen bevor dieser aus dem Amt scheidet sperre, dann ist das ziemlich opportun. Twitter und Co hätten schon viel früher reagieren müssen, zu dem Zeitpunkt ist das vielleicht sogar schlechter als gar nichts zu tun, denn jetzt lässt sich eine prima Dolchstoßlegende fabrizieren. Man kann zumindest hoffen, dass dadurch die Organisation weiterer Ausschreitungen im Rahmen der Inauguration deutlich erschwert wird.
Ne konnten sie nicht weil Trump noch Präsident war, und Mittel und Wege gefunden hätte nicht nur diese zu unterbinden sondern auch Vergeltungsmaßnahmen eingeleitet an diese Netzwerke durch irgendwelche Maßnahmen.
Trump ist abgewählt es sind nur noch wenige Tage bis zur Amtsübergabe, die Netzwerke haben somit nicht mehr mit staatlichen Sanktionen zu rechnen aus seiner Richtung.
 
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