Mobiler PC für Musikbearbeitung

Boneking

Cadet 3rd Year
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Okt. 2016
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1. Was ist der Verwendungszweck?
Komposition mit Cubase, Orchesterlibraries für Film und Medien.

1.1 Falls Spiele: Welche Spiele genau? Welche Auflösung? Hohe/mittlere/niedrige Qualität? Wie viele FPS?
Spiele nicht auf diesem Rechner.

1.2 Falls Bild-/Musik-/Videobearbeitung oder CAD: Als Hobby oder bist du Profi? Welche Software wirst du nutzen?
Semiprofessioneller Filmkomponist. Arbeite mit Cubase und Orchesterlibraries.

1.3 Hast du besondere Anforderungen oder Wünsche (Overclocking, ein besonders leiser PC, …)?
Mobil muss er sein. Habe einen portablen Asus Monitor mit 15.6 Zoll. An diesen würde ich den Rechner anschließen. Ist quasi Laptop Ersatz.

1.4 Wieviele und welche Monitore möchtest du nutzen? Anzahl, Modell, Auflösung, Bildwiederholfrequenz (Hertz)? Wird FreeSync (AMD) oder G-Sync (Nvidia) unterstützt?

Unterwegs mit einem portablen Asus Monitor mit 15.6 Zoll.
Zu Hause an einen 27 Zoll Wqhd Monitor und einen 21.5 Zoll Ful Hd Monitor.

2. Ist noch ein alter PC vorhanden?
  • Prozessor (CPU):
  • Arbeitsspeicher (RAM):
  • Mainboard:
  • Netzteil:
  • Gehäuse:
  • Grafikkarte:
  • HDD / SSD:

3. Wie viel Geld bist du bereit auszugeben?
max.650€

4. Was ist die geplante Nutzungszeit (in Jahren)?
3-4 Jahre

5. Wann soll gekauft werden?
Möglichst bald

6. Möchtest du den PC selbst zusammenbauen oder zusammenbauen lassen?
FertigPc, es sein denn es gibt Alternativen.
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Momentan benutze ich ein Thinkpad T470 mit i5 7200U 2,5 Ghz und 3.1 Ghz Turbo Dual Core Prozessor für das mobile Arbeiten. Es sind 24 Gb Ram verbaut. Nun kommt er bei meinem aktuellen Projekt allmählich wirklich ins Schwitzen. Es kommt zu leichten Knacksern und Audioproblemen. Aktuell verbrauche ich für ein aktuelles Projekt ca. 19 GB Ram Speicher. Habe die Latenzen am Audio Interface schon hochgesetzt, aber dennoch ist der CPU immer zu 100% ausgelastet.
Zunächst war mein Gedanke mir einen Gaming Laptop mit echten Quad-Core HQ Prozessor zu kaufen, aber die liegen meist um die 1000 Euro und drüber. Soviel kann ich gerade nicht aufbringen.
Folgende Geräte habe ich gefunden, die in Frage kommen würden:
https://www.dell.com/de-de/work/shop/cty/optiplex-3060-micro-form-factor/spd/optiplex-3060-micro
https://www.lenovo.com/de/de/desktops-and-all-in-ones/thinkcentre/m-series-tiny/c/M-Series-Tiny.
Da ich einen mobilen Monitor habe, könnte ich diesen an den Rechner anschließen.
Diese Geräte gibt es mit I3 8100T, I5 8400T oder AMD Ryzen 5 2400GE Prozessor.
Was würdet ihr mir raten?
Klar, umso stärkerer Prozessor, umso besser. Aber wenn es ein I3 8100T auch tut, dann kann ich fast 200€ sparen.
Wie schlägt sich denn der Ryzen im Vergleich?
Ich würde die Rechner auch wieder aufrüsten auf 24 GB Ram evtl. später auch auf 32 GB. Bei den Geräten, die keine SSD verbaut haben, werde ich eine SSD nachrüsten.
Ich muss vielleicht hinzufügen, dass ich zu Hause eine Audio Workstation habe, auf der ich 80% meiner Produktionen erstellen. Momentan bin ich aber sehr viel unterwegs und muss teilweise Endprodukte auch mobil erstellen können. Viel größer als das aktuelle Projekt wird es aber nicht werden. Deswegen bräuchte ich jetzt keinen Rechner, der 4 Mal so schnell ist, wie mein aktuelles Thinkpad. 50% Leistungszugewinn wären wahrscheinlich auch schon ausreichend. Also welchen Rechner nehmen? Dell mit I3, I5 oder das Thincentre Tiny mit I3, I5 oder Ryzen 5?Oder eventuell einen selbstzusammengestellten Minipc? Gibt es da überhaupt Gehäuse in der Größenordnung? Intel Nuc vielleicht?
Danke für die Hilfe.
 
Zunächst musst du dir etwas genauer über die Anforderungen für die CPU im klaren sein. Benötigen deine Projekte Singlecore oder Multicoreleistung? Aller Wahrscheinlichst vermute ich, dass auf den 7200U Dualcoe die Multithreadleistung nicht ausreicht. Um sicher zu gehen, kannst du das mal auf deiner Audioworkstation überprüfen, da wirst du ja mehr Kerne zur Verfügung haben.
Ganz kurz und vereinfacht erklärt warum das wichtig ist: In Reihe geschaltete Plugins (sowohl die auf einer Spur, als auch dann die auf den nachfolgenden Bussen und FX-Kanälen) können nicht auf verschiedene Threads aufgeteilt werden. Für lange VST-Ketten braucht die CPU Singlecoreleistung. Parallele Spuren können in unterschiedlichen Threads auf unterschiedlichen Kernen berechnet werden. Eine etwas ausführlichere Erklärung habe ich hier mal versucht. Auf der folgenden Seite des Verlinkten Tests habe ich auch Screenshots von Beispielprojekten, wo das ersichtlich ist.
Wichtig wäre, dass du auf deiner Audioworkstation die Auslastung des ASIO-Meters und des Taskmanagers vergleichst. Liegt die ASIO Auslastung deutlich über der des Taskmanagers, benötigt dein Projekt eher Singlecoreperformance. Ist das Verhältnis ausgegleichen, läßt sich dein Projekt gut parallelisieren und profitiert von vielen Kernen. Alles unter Vorraussetzung, dass deine Audioworkstation keine Latenzprobleme hat.

Soweit mal, wenn du dazu Infos postest kann ich dir in etwa eine CPU empfehlen. Optimal ist natürlich immer hohe Kernzahl mit hoher ST-Performance, aber das kostet leider.
Für das restliche System kommen dann von den Mitforisten bestimmt noch Ratschläge.
 
Danke dir Druckluft für deine Erklärung. Auf meine Audioworkstation habe ich leider die nächsten drei Wochen keine Zugriff. Auf meinem Thinkpad ist es tatsächlich so, dass bei dünner komponierten Stellen mit weniger Spuren das Asio Meter in etwa mit den Werten im Taskmanager übereinstimmt. Vermutlich lässt das, so wie du sagst, ja auf fehlenden Multicore Leistung schließen. Hmm brauche den neuen Pc eigentlich noch diese Woche, weil ich ein Projekt abschließen muss. Muss nochmal in mich gehen...
 
Auf jeden Fall, wird jede der von dir genannten CPUs in allen Lebenslagen mehr Plugin-Leistung bringen als der 7200U. Ausser vielleicht im Sonderfall, wo der 2400G bei ganz geringen Latenzen, in singlecorelastigen Projekten Schwierigkeiten hat.
Allgemein kann man sagen, dass AMD die Rohleistung der CPU in Cubase etwas schlechter auf die Strasse bringt, vor allem bei geringen ASIO Latenzen. Bei höheren Latenzen siehts dann wieder besser aus.
Die von dir genannten CPUs würde ich so einordnen: 8100T<2400G<8400T. Wird Fälle geben, wo der 8100T dem 2400G leicht überlegen ist, aber in der Mehrzahl wirds andersrum sein. Mit 6 Kernen dürfte der 8400T die allermeisten Projekte dominieren. Natürlich wären die höher taktenden non-T CPUs oder ein Ryzen mir mehr Kernen die performantere Wahl, aber da wirds mit dem Budget wohl schwierig.
Wichtig ist auch, dass die CPU in so einem Fertig-Rechnern so gekühlt ist, dass sie unter Belastung nicht runtertakten muss. Das könnte logischerweise alles verfälschen. Da müsstest du zu dem jeweiligen Gerät Reviews finden wo das mitgeprüft wurde. Oder nach dem Bestellen selber testen und notfalls umtauschen.
Der letzte wichtige Punkt ist, dass die DPC Latenz in Ordnung ist. Hier glaube ich wird es schwierig im Netz Infos zu finden. Wenn der Rechner ankommt, wäre das nach dem Einschalten der erste Test den ich machen würde. Dazu den Latency Monitor verwenden.
Beim RAM musst du das Gerät entsprechend ausrüsten. 32GB sollten es da schon sein wenn deine Projekte 19GB benötigen. Ist halt auch ne Preisfrage. Anschlüsse wie USB Ports und für Monitore nach persönlichem Bedarf. Elicenser, iLok, Maus, Keyboard und Midi-Equipment können notfalls an einen USB-Hub. Das Audio-Interface sollte einen eigenen Port haben.


Btw, darf ich fragen welche CPU deine Audioworkstation hat, damit ich in etwa einschätzen kann was deine gewohnten Ansprüche sind?

Hoffe ein wenig weiter geholfen zu haben.
 
Hi, sorry für die späte Antwort. Meine aktuelle Workstation zu Hause hat einen i7 7700K verbaut. Allerdings nutze ich kein Overclocking. Leistung reicht trotzdem locker aus. Bin jetzt am überlegen, ob zum Beispiel der Legion Y 530 Gaming Laptop eine Alternative zu einem Mini Pc wäre. Der hat entweder i5 oder i7 der achten Generation in der H Variante verbaut, die ja nochmal ein bisschen perfomanter sind, als die T Modelle. Vorteil: Bildschirm mit dabei. Zudem relativ gutes Kühlsystem Nachteil: 1050 oder 1050TI mit verbaut, die ich eigentlich nicht brauche und trotzdem dafür zahle. Ansonsten gefällt mir dieser Laptop recht gut, auch optisch...
 
Ja rein theoretisch ist der 8750H performanter. Auch die TDP ist mit 45W höher als die von 35W des 8400T. Der 8750H hat außerdem Hyperthreading, was die Multithreadleistung nochmal erhöht.
In der Praxis ist die Frage wie gut das Kühlsystem ist und damit wie hoch die CPU unter einer bestimmten Belastung takten kann.
Wenn du bereits im Budget von jenseits der 1000€ wilderst, kannst du auch hier nochmal schauen ob du was findest. Habe das mal so sortiert, dass wirklich nur die kleineren Systeme mit Desktop CPU mit höherer TDP übrigbleiben. Ob da die Kühlung ausreicht und die DPC Latenzen passen müsste man dann konkret nachrecherchieren.
 
Wie sieht das eigentlich mit den U Prozessoren der 8.Generation aus? Sind ja jetzt auch echte Vierkerner, zumindest die I5 und I7. Klar sind die schwächer auf der Brust als die T und H Modelle. Aber sind sie eventuell gar nicht so viel langsamer, weil sie eventuell nicht throtteln müssen? Oder haben viele U Modelle einfach eine schlechte Kühlung und dieser Vorteil hebt sich dann von alleine auf? Hatte als Alternative zum Legion oder zu den Thinkcentre Tinys auch an Thinkpads gedacht. Zum Bespiel das Thinkpad E480/E580 bzw. E485/E585 mit Ryzen Prozessor. Oder eine Stufe höher ein L480/L580. Hast du da schon eine Einschätzung? Schon mal vielen Dank für die Antwort..
 
Boneking schrieb:
Wie sieht das eigentlich mit den U Prozessoren der 8.Generation aus? Sind ja jetzt auch echte Vierkerner, zumindest die I5 und I7. Klar sind die schwächer auf der Brust als die T und H Modelle. Aber sind sie eventuell gar nicht so viel langsamer, weil sie eventuell nicht throtteln müssen?

Grundsätzlich gibt es bei den CPUs das TDP Limit, das nur für kurze Zeit überschritten werden kann. Selbst wenn die CPU gut gekühlt wird. Da die meisten U-Prozessoren nur 15W TDP haben (ist evtl bei manchen Laptops auf 25W nach oben konfiguriert), werden sie auch nur entsprechend gering takten. Ein i7 8650U wird die 4.2GHz Singlecore-Turbotakt nur kurz halten können, geschweige denn den Multicore-Turbo von 3.9GHz.
Tests haben ausserdem immer wieder gezeigt, dass die Performance zwischen verschiedenen Geräten mit der gleichen CPU extrem unterschiedlich sein kann. Wegen konfigurierbarer TDP und dem Kühlsystem.
Leider ist auch die Tatsache, dass eine normale Desktop CPU verbaut wurde kein Garant. Throttling durch ein zu schwaches Kühlsystem kann einen auch hier treffen. Die Tatsache, dass diese für eine höhere TDP vorgesehen sind, läßt natürlich vermuten, dass auch das Kühlsystem halbwegs darauf ausgelegt ist. Letztlich muss man sich aber das jeweilige System für sich anschauen. Im Einzelfall kann es durchaus sein, dass ein Gerät mit der auf dem Papier besseren CPU in der Praxis schlechter abschneidet.
Ich selber nutze beispielsweise als mobiles System ein 2015er 15" Macbook. Selbes Problem hier, bei Cubase lagen je nach Raumtemperatur nur 2.8-3.0GHz an obwohl die CPU theoretisch 3.8GHz könnte. Mit Undervolting und Flüssigmetallpaste unterm Kühler sinds dann immerhin 3.3-3.6GHz die möglich sind. Cinebench von 620 rauf auf knapp über 700.

Boneking schrieb:
Hatte als Alternative zum Legion oder zu den Thinkcentre Tinys auch an Thinkpads gedacht. Zum Bespiel das Thinkpad E480/E580 bzw. E485/E585 mit Ryzen Prozessor. Oder eine Stufe höher ein L480/L580.

Bei Ryzen CPUs ist es das selbe, es kommt auf die Umsetzung des Herstellers an. Leider scheint es hier sehr wenige Geräte zu geben, wo nicht an der falschen Stelle gespart wurde. Liest man jedenfalls so immer wieder. Wie das jetzt bei den von dir angesprochenen Lenovos ist, weiß ich aus dem Stand leider auch nicht.
 
Vielen Dank für deine Erklärung. Sehr gut zu wissen. Dann werde ich nochmal Tests wälzen und vor allem darauf achten wie das mit dem throtteling bei dem jeweiligen Gerät aussieht
 
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