News Murdoch kokettiert mit Google-Ausschluss

Selbst Nachrichten an sich müssen bezahlt werden - auch Korrespondenten, die nur Nachrichten aufzeichnen und übermitteln, müssen ihre Miete bzw. Hotelkosten ihre Verpflegungskosten usw. irgendwie bezahlen - Recherche kommt dann noch dazu.
 
Wer Rupert Murdoch ein wenig kennt, weiss dass der Mann einfach nur gierig und machtgeil ist, ein abscheulicher Mensch. Wenn andere Leute über neue Online-Vermarktungsstrategien nachdenken kann ich das ja wenigstens noch ernst nehmen und auch ein Stück weit nachvollziehen. Aber bei Murdoch klingt das immer gleich nach "Ich kann nicht genug bekommen".

Was dabei übersehen wird: Das Internet demokratisiert die Medien, jeder kann Inhalte ins Netz stellen. Es muss ja nicht so schrecklich peinlich enden wie bei Shortnews, es gibt tatsächlich auch andere Nachrichtenportale mit etwas journalistischem Anspruch... Etwas was die Herren und Damen Journalisten so ungern wahrhaben wollen.

Ich kann mir jedenfalls selbst nicht vorstellen, dass man dann überhaupt noch Gewinn macht. Denn wenn man statt 1.000.000 Leser, die Werbeeinnahmen generieren plötzlich nur noch 1.000 hat, die ja auch nicht 20 Euro im Monat für so ein Angebot ausgeben werden... Wie gesagt, ich seh da schlechte Chancen für die Verlage mehr Profit rauszuholen.
 
Ich lese selbst liebend gern Telepolis, aber nichtsdestotrotz gilt unumstößlich:
MountWalker schrieb:
... auch Korrespondenten, die nur Nachrichten aufzeichnen und übermitteln, müssen ihre Miete bzw. Hotelkosten ihre Verpflegungskosten usw. irgendwie bezahlen - Recherche kommt dann noch dazu.

Telepolis funktioniert, weil es vorhandene Rechercheergebnisse auswertet, weil Autoren der Artikel dort mitunter Sachen nicht vergessen haben, die den Redakteuren und Chefredakteuren der klassischen Medien im Zeitdruck aus dem Gedächtnis gerutscht sind. Aber dass das Internet jetzt mehr Qualität in die Medien bringen würde, kann ich nicht eindeutig erkennen - es ist vielmehr so, dass der Kostendruck die Qualität heute so verschlechtert hat, dass Blogs wie telepolis notwendig geworden sind, obwohl sie das früher nicht zwangsläufig waren. Peter Scholl Latour hat ja auch schon gesagt, dass er sowas, was er früher senden konnte, heute vermutlich nicht mehr in bester Sendezeit senden könnte (heutzutage kommt interessantes, fundiertes in der Regel tief nachts) und dass seine Reisen so nicht mehr bezahlt werden würden - ich frag mich ernsthaft wie man diesen Mangel damit ausgleichen können will, dass man frei im Internet veröfffentlichen darf, denn wie gesagt, die Hotelrechnung bezahlt die freie Veröffentlichung im Internet nicht, die Flugtickets auch nicht, das Essen auch nicht - Journalismus ist Arbeit und die darf auch bezahlt werden, daran ändert der Umstand, dass ein Medienmogul ein reicher Sack ist, nichts. Was ich bei Blogs wie Telepolis lesen kann, kann ich da nur lesen, weil die dort viele Quellen auswerten, die bereits ihr Essen und ihre Unterkunft bezahlt bekommen haben. Wenn ich bspw. bei Telepolis lese, wie die Situation bei den Straßenschlachten in Tibet tatsächlich war, dann kann ich das, weil die Korrespondenten gefragt haben, die in anderen Medien zwar nicht gezeigt wurden, aber von diesen anderen Medien, bspw. der ARD (ja GEZ-Gebühren haben ihren Sinn), ihre Unterkunft in Tibet bezahlt kriegen und das machen eben nicht die paar Werbeklicks, die heise verzeichnet.
 
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