ErnstHaft99 schrieb:
Jetzt bewerte das mal nicht zu esoterisch.
Ich bin bei Kaminen und Öfen einfach zwiespältig.
Ich kenne Kamin aus den Familienferien (Ferienhaus in Dändemark ... natürlich mit Kamin).
Auch wenn wir immer im Sommer da waren (gerade so Nebensaison), war der Kamin der absolute Mittelpunkt der Abende. Das Wohnzimmer (kombinierte Wohn-, Ess-, Küche) war so aufgebaut, dass der Kamin da lag, wo eigentlich ein Fernseher stehen könnte.
Die Abende vor dem Kamin sind unvergessen ... das Holzhacken ebenfalls ... ich werde mir wohl nie eine Axt in irgendwelchen Körperteilen versenken.
Ich sehe aber auch die Nachteile. CO- und Feinstaubemissionen, der Rohstoff wächst zwar nach ... abert das dauert sehr viel länger, als das verfeuern (das ist bei fossilen aber noch krasser ... auch das wächst irgendwann nach ... aber es dauert Jahrmillionen).
Andererseits halte ich eine Kamin oder Ofen für Luxus ... so gut wie niemand heizt ausschließlich damit (das kenne ich eigentlich nur bei selbstgebastelten Tiny-Houses) und auch die Ferienhütten haben alle zusätzlich zu Kamin/Ofen noch eine Heizung (oft Gas, seltener Öl oder Pellets ... mittolerweile wahrscheinlich auch häufiger WP). Und natürlich wird die nicht statt Kamin genutzt. Der Kamin sorgt abends einfach für ein wenig zusätzliche Gemütlichkeit.
Dabei gehts auch nicht nur um die angenehmere Wärme, sondern auch um Optik und Akkustik eines offenen Feuers.
Reglohln schrieb:
Und das ist eben ein Problem des vermeintlichen Konservatismus.
Andersrum ist es wohl ein Problem, dass man einige Aspekte nicht einfach ignorieren sollte.
Das ist ein echtes Problem der Power-Ökos ... Nachhaltigkeit ist denen alles ... und Gemütlichkeit oder Bequemlichkeit werden in dieser Denke sehr schnell zu einem Problem.
Der Markt funktioniert, man geht mit den Regulativen nur viel zu zimperlich um, weil immer sofort irgendein Wirtschaftszweig sich am Abgrund wähnt ... und sowieso sofort die geballte Medienmacht eingesetzt wird, um jegliche Änderung bereits im Denkprozess aufzuhalten. Bevor daraus irgendwer einen Gesetzesentwurf machen könnte, weiß er schon, dass genau das seine politische Karriere beenden könnte, solange es kein Gesetz ist, welches ausschlieslich den ohnehin schon zu reichen hilft.
Das größte Problem des Konservativismus ist das konservieren ... man will halt auch Dinge erhalten, von denen man genau weiß, wie scheiße die sind.
Ich wette, das das Verbrennerverbot keine Probleme bereitet hätte, wenn man von anfang an ganz klipp und klar kommuniziert hätte, dass das kommen wird. Stattdessen hat man den konservativen Parteien erlaubt, den Autobauern Hoffnung zu machen, dass sie doch so weitermachen können, wie gewohnt.
Böser Fehler ... denn wer noch Hoffnung hat, sich nicht bewegen zu müssen, der tut's auch nicht.
Den Autobauern hätte von vorn herein klar gemacht werden müssen, dass sie Verbrenner nach 2035 in der EU nicht mehr verkaufen werden, und sich daher eine Alternatiev überlegen müssen, wenn sie diesen Markt weiter bedienen wollen. Zeit dafür hätten sie genug gehabt ... die ist aber ungenutzt verstrichen, weil die deadline eher ein flauschiges Kissen war, als eine harte Grenze.
Den eFuels hätte man von vorn herein die Rote Karte zeigen müssen, denn das ist ein Wahnsinn, der nur zu einem taugt ... es hält den Verbrenner (und die an ihm hängende Wirtschaft) am Leben. Das ist ja nichtmal eine Innovation, sondern einfach etwas, was erst durch EE überhaupt zu CO2-Ersparnissen führt.
Wenn diese Wirtschaft nicht nachhaltig kann oder will, dann ist es vielleicht besser, wenn sie einfach verschwindet.
Und das ist die Meinung von jemandem,. der in dieser Wirtschaft arbeitet (wenn auch nur ganz unten).