NAS für Musikproduktion

cybertech

Ensign
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Liebe Community

Ich habe vor mir ein NAS zuzulegen für mein Musikstudio. Ziel: Musikprojekte (Ableton/AVID Pro Tools) direkt auf dem NAS ablegen und von dort aus öffnen/bearbeiten. Da ich netzwerktechnisch kein all zu grosser Hirsch bin, möchte ich mir eure Expertenmeinungen abholen, ob das von mir gewählte Modell mit den Zugriffszeiten genügend Leistung bietet, dass weiterhin effizient (und möglichst ohne merkbare Geschwindigkeitseinbussen) gearbeitet werden kann.

Nach etwas Rechechieren fiel meine Wahl auf das "Synology DS918+ (4gb)" https://www.toppreise.ch/preisvergleich/NAS-Systeme/SYNOLOGY-DS918-ohne-Festplatte-p505466 - Ich würde dies vorläufig mit 2x14TB WD Red NAS betreiben https://www.toppreise.ch/preisvergl...-WD-Red-NAS-Hard-Drive-14TB-WD140EFFX-p590197 im Raid 1 betreiben, damit ich auch gleich ein Backup habe. Die damit freien zwei Slots des NAS wären für Speicherupgrade in Zukunft, wenn die ersten Platten voll sind. Das DS918 entspricht meinem Geldbeutel und laut Testberichten soll es für Private Heimnetzwerke sowie für kleine KMU´s genügend Leistung bieten - sagt zumindest das Internet. Aber ob dies auch für den kreativen Bereich gilt?

Es wird jeweils nur ein Rechner gleichzeitig darauf zugreiffen. Über den zusätzlichen SSD-Chache, den man sich kaufen könnte, habe ich mehrheitlich nur schlechtes gelesen (verursacht innerhalb Monate Probleme und muss ersetzt werden) und soll, wenn nur ein Rechner gleichzeitig darauf zugreifft, keinen wirklichen Vorteil bringen. Darum würde ich darauf verzichten - gerlen lasse ich mich aber eines besseren belehren.

Hat hiermit wer Erfahrung? Reicht das für mein Vorhaben aus oder gibt es evtl. weitere NAS-Modelle, welche für mein Vorhaben besser geeignet sind? Auch bin ich mir mit der Wahl der Festplatte nicht so ganz sicher, ob das die richtige(n) sind für mein Vorhaben (es gäbe ja etwa auch die WD Red Pro mit mehr U/min) und ob ich ein anderes Raid fahren sollte (z.B. 4x8TB) für mehr Geschwindigkeit, wobei ich dann in Zukunft den Speicher nicht mehr erweitern könnte (ausser ich tausche gleich alle Platten aus).

Ich freue mich auf eure Antworten.

Cyber
 
Das NAS an sich kann man wie eine Festplatte sehen. Du müsstest für dich folgende Fragen beantworten:
  • wie groß sind die Projekte?
  • reicht eine HDD aus von der Leistung? (Evtl. testen mit einer externen HDD)
  • profitierst du von einer SSD bzw. deine Software?
  • wie sieht dein LAN aus? Gigabit? 10GbE?

Mit den Fertiglösungen kenne ich mich nicht aus, aber bei Selbstbaulösungen wie unRAID kann man verschiedene Shares (freigegebene Ordner) anlegen und diese auf den Cache oder auf die HDDs speichern lassen. Damit könnte man aktuelle Projekte in dem Share auf der SSD lassen und später auf die HDD umziehen lassen wenn man diese in einen anderen Share verschiebt.
 
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cybertech schrieb:
im Raid 1 betreiben, damit ich auch gleich ein Backup habe.
Raid ist kein Backup.
Ein Raid 1 schützt nur gegen den Ausfall einer einzelnen Festplatte.
Versehentliches löschen, Verschlüsselungstrojaner, NAS fällt vom Schrank oder hat ansonsten einen Schaden (Software oder Hardware) der alle Platten grillt, Diebstahl, Brand, Blitzschlag... gegen all das und noch viel mehr hilft ein Raid nicht.

Ein extra Backup (externe Festplatte, Cloud o.Ä.) ist für wichtige Daten zwingend erforderlich und sollte nach Möglichkeit räumlich getrennt gelagert sein.

Ich bin mir auch nicht sicher ob ein NAS das für dich beste Mittel ist oder ob eine interne Lösung nicht besser wäre. Festplatten sind schon so (je nach Anwendung) recht langsam und der Zugriff auf das NAS erhöht die Latenz noch zusätzlich. Wenn du oft größere Datenmengen lädst könnte dich das im Workflow ausbremsen aber da kenne ich mich nicht so sehr aus.
Wenn du nicht gerade mit mehreren Workstations arbeitest oder die Daten online verfügbar machen willst würde ich die Festplatten eher direkt in deinen Rechner verbauen. (Also sofern das möglich ist.)
 
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Ich würde das eher mit Hin- und Herkopieren zwischen lokalem Datenträger und NAS lösen. Für Audiobearbeitung und Echtzeit taugt eine Consumer-NAS-Lösung nicht so richtig. Ansonsten müßtest Du richtig investieren wie in sowas:
https://www.lacie.com/de/de/products/big/6big-12big-thunderbolt-3/

Das Teil ist garantiert auch Video- und Audiotauglich.
 
Ich würde dir von der Idee eines NAS als Bestandteil einer Produktivkette ausdrücklich ABRATEN. Das, obwohl ich selbst ein Synologie-NAS an meinem Netzwerk betreibe und vom Produkt überzeugt bin.

Auch ein schnelles NAS ist für die Anforderungen bei der Musikproduktion zu langsam. Ich kenne Ableton/AVID selbst nicht gut genug, um Details dazu nennen zu können. Aber ich vermute, dass die SW ähnlich arbeitet wie die andern grossen Produktionsuiten. Dort werden Sample-Libraries während dem Live-Betrieb bereitgestellt oder aus der PreProduction stammende Teile eingeflogen'. Das ist durchaus zeitkritisch.

Was ich dir für die Multimediaproduktion generell empfehle: RAM. Noch mehr RAM. Maximalen RAM. Aktuelle Produktion auf System SSDs speichern. Und in der Nacht aufs NAS als 'Dauerspeicher' schreiben (oder auf interne Disks). Dafür reicht dann auch die günstige Ausführung in Sachen HDD.
Unabhängig davon: Du brauchst noch ein extra Backup, um das NAS (die Disks) dann zusätzlich zu sichern. Angesichts der zu erwartenden Datenmengen dürfte eine Cloud-Lösung zu teuer sein. Fürs Backup ist dann ein Simpel-NAS ausreichend (also ohne Raid, einfach mit genügend Kapazität).
 
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Mit 10GbE und SSD im NAS geht das auch ;)
 
Danke schonmal für die vielen Antworten. Vielleicht muss ich hier etwas mehr ausführen, warum ich mit einem NAS liebäugele:

Ich habe momentan in meinem Musikstudio alles auf meinem zentralen Arbeitsrechner. Der ist auch gut ausgerüstet mit genügend RAM und SSD´s für eine flotte Bearbeitung der Dateien und die Dateien werden automatisch via externe Festplatte gesichert sowie von Zeit zu Zeit via zweite Externe Festplatte nochmals zusätzlich Kopiert (Systemimage) und an einem anderen Ort aufbewahrt, um auch die räumliche Trennung eines Backups zu gewährleisten.

Nebenbei schiesse ich allerdings auch Fotos und schneide Teilweise kurze Videos für meine Klienten. Gerade Fotobearbeitung läuft hierbei häufig über einen Laptop, da ich diesen auch unterwegs dabei habe. Über die Jahre haben sich nun diverse Externe Festplatten angesammelt und es kommt regelmässig vor, dass ich meine Daten zusammensuchen muss - eine ebenso Zeitaufwändige wie nerfenaufreibende Angelegenheit. Da die Dateien zudem inzwischen immer mehr Platz benötigen (4k Videos und aktuele Musikaufnahmen sind leider keine kleinen Angelegenheiten mehr) und ich nur via mühesames umstöpseln von USB-Sticks und Externen Platten meinen Workflow vom Laptop auf den Hauptarbeitscomputer (und umgekehrt) wechseln kann, wird mir dies alles zu fuselig und ineffizient. Daraus ist die Idee mit dem NAS entstanden: Ein Speicherort für alle meine Daten, auf den ich ggf auch unterwegs zugreiffen könnte (natürlich mit entsprechend geringer Geschwindigkeit), eine saubere Ordnerstruktur, die ich NUR EINMAL führen muss und auch keine Daten mehr, welche auf irgendwelchen Sticks verloren gehen.

-Wegen Backup: Ich verstehe, RAID 1 ist technisch gesehn kein Backup. Hierfür müsste ich dann wiederum mit einer zusätzlichen Backuplösung (externe HD) arbeiten - wohl auch nicht so ganz einfach, wenn es um 14tb geht? Oder gibt es hierfür spezielle Backuplösungen für NAS?

-Gut möglich, dass ein direkts Arbeiten auf dem NAS in meinen Musikprojekten mit dem Synology nicht wirklich zu empfehlen ist, da es zu wenig Geschwindigkeit bietet (da viele kleine Dateien, Musiklibraries, etc.). Natürlich könnte ich nach wie vor auf meinem Hauptrechner meine Musikprojekte bearbeiten und sie anschliessend auf das NAS schieben, quasi zur Archivierung. Dies wäre allerdings nicht meine Traumvorstellung, häufig benötigt man zunächst archivierte Projekte wieder (etwa für einen Remix) - da sehe ich schon wieder ein wildes hin- und hergeschiebe. Es soll ja Bequem(er) sein mit einem NAS als ohne.

Welche Raid konfiguration/Platten/NAS würdet ihr mir dann empfehlen, wenn das NAS auch für direkte Medienbearbeitung genügend Geschwindigkeit bieten müsste? LaCie ist schon einmal ein Anhaltspunkt, reicht da ein Synology nicht mehr aus? Sind natürlich auch preislich rechte unterschiede.
 
Ich wiederhole gerne nochmal meinen Hauptkritikpunkt: Du hast vor, einen Teil der PRODUKTIV-Umgebung an das NAS auszulagern. Das heisst, die Berechnungen werden zumindest teilweise auf der CPU des NAS erledigt ("direkte Medienbearbeitung" schreibst du). DAS ist der Flaschenhals.

Es spricht nichts dagegen, dass du eine einheitliche Ordnerstruktur entwirfst, um alle deine Daten auf einer (grossen) Platte zusammenzuführen. Aber als Ablage.
Für dynamische Datenbearbeitung ist das NAS nicht/wenig geeignet, sondern für statische Operationen. Das ist natürlich jetzt grob vereinfacht und auf die Multimedia-Umgebung bezogen. Heisst also: was zeitkritisch ist (Timing, Latenz etc.), musst du auf der Workstation erledigen.

Schliesslich noch folgender Hinweis: Ich würde dir empfehlen, die Ablage auf dem NAS nach Kategorien vorzunehmen, also beispielsweise "Libraries", "Projekte", "Multimedia", "Audio" etc.. Das ermöglicht ein "intelligentes" Backup auf verschiedene Harddisks. Die Library muss dann nur dann neu gesichert werden, wenn es tatsächlich Änderungen daran gegeben hat. Die Projekte sind dann beispielsweise nach Jahrgang oder Produkten gesichert. Wenn du remixen willst, musst du halt das Backup wieder einlesen.
 
cybertech schrieb:
Welche Raid konfiguration/Platten/NAS würdet ihr mir dann empfehlen, wenn das NAS auch für direkte Medienbearbeitung genügend Geschwindigkeit bieten müsste? LaCie ist schon einmal ein Anhaltspunkt, reicht da ein Synology nicht mehr aus? Sind natürlich auch preislich rechte unterschiede.

Welche LaCie nimmst du denn als Vergeich? Reicht dir die von der Leistung?

zazie schrieb:
Ich wiederhole gerne nochmal meinen Hauptkritikpunkt: Du hast vor, einen Teil der PRODUKTIV-Umgebung an das NAS auszulagern. Das heisst, die Berechnungen werden zumindest teilweise auf der CPU des NAS erledigt ("direkte Medienbearbeitung" schreibst du). DAS ist der Flaschenhals.

Wo hat er das erwähnt?
 
Ich habe das Stichwort ja zitiert: "Welche Raid konfiguration/Platten/NAS würdet ihr mir dann empfehlen, wenn das NAS auch für direkte Medienbearbeitung genügend Geschwindigkeit bieten müsste?" => letzter Abschnitt
 
Denke er meint das NAS als Laufwerk und nicht ne VM da drauf. Direkt = Daten auf dem NAS im Programm
 
v3nom schrieb:
Welche LaCie nimmst du denn als Vergeich? Reicht dir die von der Leistung?
PHuV hat die 6big/12big Thunderbold 3 gepostet - hätte mal die als Anhaltspunkt genommen. So wie ich es aber verstehe, werden hier Äpfel und Birnen gemischt: Dass LaCie ist mehr wie eine grosse Externe Festplatte direkt am Endgerät angeschlossen während meine Idee ja ein Netzwerkspeicher wäre - aber evtl. irre ich mich da? Zudem arbeite ich mit Windows - LaCie wirkt sehr Apfelig, auch hier Fragezeichen, ob das dann überhaupt eine Option wäre

zazie schrieb:
Ich wiederhole gerne nochmal meinen Hauptkritikpunkt: Du hast vor, einen Teil der PRODUKTIV-Umgebung an das NAS auszulagern. Das heisst, die Berechnungen werden zumindest teilweise auf der CPU des NAS erledigt ("direkte Medienbearbeitung" schreibst du). DAS ist der Flaschenhals.
Da hast du recht, meine Grundidee wäre, Samples und Libraries (Töne, Klänge, etc.) direkt vom NAS aus in meine Projekte zu laden und dort zu bearbeiten. Ich sehe aber nun, dass dies wohl unrealistisch ist über das Netzwerk und wohl kaum meinen Ansprüchen eines flüssigen Workflows genügen würde. Wenn ich allerdings alle meine restlichen Daten (Videos, Fotos, archivierte Projekte) auf dem NAS zentral speichern kann und lediglich meine aktuellen Musikprojekte auf meinem Hauptrechner lasse, wäre dies auch schon ein Fortschritt - wohl das realistischste für die aktuelle Situation - besitze ja kein Kreativstudio mit 10 Angestellten. Um ein wenig hin und heerschieben komme ich dann wohl nicht rum. Die Alternative wäre dann wohl so etwas wie die LaCie, welche direkt am PC steckt - dann geht allerdings der Netzwerk- und Sharingfaktor verloren, wenn ich es richtig verstehe?

Und nur zur Klarstellung: Software etc. ist alles auf den jeweiligen Rechnern installiert. Das NAS würde lediglich als Beziehungspunkt für den Inhalt der Projekte dienen (Fotos, Videos, Musikdateien).
 
Ja hsat du alles richtig verstanden.
Ich denke das es möglich ist mit einem NAS, aber keinem der günstigen Dinger.
Damit es "flutscht" bräuchte das NAS und dein PC 5-10GbE und im NAS mindestens ein SSD Cache, der die ganz wichtigen Sachen dort lagert. Rest dann auf die HDDs im NAS. Damit sind dann auch bis zu 1GB/s an Transferraten und liegt über einer SATA SSD. Und eine SATA SSD wird auf jeden Fall auch reichen.
 
v3nom schrieb:
Ja hsat du alles richtig verstanden.
Ich denke das es möglich ist mit einem NAS, aber keinem der günstigen Dinger.
Damit es "flutscht" bräuchte das NAS und dein PC 5-10GbE und im NAS mindestens ein SSD Cache, der die ganz wichtigen Sachen dort lagert. Rest dann auf die HDDs im NAS. Damit sind dann auch bis zu 1GB/s an Transferraten und liegt über einer SATA SSD. Und eine SATA SSD wird auf jeden Fall auch reichen.
Das DS918+ bietet ja die Möglichkeit einer Erweiterung mit SSD-Cache - in dem Fall würde das für meine Situation Sinn machen? Welche Platten und welche Raid-Konfiguration würdest du mir dann empfehlen? Und wie stelle ich das am besten an mit einem Backup des NAS?
 
Kenne mich nicht aus mit Synology, habe mein NAS selber gebaut.
Backup kann unterschiedlich aussehen, eine externe HDD die 1x Woche angeschlossen wird oder ein 2. NAS oder ein Cloud Dienst oder ... Kommt auf dein Internet, Geldbeutel, Wichtigkeit der Daten und Menge an (wieviel GB/TB).
 
Wir kommen der Sache näher :)
Mit deinen Ausführungen in #13 bin ich einverstanden, bei #15 bin ich mir nicht sicher, ob das nicht wieder Dinge durcheinandergeraten.
Ich glaube, wir sind uns hier einig mit folgenden Punkten:
  • Es braucht ein leistungsfähiges Netzwerk.
  • Das NAS wird grundsätzlich als Ablage verwendet.
  • Sämtliche Produktiv-Aktionen erfolgen auf der Workstation

So setze ich deinen Satz " Wenn ich allerdings alle meine restlichen Daten (Videos, Fotos, archivierte Projekte) auf dem NAS zentral speichern kann und lediglich meine aktuellen Musikprojekte auf meinem Hauptrechner lasse, wäre dies auch schon ein Fortschritt " um.

Das ergibt dann folgende Konfiguration:
  1. Aktuelle Produktionen sind auf PC (=Workstation) gespeichert. Sämtliche destruktiven oder non-destruktiven Bearbeitungen erfolgen auf der Workstation und werden dort gespeichert.
  2. Auf dem NAS sind Daten hinterlegt, die für Produktionen auf der Workstation benötigt werden und dafür vor "Arbeitsbeginn" geladen werden müssen (in Cubase/Innuendo kann man solche Lade-Aktionen mit dem Projekt speichern).
  3. Am Ende der Produktion (das kann auch simpel der Arbeitsschluss sein) wird das Zwischen- bzw. Endergebnis auf dem NAS hinterlegt/gespeichert. [Wenn man das so macht, hast du gleich auch ein provisorisches Backup].
  4. Das NAS erfüllt also mehrere Funktionen: als Zwischenspeicher für Produktionen und als Bibliothek verschiedener Arbeitsinstrumente der Workstation.
  5. Unabhängig davon braucht es eine ausgefeilte Backup-Strategie, die sowohl die tagesaktuelle Produktion als auch die auf dem NAS hinterlegten Daten sicher speichert (d.h. ausser Haus!).
 
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zazie schrieb:
Wir kommen der Sache näher :)
Mit deinen Ausführungen in #13 bin ich einverstanden, bei #15 bin ich mir nicht sicher, ob das nicht wieder Dinge durcheinandergeraten.
Ich glaube, wir sind uns hier einig mit folgenden Punkten:
  • Es braucht ein leistungsfähiges Netzwerk.
  • Das NAS wird grundsätzlich als Ablage verwendet.
  • Sämtliche Produktiv-Aktionen erfolgen auf der Workstation

So setze ich deinen Satz " Wenn ich allerdings alle meine restlichen Daten (Videos, Fotos, archivierte Projekte) auf dem NAS zentral speichern kann und lediglich meine aktuellen Musikprojekte auf meinem Hauptrechner lasse, wäre dies auch schon ein Fortschritt " um.

Das ergibt dann folgende Konfiguration:
  1. Aktuelle Produktionen sind auf PC (=Workstation) gespeichert. Sämtliche destruktiven oder non-destruktiven Bearbeitungen erfolgen auf der Workstation und werden dort gespeichert.
  2. Auf dem NAS sind Daten hinterlegt, die für Produktionen auf der Workstation benötigt werden und dafür vor "Arbeitsbeginn" geladen werden müssen (in Cubase/Innuendo kann man solche Lade-Aktionen mit dem Projekt speichern).
  3. Am Ende der Produktion (das kann auch simpel der Arbeitsschluss sein) wird das Zwischen- bzw. Endergebnis auf dem NAS hinterlegt/gespeichert. [Wenn man das so macht, hast du gleich auch ein provisorisches Backup].
  4. Das NAS erfüllt also mehrere Funktionen: als Zwischenspeicher für Produktionen und als Bibliothek verschiedener Arbeitsinstrumente der Workstation.
  5. Unabhängig davon braucht es eine ausgefeilte Backup-Strategie, die sowohl die tagesaktuelle Produktion als auch die auf dem NAS hinterlegten Daten sicher speichert (d.h. ausser Haus!).

Jo, so kann man das gut zusammenfassen. Würde dann ein Synology DS918+ mit 4gb Ram deiner/eurer Meinung nach für so einen Einsatzzweck ausreichen? Und was hälst du von meiner Idee, zunächst mit 2x14TB Platten im Raid 1 zu starten (mit Aussicht auf Erweiterung, wenn mehr Platz nötig wird) (Aktuell belege ich rund 10TB Daten)? Oder würdest du mir gleich raten, eine andere Raid Konfiguration zu wählen, da ein späteres Aufrüsten ggf. Probleme verursachen könnte oder anderen, besseren Konfigurationen im Weg steht? Welche Backup-Lösung würdest du mir für das NAS empfehlen?
 
Mir fällt es schwer, die aus deiner Perspektive sinnvolle Verschachtelung der Fragen zu beantworten, weil ich einige Parameter anders betrachte. Ich versuch's trotzdem:

  • Welche Backup-Lösung => siehe weiter unten
  • Setup: Ich schliesse aus deinen Ausführungen, dass du ein Einmann-Unternehmen bist (ob Profi oder avancierter Amateur spielt keine Rolle). Das definiert den Workflow und reduziert die Komplexität, sinsbesondere für die Backup-Strategie.
  • Du hast derzeit rund 10 TB an Daten und es werden rasch mehr.
  • Ich persönlich betrachte eine Speicherung von 10 und mehr TB auf einer Platte (oder allgemein gesagt: Die Speicherung sämtlicher Daten auf dem gleichen Datenträger) als "Klumpenrisiko", auch wenn die Daten nie verloren gehen. Denn eine Datenrekonstruktion nach einem Plattenschaden oder einem andern Schadensfall nimmt auch ohne Datenverlust enorm viel Zeit und Ressourcen in Anspruch (es geht um >10 TB ...).
  • Deshalb würde ich die Daten strukturieren, beispielsweise in System und Programme, Libraries, Produktionen (dynamisch) und Archiv (statisch).
  • Daraus abgeleitet wären die Daten auf verschiedenen Datenträgern gespeichert, beispielsweise SSDs für System/Programme bzw. Produktionen, HDDs für Libraries und Archiv.
  • Diese Struktur würde sich wiederum auf die Backup-Strategie auswirken: Produktionen täglich; System/Programme nach jedem Update (Wiederherstellungspunkt VOR, klonen NACH dem Update); Libraries nach jedem "Neuzugang" [als Hinweis: ich gehe davon aus, dass ein Edit eines Grundklangs zu den Produktionen gehört, dass also Libraries in der Regel nicht verändert, höchstens ergänzt werden] und Archiv mit einem inkrementellen Backup immer dann, wenn eine Produktion abgeschlossen und somit endgültig abgelegt wird.
Das alles (mit den verschiedenartigen Datenträgern) kannst du gut in einer Workstation unterbringen. Nach meiner Einschätzung sollte kein Datenträger grösser als 4 TB sein.

Als Backup-Lösung würde sich somit ein Gerät aufdrängen, welches mit Wechselplatten bestückt werden kann, unter meinen Annahmen mit einer Grösse von bis zu 4 TB (für System und Programme brauchst du sicher nur eine kleinere Wechselplatte). Die Wechselplatten müssten dann aber an einen sicheren Ort verbracht werden.

Wenn dir das zu aufwändig ist, dann könnte ein NAS mit 14 TB-Platten (nur) als Backup dienlich sein, aber ausser Haus bzw. feuersicher untergebracht. Eventuell wäre aber bei den absehbaren Datenmengen auch eine Band-Lösung angebracht.

"Von hinten" betrachtet heisst das im Schadensfall: Ist eine Platte kaputt, spielst du ab Backup-NAS die entsprechenden Daten wieder auf. Ist die gesamte Workstation weg (Feuer/Diebstahl/...), kannst du alles ab Backup zurückspielen.
 
zazie schrieb:
Das alles (mit den verschiedenartigen Datenträgern) kannst du gut in einer Workstation unterbringen. Nach meiner Einschätzung sollte kein Datenträger grösser als 4 TB sein.
Wenn ich dich richtig verstehe, dann entspricht dies meinem aktuellen Setup: Auf meiner Workstation sind die Daten je nach Anwendungsgebiet auf verschiedenen Datenträgern gespeichert (Betriebssystem/Programme/Software/Libraries welche schnellen Zugriff benötigen auf SSD´s, Archivdaten oder sonstiges auf HDD´s). Gesichert wird dies via mehreren externen Festplatten über die in Windows 10 integrierten Backuplösungen ("File History" sowie "Backup and Restore (Windows 7)" für ein komplettes Systemimage). Diese Struktur würde ich dann in dem Rahmen weiterführen auf meiner Workstation.

Was nun neu hinzukommt wäre ein Netzwerkspeicher (NAS) als Archiv und flexibler Zugriffspunkt für nicht all zu latenz-abhängige Dateien (gerade etwa Fotos sollte ich ja trotz Flaschenhals gut direkt vom NAS aus bearbeiten können - alles andere wie die direkte Bearbeitung von Musikprojekten gesichert auf dem NAS schminke ich mir nach euren Rückmeldungen erst einmal ab). Nach etwas weiterer Recherche würde ich das NAS dann nach aktuellem Wissensstand wiederum via Externe Festplatten periodisch absichern, um auch die räumliche Trennung des Backups zu gewährleisten - ursprünglich hoffte ich zwar, von weiteren externen Festplatten wegzukommen. Anscheinend ist dies für ein NAS meiner Grössenordnung jedoch die kosteneffizienteste Lösung, Irrtum vorbehalten.

Wenn diese Überlegungen soweit korrekt sind und keine weiteren Alternativen bezüglich Netzwerkspeicher im Raum stehen, würden mich einige konkrete Detailfragen abschliessend brennend interessieren, um konkret ein Budget aufstellen zu können und letzte Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen: Synology DS918+ mit 4gb RAM empfehlenswert/für den Einsatzzweck die richtige Wahl? Zusätzlicher SSD-Cache ja oder nein (evtl. gerade für Fotobearbeitung direkt vom NAS aus sinnvoll?). Raid 1 mit 2x14TB Platten zum Start mit Aussicht auf Erweiterung in der Zukunft okay oder nicht empfehlenswert weil....? WD Red NAS genug schnell/sinnvoll für mein Vorhaben oder doch lieber "pro" oder andere nehmen?

Ich wiederhole mich hier zwar etwas, habe dazu aber auch noch keine Stellungsnahmen erhalten und leider überhaupt keine Erfahrung mit Netzwerkspeicher. Und grundsätzlich falsche Hardware oder eine Raid-Komposition möchte ich dann doch vermeiden, hoffe danach mit dem NAS für einige Jahre wieder Ruhe zu haben bezüglich Speicher und Backuplösung(en).

Danke im Voraus!
 
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