Netzwerkauslastung berechnen

Kingfisher OK

Rear Admiral
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Hallo zusammen,

ich sitze derzeit an einer Projektarbeit zum Thema Netzwerk-Check.

Die Netzwerkauslastung soll "gemessen" werden. Dazu habe ich die "Log-Datei" eines Switches im Netzwerk. In dieser Log-Datei ist vermerkt, wie viele Oktette (Byte) über einen Port gesendet / empfangen wurden.

Eine Zweite Log-Datei die eine Stunde später gezogen wurde sind diese Werte dann erhöht.

Ziehe ich jetzt den alten Wert vom neuen ab, erhalte ich den Delta Wert der Daten.

Daraus möchte ich zusammen mit der Netzwerkgeschwindigkeit (100Mbit - Vollduplex) die Netzwerkauslastung berechnen.

Das heißt delta TX / 3600 = TX/s

Kann ich TX/s mit der Bandbreite 100MBit / s ins Verhältnis setzen und erhalte somit die Auslastung?

Gruß
 
Die Denkweise wäre soweit korrekt. Dein ΔTX wäre, wenn ich Deine Ausführung richtig gelesen habe, die Gesamtmenge der nur in dem betreffenden Zeitabschnitt (1h bzw. 3,6*10³s) bytes. Entsprechend formuliert ergibt sich: ΔTX*(3,6*10³)-1*bs-1. Also eine Angabe in bytes/s.

(x*bs-1)*(100*106*8-1)-1*bs-1)-1
= [x*(100*106*8-1)-1]*[bs-1*(bs-1)-1]
= [x*(100*106*8-1)-1]
(Einheiten zur besseren Kennzeichnung kursiv dargestellt)

Du solltest bedenken, daß Du die 100MBit/s natürlich in bytes/sec umrechnen musst. Besser, stets mit der (ggf. größten) gemeinsamen Einheit zu rechnen. Kannst natürlich auch die bytes/sec vorher in MBit/sec umrechnen, wenn Dir das besser gefällt.

Natürlich hast du damit nur die durchschnittliche Bandbreitennutzung upstream in der entsprechenden Zeiteinheit für nur einen Port. Willst Du eine Gesamtbetrachtung machen, mußt Du sowohl TX als auch RX auswerten, und nicht nur einen, sondern alle (ggf. nur belegten) Ports, im Verhältnis zur gesamten verfügbaren Bandbreite (ggf. Realdaten aus der techn. Doku der Switches).

Auch hier gilt es, die jeweiligen Einheiten zu beachten und ggf. auf eine gemeinsame Einheit umzuformen.
Sinnvoll auch für die Fehlerbetrachtung wäre auch, die Zeiten der Logfiles zu betrachten (War es auf die sekunde genau eine Stunde, oder war etwa ein klein wenig mehr Zeit zwischen beiden logfiles vergangen?).
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die ausführliche Antwort!

Das Umrechnen in Bit/s ist mir bewusst. Ich bin von 100MBit Vollduplex ausgegangen und habe das TX entsprechend auf Bit/s heruntergerechnet.

Natürlich hast du damit nur die durchschnittliche Bandbreitennutzung upstream in der entsprechenden Zeiteinheit für nur einen Port. Willst Du eine Gesamtbetrachtung machen, mußt Du sowohl TX als auch RX auswerten, und nicht nur einen, sondern alle (ggf. nur belegten) Ports, im Verhältnis zur gesamten verfügbaren Bandbreite (ggf. Realdaten aus der techn. Doku der Switches).

Bei RX und TX stellt sich mir jetzt noch die Frage: Habe ich bei Vollduplex die 100MBit sowohl für Transmit als auch für Receive? Oder teilen die beiden sich die 100MBit.


Theoretisch müsste es ja (da es Vollduplex ist) 100MBit für hin und 100MBit für Zurück geben. Ist das korrekt?


Sinnvoll auch für die Fehlerbetrachtung wäre auch, die Zeiten der Logfiles zu betrachten (War es auf die sekunde genau eine Stunde, oder war etwa ein klein wenig mehr Zeit zwischen beiden logfiles vergangen?).

Sehr guter Hinweis, habe das in meiner Excel Tabelle mit eingearbeitet.

Gruß
 
Kingfisher OK schrieb:
Habe ich bei Vollduplex die 100MBit sowohl für Transmit als auch für Receive?

Der reinen Theorie nach hast Du auf beiden Strecken gleiche Bandbreite. Tatsächlich jedoch hängt die wirklich verfügbare Bandbreite von der verwendeten Hardware und den Schaltabständen ab. Für eine Theoretische Betrachtung jedoch kannst Du getrost von je 100mbit/s für TX und RX ausgehen. Eine technische Betrachtung (Einzelbetrachtung) wäre nur in der Entwicklung interessant. In der Praxis wird der Rechner einfach ausgetauscht oder die NIC.

Übrigens solltest Du TX und RX zuerst separat betrachten und dann einen durchschnittswert ermitteln. So kannst Du eher erkennen, ob Du irgendwo einen Flaschenhals hast. Wenn Du ein Diagramm zeichnen willst, dann mit drei Datensätzen: TX, RX, und Gesamt. Ansonsten hat es nur sehr bedingte Aussagekraft zur tatsächlichen Auslastung.

Kingfisher OK schrieb:
Sehr guter Hinweis, habe das in meiner Excel Tabelle mit eingearbeitet.

Wie süß. Es handelt sich nicht etwa um eine Hausaufgabe oder eine Aufgabe aus der Ausbildung/Studium?
Sinnvoll wäre es tatsächlich, per script die Auswertungen vorzunehmen und dynamisch Trendverläufe zu zeichnen, statt alles in eine statische Datei zu verpacken. RRD macht's möglich.

P.S.: Alle Angaben ohne Gewähr, da anderer Fachbereich. ;)
 
Wie süß. Es handelt sich nicht etwa um eine Hausaufgabe oder eine Aufgabe aus der Ausbildung/Studium?

Nein es handelt sich um einen Kundenwunsch, das ganze in Excel auszuwerten. Aber ja ich befinde mich noch im Studium :p

Übrigens solltest Du TX und RX zuerst separat betrachten und dann einen durchschnittswert ermitteln. So kannst Du eher erkennen, ob Du irgendwo einen Flaschenhals hast. Wenn Du ein Diagramm zeichnen willst, dann mit drei Datensätzen: TX, RX, und Gesamt. Ansonsten hat es nur sehr bedingte Aussagekraft zur tatsächlichen Auslastung.

Genau so sieht das die Auswertung auch vor, kann es dir mal gerne per PN zukommen lassen.

Gruß und Danke für die Unterstützung =)
 
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