News Patentstreit mit Nokia: Lenovo stellt Verkauf aller Produkte mit GPU ein

Ich denke mal das Klärt sich in Kürze. Ich vermute Lenovo hat nur das Geschäft in D gestoppt, weil es gerichtlich so angeordnet wurde. Befolgt man sowas nicht, geht es schnell um mehr Geld als um diese eher lächerliichen 3 Mille. Dann sind es schnell 30 Mille oder mehr. Ich weiss auch nicht, ob ich eine Sammelaktion für Lenovo starte...:)


Ist doch wie bei den Supermärkten. Plötzlich ist z.b Schokoriegel X nicht mehr da, weil die sich im Hintergrund über die Preise gestritten haben. Irgendwann gibt es den dann doch wieder. Das sind so kleine Machtspielchen in höheren Ebenen der Konzerne.
 
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Bl4cke4gle schrieb:
In Einzelfällen werden Patentinhaber eventuell sehr mächtig, was kritisierbar ist, aber wer kann bitte ernsthaft fordern
In so ziemlich allen faellen meinst du wohl. Die codecs sind alle von der MPEG-LA patentiert. Die haben nichts mit entwicklung oder aehnliches zu tun, sondern sind ein reiner patent troll.
 
Bl4cke4gle schrieb:
Wenn ich in einem Start-Up mit sagen wir mal 10 Mitarbeitern eine zündende Idee habe und eine Software entwickle, die sich sehr gut monetarisieren lässt, warum sollte ich die dann Open Source stellen?
du vermischt hier zwei sachen. du kannst eine öffentlich bekannte idee umsetzen und den code trotzdem closed-source machen. niemand zwingt dich dazu, deine umsetzung open-source zu machen.

ein softwarepatent wäre "ein programm zum empfang und anzeigen von in html geschriebenen nachrichten" - und schon dürfte niemand mehr ausser dem patentinhaber einen browser entwickeln, egal ob open- oder closed-source.
 
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Burki73 schrieb:
geht es schnell um mehr Geld als um diese eher lächerliichen 3 Mille. Dann sind es schnell 30 Mille oder mehr.

Glaube bei 3.000 EUR hätte Nokia kein Gericht bemüht.

Mille =/ Million !
 
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Entweder du zahlst Wunsch Summe XY oder wir sorgen mit unserem sicheren Rechtssystem garantiert dafür das du hier nix mehr vehökerst.... Tja, Deutschland halt.. Recht haben und Recht bekommen sind hier zwei verschiedene Paar Schuhe. Nicht auf das verfahren bezogen, aber ich finde es generell traurig das oftmals über die dicke des Portmonees der Ausgang eines Verfahrens bestimmt wird.

Schade das es nicht zeitgleich alle Hersteller erwischt hat, dann hätte man erstmal gesehen in was für einer Muppet Schow wir hier leben.
 
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Bl4cke4gle schrieb:
Wenn ich in einem Start-Up mit sagen wir mal 10 Mitarbeitern eine zündende Idee habe und eine Software entwickle, die sich sehr gut monetarisieren lässt, warum sollte ich die dann Open Source stellen?

Stand heute musst du es nicht, je nach Software kann es aber durchaus Sinn machen, z.B. um die Verbreitung zu fördern und mit Wartungsverträgen / Beratung / Feature-Umsetzung Geld zu verdienen.
Und eine Software die sich von sich aus gut monetarisieren lässt ohne ihre Zielgruppe zu auszunutzen (Tracking, Gambling, Hidden Terms and Costs, etc.) will ich erst einmal sehen.

Bl4cke4gle schrieb:
Damit IBM oder sonst ein Konzern herkommt, mir das ganze einfach abnimmt und sich per feuchtem Handschlag bedankt?

Feuchter Handschlag bedeutet in der Regel einen LKW voll Geld (s. PayPal, WhatsApp, Occulus, etc.), und wenn man den nicht nimmt hat man eh verloren. Ein gutes Beispiel dass hier Copyright nichts bringt ist Snapchat, sie gingen durch die Hölle weil sie das Kaufangebot von Facebook abgelehnt haben und nun hat Facebook eine eigene App (Instagram) die Snapchat längst überholt hat.

Bl4cke4gle schrieb:
Wenn ich schon mit 10 Mitarbeitern den ganzen Produktlebensziklus begleiten kann, dann kann ein Konzern das erst recht. Und selbst wenn ich es nicht kann, vielleicht will ich aber auch aus dem Start-Up ein vollwertiges Unternehmen entwicklen?

Eben nicht, ich habe selbst in einem KMU als Entwickler gearbeitet, dass sich dadurch auszeichnete dass es eben Features spontan umsetzen konnte während die Entwicklung der gleichen bei Konkurrenten wie SAP mindestens Monate gedauert hätte. Dabei war der Code an sich "nichts besonderes", die Menschen, ihr Wissen, geschäftliche Kontakte und Kooperationen haben das Unternehmen ausgemacht, nicht der Code. Den hätte SAP genauso gut schreiben können, dass SAP aber eben ein riesiger Konzern ist hat sie daran eher gehindert als geholfen.
Ergänzung ()

HardRockDude schrieb:
:confused_alt: Solange wir in einer Marktwirtschaft leben, will man geistiges Eigentum (= ein Produkt) gerne verkaufen können, um davon zu leben.

Das ist genauso ein Märchen wie das unendliche Wachstum im Kapitalismus.
(btw geistiges Eigentum != Produkt)
 
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mxmb schrieb:
Warum ist es nicht im GPU Preis enthalten?

Das ist ein ganz häufiges Problem. Der Inhaber der (SE) Patente könnte sich natürlich mit den eigentlichen Herstellern der Chips bzw. der Software einigen welche die jeweilige Technologie einsetzen. Damit wären darauf basierende Produkte pauschal abgegolten. Allerdings sind die Lizenzkosten oft ein sehr geringer prozentualer Anteil (also nach dem Komma) vom Verkaufspreis. Es ist somit wesentlich lukrativer auf die Hersteller der Endgeräte zuzugehen denn hier zählt als Kalkulationsbasis grundsätzlich der Verkaufspreis des gesamten Produktes (und nicht nur ein Chip). Qualcomm hat das (SEPs) beispielsweise gegen die Mitbewerber (Mobilfunktechnik) maximal ausgefahren und deren Produkte für Kunden über viele Jahre unrentabel gemacht.
 
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Also gibt es keine Business Notebooks mit benutzbaren Tastaturen mehr in Deutschland... Wenn das bestand hätte wären das riesen Verluste für die Deutsche Wirtschaft wenn man nur noch Minderwertige Consumer-geraete in der IT Industrie zum arbeiten verwenden kann. Gut man kann auch ne externe tastatur mit schleifen aber trotzdem ist das ziemlich crazy.
Ergänzung ()

parry1994 schrieb:
Das sehe ich anders. Vor allem bei Zeilen Code kann man schnell etwas stehlen/abschauen.
Du verwechselst Urheberrecht mit Patenten, Patente patentieren nicht konkreten code sondern gehen weit darüber hinaus.
 
Die einstweilige Verfügung wird doch an der Verfügbarkeit kaum etwas ändern. Dann kaufen die deutschen Händler eben die Geräte aus Österreich ein. Die Verfügung richtet sich immerhin nur gegen Lenovo selbst.

Inhaltlich finde ich das, ohne mich weiter damit beschäftigt zu haben, auch etwas fragwürdig.
Lenovo weiß, dass die Geräte eine Lizenz benötigen. Die liegt nicht vor und trotzdem werden Geräte verkauft. 🤔
 
j
Bl4cke4gle schrieb:
Völlig sinnlose Aussage... In Einzelfällen werden Patentinhaber eventuell sehr mächtig, was kritisierbar ist, aber wer kann bitte ernsthaft fordern, dass jeder seine Arbeit allzeit allen zur Verfügung stellt und tendenziell weniger bis nichts daran verdient? Von was lebt ihr Leute? Luft und Liebe?

(Fast) Niemand fordert Verbot von allen Patenten nur von Softwarepatenten, genauso wie es Leute gibt die keine Patente auf Handlungsstränge in Büchern oder auf das menschliche Genom wollen. Der nächstliegende Vergleich ist aber Patente auf Mathe, wenn jemand ein Patent auf den Satz des Pytagorass hätte wäre das Problematisch und das ist schon fast so wie wenn jemand ein Patent auf Schwerkraft beantragt... oder auf einzelne Buchstaben, also man kann nicht Patente mit Immer gut oder Immer schlecht beantworten. Und bei software macht es kein sinn sonst hast nur Monopole mehr als eh schon.
1 Firma macht nen Patent auf nen Browser, eine auf nen Webshop, eine auf ne Suchmaschine etc... das geht nicht, es sind letzlich oft auch trivial-patente.

Soweit ich weiss ist aber das Patent um das es hier geht kein Softwarepatent, von daher sollte es legitim sein. Aber welche Regeln für Patente im Detail gelten sollten oder tun und ob dies hier ein Fehlurteil war darüber kann man natürlich noch streiten.

Außer du willst an nen Konzern steuern zahlen dafür das du nen Webshop einrichtest:
https://webshop.ffii.org/
 
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Bei uns in der Firma in Österreich gibt es derzeit auch Lieferprobleme mit den Lenovo Notebooks :D. Ob das jetzt "zufällig" zusammenhängt?

Aktuell kommen die Hersteller wohl kaum nach, dank Corona. Alles was für Homeoffice (Notebooks und Headsets) gehen weg wie warme Semmeln bei uns.
 
Ich bin verwirrt. Müssen nicht die Hersteller der GPUs die Lizenzen an Nokia zahlen? Also Intel, Nvidia, AMD, Adreno etc.?
 
Balikon schrieb:
Ich bin verwirrt. Müssen nicht die Hersteller der GPUs die Lizenzen an Nokia zahlen? Also Intel, Nvidia, AMD, Adreno etc.?
Wahrscheinlich ja nur will Nokia wahrscheinlich von jedem Zwischenhändler ein nochmal bezahlt werden...
 
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@Balikon : ich erwähnt in Beitrag #30 - Nokia ist nicht Teil des "normalen" MPEGLA Patentpools, sondern hat wohl Patente die "Kernbereiche" abdecken
 
Gerade wenn es FRAND Patente sind muss NOKIA doch fair handeln. Wieso muss Lenovo für Patente zahlen, die jemand anders nutzt? Die GPU wird nicht von Lenovo hergestellt und deren Architektur ist auch nicht von Lenovo. Also muss NOKIA sich an AMD, Intel oder Nvidia wenden. Und wenn die ein vernünftiges Angebot machen, muss NOKIA auch annehmen.
 
Alte Berichterstattung über Nokias Patentklage gegen VP8 2013 ist vielleicht relevant für einige für technische Hintergründe / Patentierbarkeit - damals wurde die Klage abgelehnt.
q: wikipedia-en , hackernews
Einige sehr interessante Kommentage bzgl. Nokia Verhalten und allg. Hintergrundinfos für Codecstandardisierungen

Bei HEVC / H.265 gibt es 2 Patentpools q.
 
Wieso muss eigentlich Lenovo dafür zahlen? Intel bietet ein Produkt mit diesem Codec an. Also muss doch eigentlich auch Intel diese Gebühren tragen. Diese können sie dann gerne an Lenovo weiterreichen, aber man kann doch nicht einfach ein Patent von jemanden nutzen und dann ohne Lizenz verkaufen.
Wenn Intel aber bereits an Nokia für diesen Codec zahlt, handelt es sich meiner Ansicht nach evtl. um Betrug. Nokia will dann für die gleiche Leistung doppelt bezahlt werden.
 
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