PC bootet nicht mehr; IRQ-Problem?!

Jul-ian

Cadet 4th Year
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Hallo allerseits,

seit einigen Tagen habe ich ein ernstes Problem mit meinem Desktop-PC.
Zunächst begann es damit, dass nach dem Hochfahren die Tastatur und Maus nicht mehr funktionierten. Das Aus- und Einstecken brachte keine Änderung, sodass nur ein Druck auf die Reset-Taste am Gehäuse übrig blieb.
Die folgenden Probleme bekomme ich mittlerweile nicht mehr in eine exakte zeitliche Reihenfolge, versuche mich aber trotzdem nach Möglichkeit daran zu halten:
Nach einem Bootvorgang verabschiedete sich Windows mit einem Bluescreen. Die Meldung: "Memory Management".
Ein anderes mal kam das alt bekannte "IRQL_NOT_LESS_OR_EQUAL". Beide Bluescreens traten jeweils nur ein einziges mal auf!
Zwischendurch konnte ich das installierte Ubuntu und Windows problemlos hochfahren und damit arbeiten (sogar Spiele spielen => also gute Auslastung des Systems).
Nach den Bluescreen-Meldungen habe ich mit Memtest den Arbeitsspeicher mit mehreren Durchläufen testen lassen, ohne Fehler! Einmal fiel die Tastatur sogar im Memtest aus...
Temperaturen überwache ich regelmäßig und auch jetzt sind alle Werte im guten Bereich. Im BIOS habe ich mir die Spannungen unter "PC Health Status" angeschaut:
Vcore: 1,316V
DDR18V: 1,904V
3,3V: 3,328V
12V: 12,302V
Das sieht, soweit ich es beurteilen kann, auch ganz gut aus.
Übrigens fallen Tastatur und Maus auch unter Ubuntu aus (genauso unregelmäßig wie unter Windows)! Zunächst funktionieren beide einwandfrei, sonst könnte ich das OS im Grub gar nicht auswählen und das Passwort bei Windows bzw. Ubuntu nicht eingeben.
Seit heute morgen ist das Problem noch ernster geworden: Direkt nach dem Einschalten fängt das BIOS an zu piepen. Während es zu Beginn nur manchmal passierte, kommt es jetzt nur noch.
Ich habe versucht die Pieptöne zu zählen. Laut meiner Strichliste sind es 22 kurze aufeinander folgende Pieptöne bis der PC neustartet.
Auf dem Mainboard befindet sich ein Award BIOS v6.00. Bei der Suche nach den Signalcodes habe ich festgestellt, dass es für 22 Pieptöne keine direkte Fehlermeldung gibt!?
Zwischendurch konnte ich, wie erwähnt, ein Betriebssystem booten. Bei dem Booten von Ubuntu trat zuletzt eine etwas erschreckende Meldung auf: "Call Trace <IRQ> ... panic ..." (siehe Foto im Anhang).
Bis auf die notwendigsten Komponenten habe ich die Peripherie entfernt und auch das Mainboard optisch kontrolliert. Keiner der Kondensatoren sieht defekt aus.
CPU, RAM sind 4 Jahre alt; Mainboard, Grafikkarte und Netzteil 2,5 Jahre; HDD 1 Jahr

Ein paar Details zum System:
Prozessor: Intel Core 2 Duo E6750
Arbeitsspeicher: 4096 MB G.E.I.L. (PC2-6400)
Mainboard: Gigabyte GA-EP45-UD3R
Festplatte: Samsung HD103SJ
Grafikkarte: Zotac GeForce GTX 260+ AMP²! 896 MB-DDR3
Netzteil: bequiet STRAIGHT POWER 650W
Tastatur: Microsoft Wired Keyboard 600
Maus: Roccat Kone
Betriebssysteme: Ubuntu 10.04 LTS 64bit + Windows 7 Prof. 64bit

Hat jemand eine Idee was hier vor sich geht? Welche Hardware-Komponente könnte die Probleme bereiten?
 

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Konstantes Piepen bedeutet Memory Error, deutet also auf Probleme mit dem Arbeitsspeicher hin. Dieser sitzt entweder nicht richtig oder ist defekt. Daher einfach mal alle bis auf 1 Modul entfernen, und noch mal probieren. Sollte kein Fehler kommen, das ganze mit einem anderen Modul wieder probieren. Sobald der Fehler wieder auftritt, wirst du das defekte RAM-Modul identifiziert haben. Tritt der Fehler mit jedem Modul auf, kann es auch etwas anderes sein, da die Chance, das alle Module gleichzeitig kaputt sind, doch eher gering ist.

/edit: sehe gerade, Konstantes Piepen kann auch "Stromversorgung des Motherboards nicht ausreichend" sein. In dem Fall alle Stromstecker überprüfen, ansonsten wohl Netzteil- oder Mainboard-Schaden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die rasche Antwort. Ähnliche Überlegungen hatte ich auch angestellt, aber durch das unregelmäßige erscheinen der Abstürze, Fehler kann ich mir keinen Reim darauf machen. Gestern Abend konnte ich noch TDU2 spielen, was meinen PC schon recht gut beschäftigt, das ging ohne Probleme (obwohl die Probleme, bis auf das BIOS-Piepen, davor auch schon existierten).
Wenn der Arbeitsspeicher defekt wäre, würde Memtest dann wiederholt fehlerfrei durchlaufen?

Mich verwirrt die ganze Situation sehr. :confused_alt:
 
Ich hab zumindest gerade das selbe Problem mit meinem RAM. Memtest und Co. liefern keine Fehler, dennoch ist er definitiv hinüber (bzw. einfach problematisch in der Zusammenstellung, so dass der RAM zwar nicht "defekt" ist, aber eben Abstürze provoziert/begünstigt).

Wie gesagt, es bliebe auch die Möglichkeit Richtung Mainboard- bzw. Netzteil-Schaden. "Dubiose" Fehler hängen eh meist immer mit dem RAM oder dem Netzteil zusammen. Da sind schon die ulkigsten Sachen passiert. Da geht der Fehler weg, wenn man die Grafikkarte tauscht, und man denkt man hat den Übeltäter gefunden... haha, Fehlanzeige... der Fehler kommt nur kurze Zeit später in anderer Form wieder, weil in Wirklichkeit doch was anderes kaputt war ;)
 
Vorhin konnte ich endlich ein paar Tests machen. Wie das immer so ist, PC-Probleme treten auf, wenn man gar keine Zeit hat :rolleyes:

Ich habe den PC komplett ausgeschlachtet, alle Hardware-Komponenten entfernt und gereinigt.
Anschließend habe ich die CPU wieder auf das Mainboard montiert, das Netzteil angeschlossen und angeschaltet.
Es piept 8x, womit mein Mainboard sagen möchte, dass es Arbeitsspeicher vermisst.
Bei der Demontage habe ich am Steckplatz des ersten RAM-Slots eine kleine verschmorte Stelle gefunden. Rätselhafterweise ist aber an der Position kein Bauteil am RAM. Ich habe mal Fotos gemacht, die im Anhang zu finden sind. Der Pfeil zeigt auf die exakte Stelle.
Auf dem Mainboard war noch kein anderer Arbeitsspeicher verbaut, was die Verschmorung verursacht haben könnte.

Kurzerhand habe ich den Arbeitsspeicher (alle 4 Riegel) eingesteckt und siehe da, 1x Piep und alles prima. Dann habe ich ein paar Kombinationen des RAM getestet. Zweimal kam das 8x Piepen und ich war mir schon sicher den Fehler gefunden zu haben. Weitere Kombinationen liefen aber wieder einwandfrei und auch die scheinbar fehlerhaften liefen auf einmal problemlos...
(habe die Riegel durchnummeriert, Verwechslung ausgeschlossen)

Momentan sind zusätzlich noch Tastatur, Maus, Grafikkarte + Monitor und mein DVD-Laufwerk angeschlossen. Im Laufwerk liegt eine Linux-CD und der Memtest läuft erneut durch. Ahja, alle RAM-Riegel stecken wieder.
Zwar läuft Memtest noch, aber Fehler gab es bis jetzt noch keine.

Was zum Geier ist da los? Wie soll ich testen, wenn es mal geht und mal nicht?
 

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Das kann sein, so genau sieht man das nicht. Die Leiterbahn ist jedenfalls nicht allzu weit entfernt.
Die im vorherigen Thread geschilderten Tests habe ich ausgeweitet, bis das System wieder vollständig war und stabil lief. Mittlerweile sind alle Komponenten wieder im Gehäuse verbaut und es treten keine Probleme auf. Das ist schon sehr seltsam...
 
okeh.... naja, wenn mal wieder nen problem auftritt, kann man wenigstens direkt mal da nachgucken :)

wenn du mich fragst, ist da an dem ramriegel definitiv was hin. auf dem foto zieht sich die schmorstelle ja sogar noch bis zum unteren rand zwischen den kontakten durch, sehe ich gerade.

muss man jetzt wissen, ob man das risiko eingeht und das ding so laufen lässt.
 
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