Hansdampf12345 schrieb:
@Zebrahead: sehr pessimistisch und zum Teil auch sehr konstruierte Bedenken.
Sehe ich ähnlich. Wenn ich sowas schon lese wie "wird eh nichts, ist bescheuert" etc. Haben zum Glück nicht alle diese Einstellung, sonst wären wir technisch noch irgendwo im achtzehnten Jahrhundert.
Verata schrieb:
Die Drohnen, die massiv im Einsatz sind, haben regelmäßig schwere Unfälle. Es sind schon zig Globalhawks und adere abgestürzt.
Stimmt, aber die sind nicht nur ungleich teurer, sondern auch ungleich komplexer und haben zig mechanische Bauteile. Das sind richtige Flugzeuge, die Tonnen wiegen. Wenn man sich die Unfallberichte anschaut, dann liest man dort fast nur Dinge wie "Motorschaden", "mechanical failure" (Reaper) oder "Steuergestänge des Leitwerks gebrochen", "Schaufeln im Triebwerk gebrochen", "Triebwerksausfall" (alles Global Hawk). Das ist von der Komplexität gar nicht zu vergleichen.
Wir reden bei Amazon von einer Steuereinheit, ein paar Sensoren und Elektromotoren. Letztere sind das einzige mechanische Bauteil und so robust wie simpel. Teurere Drohnen, die man bereits heute als Privatanwender kaufen kann, haben schon redundant ausgelegte Sensoren falls mal was ausfällt und fliegen problemlos über GPS Wegpunkte ab, Wind stellt bis zu einem gewissen Grad auch kein Problem dar. Wie wird das dann erst in 10 Jahren sein? Zumal man bei Problemen einfach senkrecht landen kann, während militärische Drohnen zwingend eine Landebahn brauchen, sonst ist der Crash vorprogrammiert.
Wenn man in den nächsten Jahrzehnten (teil-)autonomes Fahren hinbekommt, dann das hier gleich 10 mal. Senkrecht starten und eine Sicherheitshöhe erreichen, zum Ziel fliegen, Senkrecht landen. Bei Problemen langsam senkrecht landen. Ist doch ein ganz einfaches Protokoll. Die Umsetzung wird natürlich trotzdem schwierig genug sein, aber (und das ist meine Ansicht) nicht wegen zahlreichen Abstürzen.
Vor einiger Zeit hat ein junger Fahrer (Mitte 20) eines Lieferwagens in der Nähe tragischerweise zwei kleine Kinder überfahren, die auf der Straße gespielt haben. Ein Risiko wird es immer geben.
Zotac2012 schrieb:
Nö, die Drohne hat nur ne Kamera nach vorne raus, die ist zudem so groß und auffällig, das dürfte ein leichtes sein diese abzufangen, ein kleiner EMP und das Ding fällt wie ein Stein vom Himmel.
Diebstahl bleibt Diebstahl, und im Falle der Drohne auch noch am hellichten Tag und in aller Öffentlichkeit. Wenn man so ein Ding abschiesst kommt noch Sachbeschädigung und gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr o.ä. dazu, schließlich wird das dann ja keine kontrollierte Landung sein. Und das alles, obwohl man nicht mal weiß, ob in der Drohne überhaupt was verwertbares drin ist. Ziemlich viel Aufwand und Risiko für vielleicht nichts. Nur weil in der Drohne kein Mensch drin sitzt heißt das nicht, dass das ein Kavaliersdelikt wäre.
xexex hat imho Recht, ich sehe nicht, wie Drohnen abfangen lukrativer sein soll als die Nutzung bereits bestehender Möglichkeiten.
nicoc schrieb:
Ich habe das Ganze bisher als Scherz verstanden. Dass da wirklich welche versuchen so einen Unsinn zu realisieren.
Die Gebrüder Wright wurden belächelt oder Bertha Benz auf ihrem Weg nach Mannheim. Ich will Amazons Vision nicht mit dem Automobil oder Flugzeug vergleichen, verstehe aber trotzdem nicht, wie man das so sehen kann. Es ist keine 40 Jahre her, da hatte man, wenn überhaupt, einen 16 Mhz-PC auf dem Tisch stehen und wusste nichts von einer vernetzten Welt. Auf die nächsten 40 Jahre bezogen wirkt die Idee mit dem Lieferdrohnen wie ein lächerlich simples Unterfangen. Vielleicht wird man irgendwann merken, dass die Idee doch nicht praktikabel genug ist und lässt es bleiben, aber so what.