Produktfotografie

SerAlpaka

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Hallo zusammen,

ich bin aktuell dabei, bessere, hochwertige Produktfotos zu erzeugen. Fotobox + Ringlicht + Stativ sind am Start und es funktioniert soweit auch ganz gut. Ich sitze nur vor einer Herausforderung, für die ich mit Google und YT keine Lösung finde:

Ich fotografiere mit dem Google Pixel 7 Pro. Wenn das Produkt vor mir steht, tippe ich darauf und es fokussiert den Bereich. Problem ist aber, dass bei einem länglichen Objekt, wie einer Dose, der fokussierte Teil zwar scharf wird, die Bereiche darüber und darunter aber merklich unschärfer sind, da sie außerhalb des Fokus liegen. Ich habe mal ein Beispiel Bild beigefügt. Der Mittlere Teil ist Fokussiert und somit scharf. Unten hingegen sieht man, wie die Qualität nachlässt.

Mit anderen Worten: Ich möchte den Fokus auf das gesamte Objekt/Bild setzen und nicht nur auf den kleinen Touchpoint. Das Google P7P hat eine f/1,85 Blende und 50 MP.

Vielleicht überbewerte ich das Ganze auch, weil das Bild an sich als Produktbild, wo es ja kleiner ausgegeben wird, keine extreme Zoomstufe bekommt, aber ich orientiere mich hier stark an den Bildern von Produkten wie auf sunday.de. Da ist mir aufgefallen, dass die das Glas (Beispiel) unverändert gelassen haben und sich lediglich die Schrift auf dem Etikett ändert. Obwohl das Bild, wie meins, in 1000x1000px ist, ist die Schrift hervorragend zu lesen.

So bin ich vorgegangen:

  1. Objekt in der Fotobox positioniert und das weiße Licht von oben
  2. Stativ mit Smartphone davor positioniert und so nah rangegangen, dass das Objekt vertikal das Bild möglichst komplett einnimmt
  3. Fokus Touch auf die Mitte des Objekts, kein Zoom (1x), kein Porträt Modus.
  4. Ergebnis: Mitte ist scharf, oben und unten verliert die Schrift deutlich an Qualität
Ich möchte ungern 3 Bilder mit jeweiligen Fokuspunkten erstellen und die dann in GIMP zusammenbauen.

Hat da jemand einen Tipp für mich?

Vielen Dank für die Mühe!

Grüße

Marc
 

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Der Effekt entsteht durch die Kombination aus kleiner Smartphone-Optik, großem Sensor und offener Blende. Unschärfe im Randbereich zeigen viele Smartphones mit großen Sensoren.

Versuch mal den Abstand zu erhöhen und dann im 2x zoom zu fotografieren.
 
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SerAlpaka schrieb:
und so nah rangegangen
Du musst weiter weg gehen und lass den Blödsinn mit Zoom und beschneide das lieber später am PC.
Im Macro oder Nahbereich wird der Bereich der Schärfe immer kleiner, da kann es dir auch mit "richtiger" Kamera passieren, dass du nur leicht am Objektiv drehst und das eigentliche Ziel unscharf wird.
 
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jo, richtung weitwinkel steigt die tiefenschärfe, richtung tele nimmt sie ab, bei identischer blende.
dafür verzerrt ein ww die geometrie, je näher, desto vergrößert, je ferner, desto verkleinert.
und ganze blendenstufen rauf/runter bedeutet "doppelt soviel licht", bzw "halb soviel licht".

mM: ein smartphone ist ein smartphone bleibt ein smartphone.
und du machst sachen, wo ein richtiges kamerasystem halt wesentlich mehr kann.

ist halt so: miß den normalabstand zum objekt, und miß den weg zu den unscharf werdenden bereichen. nun, es ist eine schräge, und die ist halt wesentlich länger. und der focus liegt halt beim normalabstand.
 
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Du hast zwar in eine gute Umgebung investiert, aber die Hauptkomponente beim Fotografieren vergessen: Die Kamera.
Eine vernünftige (System-) Kamera erlaubt Kontrolle über die Blende und somit über die Ausdehnung der Schärfentiefe bei gleichbleibender Brennweite und Abstand zum Objekt...
Sonst mußt du mit den Einschränkungen deiner Kamera leben und lernen, diese zu kompensieren: Randunschärfe ist einfach der schwachen Optik geschuldet. Versuch also dein Produkt nicht Sensor/Bildschirmfüllend zu fotografieren sondern mit genug Rand um am Ende zu croppen.
Für mehr Tiefenschärfe mache mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Fokuspunkten gestaffelt in der Tiefe. Am Ende lass die von einer Software ein Foto mit Fotostacking generieren. Wird in der Makrofotografie genutzt, wo teilweise nur wenige Millimeter Schärfebereich möglich sind.
 
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Ich weiß ja nicht ob man mit nem Smartphone generell brauchbare Produktfotos bekommt, mit einer halbwegs brauchbaren Kamera sollten deutlich andere Bilder möglich sein.
 
andi_sco schrieb:
lass den Blödsinn mit Zoom und beschneide das lieber später am PC.
Wenn man schon mit dem Smartphone fotografiert sollte man schon versuchen das maximale herauszuholen und nachträglich zuschneiden ist da absolut kontraproduktiv. Speziell beim Pixel erreicht der Super Res Zoom sehr gute Ergebnisse.
 
Wir reden hier anscheinend von 1000x1000 Pixel, da schnippelt er eh oder reduziert per Gimp etc. die Auflösung. Beim Foto ohne Zoom greift die Software noch weniger ein
 
Christian1297 schrieb:
Wenn man schon mit dem Smartphone fotografiert sollte man schon versuchen das maximale herauszuholen und nachträglich zuschneiden ist da absolut kontraproduktiv. Speziell beim Pixel erreicht der Super Res Zoom sehr gute Ergebnisse.
Ja schön, aber Linsenfehler wie Randunschärfe kannst du halt nicht mehr nachträglich kompensieren, nur wegschneiden.
 
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Bevor man hier aber auf 1x stark zuschneidet sollte man besser auf 2x fotografieren und nur wenig zuschneiden.
 
Ich würde vermutlich 200-300 Euro in die Hand nehmen, eine alte dslr auf ebay mit kit objektiv kaufen und die Bilder irgendwo zwischen 30 und 55mm APSc bei blende 8 schießen. Sollte dir gleich das gewünschte Ergebnis bringen
 
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Christian1297 schrieb:
Wenn man schon mit dem Smartphone fotografiert sollte man schon versuchen das maximale herauszuholen und nachträglich zuschneiden ist da absolut kontraproduktiv.
Das gilt halt nur, wenn optischer Zoom vorhanden. Ansonsten nicht.
 
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@Akula

Da machst du aber die Rechnung ohne die Fähigkeiten moderner Smartphone-Fotografie.

Wenn du direkt beim fotografieren auf 2x gehst macht das Pixel 7 mehrere Optimierungen.

1. Es findet kein pixel binning mehr statt. Stattdessen wird der innere Teil des 50 Megapixel Sensor direkt ausgelesen.
2. Googles super res zoom wird aktiv. Minimale verwackelung wird dazu genutzt zusätzliche Bildinformationen aufzunehmen und so das finale Bild per KI sinnvoll nachzuschärfen.

Daher entsteht auch die Besonderheit das ein 2x Foto deutlich besser wird als eines mit 1,9x.

Das ganze geht sogar soweit dass Google bei einer 3x Aufnahme den mittleren Teil des Fotos aus der 5x Aufnahme der Telelinse mit in den crop der 1x Weitwinkellinse rein stitcht.

Daher immer vor dem auslösen den bestmöglichen Ausschnitt wählen. Nachträglich zuschneiden ist Gift.
 
SerAlpaka schrieb:
ich bin aktuell dabei, bessere, hochwertige Produktfotos zu erzeugen.

Wenn man schon mit Fotobox, Ausleuchtung und Stativen herumalbert, kann man auch die volle Meile gehen und eine DSLM mit Tilt-Objektiv nutzen (ggf. Tilt-Shift). Da kann man auch mal die Blende schließen oder die Fokusebene verlagern, daß das Motiv auch wirklich wie gewünscht knackscharf wird. Stichwort "hochwertig".

Mit dem Smartphone herumeiern kann man machen, wenn man's nur ein, zwei Mal machen muß. Die Ergebnisse sind dann so-so. Klar, Smartphones machen tolle Bilder. Für Smartphones. Wunder der Software.

Software kann man allerdings auch am heimischen Rechner anwenden. Mit besserem Ausgangsmaterial. Keine Software der Welt kann Informationen wieder herstellen, die gar nicht da sind.
 
Nimm eine 50mm Festbrennweite und eine funktionierende dslr. Fast alle Linsen die nach 1960 produziert wurden sollten ausreichend scharf sein bei f8 für 50mm.
Wichtiger ist Stativ gute Belichtung ,Abblenden auf f5,6-f8 und Zeit zum lernen. Nimm dir eine funktionierende dslr mit 50mm Festbrennweite.
 
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Vielen vielen Dank für die vielen Tipps und Hinweise! Ich werde die Tipps fürs Handy umsetzen und schauen, wie das Ergebnis wird. Ansonsten schaue ich, dass ich eine DSLR besorge und dann die Bilder damit mache. Man möchte natürlich erstmal mit den gegebenen Mitteln das maximale rausholen. Wenn das aber nicht möglich ist, dann wird natürlich in eine DSLR investiert.
 
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