4badd0n
Lt. Commander
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Puh, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll... Ich denke meine Kernaussage ist, dass ich hier enorme Ansprüche deinerseits an den Job, den Chef, das Arbeitsfeld etc. etc. rauslese, obwohl nach oberflächlicher Betrachtung deiner "Eckdaten" du jeden Praktikumsplatz mit Kniefall und Handkuss annehmen solltest!
Ein Chef wird dich nur einstellen, wenn du ihm mit deiner Bewerbung einen klaren Nachweis vorlegst, dass du leistungs- und wissensmäßig für den Job geeignet bist. Das funktioniert entweder über ein Zeugnis einer Bildungsanstalt oder über mindestens einen Job im Lebenslauf, wo du eine vergleichbare Arbeit schon mehrere Jahre gemacht hast und ein Ex-Chef offenbar zufrieden mit dir war. Da beißt sich dann in deiner Situation aber offenbar die Katze in den Schwanz, also bleiben noch folgende Möglichkeiten:
1. Du entwickelst selbstständig irgendeine Art von Software, welche dann idealerweise von anderen kommerziell eingesetzt wird und nimmst dieses "Werkstück" als Fähigkeitsnachweis oder
2. Du fängst an wie vorgeschlagen, die kleinstmöglichen Brötchen zu backen und versuchst dann immer wieder durch außerordentliche Leistung zu glänzen und dich Millimeter für Millimeter nach oben zu kämpfen. Also viele Praktika, irgendwann vielleicht was im 1st Level Support oder befristet auf ein Projekt bezogen oder so.
Wie alt bist du eigentlich, dass eine Ausbildung/Abitur für dich scheinbar nicht mehr in Frage kommen?
Wie schon erwähnt ist "eine Programmiersprache lernen" längst nicht nur Syntax, das geht in 30 Minuten und interessiert eigentlich keinen. Entscheidend ist das Ökosystem drumherum, also zum Beispiel im Falle von Python eben unter anderem meist die gängigen Data-Science und AI-Frameworks und zwar so gut, dass du bei einer kryptischen Fehlermeldung auch schnell herausfinden kannst, wo das Problem liegt, Ressourcenverbrauch abschätzen kannst, die zugehörigen Tools sicher beherrschst usw.
Zusätzlich natürlich zu dem eher allgemeinen Kram wie Git, Docker, Netzwerke, Deployment, Datenbanken, Security, Rechteverwaltung, Bash, Serviceverwaltung...
Und du musst einfach verstehen, dass du als ungelernter Hauptschulabsolvent in deinem anvisierten Tätigkeitsfeld derzeit leider fast überhaupt nicht gefragt bist als Arbeitskraft. Du stehst in einer enormen Bringschuld deinem potenziellen AG gegenüber, ihm zu beweisen, dass du einen entsprechenden Job auch angemessen ausfüllen kannst. Der durchschnittliche Azubi, egal ob Hauptschule oder Abi, kann am Tag 1 der Ausbildung erstmal genau gar nichts, außer motiviert und lernbereit anfangen! Und ist damit selbst zu seinem Azubilohn für die erste Zeit ein "Verlustgeschaft" für den AG - also wieso sollte das bei dir anders sein, dass du gleich ein volles Gehalt für deine Arbeitsleistung rechtfertigen kannst? Vor allem, wenn du dann auch noch in Konkurrenz stehst zu Bewerbern, die jahrelang eine Ausbildung und/oder Studium durchgezogen haben, wogegen du das nicht mal bei zwei Jahren Abi, welches vergleichsweise (deutlich) leichter ist, geschafft hast?
Spoiler: Es gibt auch als Programmierer unzählige administrative Tätigkeiten, (scheinbar) sinnlose Meetings, uralte grauenvolle Tools, legacy Code und Frameworks und vieles mehr, womit du dich Stunden und Stunden beschäftigen musst. Mit der Einstellung kommst du da nicht weit, und das wird dich dein Leben lang begleiten, egal was du tust. Du musst es schaffen, aus den positiven Aspekten des Jobs genug Motivation für haufenweise Scheiße zu finden oder du wirst unglücklich werden und schlimmstenfalls untergehen.jacob36964 schrieb:Mir misfällt es das man Schulinhalte lernen muss, womit man im Grunde nichts anfangen kann.
Die besteht definitiv, denn jeder Chef wird erstmal heftig zucken, wenn er jemand völlig fachfremdes mit nur einem Hauptschulabschluss einstellen oder befördern soll. Du wirst für jedes bisschen Anerkennung doppelt und dreifach so hart arbeiten müssen wie der Kollege mit Ausbildung oder Uniabschluss - und zu 98% wird der dir im Zweifelsfall vorgezogen, letzterer bei Führungspositionen sowieso eigentlich immer.jacob36964 schrieb:Ich vertrete aber die Meinung, das die Gefahr besteht darin "hängenzubleiben".
Ein Chef wird dich nur einstellen, wenn du ihm mit deiner Bewerbung einen klaren Nachweis vorlegst, dass du leistungs- und wissensmäßig für den Job geeignet bist. Das funktioniert entweder über ein Zeugnis einer Bildungsanstalt oder über mindestens einen Job im Lebenslauf, wo du eine vergleichbare Arbeit schon mehrere Jahre gemacht hast und ein Ex-Chef offenbar zufrieden mit dir war. Da beißt sich dann in deiner Situation aber offenbar die Katze in den Schwanz, also bleiben noch folgende Möglichkeiten:
1. Du entwickelst selbstständig irgendeine Art von Software, welche dann idealerweise von anderen kommerziell eingesetzt wird und nimmst dieses "Werkstück" als Fähigkeitsnachweis oder
2. Du fängst an wie vorgeschlagen, die kleinstmöglichen Brötchen zu backen und versuchst dann immer wieder durch außerordentliche Leistung zu glänzen und dich Millimeter für Millimeter nach oben zu kämpfen. Also viele Praktika, irgendwann vielleicht was im 1st Level Support oder befristet auf ein Projekt bezogen oder so.
Wie alt bist du eigentlich, dass eine Ausbildung/Abitur für dich scheinbar nicht mehr in Frage kommen?
Jedem erfahrenen Entwickler stehen hier die Haare zu Berge. Um eine Sprache wie Java oder C(++) WIRKLICH in der Tiefe mit allen wichtigen Frameworks etc. zu beherrschen und das dann auch produktiv einsetzen zu können, sind weit weit mehr als 30 Tage notwendig. Das dauert Jahre und solche Experten sind hoch gefragt auf dem Arbeitsmarkt!jacob36964 schrieb:Oftmals wird ja empfohlen, sich auf nur eine Programmiersprache, so wie beispielsweise Python festzulegen.
Diese dafür aber einwandfrei zu beherschen, anstatt mehrere verschiedene Sprachen nur teilweile können.
Damit kann ich mich aber nicht identifizieren, da es für mich eine oberflächliche Denkweise ist.
So nach dem Motto "How to Learn to Code in 30 days", welches oft im Internet herumkursiert.
Und was interessiert das deinen AG? Mit "so ein bisschen oberflächlich Python" bist du als Python-Entwickler nutzlos, der AG will jemanden, der sich in seinem Arbeitsbereich richtig gut auskennt, der Rest ist dein Freizeitvergnügen.jacob36964 schrieb:Ich finde sich auf nur eine Sprache festzulegen in Ordnung, solange man sich auch für andere Sprachen interessiert. Meine Aussage war interessenbezogen. Soll heißen: Ich mags nicht wenn sich jemand in eine Sprache vertieft, ohne dabei ein Interesse für andere höhere Sprachen zu haben.
Wie schon erwähnt ist "eine Programmiersprache lernen" längst nicht nur Syntax, das geht in 30 Minuten und interessiert eigentlich keinen. Entscheidend ist das Ökosystem drumherum, also zum Beispiel im Falle von Python eben unter anderem meist die gängigen Data-Science und AI-Frameworks und zwar so gut, dass du bei einer kryptischen Fehlermeldung auch schnell herausfinden kannst, wo das Problem liegt, Ressourcenverbrauch abschätzen kannst, die zugehörigen Tools sicher beherrschst usw.
Zusätzlich natürlich zu dem eher allgemeinen Kram wie Git, Docker, Netzwerke, Deployment, Datenbanken, Security, Rechteverwaltung, Bash, Serviceverwaltung...
Als Entwickler? Der war gut! Code-Guidelines, Sprints, Tickets, Deadlines und dank Git + agile Board meist für jeden nachvollziehbare Arbeitsleistung. Solange alles läuft hast du vielleicht deine Ruhe, aber wenn nicht (von vornherein völlig unrealistische Deadline sagt Hallo!) sieht das ganz anders aus.jacob36964 schrieb:Aber auch sodass ich selbständig arbeiten kann und nicht immer den Chef an der Backe habe und mir niemand sagt was ich tun sollte. Echt bemerksenswert wie therapeuthisch so eine Forumdiskussion sein kann.
Und dann kommt es eben von Seiten des Chefs zur Zahlungsverweigerung + außerordentliche Kündigung aka ein so großes Mal der Schande, dass du mit deinem Lebenslauf wohl nie wieder einen AG findest, der dich einstellen wird. Du musst sehr sehr dringend lernen, teamfähiger zu werden und in solchen Situationen die Zähne zusammen zu beißen, sonst sehe ich echt schwarz für deine Zukunft, denn früher oder später wirst du überall an solche Leute geraten, egal welchen Karriereweg du einschlägst.jacob36964 schrieb:Aber wenn er mir nicht passt, dann bin ich bestimmt kritikunfähig, und es kommt zur Arbeitsverweigerung.
Einsicht ist schon mal der erste Schritt zur Besserung und gibt Hoffnung. Hier im Thread wurden schon sehr viele wertvolle Informationen geliefert, die du alle mehrfach und haargenau lesen solltest.jacob36964 schrieb:Da kommt mir ein Zitat einer Bekannten in den Sinn "Leg es ab" (Bezüglich der Autoritätsfrage),
und Kritik die ich mal an den Kopf geworfen habe wie "hör auf dich selbst so wichtig zu nehmen".
Kann sein das ich ein überdurchschnittliches Selbstwertgefühl habe und etwas selbstverliebt bin.
Und du musst einfach verstehen, dass du als ungelernter Hauptschulabsolvent in deinem anvisierten Tätigkeitsfeld derzeit leider fast überhaupt nicht gefragt bist als Arbeitskraft. Du stehst in einer enormen Bringschuld deinem potenziellen AG gegenüber, ihm zu beweisen, dass du einen entsprechenden Job auch angemessen ausfüllen kannst. Der durchschnittliche Azubi, egal ob Hauptschule oder Abi, kann am Tag 1 der Ausbildung erstmal genau gar nichts, außer motiviert und lernbereit anfangen! Und ist damit selbst zu seinem Azubilohn für die erste Zeit ein "Verlustgeschaft" für den AG - also wieso sollte das bei dir anders sein, dass du gleich ein volles Gehalt für deine Arbeitsleistung rechtfertigen kannst? Vor allem, wenn du dann auch noch in Konkurrenz stehst zu Bewerbern, die jahrelang eine Ausbildung und/oder Studium durchgezogen haben, wogegen du das nicht mal bei zwei Jahren Abi, welches vergleichsweise (deutlich) leichter ist, geschafft hast?