Tobias.S schrieb:
[...]
Für den ersten Abschnitt über die Kategorien ist das noch nicht der Fall - hier fände ich eine Erklärung ganz hilfreich.
[...]
Ich gebe dir gerne zu (wie ich ja oben bereits angedeutet habe), dass z. B. zwischen den Zuständen in Südafrika während der Apartheid und dieser ganzen RTL-Geschichte ein enormer qualitativer Unterschied besteht. Trotzdem erfolgte damals die Strategie der Unterdrückung eben auch über die Medien, weshalb ich nichts davon halte, den Begriff "Diskriminierung" einseitig an der Möglichkeit gesellschaftlicher Teilhabe festzumachen.
Was ich dir mit dem
Möbel-Beispiel nahelegen wollte, ist, daß du schlechte, naiv-idealistische Abstraktion betreibst, ebenso wie die ganzen Lümmel hier, dich sich nun ganz autoritär nach digitalem Faustrecht durch diese komische Hackergruppe sehnen.
Natürlich liegt dem die gleiche 'Denklogik' zugrunde. Und nun? Es geht um die Geltung und Wirkung solchen Denkens. Und da scheint mir gesell. Praxis nun mal das einzige Kriterium.
Wenn du es einsitig nennst, was wären dann die anderen Seiten? Ich finde das eine ganz schön komplexe und mitnichten einseitige Sache.
Tobias.S schrieb:
Durch die Medien werden eben bestimmte Blicke auf die Welt vermittelt - und das um so mehr, wenn durch Titel wie "Bericht" oder "Reportage" der Eindruck sauberer journalistischer Arbeit erweckt wird. Und wenn dir jeden Tag in gewissen Sendern um die Ohren geschlagen wird, dass alle Hartz-IV-Empfänger faule Proleten sind, dann stellst du vielleicht auch keinen ein, wenn du für deinen Laden eine zweite Arbeitskraft suchst. Auf diesen Zusammenhang zwischen der "Macht der Medien" und faktisch geschehender sozialer Ausgrenzung kommt es mir an.
Über die Genese, Geltung und Vermittlung ist hier noch immer nichts gesagt. Aber anscheinde reicht das foucaultianische Raunen über "Medien und Macht" und jeder weiß schon irgendwie, daß das böse ist und so...
Tobias.S schrieb:
Es geht doch bei jeder Diskussion darum, durch den Austausch von Argumenten möglichst zur Sache vorzustoßen - und dabei bedient man sich automatisch der "Schlagkraft der Begriffe" - dies nun dem Diskussionspartner zum Vorwurf zu machen, ergibt m. E. keinen Sinn.
Vielleicht solltest du dir in dieser formalistischen Ausführung noch mal vor Augen halten, um welchen Begriff es geht und von wem er nun für was in Anschlag gebracht wird.
Ein digitaler Mob fühlt sich so 'diskriminiert', daß nun die übliche Dynamik des Beleidigtseins eine "Entschuldigung für verletzte Gefühle" nach sich zog.
Dass man in einer Argumentation dem Ideal nach eine gleichberechtigte Gesprächssituation unterstelen muß - geschenkt.
Die Sache ist hier aber nicht der Inhalt des Beitrags, sondern die Welle an Ressentiment als Reaktionen darauf: Das Spektrum reicht vom archaischen Faustrecht bis zum etatistischen Interventionismus, den man sich wünscht. Lies dir die beiden Threads dazu in Ruhe durch und sammle mal die ganzen Vernichtungsphantasien, die diese beinhalten. Vom autoritätshörigen Größenwahn dieses Denkens mal ganz abgesehen, ist es als widerlich zu denunzieren. Und dies zu tun, dazu schwinge ich mich auf
