News Sascha Lobo: NSA-Programme sind Sicherheitsesoterik

Crescender schrieb:
Witzigerweise verliert in solchen Situationen aber immer nur die SPD in der Wählergunst. Ein Phänomen, das ich bis heute nicht verstanden habe.
die Erklärung für diese Phänomen ist wohl bei der Wählerschaft der CDU/CSU zu suchen. Offenbar können die Sozialverräter Ihre Wählerschaft immernoch vor den Kopf stoßen, der CDU/CSU gelingt so etwas nur schwer, und wenn dann wahrscheinlich nur durch grundsätzlich andere Themen. Da gibt es eine gewisse, gut gepflegte Resistenz. Dem ist alleine mit dem sprichwörtlichen Zaunpfahl nicht beizukommen. Viele haben ihre Bildung wohl auch aus der ähnlich benannten Tageszeitung. Einen anderen kausalen Zusammenhang sehe ich nicht.

und ja, bei anderen threads gibt jeder sofort seinen senf dazu, hier traut sich keiner. oder es wird mit großen augen angesehn, weniger verstanden, und jemand, am besten ein erwachsener, sollte sich doch mal darum kümmern. traurig ist das schon, aber da kenn ich noch viel, viel traurigere gemeinden.

"engagiert euch" habe ich schon verinnerlicht als mir eine kleine streitschrift eines 93 jahre alten mannes in die hände viel. auch von sascha lobo lass ich mir das gerne sagen, und ich werde auch danach handeln. wir verschlafen sonst die möglichkeit zu handeln, und das wäre sehr tragisch. unsere freiheiten müssen wir uns schon verdienen, und uns nicht darauf verlassen. böser fehler.
 
Crescender schrieb:

Ich habe nicht alles gelesen, ich kenne die Probleme und den Rest hab ich daher überflogen. Du magst Recht habe, allerdings ist es unmöglich die Schulden zurückzuzahlen die wir angehäuft haben. Da müssten wir schon unser Finanzsystem Radikal umbauen.

Die Leute regen sich über 1 Thema, das sie betrifft immer gerne auf. Das ist aber falsch. Man muss sich über alles aufregen, was nicht funktioniert und ungerecht ist. Dann wären wir viel weiter.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Fullquote entfernt)
Ich glaube Druck kann nur von der Industrie ausgehen. Außerdem fehlen überhaupt neue Konzepte und leicht bedienbare Lösungen.
Auf die Politiker brauchen wir da nicht zu warten.
 
Hi,

was die meisten - auch Herr Lobo - offenbar nicht verstehen ist: diese systematische Überwachung ist nicht eine Erkrankung des Internet, es ist das Internet! Die meisten Technologien, die hier verwendet wurden, wurden vom amerikanischen DoD und der NSA entwickelt, finanziert oder maßgeblich beeinflusst.

Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass die "Führungskaste" eine solche Technologie absegnet und überhaupt zulässt, wenn sie nicht von Anfang an den Finger drauf hat oder? Das wäre sehr naiv.

Das Internet ist nicht kaputt - Leute die glauben, es wäre etwas anderes als ein Mittel, um die Kommunikation und die Informationen der Bürger zu überwachen dagegen schon.

Und ganz im Ernst: vollkommen egal, wie viel Geld man für so eine Aktion sammelt, die Überwachung wird sich die NSA nie und nimmer vom Brot nehmen lassen. Ich glaube viele haben gar keine Relation, mit welchen Summen die NSA hier hantieren darf und kann - Lobbyarbeit verpufft dagegen ganz ganz schnell.

VG,
Mad
 
Völlig falsche Sicht hat der Sascha da (nur gelesen, nicht das Video gesehen) ...
Das Internet ist nicht kaputt, sondern funktioniert (noch) glänzend. Begründung:

Es tut erfolgreich genau das, was es soll.

Wacht auf! Was glaubt ihr, warum eine so geniale Sache wie das www (vom Zugang mal abgesehen) kostenlos ist, wo wir im Vergleich für die ÖR (die gege das www ja völlig abstinken) Gebühren zahlen?

Stichworte dazu:
Tittytainment http://de.wikipedia.org/wiki/Tittytainment

oder für mehr Interessierte http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Globalisierungsfalle

Die Politik macht da schon genau das, wofür sie Ihre Leistungen empfängt.
 
Zuerst mal ist die NSA Thematik meiner Meinung nach kein Skandal. Es ist immerhin ein Geheimdienst. Was macht der wohl? Genau! Hätte sich jeder vorher denken können.

90% in meinem Bekanntenkreis können grade mal so eine URL öffnen und ein bisschen auf der Seite rumklicken. Wieso sollte sich jemand, der das Gesamtsystem Internet nicht versteht dafür interessieren oder sogar sich dafür engagieren?

Und sogar für mich, als IT-ler der auch privat oft und häufig im Netz unterwegs ist, gibt es weit wichtigere Themen als die Überwachung durch Geheimdienste. Die Bundesregierung wird den USA weiterhin in den Allerwertesten kriechen so wie sie das schon immer machen. Daher wird die NSA Thematik auch niemals vollständig aufgeklärt werden. Die Nachteile, die daraus entstehen würden wenn die Bundesregierung bei den USA auf Aufklärung zu pochen würde bzw. versuchen würde sie dazu zu zwingen (was sowieso nicht funktionieren wird) wären für die jeweils aktuelle Bundesregierung viel größer als dass ein paar tausend Netzaktivisiten sich beschweren.
 
"Lösung: Marsch durch die Institutionen"

Tja. Genau das hat man ja versucht. Aber auch von den Piraten waren wohl die meisten nach ein paar Monaten wieder gelangweilt, obwohl sich schon ein überwältigender Erfolg abzeichnete (Einzug in mehrere Landesparlamente, zweistellige Umfragewerte für die Bundestagswahl) und den Polizeistaats-Politikern deswegen der Hintern ordentlich auf Grundeis lief.

Ich weiß auch nicht, woran es liegt, dass die Piraten dann plötzlich über Nacht abstürzten. Vielleicht war es wirklich die kurze Aufmerksamkeitsspanne der jungen Generation.
Teilweise waren es sicher auch kleinliche Streitereien innerhalb der Piraten (die im Gegensatz zu dem selben Gezänk in anderen Parteien dank der gelebten Transparenz bei den Piraten für jeden von außen sichbar waren und dank basisdemokratischer Strukturen auch nicht einfach per Order Mufti von oben abgewürgt werden konnten).
Aber auch die Medien haben einen Teil dazu beigetragen. Z.B. habe ich neulich einen kurzen Beitrag der ÖR über die Piraten gesehen, im Rahmen einer Reihe, die sich mit all den obskuren Kleinparteien beschäftigt, die zur EU-Wahl antreten.
Da wurde dann mal eben verkündet, dass die Piraten unter anderem daran geschietert seien, dass ausgerechnet sie den NSA-Skandal verschlafen hätten.
Schon lustig. Behaupten kann man das ja einfach und es werden sich genug finden, die es glauben. Ich würd aber schon gern wissen, was die Piraten da verschlafen haben sollen. Sie hatten von Anfang an eine klare Position zum NSA-Skandal, die sie bei jeder Gelegenheit von sich gaben, nur war das halt exakt die selbe Position, die die Piraten schon seit ihrer Gründung vertreten. Aber kann man es ihnen vorwerfen, dass sie im Gegensatz zu den anderen Parteien nicht erst nachdem allgemein bekannt wurde, dass das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, vor eben genau diesen Gefahren warnten?

Sascho Lobo ist seinerzeit übrigens lieber zur SPD gegangen und hat als "Vorzeigenetzbürger" fleißig Werbung für die "Volkspartei" gemacht, die z.B. das VDS-Gesetz und Zensursulas Websperren mitgetragen hat. Das hat der Sache sicher geholfen. :rolleyes:
 
Auch wenn ich Lobo zustimme und es gut finde, daß er mal so auf den Tisch schlägt, muß ich ihn auch kritisieren. Er entstammt ja eher dem linken Spektrum in Deutschland und genau jenem ist es zu verdanken, daß hier kaum einer mal mit - ich lehne mich an Oliver Kahn an - Eiern in der Hose. Das hatte zur Folge, daß wir seit dem Krieg nie wieder ein souveräner Staat waren (Zitat Schäuble) und wird hier durch die 3rd Party Rule bestätigt (oder aber auch durch die CIA Flüge über Deutschland, die nicht genehmigt werden mußten, wie es in einem souveränem Staat üblich ist). Ich wünschte mir, man würde mehr die französische Linke zum Vorbild nehmen: Links, aber dennoch patriotisch. In Deutschland ist in der Politik links leider mit zuerst an andere denken, kuschen und ja keinen Hauch von Patriotismus zeigen verbunden. Doch brauch man sich dann auch nicht wundern, wenn in Situationen wie bei der NSA Geschichte kein Politiker wirklich handelt.

Crescender schrieb:

Ehrlich gesagt, wer die Probleme nur einer Partei zuschiebt, hat die Probleme nicht erkannt. und wird nichts ändern.
 
confuso schrieb:
Die Piratenpartei zerfleischt sich seit mehreren Jahren selber. Die streiten sich intern noch über "Shitstorms" und finden aufgrund ihrer Struktur keine einheitliche Linie. Meiner Meinung nach ist das System "liquid democrazy" gescheitert. Der Grundgedanke ist zwar schön, funktioniert aber wohl nur in einer abgeschwächten Form.

Ich würde Vorschlagen die Piraten als Partei einfach verschwinden zu lassen und "Die Piraten" als Lobbygruppe neu aufzuziehen, eben jene Lobbygruppe die Lobo auch möchte. Dann ist es kein Problem mehr nur ein Thema zu haben, sondern Kernkompetenz. Dann gehen auch bald die Trolle, die ihre verqueren, vom eigentlichen Zweck der Partei abweichenden Themen lautstark einbringen müssen und nicht eher ruhe geben bis jede andere Diskussion im Keim erstickt wurde. Der Genderquatsch z.B. Wie viele Stunden/Tage/Wochen wurde sich wohl damit befasst, während der Überwachungsskandal (Piraten-Kernthema !) über die Bühne ging?
 
@Forum-Fraggle: Wenn du das Ernst meinst mit dem Vorwurf, ich würde die Probleme nur einer Partei zuschreiben, hast du entweder meinen Beitrag nicht richtig gelesen oder hast größere Defizite was das "lesen und verstehen" angeht. Ich würde folgendes vorschlagen:
1.: Du liest den gesamten Beitrag noch einmal durch.
2.: Du schreibst mir einen Text, in dem du darlegst, inwiefern mein Beitrag die Probleme einer Partei zuschreibt
3.: Ich schreibe dir eine Antwort dazu.

so long and greetz
 
Madman1209 schrieb:
was die meisten - auch Herr Lobo - offenbar nicht verstehen ist: diese systematische Überwachung ist nicht eine Erkrankung des Internet, es ist das Internet! Die meisten Technologien, die hier verwendet wurden, wurden vom amerikanischen DoD und der NSA entwickelt, finanziert oder maßgeblich beeinflusst.
Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass die "Führungskaste" eine solche Technologie absegnet und überhaupt zulässt, wenn sie nicht von Anfang an den Finger drauf hat oder? Das wäre sehr naiv.
Richtig ist, dass die Geheimdienste das Internet natürlich soweit wie möglich zur Informationsgewinnung auschöpfen wollen. Das ist nicht überraschend, es ist logisch, dass von den Gesellschaften genutzte Bereiche, in denen Menschen agieren von den Geheimdiensten und normalen Ermittlungsbehörden für ihre Auftragserfüllung erfasst werden (müssen).

Es ist jedoch falsch, aus den Zuschüssen und Finanzierungen einer Teilmenge der Grundideen zu schliessen, im Internet würden nur Technologien vorkommen, auf die eine "Führungskaste" die Finger drauf hat. Beispiel SSL-Heartbleed: natürlich haben die Geheimdienste versucht einen Fuß in die SSL-Tür zu bekommen und einen (absichtlichen?) Bug ausgenutzt. Es stehen jedoch alternative Umsetzungen zur Auswahl, von denen die meisten ausserhalb deren Kontrolle sind. Die Kontrolle verlieren sie spätestens dann, wenn eine offene(!), nicht proprietäre Technologie genutzt wird, die von Externen auf Kompromittierbarkeit untersucht werden kann. Sie müssen sich nur die Zeit nehmen, es gibt leider zuwenige, die Open Source Code prüfen.

Was "das Internet" angeht: die meisten stellen sich das als etwas einheitliches, zentral kontrollierbares vor. "Das Internet" ist aber nichts anderes als ein Zusammenschluss aus vielen Autonomen Systemen (siehe wiki), derzeit etwa 37.000. Jeder Netzbetreiber, sei er kommerziell oder sein eigener (Unis, große Firmen) kann ein Netzwerk gestalten wie er möchte. Für die Übergabepunkte gibt es offene und definierte Kommunikationsregeln. Der Betreiber kann sich die Technik dazu aussuchen und muss nicht unbedingt amerikanische dazu nehmen. Alternativen gibt es. Die Technologien und Protokolle im Internet sind international entstanden, auch wenn ein Großteil davon von US-Amerikanern entwickelt wurden, gibt es keine "Führungskaste" die Einfluss auf das nehmen kann was wir hier als RFC einreichen. Die Umsetzung kann eine "Führungskaste" nicht verhindern, wenn die Kunden auf dem Ausrüstermarkt nach einem Feature schreien. Denn wie überall gilt: der Markt und die Nachfrage der AS-Betreiber entscheidet. Es gibt genug Umsetzungen, die den Geheimdiensten die Arbeit erschweren und sogar Teilbereiche des Netzes verschliessen. Die NSA kann daher nicht alle Technologien im Internet kontrollieren, sie wenden aber sehr viel Ressourcen und Mühen auf, um möglichst viele Technolgien zu knacken und/oder für sich auszunutzen.

Gäbe es dort eine "Führungskaste"mit dem Finger drauf, wäre es natürlich sehr viel einfacher für die, und all der Aufwand wäre für die NSA sogar nicht notwendig. Daher basieren viele Angriffsvektoren der NSA auf juristischer, gesetzlicher Basis: man schreibt den einheimischen Diensteanbietern vor, dass sie Schnittstellen für Abfragen zur Verfügung stellen müssen. Das hat Snowden ja gut offen gelegt. Den wozu Traffic nach Daten durchsuchen und filtern, wenn man die Daten direkt beim Anbieter holen kann?
 
Andy schrieb:
Bislang wäre noch nicht mal klar, ob die zahlreichen Überwachungsprogramme überhaupt etwas bewirken. Es handele sich vielmehr um „Sicherheitsesoterik“.
Wer mit offenen Augen die Politik verfolgt, sieht die Wirkungen sehr wohl.

Jedem hier sollte klar sein, daß Machtmenschen wie Spitzenpolitikern, Wirtschaftseliten, Justiz-Vertreter ... alle mehrere Leichen im Keller haben und das war schon immer so.
Neu ist, daß diese totale Überwachung diesen Personenkreis erpreßbar macht, nicht per Zufall oder eventuell, sondern regelmäßig.

Anders sind die Richtungswechsel, Skandale oder Taten europäischer, vor allem deutscher Politiker und Behörden nicht mehr zu erklären.

Da wird ein Flugzeug, indem Snowden vermutet wird, zur Landung gezwungen und hinterher hat es angeblich niemand angeordnet.
Da wird die obskure Rolle des BKA im NSU-Fall beleuchtet und der Ausschußvorsitzende wird mit seinen privaten Verfehlungen per Presse kaltgestellt. Da wird in der Ukraine ein Putsch zu Gunsten der amerikanischen Ölindustrie angezettelt, obwohl die Putschisten "alle Russenschweine, Juden und Deutsche" zusammenschießen lassen will. Nachdem das in die Hose ging setzt man sich nicht mit dem einzigen handlungsfähigen Partner in der Region zusammen, sondern läßt sich von der anderen Seite der Welt Sanktionen diktieren, die in erster Linie die Wirtschaft auf dem Kontinent schwächen und die lang erarbeitete Vertrauensbasis angreifen.

Die Durchsetzung wirtschaftlicher und Geheimdienstlicher Interessen wird weiterhin an allen Fronten voranschreiten. Ich empfand es als großes Wunder, daß vor 20 Jahren das Verschlüsselungsverbot NICHT eingeführt wurde. Aber wahrscheinlich zeichnete sich schon damals ab, daß eine aktive Gegenwehr in keiner Relation zum jeweiligen Nutzen steht.
 
Hi,

wer wirklich, nach all den Veröffentlichungen der letzten Wochen und Monate, heute noch glaubt, dass irgendwo irgendwas im Netz existiert - sei es eine Information oder eine Technik -die ausserhalb der Kontrolle der Obrigkeit und der Geheimdienste sind, ist in meinen Augen schlicht zu naiv und oder versteht die Zusammenhänge nicht.

Die technischen Grundlagen sind vom DoD, viele Techniken sind von der NSA, ohr nutzt (primär) staatliche Infrastruktur - keine Chance, dass da irgendwas pasiert, was nicht im "Sinne des Erfinders" ist. Vielleicht einmal ein kurzes Aufflammen, aber sich nichts langfristiges.

Die Kontrolle verlieren sie spätestens dann, wenn eine offene(!), nicht proprietäre Technologie genutzt wird, die von Externen auf Kompromittierbarkeit untersucht werden kann. Sie müssen sich nur die Zeit nehmen, es gibt leider zuwenige, die Open Source Code prüfen.

Du erledigst dieses Argument ja schon selbst, brauche ich gar nicht erst anfangen.

Was "das Internet" angeht: die meisten stellen sich das als etwas einheitliches, zentral kontrollierbares vor. "Das Internet" ist aber nichts anderes als ein Zusammenschluss aus vielen Autonomen Systemen (siehe wiki), derzeit etwa 37.000. Jeder Netzbetreiber, sei er kommerziell oder sein eigener (Unis, große Firmen) kann ein Netzwerk gestalten wie er möchte.

Ich weiß was das Internet ist, ich bin seit der ersten Stunde dabei, habe noch mit BTX, Mailboxen und Akustikkoppler Erfahrungen sammeln können. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass du um das Internet zu nutzen oder wie du schreibst "ein eigenes Netzwerk gestalten" zu können auf die grundlegendsten Techniken zurückgreifen musst - und die sind allesamt auf "deren" Mist gewachsen. Dein "eigenes Netzwerk" kannst du gerne aufmachen, solange du aber nicht zu jedem, mit dem du ausserhalb dieses Netzwerks kommunizieren möchtest, eine eigene geschützte Leitung legst - Ende Gelände.

Die Technologien und Protokolle im Internet sind international entstanden, auch wenn ein Großteil davon von US-Amerikanern entwickelt wurden

Kaum, wenn überhaupt nur die wenigsten. Und die meisten setzen eine Schicht weiter oben an und nutzen darunter wieder die "standardisierten" Techniken, egal wie fancy es am Ende auch sein mag.

Die NSA kann daher nicht alle Technologien im Internet kontrollieren, sie wenden aber sehr viel Ressourcen und Mühen auf, um möglichst viele Technolgien zu knacken und/oder für sich auszunutzen.

Stimmt, hat man die letzten Wochen und Monate ja gesehen, die haben ja gar keine Chance, einfach mal so alle Mails und Telefonate aller US Bürger abzugreifen, das wäre ja... mooooment?!

Wie schon gesagt, ich halte es für kurzsichtig zu glauben, dass dir eine Regierung oder eine staatliche Institution ein Werkzeug in die Hand gibt, dass sie nicht kontrollieren. In einer echten Demokratie wäre das möglich, in so einer leben wir aber nicht!

VG,
Mad
 
Forum-Fraggle schrieb:
Auch wenn ich Lobo zustimme und es gut finde, daß er mal so auf den Tisch schlägt, muß ich ihn auch kritisieren. Er entstammt ja eher dem linken Spektrum in Deutschland und genau jenem ist es zu verdanken, daß hier kaum einer mal mit - ich lehne mich an Oliver Kahn an - Eiern in der Hose. Das hatte zur Folge, daß wir seit dem Krieg nie wieder ein souveräner Staat waren (Zitat Schäuble)

Wie ich dieses Zitat hasse!
Davon abgesehen wird das Video in dem Schäuble diesen Satz tätigt auch gerne von irgendwelchen "Reichsverschwörern" verwendet.
Schäuble meinte mit seiner Aussage, dass Deutschland nach der Besatzung Deutschlands und noch vor den 2+4 Verträgen (die Deutschland offiziell die Souveränität zugestehen) der EU beitrat und hier, wie jedes andere EU Mitglied auch, Teile seiner Souveränität bereits im Vorfeld an die EU abgab. Schäubles Zitat war einfach nur Fachsimpelei. Deutschland ist nach wie vor souverän nur eben nicht "so souverän" wie es ohne die EU wäre. So geht es aber auch jedem anderen EU-Staat. Also bitte nicht weiter diesen Verschwörungsquatsch verbreiten.

Hier noch der Auszug aus dem 2+4 Vertrag worauf Schäuble sich bezieht.
"Das vereinigte Deutschland erhält die Teile der staatlichen Souveränität zurück, die nicht bereits auf die Europäische Gemeinschaft übertragen worden sind"
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Voyager10 schrieb:
... ich kannte Sascha Lobo schon eine Weile der Vorzeige Internetler in TV Interviews .

http://de.wikipedia.org/wiki/Sascha_Lobo
http://saschalobo.com/ich/

Ich kenne ihn seit GigaTV/ NBC GIGA / CNBC im KabelTV von NRW , wenn man sich seinen Lebenslauf ansieht dann steht davon nix vor 2000 !
Ich dachte er wäre Anwalt, so hatte ich es in Erinnerung ... naja
http://de.wikipedia.org/wiki/GIGA_TV#Ehemalige_Formate

Ich mag ihn nicht, und werde ihn nie mögen ...
 
Herdware schrieb:
Ich weiß auch nicht, woran es liegt, dass die Piraten dann plötzlich über Nacht abstürzten. Vielleicht war es wirklich die kurze Aufmerksamkeitsspanne der jungen Generation.
Teilweise waren es sicher auch kleinliche Streitereien innerhalb der Piraten (die im Gegensatz zu dem selben Gezänk in anderen Parteien dank der gelebten Transparenz bei den Piraten für jeden von außen sichbar waren und dank basisdemokratischer Strukturen auch nicht einfach per Order Mufti von oben abgewürgt werden konnten).
Aber auch die Medien haben einen Teil dazu beigetragen. Z.B. habe ich neulich einen kurzen Beitrag der ÖR über die Piraten gesehen, im Rahmen einer Reihe, die sich mit all den obskuren Kleinparteien beschäftigt, die zur EU-Wahl antreten.
Die Piraten wurden bei jeder Gelegenheit in den Medien komplett auseinandergenommen. Teilweise berechtigt, teilweise aber auch völlig überzogen. So hatte ich auf RTL einen Bericht zu einem Kanidaten gesehen, der so durch den Dreck gezogen wurde, dass man am Ende nicht anders konnte, als diesen der "Erdbeerkäse"-Fraktion zuzuschreiben.

Kowa schrieb:
Jedem hier sollte klar sein, daß Machtmenschen wie Spitzenpolitikern, Wirtschaftseliten, Justiz-Vertreter ... alle mehrere Leichen im Keller haben und das war schon immer so.
Neu ist, daß diese totale Überwachung diesen Personenkreis erpreßbar macht, nicht per Zufall oder eventuell, sondern regelmäßig.
Das sehe ich auch so. In der heutigen Zeit sind Informationen einfach unglaublich mächtig. Mir ist meine Privatsphäre weniger wichtig, als der Umstand, dass die Informationen einen Machtmissbrauch extrem einfach machen. Hier in Deutschland fallen mir auf Anhieb Hoeneß und Edathy ein. Beide hatte zwar scheinbar Dreck am Stecken. Aber dass die Informationen in dieser Weise an die Öffentlichkeit kamen, wäre normalerweise so früh gar nicht vorgesehen. Und obwohl man wenig Verständnis für einen Edathy haben kann (und darf), so ist es absolut gerechtfertigt, dass er vor das Verfassungsgericht zieht. Schließlich ist er noch lange kein Verurteilter Krimineller. Und trotzdem wird er wohl nie wieder einem politischen Amt nachgehen können, unabhängig davon, wie der Fall für ihn ausgeht.

Aber zurück zum Thema. Was soll man gegen NSA und co. wirklich ausrichten vor allen Dingen als Deutscher oder deutscher Staat? Aufgrund unseres Exportüberschusses sind wir wie kein anderes Land von unseren Handelspartnern abhängig. Sanktionen schaden also in erster Linie uns selber. Und selbst wenn die amerikanischen Bürger selbst auf die Straße gehen würden, in deren korrupten Pseudodemokratie würde sich im Leben nichts ändern. Was bleibt da noch viel? Das Konsumvieh, dass heutzutage auf der Straße herumläuft, ist erst recht nicht in der Lage eine Revolution anzustreben.

Und wohin geht die Reise? Wer weiß, vielleicht haben wir irgendwann Nordkoreanern ähnliche Verhältnisse in den USA.
 
Crescender schrieb:
1.: Du liest den gesamten Beitrag noch einmal durch.
2.: Du schreibst mir einen Text, in dem du darlegst, inwiefern mein Beitrag die Probleme einer Partei zuschreibt
3.: Ich schreibe dir eine Antwort dazu.
z

Perfekt, so funktioniert Diskussion. Das meine ich nicht ironisch.
Hier meine Zitate von Dir, die die Schuld schwarz-gelb in die Schuhe schieben:

Crescender schrieb:
.... Mich beschäftigt schon länger die Frage, was in Deutschland eigentlich gerade passiert, in Zeiten, in denen die Union fast die absolute Mehrheit erhält. Union, das bedeutet Konservative, also Leute, die alles gerne so lassen würden wie es ist. Obwohl es Missstände in Deutschland gibt, scheint fast 50% der Leute in Deutschland mit dem Zufrieden zu sein was sie haben. ....

Pofalla erklärt die Debatte für beendet, es wird ein bisschen gespottet, er verzichtet / wird gegangen, es wird ein bisschen mehr gespottet, die Freihandelszone wird in Frage gestellt, dann wird sich aufgeregt das Pofalla ohne lange Auszeit einen hochdotierten Job in der Wirtschaft annehmen möchte, dann haben alle den ganzen Spuk vergessen und gehen zur Tagesordnung über.
Witzigerweise verliert in solchen Situationen aber immer nur die SPD in der Wählergunst. Ein Phänomen, das ich bis heute nicht verstanden habe.
...
Es reicht für heutige Parteien einfach nicht mehr, nur eine Kernkompetenz zu haben (oder keine, wie die FDP). ....

Einzig das Thema Rente mit 63, das auf die Kappe der SPD geht, sprichst Du. In dem Kontext aber für jeden, der nicht weiß wer es einführen will, ein Problem, daß den schwarzen angelastet werden muß. Ich hab mal die entsprechenden Dinge eingefettet. Du fängst mit der Union an, schreibst berechtigte Probleme auf und am Ende kommt die typische Linkenkeule mit der FDP und wunderst Dich, warum (nur) die SPD abgestraft wird.
Ohne Dir nahetreten zu wollen, vielleicht meinen wir beiden wirklich das Gleiche, nämlich daß von dunkelrot bis schwarz-blau alle Dreck am Stecken haben und untätig sind, aber ohne Dich zu kennen, erkenne ich das nicht in Deinen Zeilen.
Persönlich kann ich allen demokratischen oder fastdemokratischen Parteien (wie Linke und Reps) etwas abgewinnen. Es kommt immer nur auf den Aspekt an. Angefangen von mehr sozialer Gerechtigkeit über auch mal nach außen hin für diese Land einzutreten.
 
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