[SPIEGEL] Der Jugendschutz hat versagt. [Altersfreigaben]

Andy4

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Hallo zusammen

Ich war mal wieder etwas am rumstöbern und da bin ich hier drauf gestoßen:
SPIEGEL schrieb:
"Ab 18" war schon immer ein Lockmittel erster Güte für alle, die eben nicht 18 Jahre alt sind: Auch bei Spielen macht oft erst eine Altersbeschränkung ein Produkt so richtig interessant. Wie effektiv die Freigaben der USK wirklich sind, versuchten die Marktforscher von tfactory heraus zu finden. Ihr Fazit ist vernichtend. Mehr lesen.

Ich weiß nicht so recht was davon halten soll, aber irgendwie finde ich den Artikel komisch. Da wird eben schon wieder die Lebensart der jungen Leute in den Schaten gestellt.
Bin mal auf eure Anregungen gespannt.

Gruß Andy
 
Zuletzt bearbeitet: (Gramatik :))
Wie der Bericht schon sagt, ist nicht bewiesen, dass Computerspiele einen kriminellen Einfluß auf Jugendliche haben. Deswegen finde ich, jede sollte selbst entscheiden was er spielen möchte (btw: Ich bin 22.).

/Edit:
Zumal man demnach durchs Fernsehn (unzensierte Mordaufklärungsdokus und "gewalttätige" Actionfilme) ja auch auf die schiefe geraten müsste. Da ist die Realitätsnähe ja auch noch größer als bei Computerspielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
In einem Punkt hat der Redakteur Verstand bewiesen
Unter Experten sind die Auswirkungen von Ego-Shootern auf die Handlungen von Kindern und Jugendlichen umstritten. In der öffentlichen Diskussion werden diese Computerspiele regelmäßig für Gewalt und Aggressionen unter Heranwachsenden verantwortlich gemacht. Dabei dürften Elternhaus und soziales Umfeld viel wichtiger für die Entwicklung eines Kindes sein als die Beschäftigung mit einem Computerspiel.

Danke, müssen wir schon mal nicht zum hunderstens Male die leidigie Diskussion führen, ob Computerspiele alleine für eine Verrohung verantwortlich zu machen sind.

"In Wirklichkeit kümmern sich vor allem die Eltern nicht darum, was ihre Kinder am Computer spielen."

Dies wurde schon oft bemängelt. Der Jugendschutz kann natürlich nur funktionieren, wenn die Eltern darauf achten, womit sich ihre Kinder beschäftigen. Das dies in der Praxis so schlecht funktioniert überrascht mich nicht.

Bleibt nur zu hoffen, das eine Generation heran wächst, die mit den ganzen neuen Medien mehr anzufangen weiß und ihre Kinder zu einem verantwortungsbewußten Umgang mit den Meiden erzieht.

@Tobe
Damit meinst du aber sicher nicht 14jährige oder?
Wenn jeder in jedem Alter für sich alleine entscheidungen treffen könnte, dann bräuchte wir keine Eltern und keine Gesetze, die die Jugend schützen (nicht nur hinsichtlich der Medien), mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Würde ja schon ausreichen, wenn die Verkäufer mal besser kontrollieren würden (Personalausweis). :freak:

@burningstar:
ja da hast du Recht. Die Frage ist nur wo man die Grenze ziehen soll und wer sich anmaßen kann zu bestimmen, was für wen geeignet ist. Altersgrenzen sind doch nur eine Vereinfachung des gesamtes Prozesses. Normalerweise müsste man für jede Person einzelln feststellen ob sie reif ist bestimmte Spiele zu spielen oder nicht (was natürlich nicht realisierbar ist).

(sorry für den doppel post; falscher knopf)

[behoben;) ]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
TOBeTheROPe schrieb:
Würde ja schon ausreichen, wenn die Verkäufer mal besser kontrollieren würden (Personalausweis). :freak:
Bei mir wurde kontrolliert, als ich HL² gekauft habe. Aber wenn es immer noch Verkäufer gibt, die das nicht machen, sind diese doch selber schuld, wenn sie eine Geldstrafe zahlen müssen.

TOBeTheROPe schrieb:
Normalerweise müsste man für jede Person einzelln feststellen ob sie reif ist bestimmte Spiele zu spielen oder nicht (was natürlich nicht realisierbar ist).
Da Kann ich dir einfach nur noch zustimmen, das stimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo... Ich kann mich dem Artikel nur anschließen:​

Zitate:

"Dabei ist auch nicht auszuschließen, dass die Aufkleber erst die Aufmerksamkeit auf Spiele ohne Jugendfreigabe lenken."

Dabei dürften Elternhaus und soziales Umfeld viel wichtiger für die Entwicklung eines Kindes sein als die Beschäftigung mit einem Computerspiel.

"Nach meiner Meinung hat der Jugendschutz auf allen Ebenen versagt", sagt tfactory-Geschäftsführer Heinzlmeier. "Das gilt für die Ausgehzeiten, den Alkoholkonsum und natürlich auch für die Computerspiele." Wenn die Behörden glaubten, den Jugendschutz durchsetzen zu können, sei dies eine Fiktion."In Wirklichkeit kümmern sich vor allem die Eltern nicht darum, was ihre Kinder am Computer spielen."

"Der Jugendschutz ist etwas für den öffentlichen Raum, und der endet an der Wohnungstür"

Ich kann mich da nur anschließen! Der Jugendschutz lebt in einer Traumwelt und die Eltern, welche die hauptverantwortlichen sind und sich darum kümmern sollten, sehen die Fehler Ihrer gescheiterten Erziehung nicht ein und schiebens auf die Lehrer und die Spieleindustrie!​

Ganz meine Meinung:
Der Sündenbock sitzt nicht bei den Spielern/Spieleindustrie - sondern zu Hause!

Gruß Dreams
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was ist von einem Gesetzgeber zu halten mit Jugendschutzgesetzen und Altersbeschränkungen, wenn jeder 3-Käsehoch sich Zigaretten ziehen kann, wenn er die Knete in den Geldschlitz stecken kann?

Wer Gesetze macht, aber die Kontrolle darüber nicht ausübt, oder sogar vorsätzlich (Zigarettenautomaten) hintertreibt, der macht es Eltern und anderen wirklich schwer.

MFG Bokill
 
Wo ich eben das andere Problem sehe. Es gibt ja mittlerweile fast nur noch solche Spiele. Ich weiß auch nicht was sich die Programmierer immer denken. Strategie, Race und Action. Wo ist der Rest? Adventure Spiele sind doch völlig aus den Regalen verschwunden. Dabei habe ich diese immer sehr gemocht. Gestern wollte ich mir doch mal Run Away kaufen. Verkäufer: Führen wir nicht mehr. Traurig traurig.

Gruß Andy
 
Also der Artikel hat irgendwie nichts neues an Erkenntnis gebracht. Es ist doch immer so das Verbotenes grade anziehend ist. Mama oder Papa verbieten was und grade deswegen ist es verlockend es trotzdem zu tun. Man will ja schließlich wissen ,warum man es nicht tun soll.
Der Gesetzgeber sollte sich mal lieber über die Praktizierung des Jungendschutzes bei den Händlern Gedanken machen. Wenn jmd der alt genug ist für jmd der zu jung ist etwas im Laden kauft ist dies ja dem Händler nicht anzulasten, er handelt korrekt.
Man sollte die Händler aber viel Stärker dran kriegen wenn Jugendluche die nicht alt genug sind so etwas verkauft bekommen. Wenn die Händler sich von jedem einen perso oder sonstiges ausweißpapier zeigen lassen würden der Alkohol oder Zigaretten oder sonstwas kaufen möchte, wäre schon ein großer Teil des Problems gelöst. Es geht doch nicht an das 13 oder 14 Jährige ( ja oft sogar noch Jünger) Alkohol, Zigaretten im Laden bekommen und dann noch mit dem Argument der Händler "Woanders bekommen sie das ja auch". Die Verkaufen das und haben daher die Verantwortung.
Das gleiche mit Zigarettenautomaten: Am besten alle weg oder man überlegt sich wie man die Abgabe kontrollieren kann, durch Ausweißscan oder so und nicht einfach Geld rein und raus kommts. Aber am besten wäre noch sie ganz abzuschaffen.
Wer sowas an Jugendlich verkauft sollte harte strafen zu spüren bekommen die Existenzbedrohend für den Händler sind, dann würde das ganz schnell aufhören.
Darübert rege ich mich ständig auf. Im Supermarkt sind Blagen die so wie 14 aussehen und bekommen alkopops (auf die nichtmal Pfand zu zahlen ist, auf eine Cola z.B. aber schon).
Oder wenn 13 oder 14 Jährige Sternhagelvoll in der Disco oder so sind. Da sollte man mal den Discothekenbesitzern richtig (!) auf die Pelle rücken--> Geldstrafe und Laden für eien bestimmte Zeit dicht. Das ganez ist so einfach: EInfach mal den Ausweiß ankucken.
Darüber hinaus ist der Staat ja nicht nur für den Jugendschutz verantwortlich sondern im größeren Teil die Eltern. Der Staat erfüllt seien Pflicht indem er Behörden betreibt die Medien Prüfen und den Eltern orientierung bieten zu übersehen was potentiell geeigent ist und was nicht. Die Eltern haben die Verantwortung dafür was ihre Kinder machen und was nicht, diese Verantwortung liegt nicht beim Staat.

Ich kann mich immer drüber aufregen.
 
Ich denke, der Industrie (Hersteller und Publisher) kann man keinen großen Vorwurf machen. Was sollen sie noch machen, außer die Spiele transparent in Altersgruppen zu kategoriesieren?

@Tobe
Sicher gibt es 16jährige, die reif genug für den Führerschein sind. Andererseits gibt es auch 20jährige, denen man nie den lappen hätte geben dürfen. Was sollen wir tun? Die Altersbeschränkung kippen und jedem gestatten, den Führerschein zu machen, wenn er sich reif genug dafür fühlt?

Genauso ist es mit dem Jugendschutzt und Alterbeschränkung. Ab wann ist ein Mensch reif genug, für sich zu entscheiden, was gut für ihn ist und was nicht? Die Rechtsprechung geht davon aus, das dies mit 18 Jahren der Fall ist, aber auch hier gibt es Leute, die die nötige Reife früher aufweisen und andere, bei denen dies später der fall. Die einzige Instanz, die beurteilen kann, wann ein Mensch reif genug ist, die Entscheidung zu treffen, das es eine nette und unbedenkliche Sache ist, ne Runde HL² zu spielen, ist das Elternhaus. Ganz klare Sache, wenn das Elternhaus an dem Puinkt versagt, dann versagt der Jugendschutz.

Wenn nun ein Familienvater mit icherheit weiß, das sein Sohn schon mit 16 die nötige Reife aufweist, verantwortungsbewußt mit dem Medium umzugehen, dann spricht meines Erachtens auch nicht dagegen, wenn er seinem HL² zu Wheinachten schenkt.
 
Sicher haben Eltern die Hauptverantwortung, nur ... man kann es den Eltern ja auch erschweren.

Die Ämter haben sehr wohl die Pflicht (Gewerbeaufsicht), dass (Jugend-)Schutzgesetze auch eingehalten werden. Nur weil man das eine tun kann (Gewerbeaufsicht), muss man das andere ja nicht lassen (Elternaufsicht). Da sind alle in die Pflicht genommen.

MFG Bokill
 
Jetzt haben wir mal ein neues Unterhaltungsmedium von dem man nicht fett wird, (mit Freunden Fast-Food essen gehen) und nicht seinen Körper aktiv schädigt (und damit der Gesellschaft Kosten aufbürdet), (mit den Freunden chillen gehen, rauchen, kiffen, absaufen, danach noch Abdancen vlt. mit Drogen und danach alkohlisiert zu schnell heimfahren), und schon ortet man neue Gefahren...

zuerst hat das Radio die Jugend verderbt mit nicht-ländlicher Musik, danach kamen die urbööösen Videos und natürlich das Free-TV bei dem ja trotz Kindersicherung immer noch eine Rieeeeeseeeeengefahr besteht für unsere Gesellschaft. Jetzt ist der PC dran, bei dem man bei "realitätsnahen" Spielen wie Counter Strike (LOL) ja nicht mehr Realität und Virtualität unterscheiden kann.

...den Jugendschutz kann man auch übertreiben.

IMO sollen alle Games frei erwerbbar sein und es nur unverbindliche Empfehlungen geben (wie in der Schweiz). Die Eltern sollten die Verantwortung übernehmen, die Alternative zur Selbstverantwortung wäre wieder so ne dämliche Altersgrenze. Z.b.wie beim Autofahren. (ich kenne viele Leute die mit 16 und 17 schon reif fürs Autofahren wären und genauso viele die es mit 20 noch nicht sind). Beim Autofahren ist diese Grenze natürlich nötig mangels Alternativen. Aber genauso verhält es sich IMHO mit PC games und der persönlichen Entwicklung, und dieser kann eine fixe Altersbegrenzung keine Rechnung tragen.

Wenn Eltern sich beschweren, dass ihre Kinder "Leute am PC umbringen" dann sollte man sich fragen WER jetzt hier Realitätsverlust hat. Als Eltern haben sie das erziehungsrecht und können jederzeit ihrem Kind das bööööse PC-Spielen verbieten - oder eben erlauben. Genauso verhält es sich bei Spielfilmen: Es gibt Kindersicherungen!

Unter Jugend"schutz" versteht man heute eine ganze Reihe Freiheitsbeschränkungen die auch überall toleriert werden. Sind ja schliesslich alle dafür die Jugend zu "schützen", die Frage "vor was?" und "mit welchen Mittel?" wird eh nie gestellt.

Aber klar: So sieht das Programm der Politiker aus, die Kindern zu "verantwortungsvollen und eigenständigen Jungen Personen" heranwachsen zu lassen *LOL*.
Wie soll man den Umgang mit etwas lernen wenn man gar nie damit umgehen darf. (Z.b wie Umgang mit Geld lernen wenn ich kein Geld habe)?

Ich freue mich schon auf diese "selbständige" Generation....

Na dann: Prost! :freak:

EDIT: Dazu der altbekannte Link: Verbietet Brot!
 
Zuletzt bearbeitet:
@Bokill
Sehr richtig, in die Richtung habe ich noch garnicht, da die Erziehungsberechtigten in meinen Augen der wichtigste Faktor beim Jugendschutzt ist. Kämen sie ihrer Verantwortung nämlich nach, dann könnten Händler ihre Ware an Kinder verschenken, die Kinder hätten jedoch nicht lange ihren Spaß daran (da die Eltern die Spiele in nullkommanix zurück zum Händler bringen mitsamt Meldung an die Behören).

@Andy
Die wenigsten Spiele stellen wirklich viel Gewalt dar. Allerdings wird das meiste Aufsehen um dieses Genre betrieben. Vielleicht auch ein Vergehen der Industrie und der Journalisten. Man denke nur daran, wie sehr HL² monatelang gehyped worden ist. Da mußte man einfach heiß auf das Game sein (wobei viele in dem Fall irgendwann auch nur noch genervt waren).
 
@BurningStar4
Da hast du vollkommen Recht

Und wieder was neues von SPIEGEL im Interview mit XBox Manager Brechtmann. Das letzte Zitat finde ich wirklich am Besten:
SPIEGEL und Bechtmann schrieb:
SPIEGEL ONLINE: Wenn man sich aber "Need for Speed Underground 2" anschaut, dann kann man dort folgenlos schwere Unfälle bauen - das Auto geht niemals kaputt. Das soll keine Gewaltverherrlichung sein?

Brechtmann: Menschen spielen aus mehreren Gründen: Sie suchen Gemeinschaft, die Herausforderung, sie wollen Unterhaltung. Es hat aber auch den Hintergrund, Tabu- und Grenzverletzungen zu begehen, die nicht sanktioniert werden. Erinnern Sie sich an die Slapstick-Filme der zwanziger Jahre, da wurden Polizisten geschlagen. Actionspiele ermöglichen ebenfalls, Tabubrüche zu begehen, ohne eine strafrechtliche Sanktionierung fürchten zu müssen. Es wird häufig fälschlicherweise angenommen, dass diese Grenzverletzung in die reale Welt übertragen wird. Aber die absolute Mehrheit aller Spieler ist in der Lage, Spiel und Realität genau zu unterscheiden. Ich gebe ihnen ein Beispiel, dass geradezu unverfänglich ist: Wir haben ein Spiel namens "Zoo Tycoon", in dem man einen Zoo aufbauen muss mit Schimpansen, Löwen, Giraffen. Bei sehr vielen Menschen kam irgendwann die Frage: Was passiert, wenn man Pinguine in einen Löwenkäfig sperrt? Das war die Grenzverletzung, die reizte. Es ist eher die Lust der Menschen, etwas auszutesten, was sie in der realen Welt nie machen würden. Mehr lesen.
 
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