News Spotify HiFi: Verlustfreies Streaming startet dieses Jahr

Ich hab nirgends gesagt man solle sich die Songs rippen, ich hab damit auf Spotify o.ä, abgezielt - oder auf Einzelkauf, was ja bei amazon oder itunes imho auch möglich ist.

Genau so meinte ich nicht dich per se mit "darf nix kosten". Aber du gehörst halt zu all jenen, welche den monatlichen Abobeitrag zahlen und (zurecht) meinen, damit hätten sie ihren Beitrag geleistet.
Das Geschäftsmodell ist legal und es ist jedem sein gutes Recht dies auch genau so zu nutzen, absolut. Aber fair ist es bei weitem nicht.
Ich bin ehrlich: bei grossen Künstlern oder Bands wie Metallica, AC/DC, U2, Madonna & Konsorten ist es mir absolut scheissegal wenn diese pro Song/Album grade mal Centbeträge kassieren. Die sind millionenschwer und könnten ganze Dörfer durch ihre Tantiemen finanzieren, absolut problemlos. Es geht mir um alle anderen, welche entweder gar nicht oder grade mal so über die Runden kommen, aber wie erwähnt auf solche Dienste angewiesen sind um überhaupt irgendwie ein Publikum zu erreichen.

Ich hatte schon Unterhaltungen mit diversen Bands aus der Metalszene, Namen die man durchaus kennt, aber nicht riesig sind. Die Herren sind 7-8 Monate im Jahr auf Tour, den Rest im Studio. Albenverkäufe sind eigentlich fast nur noch eine proforma Angelegenheit damit man eine Tour machen kann, womit man seinen Lebensunterhalt verdient. Für mehr als eine 2-Zimmer Wohnung oder ein abbruchreifes Haus in einer heruntergekommenen Gegend reicht es nicht.
Könnten sie was anderes machen, wie wir alle? Klar. Und die meisten haben auch einen richtigen Job den sie ausführen - neben all dem andern. Aber wenn sie das Musikerdasein an den Nagel hängen würden, hätten wir dafür keine Musik mehr, Spotify wär halb voll, es gäbe keine Konzerte, etc.

Es hat alles seine Schattenseiten. Ich sag nur, das Abomodell von Spotify & co. ist für den User toll, aber für die Künstler eine absolute Schweinerei. Nur ist es ein Kampf gegen Windmühlen.
Erinnert sich jemand an den Streit von Metallica vs. Napster? Ja, Metallica hat gewonnen, aber schön war das nicht.
 
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Erstauflage schrieb:
und behaupte einfach das man auf guten Stereoanlagen deutlich UNTRerschiede hört zwischen Mp3 und CD.
Behaupten kannst du viel, so lange du das nicht auch bei einem Blindtest nachweisen kannst, ist das absolut irrelevant.
 
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@Finstan
Das Problem bei allen Techniken die "ausgereift" sind⁰
Captain Mumpitz schrieb:
[...]

Um das Ganze ein wenig zu erläutern: eine Albumproduktion ist verdammt teuer. Die Preise sind sicherlich nicht überall gleich, aber es ist wirklich eine immense Summe.
Wir haben für die Studioaufnahmen, das Mastering, das Coverdesign sowie die Pressung rund 15'000.- CHF ausgegeben. Ohne Werbekosten. Der Zeitaufwand für uns was Songwriting etc. angeht, ist natürlich nicht mit einberechnet. Und damit waren wir preislich grade mal im Mittelfeld, das geht noch viel höher.
Wenn wir eine CD für 20.- verkaufen geht das meiste zwar an uns, weil wir kein Label haben, aber dennoch wären alleine 750 Verkäufe notwendig um zumindest annähernd eine Nullrunde zu fahren - und das mit der simpelstmöglichen Rechnung.
Aber Musik darf ja nichts kosten. Lieber den Streamingdienst oder YT anwerfen.

Hach ja, immer das Geheule der Musikindustrie. 13000€ für eine komplette Produktentwicklung. Inklusive unendlicher Vervielfältigung. Jede andere Branche würde über solche Entwicklungskosten Tränen lachen, aber bei der Musikindustrie wird gerne gejammert.

Ich habe ein Spotify Abo. Ich gebe also ca. 120€ im Jahr für Musik aus.
Das ist mehr pro Jahr, als ich jemals vor Spotify für Musik ausgegeben habe. .
Selbes Spiel mit VoD. ca. 200€ pro Jahr. Vor VoD war ich wenige male im Jahr im Kino oder hab mir selten mal einen Film auf DVD gekauft. Eher mal geliehen. Waren definitiv keine 200€ im Jahr.

Ich denke den meisten Anderen mit einem Streaming Abo geht es genauso. Es wird dank besserem Service MEHR für Medien ausgegeben. So viel zum Thema Wertschätzung und Streaming.
 
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@Piranha771 das ist schön für dich. Und was nützen diese 120€ im Jahr wenn das Geld nicht an die Künstler geht, sondern vorrangig an Spotify, Labels und Management? Richtig.

Das ist genau das was ich angesprochen hatte. Man rechtfertigt es damit von wegen "ich gebe 120€ im Jahr aus, vorher war es weniger". Aber wenn du vorhin 50€ im Jahr für 3 Platten ausgegeben hattest, haben in erster Linie die Musiker mehr daran verdient. Der Unterschied ist, dass du für die 120€ mehr Musik hören kannst als wenn du damit Platten kaufen würdest. Das nützt aber einzig und alleine dir als Konsument, wo wir wieder beim Thema sind "konsumieren ja, aber kosten darf es nix".
Würdest du nämlich für jeden Song den du hörst wenigstens 1x das zahlen was er eigentlich wert wäre wenn du ihn auf anderem Wege erwerben würdest, würdest du sehen was dein Musikkonsum grundsätzlich wert wäre.
 
Captain Mumpitz schrieb:
@Piranha771 das ist schön für dich. Und was nützen diese 120€ im Jahr wenn das Geld nicht an die Künstler geht, sondern vorrangig an Spotify, Labels und Management? Richtig.

[...]
Wieso muss ich als Endkonsument mich um deine "Gehaltsverhandlung" kümmern?
Captain Mumpitz schrieb:
Der Unterschied ist, dass du für die 120€ mehr Musik hören kannst als wenn du damit Platten kaufen würdest.
Ja ist doch super. Denn mehr gebe ich dafür nicht aus. Angenommen wir hätten den hypothetischen Fall, dass Streaming wieder abgeschafft wird:
Würde ich, wie du sagst, 1€ pro Song bezahlen müssen, würde ich meinen Neuer-Song-Konsum so herunter schrauben das ich definitiv maximal 120€ ausgebe.

Mit anderen Worten "du als Musikindustrie" wirst nie mehr als 120€ bekommen. Was hat dir also das hypothetische Abschaffen des Streamings also gebracht? Nichts.

Dein Argument wird übrigens lieben gerne benutzt um die Schäden durch illegale Kopien zu pushen. HARZ4 Empfänger Werner hätte natürlich die 16000 Alben und 3500 Filme alle gekauft wenn er sie nicht kostenlos hätte saugen können.
Solche Spekulationen sind Sinnlos. Genau wie ich niemals die 8000 gehörten Songs auf Spotify für einen Euro gekauft hätte.

würdest du sehen was dein Musikkonsum grundsätzlich wert wäre.
Der Wert bemisst sich daran was der Kunde bereit ist auszugeben nicht was du gerne dafür hättest.
 
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Piranha771 schrieb:
Wieso muss ich als Endkonsument mich um deine "Gehaltsverhandlung" kümmern?

Weil du als Endkonsument prinzipiell eine gewisse Verantwortung hast, aus der du dich natürlich elegant heraus stehlen willst, so wie das die meisten tun? Genau diese Haltung hat uns viele Probleme auf der Welt beschert. Aber das Wort "Konsumfreiheit" wird eben immer noch völlig falsch verstanden.

Es IST ein wesentlicher Unterschied für eine Gesellschaft, ob alle zum McDonalds rennen oder in ein klassisches Restaurant, ob sie den Musiker unterstützen wollen oder lieber die großen Konzerne, ob sie im Fachhandel einkaufen oder auf Amazon.
 
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Nur wenn man eine teure Anlage hat und auf dem Klavier mal alle meine Entchen gespielt hat, ist überhaupt in der Lage die feinen Nuancen zu unterscheiden.

Ein guter Toningenieur hört auf seinen ihm bekannten 100€ Kopfhörern mehr Unterschiede als irgendwessen laienhafte Ohren mit einer 5000€ Anlage.
 
Piranha771 schrieb:
Der Wert bemisst sich daran was der Kunde bereit ist auszugeben nicht was du gerne dafür hättest.
So kann nur jemand reden, dem die Künstler völlig egal sind, so lange er für ein paar Cent ihre Musik konsumieren kann. Sehr bedenklich eine solche Einstellung.
 
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PeterPlan schrieb:
Weil du als Endkonsument prinzipiell eine gewisse Verantwortung hast, aus der du dich natürlich elegant heraus stehlen willst, so wie das die meisten tun? Genau diese Haltung hat uns viele Probleme auf der Welt beschert. Aber das Wort "Konsumfreiheit" wird eben immer noch völlig falsch verstanden.

Es IST ein wesentlicher Unterschied für eine Gesellschaft, ob alle zum McDonalds rennen oder in ein klassisches Restaurant, ob sie den Musiker unterstützen wollen oder lieber die großen Konzerne, ob sie im Fachhandel einkaufen oder auf Amazon.
Das Einzige was ich machen kann ist mit meinem Geld zu steuern. Welcher Streamingdienst vergütet denn seine Künstler anständig?

DeadEternity schrieb:
So kann nur jemand reden, dem die Künstler völlig egal sind, so lange er für ein paar Cent ihre Musik konsumieren kann. Sehr bedenklich eine solche Einstellung.

Ich stopfe mehr Geld denn je in den Musik Markt?!
 
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Ich hab übrigens einen normalen Job, das Musikerdasein ist lediglich ein Hobby.
Aber steht es mir denn nicht zu, für meinen Aufwand (Songwriting, Ausgaben bei der Albumproduktion, etc.) auch irgendwie entlöhnt zu werden? Nochmals, es geht hier nicht um einen Lebensunterhalt, sondern zumindest um so etwas wie eine gewisse Fairness.

Da du selber nicht über die selbe Erfahrung verfügst, versuchen wir das ganze doch mal anders umzubasteln.
Nehmen wir an, du malst. Und zwar so talentiert, dass das auch anderen auffällt und diese deine Werke toll finden. Du malst sogar mal ein paar für Freunde und Bekannte.
Irgendwann kommt einer von einer Galerie auf dich zu und meint, er würde gerne 2-3 Bilder von dir ausstellen und die Leute würden dafür Eintritt bezahlen - aber du kriegst von den 15€ Eintritt nur je 1€ ab, der Rest geht drauf für die Raummiete, usw.
Wär das für dich in deinen Augen ein guter Deal?
Ergänzung ()

Piranha771 schrieb:
Welcher Streamingdienst vergütet denn seine Künstler anständig?
Keiner.
Und genau darum geht es, um nix anderes. DAS war die Aussage.
 
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Von welchen Künstlern ist hier eigentlich immer die Rede?

Die Künstler die ich kenne sind alle Tot und machen gar keine Musik mehr. Das meiste was heutzutage in den Charts läuft ist 5 Minuten Fertig-Matsche mit Magix Music Maker Deluxe zusammengeklickt und mit Autotune kaputt gemorphter Müll. Da sind die Preise auch völlig in Ordnung.
 
In dem ganzen Künstlerfinanzierungsdschungel, welche Methode haltet ihr für die beste bzw. die, bei der Mittelsmännern am wenigstens verdienen und Künstler am meisten?
  • Direktüberweisung
  • CD/LP-Kauf
  • Digitalkauf bei Amazon
  • Streaming via Spotify
  • Bandcamp
  • Patreon
  • Beatport
Gern auch ergänzen!
 
Piranha771 schrieb:
Ich stopfe mehr Geld denn je in den Musik Markt?!
120 Euro nennst du viel ? Naja ich sage lieber nicht wie viel Geld ich für Platten, CDs und Merch im Monat lasse. Aber gut, das kann man ja nicht von jedem erwarten und das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich nutze ja selbst viel Spotify zusätzlich.

Die Krux an der Sache ist, heutzutage musst du als Band dort vertreten sein wenn du ein größeres Publikum ansprechen willst und es führt kein Weg dran vorbei.

Faust II schrieb:
Von welchen Künstlern ist hier eigentlich immer die Rede?

Die Künstler die ich kenne sind alle Tot und machen gar keine Musik mehr. Das meiste was heutzutage in den Charts läuft ist 5 Minuten Fertig-Matsche mit Magix Music Maker Deluxe zusammengeklickt und mit Autotune kaputt gemorphter Müll. Da sind die Preise auch völlig in Ordnung.

Es gibt ja noch weitaus mehr als den ganzen 0815 Chartmist auf z.B Spotify. Geh mal in den Rock/Metal Bereich, da wird released wie blöde

DeusoftheWired schrieb:
In dem ganzen Künstlerfinanzierungsdschungel, welche Methode haltet ihr für die beste bzw. die, bei der Mittelsmännern am wenigstens verdienen und Künstler am meisten?
  • Direktüberweisung
  • CD/LP-Kauf
  • Digitalkauf bei Amazon
  • Streaming via Spotify
  • Bandcamp
  • Patreon
  • Beatport
Gern auch ergänzen!

Bandcamp, Patreon, Direktüberweisung sind schon mal gute Ansatzpunkte. Viele Bands bieten auch ihre eigenen Merchshops an. Am meisten hat die Band wohl davon, wenn man ihre Produkte direkt auf Tour an deren Merchstand kauft und sie zusätzlich durch den Besuch des Konzerts und dem damit verbundenen Kauf eines Tickets unterstützt, auch wenn davon ein großer Teil an Promoter und Tourkosten drauf geht.
 
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Captain Mumpitz schrieb:
Ich hab übrigens einen normalen Job, das Musikerdasein ist lediglich ein Hobby.
Aber steht es mir denn nicht zu, für meinen Aufwand (Songwriting, Ausgaben bei der Albumproduktion, etc.) auch irgendwie entlöhnt zu werden?

Nein, die steht gar nichts zu. Das nennt sich Marktwirtschaft. Entweder hat dein Hobby für Jemanden einen Wert und er gibt dir Geld dafür oder eben nicht.

Ich kann auch 2000 Stunden ein Puppenhaus bauen. Wenn es keiner bezahlen will, dann will es keiner bezahlen . Mir steht nichts zu, egal wie viel Herzblut oder Aufwand ich da rein gesteckt habe. Wie gesagt so funktioniert unsere Marktwirtschaft.
Captain Mumpitz schrieb:
Wär das für dich in deinen Augen ein guter Deal?
Nein. Aber ich gehe dann nicht zu den Leuten die gerade meine Bilder anschauen und jammer die voll, sondern suche mir entweder einen anderen Aussteller, oder verhandle mit dem aktuellen. Wenn er keine besseren Konditionen bietet und niemand anderes meine Bilder ausstellen will, dann weis ich, dass meine Arbeit einen zu geringen Wert hat um ein einträgliches Geschäft zu sein.

Captain Mumpitz schrieb:
Keiner.
Und genau darum geht es, um nix anderes. DAS war die Aussage.

Ja, und was soll ich dann deiner Meinung nach machen? Ich bin an dem Produkt Musik-Streaming interessiert. Nicht an CDs aus dem letzten Jahrtausend.
 
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Captain Mumpitz schrieb:
Wär das für dich in deinen Augen ein guter Deal?
Dann muss man das halt ausschlagen.
Mit manchen Dingen lässt sich nun mal kein Geld verdienen, das sind dann Hobbys.
 
Faust II schrieb:
Von welchen Künstlern ist hier eigentlich immer die Rede?
Ich hoffe wirklich, dass du weisst, dass die meisten Künstler abseits der Charts unterwegs sind. Das letzte mal für die Top 100 interessiert hab ich mich in den 90ern. Die richtig gute Musik findet sich abseits davon. Also halt das, was man noch als Musik betiteln kann, handgemacht und so. Von talentierten Menschen. Aber es steckt halt keine Management-Machinerie dahinter, darum kennt man die weniger.
DeusoftheWired schrieb:
welche Methode haltet ihr für die beste
Die mit Abstand beste Variante: das Album direkt am Konzert beim Merchandise Stand kaufen.
Falls man das nicht kann/will (auch weil man keinen CD Player mehr besitzt), dann direkt von der Band beziehen. Viele haben nach wie vor eine Homepage oder zumindest so was wie Bandcamp. Wer direkt bei der Band bezieht, unterstützt noch am ehesten. Das Label/der Vertrieb/die Verkaufsplattform kriegt zwar noch immer einen dicken Batzen davon, aber es reduziert sich.
Ob via Direktüberweisung oder per Paypal/whatever ist dann letztendlich gar nichtmal so entscheidend.
Ergänzung ()

Piranha771 schrieb:
Nein, die steht gar nichts zu. Das nennt sich Marktwirtschaft. Entweder hat dein Hobby für Jemanden einen Wert und er gibt dir Geld dafür oder eben nicht.
Wenn das Endprodukt meines Hobbies aber etwas ist, was von anderen willentlich konsumiert wird, dann sollte auch ein Verkaufsgeschäft stattfinden.
Wenn ich für meine Mama mit meinem 20€ Keyboard ein Weihnachtsalbum aufnehme weil sie sich so dolle darüber freut ist das was komplett anderes als wenn ich ein Produkt zur Verfügung stelle, welches auf einem bestimmten Vertriebsweg hunderte oder tausende von Menschen erreicht.

Die Gegenaussage ist, dass sich die Musiker frei entscheiden können, an Spotify (und anderen) teilzunehmen, oder nicht. Das ist nicht per se falsch, doch es gibt ein riesiges ABER:

- die kleine Band die niemand kennt, aber gerne etwas Publikum möchte, muss sich zwangsweise dort prostituieren lassen. Es ist mittlerweile der einzige Weg, ausser man geht auf YT viral. Aber auch dort verdient man damit nix. Man stellt somit sein vergleichsweise teuer produziertes Produkt (das mag für dich meinetwegen nicht viel sein, mir scheissegal. Für 4 Herren/Familienväter sind 13'000€ für eine CD ein ordentlicher Betrag) zur Verfügung, in der geringen Hoffnung, damit etwas mehr Publikum zu erreichen und wird mit Centbeträgen dafür entlöhnt. In die Playlists usw. kommt man übrigens nur dann, wenn man noch Geld reinbuttert, nur so angemerkt. Spotify macht das nicht, nur weil sie dich toll finden.

- die Band vom Majorlabel hat nur eine kleine Entscheidungsgewalt hierbei. Das Label (Sony, Warner, BMG, EMI, Nuclear Blast, Metal Blade, such's dir aus) hat das alleinige Veröffentlichungsrecht an einem Song/einem Album, die Band hat lediglich das Copyright auf der Musik und dem Text. Aber das Label kann damit machen was es will. Also gibt das Label die Mucke an Spotify weiter, dort wird sie in den Äther gejagt und von Millionen gehört. Die Centbeträge summieren sich damit natürlich, erreichen aber zum Mammutanteil das Label - nicht die Band. Und auch bei den Majorlabels gibt es sehr viele Künstler, die weniger verdienen als jemand mit einem normalen Job. Nur weil dieser bei Sony unter Vertrag ist, heisst das noch rein gar nix.
Aber wie gesagt. er entscheidet das nicht. Vielleicht würde er auch viel lieber seine Alben als Ganzes verkaufen, oder die Songs direkt einzeln für 1€ pro Stück anbieten, er hätte mehr davon.

Somit ist das, wie bereits erwähnt, ein Kampf gegen Windmühlen. Selbst wenn Band XY dagegen wäre - solange ihr Label anders entscheidet, nützt das nichts. Und vertraglich sind die in der Regel für eine bestimmte Anzahl Alben an ein Label gebunden und können nicht einfach so aussteigen.
 
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Vorab noch, meine Aussagen unten sind ruhig und nett gemeint, auch wenn sie eventuell beim lesen anders rüber kommen sollten! ;)

Captain Mumpitz schrieb:
Das Geschäftsmodell ist legal und es ist jedem sein gutes Recht dies auch genau so zu nutzen, absolut. Aber fair ist es bei weitem nicht.

Das mag schon sein, ist aber wie bei allen Gütern im Leben - ich habe nur die Möglichkeit zu kaufen oder nicht zu kaufen. Ob das ganze fair abgeht, kann ich nicht überprüfen und will es auch gar nicht. Ich habe genug mit meinem eigenen Leben zu tun und bei der Arbeit die ich abliefere fragt danach auch keiner, ob ich mich fair bezahlt fühle. Keiner weiß, ob die Wurst die er isst, die Hose die er trägt, das Auto was er fährt wirklich fair erwirtschaftet wurde und jeder in der Wertschöpfungskette seinen fairen Anteil bekommen hat. Wenn mir mein Job nicht passt oder ich mich nicht gewürdigt genug fühle, wird mir jeder sagen "Dann geh halt woanders hin, wenn Du da mehr bekommst".

Captain Mumpitz schrieb:
Es hat alles seine Schattenseiten. Ich sag nur, das Abomodell von Spotify & co. ist für den User toll, aber für die Künstler eine absolute Schweinerei.

Ja, es ist für den User toll, aber wenn es für die Künstler so eine Sauerei ist, warum sind sie dann da? Wenn ich da sowieso nichts verdiene, wie Du schreibst, spare ich mir doch den Auftritt dort. Oder ist es eventuell so, dass man dadurch zwar nicht reich wird, aber relativ schnell einen wesentlich höheren Bekanntheitsgrad erreicht? Ich weiss es nicht. Aber wenn alles so schlimm ist, warum macht man das dann?

Mein Schwager hatte einen kleinen Onlineshop für Künstlerbedarf (Artistenzeug, ...) den kein Schwein kannte. Dann hat er sich bei Amazon listen lassen und seine Bestellungen (über Amazon und im Shop) haben sich verzigfacht. Er hat aber immer auf Amazon geschimpft, weil die so viel Provision von ihm wollten. Das er so aber wesentlich mehr Umsatz und Gewinn gemacht als vorher, weil er durch Amazon auch erst bekannt geworden ist, wollte er dann nicht mehr hören.

PeterPlan schrieb:
Weil du als Endkonsument prinzipiell eine gewisse Verantwortung hast, aus der du dich natürlich elegant heraus stehlen willst, so wie das die meisten tun?

Und Du als Endkonsument von täglich dutzenden verschiedene Dingen (Essen, Kleidung, ...) fragst bei allen Sachen nach und schaust ob das ganze verantwortungsvoll und fair produziert wurde?
 
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M@tze schrieb:
wenn es für die Künstler so eine Sauerei ist, warum sind sie dann da? Wenn ich da sowieso nichts verdiene, wie Du schreibst, spare ich mir doch den Auftritt dort. Oder ist es eventuell so, dass man dadurch zwar nicht reich wird, aber relativ schnell einen wesentlich höheren Bekanntheitsgrad erreicht?
Jein. Dazu muss man das Ganze von diversen Seiten betrachten.

Die kleine Band verdient mit Spotify kein Geld, die grossen machen auch nicht den riesigen Reibach damit. Die Tantiemen sind meines Wissens geringer als wenn der Song im Radio gespielt wird.
Der Vorteil von Spotify (aus Sicht der Künstler), ist die relativ einfache und schnelle Verbreitung. Wenn deine Musik auf deren Server ist, dann ist sie dort - ausser, sie wird vom Betreiber gelöscht, was auch per Antrag passieren kann. Das heisst, selbst jemand in der Arktis kann mit einem Internetzugang binnen Sekunden auf einen Song/ein Album zugreifen, während er andererseits die Platte erst irgendwo bestellen müsste, was je nach Region und Luftfrachtweg durchaus ein paar Wochen in Anspruch nehmen kann.
Das hilft natürlich auch der Verbreitung per Mundpropaganda immens, genau wie Youtube. Einem Freund sagen "check mal umsonst und unverbindlich Band XY aus" ist viel simpler als "ich leih dir mal die CD aus".
Von daher, ja, man kann in der Theorie schneller und simpler ein entsprechendes Publikum erreichen.
Doch hier kommt der Algorithmus zum tragen..

Spotify empfiehlt dir Songs und Künstler anhand deiner Hörgewohnheiten, so wie das last.fm z.B. gerne tat. Dabei greift es aber auf generierte Playlisten zu, in denen z.B. gerne Neuerscheinungen vorgestellt werden. Es gibt auch grosse Playlisten zu allen möglichen (Sub)Genres. Diese Playlisten werden entweder von Spotify selber oder von Influencern erstellt, nicht einfach vom Server lustig zusammengesucht.
Also selbst wenn meine Band beispielsweise Alphorn-Techno machen würde, es ist überhaupt nicht so, dass wir dann auf der "Alphorn-Techno 2021" Playlist landen würden. Das geschieht entweder via Vitamin B (Label, Kontakte innerhalb der Branche, Management) und/oder durch Geldeinsatz, also grundsätzlich wie mit einem Werbebudget.

Wenn du also nicht auf einer der zahlreichen grösseren Playlists bist, wirst du vom Algorithmus nicht gefunden und vorgeschlagen. Die Chance, dass dich also jemand entdeckt, der dich nicht kennt und einfach nur random Musik hört, ist praktisch nicht vorhanden. Unsere Hörer auf Spotify sind zu 90% aus der Schweiz und kennen uns bereits, der Rest ist auf Deutschland, Russland und die USA verteilt und sehr unregelmässig.

Jeder einzelne der eine Band neu entdeckt, ist ein Geschenk. Dass ein solcher nicht beim ersten Reinhören gleich das ganze Album kaufen will, ist mehr als nur nachvollziehbar. Ich kauf mir auch nicht von jeder Band die ich entdecke sofort die ganze Diskografie.
Aber letztendlich erreichst du mit Glück etwas mehr Leute mit deiner Musik, aber das "hilft" dir ja nicht wirklich. Denn wie gesagt, der Verdienst durch Streaming ist nicht der Rede wert. Du kannst somit höchstens hoffen, dass deine Hörer sich zu einem deiner Konzerte begeben. Aber 100 Hörer in den USA nützen dir nichts, wenn du dort drüben keine Konzerte geben kannst (der Aufwand wäre nicht tragbar). Wenn diese 100 Hörer aber immerhin digital das Album gekauft hätten, wären das bereits 1700.- CHF Umsatz und eine grosse Hilfe für zukünftige Projekte.

Man kann das mit dem Xbox Gamepass vergleichen. Die Spiele sind für jeden für wenige € verfügbar und erreichen somit ein massives Publikum - aber für den Entwickler kommt halt nicht unbedingt mehr bei rum als wenn's normal verkauft würde. Die Spieler freuen sich zwar über das Angebot an Games, aber wenn dann aufgrund mangelhafter Verkäufe ein Studio seine Pforten schliessen muss, ist man eben doch traurig.

Das ist halt die Krux. Tolles Angebot für den Konsumenten, ziemlicher Mist für den Produzenten.
 
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DeadEternity schrieb:
So kann nur jemand reden, dem die Künstler völlig egal sind, so lange er für ein paar Cent ihre Musik konsumieren kann. Sehr bedenklich eine solche Einstellung.
Deine Einstellung mag ehrenvoll sein, dein Verständnis der Welt ist jedoch sehr naiv.

Konkret: Was ist denn DEINE Alternative zu Spotify? Der Verbot aller Streamingplattformen? Du vergisst bei deiner eigenen Meinung leider die Meinung der Masse. Die Massennachfrage hat dazu geführt, dass wir heute so günstig Musik auf Spotify hören können.
Davor gab es Abzocker-Alben. Drei gute Songs, der Rest musste mitgekauft werden. Das macht dann bitte 16€ pro CD. Das führt hoffentlich generell zu einem Umdenken in der Industrie: Warum muss immer nur alle drei Jahre ein Album veröffentlicht werden? Macht doch lieber alle paar Monate einen GUTEN Song statt ein Album, auf dem noch vier Lieder irgendwie drauf mussten, obwohl die Band selbst sie nicht mal gut finden (aber die Studioausgaben müssen doch für genau 17 Songs geplant werden...).

Kleine Bands hatten es immer schon schwer. Wie hilft es denen bitte, wenn man sie ab sofort nicht mehr bei Spotify hören kann? Fast niemand (außer offensichtlich dir) wird sich blind eine CD von Band XY kaufen. Daher hat Spotify sogar einen riesigen Vorteil: Durch Präsenz auf der Plattform stößt man auf Künstler, für die man vorher ganz sicher kein Geld ausgegeben hätte. Das Entdecken auf Spotify kann zu Konzertbesuchen, Weiterempfehlungen, Merchkäufen führen. Das Argument, dass die Playlists beeinflusst werden, ist für mich hanebüchen. Früher wurde man doch auch beeinflusst von Magazinen. Spotfiy macht es doch hingegen sogar viel einfacher, Musik über Playlisten von fremden Menschen zu finden, die nicht von Geldern beeinflusst sind.

Ich bin aus dem Alter raus, mir Bandshirts zu kaufen, um mich mit einer Band zu identifizieren, deren Mitglieder ich persönlich überhaupt nicht kenne. Wenn eine Band, die ich gerne höre, in meine Stadt kommt, dann gehe ich auch aufs Konzert. Ich und der absolute große Rest der Menschheit wird aber sicherlich keine Spenden aus Mitleid bei Bandcamp oder sonstwo an Bands verteilen.

Zum Thema: Schon vor 10 Jahren konnte ich im Blindtest 192er nicht von höheren Kompressionen unterscheiden, wenn die Quelle hochwertig war. Heutzutage wird durch Bluetooth, minderwertige Kopfhörer für unterwegs etc. der Klang noch viel mehr misshandelt. Wer glaubt, er höre einen Unterschied, soll den Mehrpreis ruhig zahlen ;) Manche geben für vergoldete Kabel ja auch das 20-fache aus, obwohl es keinen objektiven Beweis für die qualitativ höherwertige Musikwiedergabe gibt.
 
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@philb0t so so naiv ? In der Szene in der ich mich bewege kauft ein Großteil noch Alben und Merch, aber gut. Vielleicht solltest Du mal über deinen Tellerand schauen, oder aus deiner Blase raus kommen ?!
philb0t schrieb:
Kleine Bands hatten es immer schon schwer. Wie hilft es denen bitte, wenn man sie ab sofort nicht mehr bei Spotify hören kann? Fast niemand (außer offensichtlich dir) wird sich blind eine CD von Band XY kaufen. Daher hat Spotify sogar einen riesigen Vorteil: Durch Präsenz auf der Plattform stößt man auf Künstler, für die man vorher ganz sicher kein Geld ausgegeben hätte. Das Entdecken auf Spotify kann zu Konzertbesuchen, Weiterempfehlungen, Merchkäufen führen. Das Argument, dass die Playlists beeinflusst werden, ist für mich hanebüchen. Früher wurde man doch auch beeinflusst von Magazinen. Spotfiy macht es doch hingegen sogar viel einfacher, Musik über Playlisten von fremden Menschen zu finden, die nicht von Geldern beeinflusst sind.
Du drehst mir hier die Worte im Mund rum, was eine weiterführende Diskussion für mich völlig sinnlos macht. Ich habe weiter oben bereits erwähnt, dass man heutzutage als Band auf Spotify vertreten sein muss, sonst kann man es gleich sein lassen. Und natürlich ist es eine Chance für kleine Bands.

philb0t schrieb:
Ich bin aus dem Alter raus, mir Bandshirts zu kaufen, um mich mit einer Band zu identifizieren, deren Mitglieder ich persönlich überhaupt nicht kenne. Wenn eine Band, die ich gerne höre, in meine Stadt kommt, dann gehe ich auch aufs Konzert. Ich und der absolute große Rest der Menschheit wird aber sicherlich keine Spenden aus Mitleid bei Bandcamp oder sonstwo an Bands verteilen.
Schön für Dich ! Ich bin 38 und habe an die 500 Bandshirts und nein ich bin nicht der einzige Mensch auf der Welt der solch ein Wahnsinn betreibt, sonst gäbe es Seiten wie Tshirtslayer.com nicht.

Bei Bandcamp spendet man nicht an Bands. Man kann dort direkt bei der Band deren Alben physisch und in digitaler Form kaufen, ebenso Merch.

Ich gebe dir aber grundsätzlich Recht, dass sich ein Großteil der Bevölkerung nicht so passioniert mit dem Thema Musik auseinandersetzt und eben genau deshalb so möglich wie wenig dafür ausgeben will, deshalb gibt es solche Plattformen wie Spotify. Und wie ich schon angemerkt habe, nutze ich selbst auch Spotify und finde es auch insgesamt legitim und gut.
Gut das mir 90% der populären Mucke und deren Schnelllebigkeit, völlig am Allerwertesten vorbeigehen.

Mag für dich alles super idealistisch klingen, ist aber in der Metalszene eher typisch.
 
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