SSD langsam ~ weiteres Vorgehen?

memoger

Ensign
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Hey Leute,

ich habe starke Probleme mit meiner SSD. Das Model ist eine Kingston SA 400 mit 480gb Speicherplatz. Das Hochfahren dauert immer noch vergleichsweise lange, in etwa 30-35 secs. Bei meinem alten PC mit einem i5 4460, 8gb DDR 3 Ram und 256 GB Crucial SSD dauerte das Hochfahren deutlich weniger. Das eigentliche Problem sind aber FREEZES während der normalen Windows Nutzung. Wenn ich mal Programme starte, u.a. Spotify friert mir häufig das System für 5-10 sec ein. Das gleiche habe ich beim Öffnen der Browser, starten von Steam, Uplay, Origins, etc. Lasse ich nebenbei den Task Manager laufen, so fällt auf, dass die SSD Belastung direkt auf 100% steigt und fällt, wenn der FREEZE vorbei ist. Zudem kommt mir die SSD beim Schreiben und lesen sehr langsam vor.

Mein System:

Ryzen 2600 ohne OC
16 GB AEGIS RAM (2x 8GB) auf 2999 MHZ
Kingston SA 400 480gb Speicher
Windows 10
AS Rock b450m Pro 4 Motherboard
400 Watt BeQuiet Netzteil (1 Monat alt)
MSI Armor RX 570 8GB V-RAM

Damit ihr euch mehr darunter vorstellen könnt, hier mal screens von AS SSD Bench:

Screenshot_7.png
as-ssd-bench KINGSTON SA400S3 27.10.2018 10-45-54.png



Ich habe die SSD bei Mindfactory mit dem Gold Service bestellt. Nun wollte ich mir in der Cyberweek eine Crucial MX 500 mit 256 GB als Systemplatte aneignen und die Kingston SSD zurückschicken. Was meint ihr? Ist die SSD deffekt? Sollte ich als Systemplatte auf die MX500 wechseln und die Kingston an Mindfactory zurücksenden?

MfG
Memo
 
Wechsel auf die MX500.
 
Cooder schrieb:
Wechsel auf die MX500.

Die Frage ist: Ist die Kingston im Eimer oder warum habe ich damit so viele Probleme? Dass sie nicht das Gelbe vom EI ist, ist mir bewusst, aber freezes, 35 sec zum hochfahren und solche Testwerte? Liegt das evtl. an den Einstellungen oder ist sie deffekt? Die MX 500 wird eh bald gekauft, aber die fast 500 gb der Kingston würde ich gerne mit Spielen zumüllen, unter der Voraussetzung, dass die SSD funktioniert.
 
Hab eine MX500 in meinem Dell drin und beim schreiben ist die gut doppelt so schnell wie deine Kingston.
 
Screenshot von Crystaldiskinfo ?
gibt es vom Hersteller der SSD eine Software zum prüfen der SSD ?
 
Screenshot von Crystal Disk Info reiche ich in ca. 2 STD nach, wenn ich zu Hause bin.
 
Wenn’s ohne weiteres möglich ist, würde ich auf die Crucial MX500 wechseln und wenn darüberhinaus noch etwas Luft unter dem Budget Cap ist, nimm die MX500 mit 500GB.

Für die Zukunft: Nur SSDs von NAND-Herstellern kaufen.

- Micron (Crucial)
- Samsung
- Intel

Liebe Grüße
Sven
 
Es gibt für diese SSD von Kingston einen SSD-Manager. Damit mal die SSD auslesen und gegennenfalls mal nach einer aktuellen Firmware schauen. Denn laut Kingston solten die Schreibraten schon höher sein.
 
memoger schrieb:
Was meint ihr? Ist die SSD deffekt?
Nein, die ist eine DRAM less SSD, die sind lahm sobald sie voller sind, da der Controller dann laufend Teile der Mappingtabelle in sein kleines SDRAM nachladen muss um zu sehen wo die Daten im NAND liegen. Die Controller nutzten den DRAM Cache ja eben vor allem um ihre Verwaltungsdaten dort abzulegen und nicht als Cache für Userdaten.
memoger schrieb:
Dass sie nicht das Gelbe vom EI ist, ist mir bewusst, aber freezes, 35 sec zum hochfahren und solche Testwerte?
Die Bootzeit hängt vor allem von der Zeit für die Initialisierung der HW ab, weniger von der Performance der SSD, da solltest Du Dir keine so große Verbesserung erwarten. Die Performance ist eben wie sie für so eine Billig-SSD mit DRAM-less Controller ist. Ich kaufe und empfehle daher auch immer nur SSDs von NAND Herstellern oder deren Tochterfirmen, am Besten nur solche mit einem DRAM Cache, da im Alltag DRAM less SSDs nicht zu viel zu erwarten ist. (Die Optane sind mit ihrem schnelle 3D XPoint als Medium eine Ausnahme und auch ohne DRAM Cache schnell.)

Ergänzung ()

inge70 schrieb:
Denn laut Kingston solten die Schreibraten schon höher sein.
Gebencht über 1GB Adressraum bei einer leeren SSD sollte dies auch kein Problem sein, da die kleine Mappingtabelle dafür dann problemlos ins SRAM passt, dann ist die Performance dann ähnlich wie bei einer SSD mit DRAM Cache, weshalb die Werte in den Datenblättern auch so gut aussehen. Nur wird kein Mensch seine SSD auf Dauer praktisch leer lassen und dann passiert eben genau was der TE hier sieht. Daher kann man nur jedem der von seiner SSD auch eine ordentliche Performance möchte zu einer mit einem DRAM Cache raten.
 
Okay, danke für die hilfreiche Erläuterung. Ich werde mit CrystalDisk und dem Kingston Manager gleich mal die SSD auslesen lassen und die Werte dann hier teilen. Den Fehler, so eine billig SSD zu nehmen wegen 10€ Ersparnis, werde ich nicht noch einmal begehen.
 
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memoger schrieb:
Den Fehler, so eine billig SSD zu nehmen wegen 10€ Ersparnis, werde ich nicht noch einmal begehen.

Die nächste SSD sollte definitiv einen DRAM besitzen. Oft spart man halt am falschen Ende und kauft dann doppelt.

Liebe Grüße
Sven
 
Eben, den Werte sieht man ja leider nicht an wie lahm die Dinger am Ende wirklich sind.

RYZ3N, pass übrigens bei Deinen Empfehlungen auf, denn mit der BX500 hat Crucial inzwischen auch so eine DRAM less SSD im Angebot.
 
Ihr seid euch also sicher, dass die Werte der Kingston so in Ordnung sind und eine Reklamation nichts bringen wird?

Ganz abgesehen davon: Die MX 500 mit 500 GB bestelle ich gleich. Trotzdem soll natürlich auch die Kingston weiter dann halt als relativ gutes Datengrab mal vielleicht nicht ganz so häufig gespielte Games aufnehmen und dementsprechend funktionieren.
 
Womöglich ist die SSD voll, dann muß die oft den Garbage-Collector starten um freie Flash-Blöcke bereitzustellen.

Für SSDs ist es außerdem sehr beschwerlich, wenn die mit 4k-Blocksize beschrieben werden. SSDs arbeiten intern mit Blöcken von 128k, 256k und auch mehr.
Für die Windows-Partition bedeuten größere Blöcke oft enormen Verschnitt, weswegen ich diese Partition auf 4k belasse, aber nur 80-100GB bereitstelle. Die anderen Partitionen habe ich bisher mit 64k formatiert. Windows kann neuerdings aber Blöcke bis 2MB beim NTFS formatieren. 128k oder 256k sind aber eine Überlegung wert.

Ich hatte mal eine OCZ Vector 180. Diese hat nach dem Löschen die Blöcke unmittelbar freigegeben. Pro GB dauerte das 1s, was bei 100GB Videos sehr nervig war, auch da stand die SSD im Taskmanager bei 100%.

Vlt. startet bei Deinem Windows auch eine Unmenge anderer Kram und z.B. Spotify checkt seinen File-Cache, der auch aus einem riesigen Sack kleiner Fragmente besteht.
 
Holt schrieb:
RYZ3N, pass übrigens bei Deinen Empfehlungen auf, denn mit der BX500 hat Crucial inzwischen auch so eine DRAM less SSD im Angebot.

Richtig, auch bei den NAND-Produzenten muss man vorher die Specs in Augenschein nehmen. Die von dir genannten BX500 ist das beste Beispiel.

Korrekt sollte es heißen, zukünftig nur SSDs von NAND-Herstellern zu kaufen und dann bitte ein Modell mit DRAM.

@Holt dank dir für den Hinweis.

Liebe Grüße
Sven
 
Kowa schrieb:
Womöglich ist die SSD voll, dann muß die oft den Garbage-Collector starten um freie Flash-Blöcke bereitzustellen.

Für SSDs ist es außerdem sehr beschwerlich, wenn die mit 4k-Blocksize beschrieben werden. SSDs arbeiten intern mit Blöcken von 128k, 256k und auch mehr.
Für die Windows-Partition bedeuten größere Blöcke oft enormen Verschnitt, weswegen ich diese Partition auf 4k belasse, aber nur 80-100GB bereitstelle. Die anderen Partitionen habe ich bisher mit 64k formatiert. Windows kann neuerdings aber Blöcke bis 2MB beim NTFS formatieren. 128k oder 256k sind aber eine Überlegung wert.

Ich hatte mal eine OCZ Vector 180. Diese hat nach dem Löschen die Blöcke unmittelbar freigegeben. Pro GB dauerte das 1s, was bei 100GB Videos sehr nervig war, auch da stand die SSD im Taskmanager bei 100%.

Vlt. startet bei Deinem Windows auch eine Unmenge anderer Kram und z.B. Spotify checkt seinen File-Cache, der auch aus einem riesigen Sack kleiner Fragmente besteht.

Auf der SSD sind noch ca. 200 GB freier Speicherplatz. Sie war bis jetzt nie voll und ist erst 1 Monat alt.
 
Hi, eine Frage habe ich noch dazu.
Was für ein S-ATA Kabel hast du verwendet und besteht die Möglichkeit ein höherwertiges zu verwenden.
Ich hatte auch schon Probleme mit den S-ATA Kabeln. Ich habe 2 SSD's und bei beiden "ältere Kabel von meinem ASUS Board verwendet, dabei kam es immer wieder zu System hängern und frezzes.
Dann habe ich sie durch neue Kabel ersetzt (auch von einem ASUS Board) und die Probleme waren gelöst.
Ursache: Die alten Kabel waren nicht ausreichend geschirmt.

Mfg
Gamer One
 
Dann hat ASUS entweder billigste Kabel ins Zubehör gepackt oder die waren einfach defekt.
Hab hier selbst mit ü 10 Jahre alten SATA (3Gbit) Kabeln keine Probleme an SSDs mit SATA 6Gbit
feststellen können.
 
memoger schrieb:
Ihr seid euch also sicher, dass die Werte der Kingston so in Ordnung sind und eine Reklamation nichts bringen wird?
Zu 100% weiß man dies erst wenn wir die S.M.A.R.T. Werte sehen, aber es sollte mich nicht überraschen wenn dort alles in Ordnung ist, die DRAM-less SSDs sind bei entsprechendem Füllstand und da reicht es schon Windows installiert zu haben, einfach nicht schneller.
Kowa schrieb:
Womöglich ist die SSD voll, dann muß die oft den Garbage-Collector starten um freie Flash-Blöcke bereitzustellen.
Das kann sein, sollte aber bei dem geringen Datenvolumen bei einer 480GB nicht der Fall sein, dafür hat sie auf jeden Fall genug Spare Area.
Kowa schrieb:
SSDs arbeiten intern mit Blöcken von 128k, 256k und auch mehr.
Für die Windows-Partition bedeuten größere Blöcke oft enormen Verschnitt, weswegen ich diese Partition auf 4k belasse
Was Du bei Windows meist sind nicht die Partition, die sollten an 4k Grenzen ausgerichtet sein, sondern die Clustergröße des Filesystems. Da die Controller der SSDs die Daten aber sowieso über die NAND Dies verteile und eben nicht erst einen Block und dann den nächsten vollschreiben, ist es unsinnig die Clustergröße zu erhöhen. Dies bringt allenfalls etwas wenn das Filesystem stark fragmentiert ist, denn dadurch werden aus wenigen langen sequentiellen Zugriffen viel kurze, zufällig um die einzelnen Fragmente zu lesen. Ein Fragment kann nie kleiner als ein Cluster sein, von daher wären bei extremer Fragmentierung bei 4k pro Cluster eben eine Menge Zugriffe über 4k fällg, bei z.B. 64k dann eben entsprechend weniger über 64k, wobei nicht nur HDDs sondern auch SSDs dann eine deutlich höhere Transferraten erreichen. Der Preis ist aber eben, dass man mehr Nutzkapazität verliert, weil ja statistisch pro Daten ein halber Cluster unbenutzt bleibt.
Kowa schrieb:
128k oder 256k sind aber eine Überlegung wert.
Nein, aus dem oben genannten Grund nicht.
Kowa schrieb:
Diese hat nach dem Löschen die Blöcke unmittelbar freigegeben.
Nur wenn TRIM funktioniert und dann trifft dies aber auf jede SSD zu. PCPer misst dies z.B. im TRIM Speed Test bei seinen SSD Reviews.
Ergänzung ()

Gamer_One schrieb:
Was für ein S-ATA Kabel hast du verwendet und besteht die Möglichkeit ein höherwertiges zu verwenden.
Bei anständigen SSDs sieht man anhand der S.M.A.R.T. Werte ob es Probleme mit der Kommunikation mit dem SATA Host Controller gibt, was eben zumeist am Kabel liegt. Die muss man also nicht auf Verdacht tauschen, sondern kann dies vernünfig diagnostizieren.
 
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