Ichiji schrieb:
Ich bin Absolut für Right to Repair und ähnliches, aber das ganze Thema ist einfach technisch und rechtlich totaler Unsinn.
Joa, wenn man so gar keine Ahnung von dem Thema hat, ist das vielleicht etwas, was man glauben kann. Aber in Wirklichkeit ergibt das sogar sehr viel Sinn.
Goltz schrieb:
Zur Kultur gehört auch Schwund, Verlust und Vergessen dazu.
Es muss nicht alles erhalten bleiben.
Gut, ich gehe in dein Haus und zerstöre deine ganze Filmesammlung, und dann sagst du diesen Satz?
eRacoon schrieb:
Bin da irgendwie zwiegespalten... es gibt sicherlich viele simple Beispiele wo sowas helfen würde, weil der Publisher mit fast keinem Aufwand so ein Game "retten" hätte können.
Es gibt aber auch vermutlich genau so viele oder deutlich mehr Beispiele wo das nicht möglich ist oder nur mit absurdem Aufwand. Gerade wenn ich an extrem komplexe und über Jahrzehnte gereifte MMOs denke.
Da ist es das letzte was wir brauchen eine EU Vorschrift die Studios und deren kreative Freiheit einschränkt.
Weil ab welchem Punkt definiert man das ein Game "gekillt" wurde? Wie viel Funktionalität oder wie viele Funktionen der Ursprungsversion müssen noch verfügbar sein?
Wenn man das genau nimmt hat Blizzard WoW schon 28x "gekillt" weil der aktuelle Serverstand nichts mit der Ursprünglichen Version zu tun hat. Das gleiche mit Destiny 2 wo Inhalte teils gar nicht mehr verfügbar sind. Wer spielt hier den Richter und soll das entscheiden?
Den Servercode veröffentlichen bevor ein Game abgeschaltet wird ist auch nicht möglich, wir haben aktuell ja schon die absolute Cheating Hölle.
Wenn aber jetzt ein Studio mit dem Projekt in finanzielle Schwierigkeiten gerät und daher die Server abschaltet weil das Game eh kaum einer mehr zockt, kann man dann von denen erwarten dass sie noch die Energie rein stecken den Code so umzuwandeln dass er veröffentlich werden darf?
Ich bin immer wieder verwundert wie leicht die meisten sich für so EU Richtlinien begeistern lassen. Auf der einen Seite wird immer über die Bürokratie geschimpft, dann bei sowas aber direkt gefeiert dass es ne gute Idee ist Bürokratie Vorschrift Nummer 7928 einzuführen die am Ende dann vermutlich eh so viele Schlupflöcher hat das sie absolut nichts bewirkt.
Man muss nicht immer so kompliziert denken. Vermutlich wird es in Einzelfällen Streitigkeiten geben, weil die Entwickler das Spiel in etwas ganz anderes verwandelt haben, als zu dem Zeitpunkt, zu dem viele Leute es gekauft haben. Das wird sich dann klären Außerdem ist nichts von dem vorgeschrieben: Wenn Entwickler ein Spiel stetig verändern wollen mit Online-Zwang, dann wäre ein Abo-Service-Modell eher angebraucht als das Spiel dem Kunden als Produkt zu verkaufen.
QXARE schrieb:
Was hat das mit Rettung von Spielen zu tun? Die Aufrechterhaltung solcher Services ist mit Kosten verbunden, ja selbst das Umschreiben der Engines für den lokalen Gebrauch kann massiv ausarten. Wer soll das bezahlen?
Man weiß als Konsument ganz genau worauf man sich beim Kauf einlässt. Das betrifft Software und Hardware zugleich und ist zudem überall gang und gäbe... Nur die Spieler könnten ihre Spiele retten...
Keiner verlangt, dass die Services für immer weiter laufen. Das Spiel soll schlicht vom Kunden selbst betrieben werden können. "Oh, meine Kunden nicht zu verarschen kostet etwas mehr Geld" ist halt ein sauschlechter Grund, es nicht zu tun.
Und nein, woher soll ich als Kunde wissen, worauf ich mich einlasse, wenn nirgends angegeben wird, ob ein Spiel permanente Internetverbindung braucht oder nicht?
Fluffypuff schrieb:
Ganz ehrlich: Müssen wir wirklich jeden digitalen Pfurz gesetzlich regeln? Wenn ein Spielserver abgeschaltet wird, dann ist das Spiel halt tot. Game over. Ich hab das beim Kauf doch schon schwarz auf weiß – ob EA, Ubisoft oder sonst ein Publisher, irgendwann drehen sie den Hahn zu. Wartungskosten, Serverbetrieb, Geschäftsinteressen… das ist keine Überraschung, sondern Teil des Deals.
Na ja, also das ist glatt gelogen. Sorry. Habe auch keinen Bock diesen Mist andauernd zu lesen. Schau dir mal Party Animals auf Steam an. Das sieht aus wie ein Gang Beasts-Klon, hat lokalen Ko-op. Aaaaber... es braucht eine Interneverbindung zu deren Servern, um es starten zu können?! Erfährst du lediglich, wenn du mal in die Foren schaust.
Also bitte, ich will das nicht mehr hören. Das stimmt einfach nicht. Und ja, wenn Publisher andauernd Spiele verkaufen und nach ihrem eigenen Gutdünken wieder zerstören, dann sollte das Gesetz vielleicht endlich mal draufhauen. Das ist einfach unmöglich.
Fluffypuff schrieb:
Und nein, ich brauche keine gesetzliche Lebenserhaltungsmaschine für jedes x-beliebige Online-Game von 2009. Die wenigsten Titel verdienen Museumsstatus – das meiste ist Fast Food, kein Kulturgut. Klar, bei wirklich besonderen Spielen könnte man Ausnahmen schaffen. Aber 99% davon dauerhaft retten zu wollen? Sorry, das ist nicht nur utopisch, das ist digitaler Messi-Wahnsinn.
Wer Spiele mit Ewigkeitsgarantie will, soll Brettspiele sammeln.
Gut, das ist mir auch furzdreckegal, es geht mir darum, dass ich ein Produkt gekauft habe und dieses gerne verwenden würde. Ohne, dass die Gauner, die es mir verkauft haben, es mir wieder kaputtmachen. Ist das wirklich so schwierig zu verstehen?
Gorasuhl schrieb:
Finde die grundlegende Idee gut, aber ich bin kein Fan von Ross und wie er und seine Community diverse Sachen handhaben.
Befürworter die jemanden der eine andere Meinung hat (in wie weit das was die Person gesagt hat Stimmt oder nicht sei mal dahingestellt) irl stalken und bedrohen ist für mich nunmal ein no-go.
Klingt wie ein abgrundtief doofes Argument, seine eigenen Interessen nicht zu vertreten, weil irgendjemand anders, der die Interessen auch hat, kein guter Mensch ist. Das klingt wie das "Hitler hat Brot gegessen? Dann esse ich jetzt kein Brot mehr!"-Argument.
Iron Plague schrieb:
Ich habe zwar "unterschrieben", bin aber nach wie vor skeptisch, da die Ziele offenbar nicht konkretisiert wurden.
Das können sie nicht und sollen sie nicht. Gibt sogar ein Zeichenlimit.
Gorasuhl schrieb:
Hat das FAQ eine einfache Antwort darauf. Wenn man die Serverdateien nicht einfach veröffentlichen kann (bspw. wegen Lizenzen mit dritten), dann soll das Spiel einfach eingestellt werden bevor ein Gesetz in Kraft treten würde, oder müssten explizit ausgenommen werden.
Einmal zu diesen Lizenzängsten: Spiele, die lokal funktionieren, haben ihren enthaltenen Code doch auch schon mit Lizenzen voll, welche offensichtlich als Binärdatei an die Kunden verteilt werden durften.
Wieso besteht auch nur der geringste Zweifel, dass Server-Binärdateien nicht genauso gehandhabt werden, sollte es in Zukunft entsprechende Gesetze geben? So ein unlogischer Gedanke. Ich verstehe nicht, wieso das so verbreitet ist.
SuperHeinz schrieb:
Also bei dem Namen "Stop KIlling Games" braucht man sich nicht zu wundern, dass bisher so wenige Unterstützer gefunden wurden. Der Name assoziiert eine Initiative zur Abschaffung von Ego-Shooter & Co.
Da dies öfter angesprochen wird: Das war halt Pech. "Killing Games" ist im englisschprachigen Raum für "Killerspiele" einfach kein häufiger Begriff, wenn überhaupt, auch wenn viele Deutsche schnell diese Assoziation zu bekommen scheinen. Der englisschprachige Ersteller der Kampagne wusste sowohl kulturell als auch sprachlich davon nichts.
Fluffypuff schrieb:
Würdet ihr einem Maler auch vorschreiben, wie er sein Bild zu erschaffen hat, damit es möglichst lange hält? Dann müsste man Kunst aus Sand ja gleich verbieten. Geschweige denn man baut im Winter etwas aus Schnee oder Eis. Hier braucht es dringend einen staatlichen Eingriff.
Das sind sehr schlechte Metaphern allesamt. In diesem Fall ist das Problem, dass der Maler ein Bild an jemanden verkauft, dann später aber auf einen eingebauten Selbstzerstörungsknopf drückt und das Bild geht plötzlich in Flammen auf. Die Argumentation, der Selbstzerstörungsknopf war Teil der Kunst zieht dann auch nicht.
Palatas schrieb:
Finde den Titel unglücklich gewählt. Richtig übersetzt heißt es Stoppt das töten von Spielen - einige denken im Ersten moment aber auch stoppt Killerspiele.
Du meinst anscheinend wortwörtlich übersetzt. To kill heißt auf Englisch auch zerstören.
Iron Plague schrieb:
Die Frage, wer oder was dafür - auf ewig - sorgt, dass Spiele nach Supportende spielbar sind, bleibt aber bestehen. Und wer, wie gesagt, die Kosten dafür trägt. Was passiert, wenn der Ersatz-Publisher die Unterstützung des Spiels irgendwann ebenfalls als nicht mehr "sinnvoll" erachtet? Ich glaube, manche hier stellen sich das Ganze etwas zu einfach vor, von rechtlichen Aspekten mal ganz abgesehen.
Ich hoste schon lange Server von Spielen, wenn diese mir das halt erlauben. Lass das die Sorge vom Kunden sein. Mehr wird nicht verlangt.
DJKno schrieb:
Diese Vergleiche sind doch nur zur Veranschaulichung. Hier wird immer davon ausgegangen, dass man ja das "Spiel" gekauft hat. Das hat aber niemand.
Wer das möchte, nimmt ein paar Millionen in die Hand und kauft das komplette Spiele inkl. Code und aller Lizenzen vom Hersteller ab. Dann gehört es einem Selbst.
Alles andere ist ein Nutzungsrecht, das leider irgendwann entzogen werden kann, wenn der Betrieb der Software nicht mehr kostendeckend ist. So ist es nunmal, die Welt dreht sich weiter und wer weiß, welch absurde Dinge da noch kommen.
Leben wir damit.
Nein, ich werde damit nicht leben. Software wird als Lizenz verkauft, weil sie nun mal kein Gegenstand ist, den man anfassen kann, sondern Instruktionen für deine Maschine, damit sie Bildchen zaubert. Trotzdem gilt Software laut EU-Recht als Gut.
Es gibt gute Gründe, warum unsere Gesetze (eigentlich) so sind wie sie sind. Wenn ich ein Produkt kaufe, gehört es mir, und wenn ich eine Dienstleistung in Anspruch nehme, dann wird generell eine Laufzeit oder andere Bedingungen angegeben, unter denen die Dienstleistung endet. Wie Ross Scott aber auch immer und immer wieder erwähnt, verkaufen viele Spieleentwickler momentan Spiele als Güter und schalten sie dann irgendwann ab, als wäre es nur eine Dienstleistung gewesen. Dem Kunden wird notwendige Information in der Hinsicht unterschlagen. Die EU hat Richtlinien gegen unfaire Verträge dieser Art, weswegen Nutzungsbedingungen auch nicht automatisch rechtskräftig sind.