News Telekom-Streik: Verdi nimmt erste Hürde

Sasan

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Nach dem ergebnislosen Ende der Gespräche rund um die Auslagerung von 50.000 Telekom-Mitarbeitern in dritte Service-Gesellschaften tagte am Freitag die Große Tarifkommission von Verdi in Köln. Ergebnis: Der Weg zum telekomweiten Streik ist geebnet.

Zur News: Telekom-Streik: Verdi nimmt erste Hürde
 
Also, ein Generalstreik ist mal was ganz anderes. Sowas gibt es in anderen Ländern, aber in Deutschland gab es das seit der Weimarer Republik nicht mehr. Gemeint ist wohl eher ein Streik, der die Telekom in ihrer gesamten Breite treffen soll, und nicht nur einzelne Geschäftsfelder oder Regionalbereiche.

In der Quelle steht auch nur was von massiven Streiks. Also bitte nicht Begriffe benutzen die völlig anders besetzt sind!
 
Korrekt, der Generalstreik als solcher ist tatsächlich nicht auf eine Firma beschränkt. Das ist mir vorhin beim Korrekturlesen nicht aufgefallen, ich habe jetzt die Formulierung angepasst. Danke für den Hinweis!
 
Die Telekom nutzte die Woche nach Verhandlungsende, um die eigenen Pläne noch mal klar zu benennen. Bei einem Auftritt auf der Aktionärsversammlung vergangene Woche in Bonn erklärte Telekom-Chef René Obermann erneut, dass Verdi mit seinen Störaktionen dafür sorgen könnte, dass die geplanten Service-Einheiten an Investoren abgetreten werden müssen.

Die Telekom bestätigt nur das was ich denke man braucht einen Sündenbock für die Mitarbeiter und nichts weiter. Das die Gewerkschaft aber nicht den Sündenbock für die Mitarbeiter spielen möchte ist jawohl klar.

Im Prinzip hätte man sich die ganzen Verhandlungen sparen können, denn für die Telekom steht ja eh schon alles fest. Entweder ihr macht mit oder wir verkaufen. Sowas nennt man auch Erpressung.

gruß
Lumi25
 
Es gibt bzw. vielmehr gab Zeiten und Landstriche, da hätte man so ein asoziales Pack ausgepeitscht und aus der Stadt gejagt - heute stereichen "die Entscheider" auf dem Rücken ihrer Lohnsklaven Millionen in die eigene Tasche und nichts passiert. Sind wir jetzt zivilisierter als unsere Altvorderen, oder nur feiger? :p
 
Ich habe lange nicht so viel quatsch gehört. Ein Hauptproblem in Deutschland ist, das ökonomische Bildung in der Schule komplett fehlt. Deshalb kommt es immer zu derartigen, sozialistisch angehauchten Reflexen.

Bei der Telekom verdient jeder Hansel an die 40.000 Euro. Mit Arcor schließt die Verdi gleichzeitig für gleiche Positionen Tarifverträge über 20.000 Euro ab. Und ihr wechselt alle eifrig zu Arcor und Co. weils billiger ist.

Sicher gab es bei der Telekom Management-Fehler. Diese ändern aber an den Realitäten absolut nichts. Selbst die eher linke Presse ist sich hier in den Leitartikeln absolut einig. Lest mal lieber die FAZ oder Zeit statt das Forum bei Computerbase.

Die Telekom ist ein Laden mit unglaublichen Altlasten aus der Monopolzeit. Das war bei der Post nicht anders. Entweder, man macht sie fit für den Markt oder lässt sie vor die Hunde gehen. Mit 40.000 Euro für jeden Hansel wird sie sicher nicht fit. Oder verdient ihr alle soviel?!
 
@Brutus

Deine Argumentation ist wie immer auf Neid aufgebaut: "Ich bekomme doch auch nicht so viel Kohle wie die, also sollen die sich mal nicht so haben und schlucken."

Da frage ich mich wo Deine Bildung herkommt, denn diese Argumentationsbasis ist schlichtweg nur darauf ausgelegt Anderen Nichts zu können, wenn man doch selbst weniger bekommt.

Wer legt eigentlich die Definition fest, was angemessen ist und was nicht? Die MA der Telekom und die Gewerkschaften haben diese Gehälter Erstritten und so wie es heute ist und auch in der Vergangenheit war, kann die DTAG damit sehr gut wirtschaften und Milliardengewinne einfahren.

Es geht nicht darum, dass die Mitarbeiter der DTAG, die es betrifft, einfach nur bockig sind, weil Papa ihnen das Taschengeld streicht. Es geht darum das in den letzten Jahren immer wieder das Gehalt gekürzt wurde, und man nun einfach nicht mehr bereit ist das hinzunehmen.

Aber drehen wir die Argumentation doch einfach um, die Gewerkschaft erreicht für Deine Branche 7% mehr Kohle. Aber dann wird geschaut welcher Schnitt in der Branche eigentlich üblich ist und man stellt fest, dass Du doch wirklich 10% mehr verdienst als der Durchschnitt. Ups, und schon bekommst Du die Differenz sogar weniger als Vorher. Findest Du das denn fair? Wäre das nicht auch ein Angleichen an den Markt? Aber wie immer: Lass mich raten: NEIN!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Ein ! pro Satzende langt, Regeln lesen bitte.)
Mich würde mal interessieren, wo du (Brutus), die Zahl her hast, dass jeder Mitarbeiter der Telekom mindestens 40.000 Flocken verdient. Ist das reine Spekulation oder steckt da auch etwas mehr hinter?
 
@ 8

Es ist reine Spekulation!
 
@7,8
Laut onlinekosten.de verdient ein Telekomservicemitarbeiter 3238€ brutto im Durchschnitt bei einer 34 Stunden-Woche (zurzeit noch) was rein rechnerisch einen Stundenlohn von deutlich über 20€ ergibt. So wie man es aus dem Artikel rauslesen kann gehören auch die Call-Center Mitarbeiter/innen dazu. Ich kenne Leute die schufften! jeden Tag am Fließband für 12,50€. Und ich glaube nicht, das die Telekom "Service"Mitarbeiter (wer diesen "Service" schon mal in Anspruch genommen hat weiß, was ich meine) sich für ihre Arbeit ein Bein ausreißen müssen. Aber jeder will an seinen Pfründen festhalten...
 
azurlord schrieb:
@Brutus

Deine Argumentation ist wie immer auf Neid aufgebaut: "Ich bekomme doch auch nicht so viel Kohle wie die, also sollen die sich mal nicht so haben und schlucken."

nicht wirklich, seine argumentation ist imho sehr schlüssig. wenn eine firma jeden monat mehr ausgibt als reinkommt, dann kann es nur zwei lösungen geben: kosten verringern oder den laden schliessen.
 
Wenn eine Firma aber jeden Monat mehr ausgibt, als reinkommt, ist sie nicht dazu in der Lage Gewinne einzufahren, was bei der Telekom aber noch immer passiert.

Und was die 34h Woche betrifft. Die steht zwar auf dem Papier, dann fragt aber mal nach, was da an Überstunden gekloppt wird und was sie für eine effektive Stundenwoche haben. Und zum Lohn sei noch gesagt, dass man sich mal die anderen News rund um die Telekom hier anschauen sollte, was dort geschrieben wird.
 
@ 10
Schön wäre es, da ich meine Ausbildung bei der DTAG gemacht habe und meine Mutter bis vor kurzem noch als CallCenteragent dort gearbeitet hat, kann ich Dir sagen das dem nicht so ist.

Und ja, Du würdest es genauso machen. Niemand gibt freiwillig ab, vor allem nicht dann, wenn er es in er Vergangenheit zur Genüge getan hat.



@ 11
Aha, klingt logisch. Trifft aber leider nicht zu.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Bei einem Auftritt auf der Aktionärsversammlung vergangene Woche in Bonn..."

Die Aktionärsversammlung war in Köln. Genauer gesagt in der Köln-Arena.
 
News schrieb:
...dass die geplanten Service-Einheiten an Investoren abgetreten werden müssen.

Ich dachte das sei ohnehin geplant ? Ich kann mir schon sehr gut vorstellen wie das ablaufen wird : Die Callcenter, die im Osten stehen fahren dann 3 Schichten bei einem Durchschnittslohn von geschätzten 3,50/Stunde während die im Westen dicht gemacht werden...

Die Techniker werden entlassen und bei einer Auffanggesellschaft angestellt, natürlich zu deutlich reduzierten Bezügen...

PRO STREIK
 
brutus schrieb:
Ich habe lange nicht so viel quatsch gehört. Ein Hauptproblem in Deutschland ist, das ökonomische Bildung in der Schule komplett fehlt. Deshalb kommt es immer zu derartigen, sozialistisch angehauchten Reflexen.

Quatsch ist der richtige Ausdruck, für das was Du hier schreibst. Deine geforderte ökonomische Bildung ist in Massen vorhanden und nennt sich Kapitalismus. Einfach mal einen Gedanken zu Ende denken und dann schreiben;)

brutus schrieb:
Bei der Telekom verdient jeder Hansel an die 40.000 Euro. Mit Arcor schließt die Verdi gleichzeitig für gleiche Positionen Tarifverträge über 20.000 Euro ab. Und ihr wechselt alle eifrig zu Arcor und Co. weils billiger ist.

Aha, jeder 40.000 Euro. Schön geraten, aber völlig falsch geraten.
Eine Gewerkschaft schliesst Tarifverträge in erster Linie für ihre Mitglieder ab, bei einem Organisationsgrad der Mitarbeiter von ca. 10% ist die Verhandlungsbasis eine andere als wenn 80% der Mitarbeiter in der Gewerkschaft sind.

brutus schrieb:
Sicher gab es bei der Telekom Management-Fehler. Diese ändern aber an den Realitäten absolut nichts. Selbst die eher linke Presse ist sich hier in den Leitartikeln absolut einig. Lest mal lieber die FAZ oder Zeit statt das Forum bei Computerbase.

Bei der Telekom gab es eigentlich nur Managementfehler, allein die IT, mit der sich die Mitarbeiter rumschlagen müssen, ist ein einziger Fehler.
Das die FAZ und die Zeit jetzt "linke Presse" sein soll, ist mir auch nach langjährigem Studium noch nicht aufgefallen. Die Zeit höchstens ganz sachte links.
Ausserdem nehme ich mir die Freiheit heraus, mir meine Meinung selber zu bilden und sie mir nicht von den Kommentaren irgendwelcher Zeitungen vorplappern zu lassen.
 
Dahin geht also das Geld anderer Verdi-Mitglieder. Als das Krankenhaus privatisiert wurde, in dem meine Frau arbeitet, ist einmal zu einer Sitzung ein Clown von Verdi angetrabt und danach hat man nie wieder was von denen gesehen. Konsequenz: weniger Geld, weniger Urlaub, etc. Dazu fällt mir dann nichts mehr ein. Aber die Telekomiker heulen, und schon springt Verdi. Sind ja auch 50000 Mitarbeiter, die es betrifft und nicht nur 2500.
 
wayne_757 schrieb:
@7,8
Laut onlinekosten.de verdient ein Telekomservicemitarbeiter 3238€ brutto im Durchschnitt bei einer 34 Stunden-Woche (zurzeit noch) was rein rechnerisch einen Stundenlohn von deutlich über 20€ ergibt...

ja, sind tolle Zahlen. Und das tollste daran :

das sind Werte die vielleicht ein Westdeutscher bekommt, der schon 15 Betriebsjahre hat oder sonstwas.

ein gemeiner, ostdeutscher Callcenter Mitarbeiter bekommt bei weitem nicht so viel(hach wär das schön), aber gerade diese Leute sollen jetzt noch weniger bekommen.
 
azurlord schrieb:
Niemand gibt freiwillig ab, vor allem nicht dann, wenn er es in er Vergangenheit zur Genüge getan hat.

dem stimme ich sicherlich zu :rolleyes: allerdings möchte ich doch mal daruf hinweisen, dass die telekomiker nicht die einzigen waren und sind, die in der vergangenheit und heute real lohnsenkungen hinnehmen mussten und müssen. sie sind allerdings die einzigen, die mit geschlossenen augen einfach ohne sinn und verstand in hinblick auf die erhaltung der arbeitsplätze komplett auf protest schalten.
 
Bin heilfroh nicht in der Lage der T-Kom Mitarbeiter zu sein, die mehr Arbeit für weniger Geld verrichten soll, aber wenn Verdi tatsächlich gewinnt und die T-Kom dann nach einer Übernahme filetiert wird, wird Verdi sich auf die Schulter klopfen? Natürlich werden es nur Fehler des Managements gewesen sein und man wird nach einer Lex-T-Kom rufen aber sieht so eine wirkliche Lösung aus?

Wie gesagt, ich bin froh, dass es mich nicht betrifft aber ich denke leider hat Oberman recht. Da muss man mit Heulen und Zähneklappern durch. Ob jetzt als T-Kom oder als Baby-T-Koms mit womöglich noch größeren Zugeständnissen.

Verdi verteidigt die Besitzstände aber konkrete Vorschläge sehe ich nicht.

Da Dividenden immer wieder aufgeführt wird: Wollen wir 5 EUR T-Kom Aktien?
 
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