Thema Gehalts- und Vermögensunterschiede in der Gesellschaft

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VsteckdoseV

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Mich beschäftigt in letzter Zeit immer mehr das Thema soziale Ungleichheit in der Gesellschaft. Wo man hinschaut, gibt es nicht gerechtfertigte Benachteiligungen. Einmal das Thema Vermögen. Ich möchte wirklich jedem mal ans Herz legen, sich dazu Dokus anzuschauen, wie ungleich Vermögen hierzulande und vor allem weltweit verteilt ist.

Vermögens- und Ungleichheit beeinflusst maßgeblich die soziale Stellung mit, aber Vermögen aufzubauen nur mit unselbstständiger Beschäftigung ist sehr schwierig. Dann kommen noch Faktoren wie Familie, Gesundheit etc. dazu, was dafür sorgt dass du schön dort bleibst wo du bist.

Auch beim Thema Gehalt und unselbstständige Arbeit sind die Unterschiede hierzulande krass.

Ein anderes Thema sind staatliche Eingriffe. Ich frage mich zum Beispiel, wieso Beamte so viel besser gestellt sind. Gerade wenn Kinder im Spiel sind, lohnt sich ein ein Beamtenverhältnis oft (Familie mit 3 Kindern im Beamtenverhältnis monatlicher Zuschlag 2237€ / Monat, normaler Arbeitnehmer 765€ / Monat). Dazu noch Pensionen, Unkündbarkeit, während andere einen Knochenjob haben. Wieso ist es so ungerecht?

In so einer Gesellschaft wo Leistung und Besitz / Lohn oft so entkoppelt sind fühle mich mich zunehmend unwohl und frage mich, was die Regeln und Gesetze mir konkret nutzen, wenn sie darauf hin ausgelegt sind, dass ich so viel wie nötig habe um ein einigermaßen angenehmes Leben zu führen, aber schön dort bleibe wo ich bin?
 
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Auswandern ! :stacheln:
 
Was mich bei solchen Diskussionen über Reiche und Vermögen immer stört sind so Argumente wie Neid oder man gönnt ja gar nichts. Ich habe nie verstanden warum z.B. "Geringverdiener" reiche Menschen verteidigen.
  • Mathias Döpfner bekommt 1 Mrd. als Schenkung und zahlt darauf keine Steuern: Mensch gönn doch mal
  • 2023 erzielte Susanne Klatten ein Jahreseinkommen von fast 4 Milliarden Euro und zahlte schätzungsweise 27 Prozent Steuern: Bist doch nur neidisch
Aber getreten wird immer nur in eine Richtung und zwar nach unten.

Bestimmte Vermögen sollte es einfach nicht geben dürfen.

In dem Zusammenhang kann ich folgenden Beitrag empfehlen:
 
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VsteckdoseV schrieb:
In so einer Gesellschaft wo Leistung und Besitz / Lohn oft so entkoppelt sind fühle mich mich zunehmend unwohl und frage mich, was die Regeln und Gesetze mir konkret nutzen, wenn sie darauf hin ausgelegt sind, dass ich so viel wie nötig habe um ein einigermaßen angenehmes Leben zu führen, aber schön dort bleibe wo ich bin?
Dies liegt daran, dass der Begriff „Gerechtigkeit“ vollkommen subjektiv ist und objektive Maßstäbe zur Gerechtigkeitsfindung ebenso höchst willkürlich nach subjektivem Empfinden gesetzt werden. Dazu kommt, dass oftmals der Fokus auf die 0,X % der Vermögendsten gelegt wird und daraus ein gesamtgesellschaftliches Bild heruntergebrochen wird, das dann kaum mit der Realität im Median der Bevölkerung übereinstimmt.

Tatsächlich sind Chancen- und Vermögensungleichheit in einer offenen Gesellschaft mit freier Berufswahl der Normalzustand und nicht die Ausnahme. Selbst nach einem großen „Reset“ wie in Deutschland nach zwei Weltkriegen sowie der Weltwirtschaftskrise, hat sich die Verteilung nach und nach klar „gegabelt“, da die Leistungs- und Anpassungsfähigkeit der Individuen nun mal extrem unterschiedlich ist. Nicht jeder von uns hat nun mal das Zeug zum Arzt oder erfolgreichen Unternehmer.

Kritisch kann man natürlich sehen, dass die staatlichen Handlungen seit ungefähr 50 Jahren zunehmend die Arbeitseinkommen mit hohen Abgaben belasten, während Vermögen wiederum zunehmend geschont wird. Da jemand nun mal ohne Vermögen nur seine Arbeitskraft hat, wird die notwendige Vermögensbildung enorm erschwert. Heute reicht schon ein leicht überdurchschnittliches Einkommen, um in die höchsten Regionen der Steuer- und Sozialabgaben zu gelangen, während Bestandsvermögen und der Ertrag aus jenen durch vielschichtige Regelungen kaum bis gar nicht zur Gemeinwohlversorgung heran gezogen werden.
 
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Hallo

VsteckdoseV schrieb:
aber Vermögen aufzubauen nur mit unselbstständiger Beschäftigung ist sehr schwierig.
Was hält unselbstständig Beschäftigte davon ab selbstständig zu werden und dadurch deutlich mehr zu verdienen ?
Richtig, die Angst vor dem Risiko zu scheitern und die mangelnde Bereitschaft mehr als 8 Stunden täglich zu arbeiten.
Sich selbstständig zu machen bedeutet ein hohes Risiko einzugehen und auch mehr als 8 Stunden täglich zu arbeiten.
Die meisten wollen die Sicherheit eines wiederkehrenden Gehaltes und nicht das ungewisse Risiko der Selbstständigkeit.
Warum soll man den der den gemütlichen Weg wählt dem gleich stellen der den risikoreichen Weg wählt ? Mir fällt kein einziger Grund dafür ein.
Nicht vergessen: Selbstständige sind diejenigen die Arbeitsplätze schaffen für diejenigen die den gemütlichen Weg wählen und das Risiko scheuen.

Kassenwart schrieb:
Bestimmte Vermögen sollte es einfach nicht geben dürfen.
Ja, das ist richtig, bei gestohlenem Vermögen das aus einem Verbrechen stammt gebe ich dir absolut Recht.
Jeff Bezos und Bill Gates z.B. haben sich Ihr Vermögen mit einer guten Idee und viel Arbeit zu Recht verdient.

Nazrael schrieb:
Tatsächlich sind Chancen- und Vermögensungleichheit in einer offenen Gesellschaft mit freier Berufswahl der Normalzustand und nicht die Ausnahme. Selbst nach einem großen „Reset“ wie in Deutschland nach zwei Weltkriegen sowie der Weltwirtschaftskrise, hat sich die Verteilung nach und nach klar „gegabelt“, da die Leistungs- und Anpassungsfähigkeit der Individuen nun mal extrem unterschiedlich ist.
Ich bin sogar überzeugt davon das wenn wir eine extrem linke Regierung bekommen würden, die Reiche/Vermögende enteignet und alles identisch auf alle umverteilen würde, es nicht sehr lange dauern würde bis wir wieder hohe Vermögensunterschiede haben weil es bei Menschen große Unterschiede bei der Leistungsfähigkeit und im Umgang mit Geld gibt.

Nur mal so als Beispiel:
Ich rauche täglich ca. 1,5 Schachteln Zigaretten, das macht 13,5€ * 365 Tage * 30 Jahre = knapp 150.000€ die ich in 30 Jahren weniger sparen/anlegen kann.

Grüße Tomi
 
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Eine individuell gerechte Entlohnung hört oft schon am eigenen Arbeitsplatz auf. Weil es ja Unterschiede in der Leistungserbringung gibt zwischen Kollegen die aber die gleiche Tätigkeit machen. Das ist normal weil ja nicht jeder die gleiche Leistungsfähigkeit und Arbeitsethos hat.

Aber die Umschreibung vom "verteilten Vermögen" hat schon eine komische Note für mich. Wer soll denn künftig Vermögen verteilen und entscheiden wie viel gerecht ist?
 
Hallo

Sanjuro schrieb:
Eine individuell gerechte Entlohnung hört oft schon am eigenen Arbeitsplatz auf. Weil es ja Unterschiede in der Leistungserbringung gibt zwischen Kollegen die aber die gleiche Tätigkeit machen. Das ist normal weil ja nicht jeder die gleiche Leistungsfähigkeit und Arbeitsethos hat.
Und wer seit Jahren oder gar Jahrzehnten die gleiche Position ohne Gehaltserhöhung hat leistet in der Regel auch nur unterdurchschnittliche Arbeit.

Sanjuro schrieb:
Aber die Umschreibung vom "verteilten Vermögen" hat schon eine komische Note für mich. Wer soll denn künftig Vermögen verteilen und entscheiden wie viel gerecht ist?
Das wird nie passieren.
Die einzige Partei im Bundestag die dafür in Frage kommt ist Die Linke und die werden genau deswegen nie in die Regierungsverantwortung gewählt.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Und wer seit Jahren oder gar Jahrzehnten die gleiche Position ohne Gehaltserhöhung hat leistet in der Regel auch nur unterdurchschnittliche Arbeit.
Nicht unbedingt. Gibt auch reichlich Leute die sehr gute Arbeit machen mehr wert sind als sie bezahlt bekommen aber Angst haben sich dafür einzusetzen oder im Zweifel den Arbeitsplatz zu wechseln.
 
Hallo

BOBderBAGGER schrieb:
Gibt auch reichlich Leute die sehr gute Arbeit machen mehr wert sind als sie bezahlt bekommen aber Angst haben sich dafür einzusetzen oder im Zweifel den Arbeitsplatz zu wechseln.
Dann bringen diese Leute auch nur unterdurchschnittliche Arbeit und zwar bei der Arbeit an Ihrer eigenen Karriere, man sollte seinen Wert schon kennen.
Diese Leute kenne ich, die beschweren sich das sie keine Gehaltserhöhung bekommen aber haben ihren Chef nie auf eine Gehaltserhöhung angesprochen.
Es gibt nicht überall einen Automatismus bei Gehaltserhöhungen, es gibt Firmen wo man selber aktiv werden und nachfragen muss, sonst passiert nichts.
Ich kann verstehen das Chefs scheinbar zufriedenen Mitarbeitern nicht mehr geben, wer nicht nach mehr fragt scheint mit dem was er hat zufrieden zu sein.
Wer meint das er gute Arbeit leistet, die auch auf Nachfrage nicht vernünftig honoriert wird, sollte über seinen Schatten springen und die Firma wechseln.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Es gibt nicht überall einen Automatismus bei Gehaltserhöhungen, es gibt Firmen wo man selber aktiv werden und nachfragen muss, sonst passiert nichts.
Ich kann verstehen das Chefs scheinbar zufriedenen Mitarbeitern nicht mehr geben, wer nicht nach mehr fragt scheint mit dem was er hat zufrieden zu sein.
Das nennt man schlechte Mitarbeiterführung und ist mir aus mehreren Unternehmen bekannt.

Tomislav2007 schrieb:
Ja, das ist richtig, bei gestohlenem Vermögen das aus einem Verbrechen stammt gebe ich dir absolut Recht.
Jeff Bezos und Bill Gates z.B. haben sich Ihr Vermögen mit einer guten Idee und viel Arbeit zu Recht verdient.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand für eine Milliarde Dollar / EUR Arbeitsleistung erbringen kann.
Für mehr schon gar nicht.

Da sind immer andere mitbeteiligt und die haben von dem Firmengewinn zu 99.9% meist gar nichts.

Tomislav2007 schrieb:
Ich bin sogar überzeugt davon das wenn wir eine extrem linke Regierung bekommen würden, die Reiche/Vermögende enteignet und alles identisch auf alle umverteilen würde,
Eine entsprechende, geringe Besteuerung der Privatvermögen über eine Milliarde DM würde völlig ausreichen um die Umverteilung von unten nach oben umzukehren.

Deutschland hat 249 Milliardäre, Tendenz stetig steigend.

Die reichsten 10% der Bevölkerung besaßen schon 2002 über 57% des Vermögens, sehr viel mehr, als alle anderen zusammen.
Tendenz: steigend.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vermögensverteilung_in_Deutschland

Die bisherigen und die gegenwärtige Regierungen hatten und haben wohl kein Interesse, daran etwas zu ändern, was man ganz deutlich an der (nicht vorhandenen) Gesetzgebung dagegen sieht.

Das lächerliche Erbschaftsgesetz tut ein übriges.

Das reichste Zehntel der Bevölkerung wird immer reicher und die anderen 90% finanzieren das.
Wollen wir das wirklich?
 
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Tomislav2007 schrieb:
Was hält unselbstständig Beschäftigte davon ab selbstständig zu werden und dadurch deutlich mehr zu verdienen ?
Richtig, die Angst vor dem Risiko zu scheitern und die mangelnde Bereitschaft mehr als 8 Stunden täglich zu arbeiten.
Sich selbstständig zu machen bedeutet ein hohes Risiko einzugehen und auch mehr als 8 Stunden täglich zu arbeiten.
Die meisten wollen die Sicherheit eines wiederkehrenden Gehaltes und nicht das ungewisse Risiko der Selbstständigkeit.
In unserem System kann sich nicht jeder einfach selbstständig machen. Nicht nur, weil die Mittel nicht bei jedem dafür da sind, sondern auch, weil es auch zu mehr Konkurrenz für derzeitige Selbstständige führen wird, deren Geschäftsmodell dann in Bedrängnis gerät und wir den Bedarf an so vielen Selbstständigen gar nicht haben.
Zudem würde das für Firmen, die bereits jetzt kaum Arbeits- und Fachkräfte finden, große Probleme zur Folge haben. Was wir nicht gebrauchen können, sind noch mehr unbesetzte Stellen und überforderte Arbeitnehmer, die Arbeit für zwei erledigen müssen. Auch Selbstständige müssen mal zum Arzt, benötigen einen Handwerker, haben Kinder, die unterrichtet werden wollen usw.
Selbstständigkeit bedeutet zudem nicht automatisch ein Einkommensboost und wer sich dagegen entscheidet ist nicht automatisch bequem, sondern wägt die Risiken ab oder hat eben nicht die Mittel.
Deine Aussage ist maximal unterkomplex und wäre in der Konsequenz schädlich für unsere Volkswirtschaft.
 
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Hallo

s0undjan schrieb:
In unserem System kann sich nicht jeder einfach selbstständig machen.
Natürlich kann das nicht jeder, es gibt sehr viele die (aus welchen Gründen auch immer) nicht bereit/gemacht sind für so eine große Verantwortung.

s0undjan schrieb:
Selbstständigkeit bedeutet zudem nicht automatisch ein Einkommensboost
Nicht wenn man nur einen 9 to 5 Job ohne Risiko haben möchte und auch nur bereit ist so wenig zu leisten.

s0undjan schrieb:
und wer sich dagegen entscheidet ist nicht automatisch bequem, sondern wägt die Risiken ab.
Es ist schon eine Art von Bequemlichkeit wenn man sich für das sichere wiederkehrende Gehalt und gegen das unternehmerische Risiko entscheidet.
Häng dich nicht so an dem Wort Bequem auf, aber gut, nenn es von mir aus Angst oder mangelnde Risikobereitschaft, es läuft auf das gleiche hinaus.

s0undjan schrieb:
Deine Aussage ist maximal unterkomplex und wäre in der Konsequenz schädlich für unsere Volkswirtschaft.
Aha, OK.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Nicht wenn man nur einen 9 to 5 Job ohne Risiko haben möchte und auch nur bereit ist so wenig zu leisten
Wer von 9 to 5 arbeitet, leistet nicht automatisch wenig, woher kommt die seltsame Annahme? Eine Pflegekraft, die 6 Stunden Menschen pflegt, leistet mehr als ein Influenzer, der 10 Stunden streamt und dadurch am Ende des Monats mehr eingenommen hat. Leistung ist subjektiv. Das kann man am Gewinn des Unternehmens messen, an den geleisteten Steuereinnahmen oder dem Nutzen für die Gesellschaft, der erst dann erkennbar wird, wenn niemand mehr gepflegt, unterrichtet und behandelt wird. Jemand der selbstständig ist, arbeitet in der Regel mehr Stunden, aber er leistet dadurch nicht automatisch mehr.
Tomislav2007 schrieb:
Natürlich kann das nicht jeder, es gibt sehr viele die (aus welchen Gründen auch immer) nicht bereit/gemacht sind für so eine große Verantwortung.
Das kann nicht jeder, weil das nicht funktionieren würde. Würde sich die Pflegekraft selbstständig machen, müsste der high performende Programmierer seinen Job aufgeben und seine kranke Mutter alleine pflegen. In unserem Wirtschaftssystem kann nicht jeder selbstständig sein, unabhängig davon, wie risikobereit er ist.
 
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VsteckdoseV schrieb:
Ein anderes Thema sind staatliche Eingriffe. Ich frage mich zum Beispiel, wieso Beamte so viel besser gestellt sind. Gerade wenn Kinder im Spiel sind, lohnt sich ein ein Beamtenverhältnis oft (Familie mit 3 Kindern im Beamtenverhältnis monatlicher Zuschlag 2237€ / Monat, normaler Arbeitnehmer 765€ / Monat). Dazu noch Pensionen, Unkündbarkeit, während andere einen Knochenjob haben. Wieso ist es so ungerecht?
Erstmal betrifft das nur Bayern und dann ist das an den Wohnort gekoppelt. Wenn ich das voll ausreize, komme ich auch nicht an die genannten 2237€ (die wohl ChatGPT errechnet hat, dem Link nach..) sondern auf 1500€ Brutto in einer Stadt wie München. Und da wirst du mit der normalen Besoldung keinen mehr finden, der seinen Job macht. Kann man kritisieren, ist aber ne Anpassung an die Realität und wäre auch in anderen Städten, wie Berlin, dringend nötig.

VsteckdoseV schrieb:
In so einer Gesellschaft wo Leistung und Besitz / Lohn oft so entkoppelt sind fühle mich mich zunehmend unwohl und frage mich, was die Regeln und Gesetze mir konkret nutzen, wenn sie darauf hin ausgelegt sind, dass ich so viel wie nötig habe um ein einigermaßen angenehmes Leben zu führen, aber schön dort bleibe wo ich bin?
Grundsätzlich tauschst du Arbeitsleistung gegen Geld. Damit kann man nie Vermögen aufbauen. Wenn du sehr vermögend werden willst, musst du Produktivität erschaffen, heißt Firma aufbauen und dafür arbeiten (lassen).
Nicht jeder hat das Zeug eine Firma zu gründen und damit erfolgreich zu sein und das ist auch okay so.

Das große Problem ist, dass die Gesetzgebungen nicht mehr fair sind. Die oberen 1% zahlen meist weniger Steuern als ein sehr gut verdienender Angesteller. Schenkungssteuer und Erbschatssteuer werden umgangen, etc.
Da müsste man erstmal ansetzten, aber das traut sich unsere devote Politik nicht.
Ergänzung ()

Kassenwart schrieb:
Bestimmte Vermögen sollte es einfach nicht geben dürfen.
Nur wer bestimmt das?
Wenn Jeff Besos seine Aktien hält, ist das ja ein Imaginärer Wert, der nur durch die Börse bestimmt wird und kein Materieller Wert, wie Immobilien, Autos, Gold und alles andere. Wo will man da die Greze ziehen? Was viel wichtiger ist, ist alles zu besteuern, ohne Ausnahmen.

Tomislav2007 schrieb:
Ich rauche täglich ca. 1,5 Schachteln Zigaretten, das macht 13,5€ * 365 Tage * 30 Jahre = knapp 150.000€ die ich in 30 Jahren weniger sparen/anlegen kann.
Angelegt in einen ETF bei ~7% Rendite pro Jahr am Ende ~500.000€..
 
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Noch nicht mal die zweite Seite und so viel schräges Zeug und Mythen hier im Raum.

Millardär wird man nicht nur durch "harte Arbeit". Milliarden entstehen durch Eigentumsrechte, Netzwerke und Skaleneffekte, durch Monopolstellungen etc. Das hat mit reiner Leistung, langen Arbeitszeiten oder harter Arbeit so viel zu tun wie sichtbares Licht im schwarzen Loch.

Ein Abteilungsleiter in der KRITIS arbeitet härter als ein Dividendenmilliardär und übernehmen deutlich mehr Verantwortung, bekommt aber Faktor ein tausendstel des Einkommens. Dass Beschäftigte den "gemütlichen Weg" gehen würden, kann niemals pauschalisiert werden. Pflegekräfte arbeiten teils deutlich länger, mit hoher körperlicher Belastung, ohne die Möglichkeit, Einkommen auch nur im Ansatz zu steigern.

Als ob Arbeitnehmer keine Risikobereitschaft zeigen würden. Als ob Reichtum immer eine automatische Konsequenz von harter Arbeit, Risikobereitschaft oder Selbstständigkeit wäre. Nichts weiter als Mumpitz ist das.

Darüber hinaus hat nicht jeder die gleichen Voraussetzungen, um selbstständig zu werden. Startkapital ist so ne Sache, Verpflichtungen, familiäre Bedingungen, Netzwerke, Gesundheit. menschen sind nicht gleichermaßen frei in ihrer Berufswahl oder "Risikobereitschaft". Man kann Leistungen wenn überhaupt erst dann anfangen zu vergleichen, wenn auch die Ausgangsbedingungen vergleichbar sind.

Erschwerend kommt hinzu, dass Reiche bzw. Ultrareiche, ja, dazu zählt auch Bezos (insbesondere), dass sie massiv von der gegebenen Infrastruktur, Steuervorteilen, aber auch Niedriglöhnen profitieren. Reichtum entsteht somit auch durch gesellschaftliche Vorleistungen, die selten zurückgegeben werden. Dem addiert sich; In einem der reichsten Konzerne dieser Welt nen Knochenjob machen und miserabel bezahlt werden.

Außerdem noch wichtig ist, dass ein beträchtlicher Teil des Reichtums durch Erbschaften, Vermögensverwaltungen und Kapitalwachstum zustande kommt. Man vererbt vermögen. Leistung kann man aber nicht vererben!

Wegen all diesen Gründen würde es natürlich auch bei einer Gleichverteilung weiterhin Unterschiede geben. Das ist aber nicht das Problem. Das Problem ist eher, wie absurd groß dürfen die Unterschiede werden? Und wie gerecht ist das System, dass diese hervorbringt?

Fairness und Gerechtigkeit bedeutet nicht Gleichmacherei oder Relativierung, sondern gleiche Chancen, Eliminierung von Missbräuchen, Bevorzugungen und Diskriminierungen sowie sinnvolle Begrenzung von Exzessen und Tumoren.
 
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Hallo

ShiftC schrieb:
Millardär wird man nicht nur durch "harte Arbeit".
Nicht durch harte körperliche Arbeit aber durch harte geistige Arbeit, z.B. die Software Milliardäre (z.B. Microsoft/Google/Facebook) die als Studenten anfingen.

s0undjan schrieb:
Eine Pflegekraft, die 6 Stunden Menschen pflegt, leistet mehr als ein Influenzer, der 10 Stunden streamt und dadurch am Ende des Monats mehr eingenommen hat. Leistung ist subjektiv.
Ich habe nie verschiedene Berufe miteinander verglichen weil es keinen Sinn macht, du bist hier der einzige der diesen sinnlosen Vergleich macht.

s0undjan schrieb:
Wer von 9 to 5 arbeitet, leistet nicht automatisch wenig, woher kommt die seltsame Annahme?
Wer sich in seinem Beruf selbstständig macht (z.b. als Freelancer) muss mehr leisten (z.B. Kundenakquise/Einkauf/Papierkram/Urlaubstage erarbeiten/etc.).

schwimmcoder schrieb:
Angelegt in einen ETF bei ~7% Rendite pro Jahr am Ende ~500.000€..
Das ist einer der Gründe wieso Vermögen in der Gesellschaft unterschiedlich verteilt ist, einer gibt es aus, der andere legt es gut oder schlecht an.
Es gibt diejenigen die das Risiko scheuen und mit sicheren 0,X - 1,X Prozent auf dem Tagesgeldkonto noch nicht einmal die Inflation ausgleichen.
Es gibt diejenigen die das Risiko eingehen und sich mit Aktien/ETF ein sehr großes Vermögen aufbauen oder auch ihr Geld (teilweise) vernichten.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ich habe nie verschiedene Berufe miteinander verglichen weil es keinen Sinn macht, du bist hier der einzige der diesen sinnlosen Vergleich macht
Du hast im Bezug von einem 9 to 5 Job pauschal von "auch nur bereit ist so wenig zu leisten" geschrieben, den Schuh hast du dir selbst angezogen. "Wenig leisten" kann man auch in 10 Stunden, während andere die gleiche Arbeit effizienter in 7 schaffen, weil die Arbeitsprozesse besser optimiert sind oder der Arbeitnehmer einfach mehr Erfahrung hat.
Tomislav2007 schrieb:
Wer sich in seinem Beruf selbstständig macht (z.b. als Freelancer) muss mehr leisten
Leisten ist wie gesagt subjektiv. Er hat in dem Fall mehr Aufgaben, das heißt nicht, das er in der Zeit mehr leistet, als andere.
Tomislav2007 schrieb:
Kundenakquise/Einkauf/Papierkram/Urlaubstage erarbeiten/etc.)
Das macht mein Vorgesetzter auch, der ist aber nicht selbstständig.
Ergänzung ()

Tomislav2007 schrieb:
Es gibt diejenigen die das Risiko scheuen und mit sicheren 0,X - 1,X Prozent auf dem Tagesgeldkonto noch nicht einmal die Inflation ausgleichen.
Es gibt diejenigen die das Risiko eingehen und sich mit Aktien/ETF ein sehr großes Vermögen aufbauen oder auch ihr Geld (teilweise) vernichten.
Das setzt voraus, das man überhaupt Geld am Ende des Monats übrig hat, um es irgendwo anlegen zu können.
Bei der Debatte um die oben angesprochene soziale Ungleichheit geht es ja nicht um den Durchschnittsverdiener, der jeden Monat 500€ aufs Sparbuch packt und sich die Zinsen aus den 90ern zurück wünscht, sondern:
  • beim Durchschnittsverdiener um die hohe Besteuerung seines Einkommens
  • beim Niedrigverdiener den Lebensunterhalt bestreiten zu können
  • bei sehr hohen Vermögen um die vergleichsweise niedrige Besteuerung oder eben gar keine im Bezug auf Kassenwarts Beispielen.
Selbstständigkeit versus Angestelltenverhältnis ist hier nicht das Thema.
 
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Hallo

s0undjan schrieb:
Bei der Debatte um die oben angesprochene soziale Ungleichheit geht es ja nicht um den Durchschnittsverdiener,
Wo steht das im ersten Beitrag oder glaubst du das nur ?

s0undjan schrieb:
Du hast im Bezug von einem 9 to 5 Job pauschal von "auch nur bereit ist so wenig zu leisten" geschrieben, den Schuh hast du dir selbst angezogen.
Ich kann nichts dafür das du glaubst das sich jemand nicht in seinem erlernten Beruf selbstständig macht (was die wenigsten machen).

s0undjan schrieb:
Das macht mein Vorgesetzter auch, der ist aber nicht selbstständig.
Dein Vorgesetzter muss die Steuern für eure Firma machen und sich seine Urlaubstage erarbeiten weil er keine bezahlten Urlaubstage hat ?

s0undjan schrieb:
Selbstständigkeit versus Angestelltenverhältnis ist hier nicht das Thema.
Wieso, weil du nicht verstehst dass das einen Unterschied beim Verdienst/Vermögen machen kann ?
Und wieso diskutierst du dann so ausgiebig mit mir darüber wenn es hier nicht das Thema sein soll ?

Grüße Tomi
 
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VsteckdoseV schrieb:
Ich frage mich zum Beispiel, wieso Beamte so viel besser gestellt sind.
Grundsätzlich gebe ich dir ja Recht, aber bei Beamten ist es meiner Meinung nach etwas anderes. Die arbeiten schließlich für den Staat und hierbei handelt sich sich um ein essentielles, sensibles und sehr wichtiges Arbeitsverhältnis und ist überhaupt Ausgang für eine gute Wirtschaft. Sie "dienen" schließlich unserem Land und sollen, so gut es geht, unabhängig, unbestechlich usw. sein.

Und zum Thema Selbstständigkeit: Wenn sich nach der Logik aber jeder selbstständig macht, gibt es keine Arbeitsplätze mehr, die besetzt werden können.

Das ist halt nicht die Realität. In der Theorie und in der Praxis ist es nicht möglich, dass sich jeder selbstständig macht, dementsprechend wären alle Solo-Selbstständige, was natürlich auch nicht realistisch ist.

Es sollte AUCH Angestellten möglich sein, und das auch ohne ein extrem hohes Gehalt, ein ausreichendes Vermögen aufzubauen.

Aber da das Einkommen gerade für niedrige und auch einem großen Teil des mittleren Einkommens prozentual viel stärker belastet wird, ist es umso schwieriger überhaupt ein Vermögen aufzubauen.

Das fängt beispielsweise schon dort an, wenn 1-Personen-Haushalte oder die Einkommensärmsten ⅓ oder mehr ihres Einkommens alleine für ihr Dach über den Kopf ausgeben müssen (ohne dass es sich dabei um eine überdurchschnittliche Wohnung handelt).

Nach unten wird von Konservativen und Rechten kräftig diskutiert und sich empört, wenn Bürgergeldempfänger 50 € mehr im Monat bekommen, während Elon Musk, jetzt mal exemplarisch, mit einem Vermögen von über 400 Milliarden $ durch die Gegend läuft und die gleichen Konservativen und Rechten fremde Milliarden auch noch verteidigen. Auch gerne selbst von Niedeiglöhnern, was besonders ironisch ist.

Welche Arbeit und welche Leistung ist über 400 Milliarden $ wert? Und wie steht das beispielsweise in Relation zu einer Pflegekraft und deren Gehalt?

Und zum Thema Verteilung: Im Niedriglohnsektor ist nichts zu holen, beim Mittelstand fast auch nichts mehr, denn die werden so oder so schon am Stärksten belastet und an die Superreichen trauen sich die neoliberalen Parteien inklusive der AfD nicht ran. 🤷

Sobald man aber über eine stärkere Belastung von Superreichen diskutieren möchte, beispielsweise über einer Vermögenssteuer, ist man ganz schnell linksradikal und die fremden Millionen und Milliarden, die einem nicht gehören, verteidigt man und versucht es mit "harter Arbeit und harter Leistung" zu rechtfertigen, was für mich ein Schlag ins Gesicht für beispielsweise jede Pflegekraft in Deutschland ist. Die Pflegekraft steht dabei exemplarisch für jeden Beruf mit Ehre, der essentiell für eine Gesellschaft ist und unfassbar hart ist.

Und um mit Geld Geld zu verdienen, kann man nur, wenn man ausreichend Geld hat. Und so schließt sich der Kreis, denn das können viele bis zum Mittelstand nicht. Sobald man aber beispielsweise eine Million hat, braucht man sie nur irgendwo anlegen, nichts mehr tun und von den Zinsen leben.
 
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Hallo

Skaiy schrieb:
Es sollte AUCH Angestellten möglich sein, und das auch ohne ein extrem hohes Gehalt, ein ausreichendes Vermögen aufzubauen.
Wieviel ist ein ausreichendes Vermögen und wofür ausreichend ?

Skaiy schrieb:
Welche Arbeit und welche Leistung ist über 400 Milliarden $ wert?
Die Arbeit und die Leistung ist 400 Milliarden Dollar wert wofür andere Menschen bereit sind soviel auszugeben das derjenige 400 Milliarden Dollar hat.

Skaiy schrieb:
Aber da das Einkommen gerade für niedrige und auch einem großen Teil des mittleren Einkommens prozentual viel stärker belastet wird, ist es umso schwieriger überhaupt ein Vermögen aufzubauen.
Es können genau so wenig alle selbstständig sein wie alle vermögend sein können (abgesehen von linken Phantasien wo das Geld der Reichen umverteilt wird).
Es gibt bei Menschen große Unterschiede bei der Leistungsfähigkeit und im Umgang mit Geld, es eignet sich nicht jeder für Vermögensaufbau in großem Stil.

Skaiy schrieb:
Auch gerne selbst von Niedeiglöhnern, was besonders ironisch ist.
Evtl. sind die Niedriglöhner die fremde Milliarden verteidigen einfach nur nicht neidisch und gönnen anderen ihr Geld ?

Skaiy schrieb:
Die Pflegekraft steht dabei exemplarisch für jeden Beruf mit Ehre, der essentiell für eine Gesellschaft ist und unfassbar hart ist.
Elektroautos zu bauen ist nicht essentiell für eine Gesellschaft die Klima-/Umweltschutz betreibt und kein Beruf mit Ehre ?
Hat ein Beruf nur Ehre wenn man damit wenig verdient und hat ein Beruf keine Ehre wenn man damit sehr viel verdient ?

Grüße Tomi
 
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