Projekt Thermaltake f51 Hard Tubing Wakü

vodkaraki

Cadet 3rd Year
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Nov. 2012
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Einleitung

Bezugnehmend auf diesen Beratungs-Thread erstelle ich nun diesen separaten Projekt-Thread, um meine Erfahrungen zu teilen. Kritik, Anmerkungen und Vorschläge würden mich sehr freuen. Auf Fragen antworte ich gerne, sobald ich dazu komme.

Ich baue zum ersten Mal eine Wasserkühlung in mein System ein und habe beschlossen, direkt das volle Programm mit Kabel Sleeving und Acryl Tubing durchziehen. Ich arbeite bis spät abends und bin nicht alleinstehend, sodass sich das Projekt zeitlich etwas ziehen könnte. Daher beginne ich mit dem ersten Zwischenstand.

Motivation

Hauptgründe für das Vorhaben sind der Spaß am PC bauen, am Basteln, die Neugier an einer Wasserkühlung und an dem resultierenden Übertaktungspotential.

Hauptgründe für diese Dokumentation ist der Wunsch, dem Forum nach jahrelangem Konsum etwas zurückzugeben, da ich ja selbst immer dankbar war, aufwändig verfasste Beiträge, Artikel und How-Tos anderer User zu lesen und Ratschläge zu erhalten.

Hardware / Ausgangsbasis

Die verwendete Hardware wurde im November 2012 angeschafft. Seitdem wurde die Grafikkarte ersetzt und das System um Speicher und Lüfter erweitert. Nachfolgend das System:

1 x Fractal Design Define R4(FD-CA-DEF-R4-BL)
1 x Intel i5-3570K, 4x 3.40GHz
1 x Gigabyte GA-Z77X-D3H
1 x Palit GeForce GTX 980 Ti Super Jetstream
1 x Corsair LP schwarz DIMM Kit 8GB, DDR3-1600
1 x Samsung SSD 850 Evo 500GB
1 x Seagate HDD 3TB
1 x LG Electronics BH10LS38 schwarz, SATA, bulk
1 x Thermalright HR-02 Macho
1 x be quiet! Straight Power E9-CM 580W

So sah das ganze noch am Freitag aus:
DSC01339.JPGDSC01347.JPG

Konzept

Da ich mich mit dem Thema bis dato null auskannte, gerne viel Zeit in das Aneignen von Knowhow investiere und keine Fehler machen wollte (was natürlich nicht funktioniert hat:D), bereitete ich mich über einen Zeitraum von 3 Wochen ca. 20 Stunden lang darauf vor, indem ich mich über die Basics informierte, andere Projekte beobachtete, die Komponenten auswählte und ein grobes Konzept in Form der nachfolgenden Grafik erarbeitete:
Wakü_Konzept_1.jpg

Verwendete Komponenten

Ich bekam im Laufe der letzten Woche folgende neue und gebrauchte Komponenten:

1 x 10mm (3/8") Verschlussstopfen - gerändelt - black nickel
1 x Monsoon BENDTUBE-38
1 x EK Water Blocks EK-FC Titan X/980 Ti
1 x Phobya 4-Pin PWM auf 8x 4-Pin PWM Splitter (81136)
5 x Noctua NF-P14s redux-1500 PWM 140mm
2 x Phobya LED-Flexlight LowDensity 60cm blau, LED-Streifen (83036)
1 x Phobya UC-2 LT Black Edition, Intel (10401)
1 x Phobya Balancer 250 schwarz
1 x Alphacool Laing DDC310 Complete Edition, schwarz Acetal (13181)
5 x Alphacool HF Winkeladapter 90° 1/4", deep black (17057)
3 x Phobya Lüftervorkammer 140mm, 7mm hoch, entkoppelt (38205)
1 x Alphacool HF Y-Verbinder 45° schwarz (17063)
1 x Masterkleer Schlauch klar, 1m, 13/10mm (59025)
12 x Alphacool HT Rohranschluss 1/4" auf 13mm schwarz
1 x Alphacool HF Schraubanschluss 1/4", schwarz (17078/62365)
2 x Alphacool HF Winkeladapter Doppel 45° 1/4", deep black (17060)
1 x Shoggy Sandwich V2
1 x Alphacool HardTube Heat Gun Pro 2000W (29111)
1 x Mayhems Pastel Ice White, Kühlflüssigkeit, 1000ml
1 x Monsoon Hardline Pro Cut-Kit für 13/10mm Acrylrohre
1 x Thermaltake Suppressor F51 mit Sichtfenster, schallgedämmt (CA-1E1-00M1WN-00)
6m Acrylrohr 13/10mm
3 x 10m Paracord 550 schwarz, grau und weiß
Phobya G-Changer 420 (50 Euro, gebraucht)
Coolgate Dual 140mm (53 Euro, gebraucht aber unbenutzt)

Insgesamt kostete mich der ganze Spaß 740 Euro.

Einbauphase 1

Ein Wochenende hatte ich Zeit - effektiv genutzt davon habe ich nicht über 10 Stunden. Dabei war ich mehr oder minder erfolgreich, da ich auf einige Schwierigkeiten stieß.

Folgende Vorgehensweise:
- Ausmisten des alten Gehäuses
- Ausbauen der alten Komponenten
- Einfärben der Kabel
- Spülen der Radiatoren
- Einbau Mainboard + CPU + RAM
- Einbau der Radiatoren + Lüfter
- CPU-Kühler-Installation
- Kühlerwechsel der Grafikkarte
- Kabelsleeving
- Einbau Netzteil, Festplatten und Kabelmanagement

Bereits zu Beginn war mir klar, dass ich zu wenig Paracord Sleeve bestellt hatte, mit 20 Metern hätte ich noch mindestens 10 Meter mehr für das Graka-PCIe-Kabel und das PCB-Kabel gebraucht. Daher beschloss ich, das PCB-Kabel notfalls ganz wegzulassen und das auf dem Mainboard sichtbare Stück einfach nur einzufärben. Genauso verfuhr ich dann auch mit dem PCIe-Kabel und dem Kabel für die CPU-Stromversorgung. Der günstigste Buntlack aus dem Baumarkt tut sich ganz gut, aber nächstes Mal würde ich ein mattes Lackspray nehmen, da "Seidenglanz" im Gehäuse schon etwas aufdringlich glänzt.
DSC01354.JPG
Beim Spülen der Radiatoren war ich im Nachhinein froh, genug destilliertes Wasser gekauft zu haben, zumal Verschmutzungen zum Vorschein kamen, die erst beim vierten Durchspülen komplett weg waren. Auch bekommt man beim Spülen ein Gefühl dafür, wie fest die Stopfen verschraubt werden müssen, damit kein Wasser mehr austreten kann. So beugt man schon Mal ein nasses Gehäuse beim ersten Befüllen vor.

Der Einbau vom Mainbaord gestaltete sich einfach, da auch CPU und RAM drin gelassen werden konnten. Auf die nächste Schwierigkeit stieß ich, als ich mich daran machte, den 60mm dicken Top-Radiator einzubauen. Thermaltake verspricht eine maximale Dicke von 60mm oben. Das Wort "maximal" kommt dabei voll auf seine Kosten. Wie man auf dem Foto sehen kann, wäre ein zusätzlicher Millimeter mehr nicht mehr drin gewesen, es sei denn man würde das obere Ende der RAM-Riegel abschleifen. Da kam es mir nur zugute, dass Aquatuning die Lüftershrouds vergessen hatte. Zum Glück nichts anderes mehr, denn mir war von Anfang an bewusst, dass bei der Vielfalt und Menge in der Bestellung irgendetwas beim Kommissionieren vergessen werden musste.
DSC01367.JPG
Das Installieren des CPU-Kühlers war ein Kinderspiel. Der Umbau der Grafikkarte hingegen stellte sich als schwieriger heraus, als ich dachte. Bei etlichen Anleitungen kann man beobachten, dass das Entfernen des Kühlers das Lösen der meisten Schrauben auf der Rückseite der Karte erfordert. Nur zu dumm, dass bei meiner Palit 980ti Super Jetstream die Hälfte der Schrauben von der Innenseite angeschraubt sind. Ist doch egal, dachte ich mir. Ich schraube eben nur die Schrauben ab, an die ich komme. Ich wusste, dass die Wärmeleitpaste klebt und rüttelte so fest ich mich eben traute an dem Kühler, aber es passierte nichts. Da ich die Karte durch zu festes Rütteln kaputt machen wollte, suchte ich im Netz nach Infos zum Kühlerwechsel bei meiner Karte - vergebens. Ich fing nun wie bescheuert an, andere Schrauben am Kühler zu lösen. Langsam kamen mir Zweifel, da schon in der Alphacool Kompatibilitätsliste mein Modell nicht aufgeführt war, weshalb ich ja vorsichtshalber zum EK Kühler gegriffen hatte. Auf einmal löst sich der Kühler wie von selbst und mir wird bewusst, dass tatsächlich die WLP und die klebenden Wärmeleitpads für die Spannungswandler die ganze Zeit über so stark hafteten und meine ganze übertriebene Demontageaktion für die Katz war.
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Ausgerechnet beim Montieren des Wasserkühlers unterlief mir dann ein böser Fehler, weil ich es am Samstag abend eigentlich keine Zeit mehr hatte und es bei mir daheim hektisch zuging. Dem EK-Kühler lagen zwei Schraubentypen bei, und ich verwendete versehentlich die minimal längere Schraube, die ich ohne es zu merken fest in den Kühler drehte, da sie noch deutlich rausstand. Als mir das Malheur dann bewusst wurde, versuchte ich vergebens, die Schraube wieder rauszudrehen. Ich dachte, ich hätte die Schraube überdreht, weshalb sie nicht mehr raus kam. In Wahrheit aber wurde die Fassung, in der die Schraube steckte, anstelle der fest sitzenden Schraube aus dem Kühler rausgedreht (siehe Bild) - relativ spät merkte ich das, als diese Fassung schon gegen die Karte drückte und bereits eine gefährliche Biegung in der Karte zu sehen war. Ich musste dann mit einer Zange ran und durch die enge Lücke zwischen Karte und Kühler die Fassung fixieren, dann klappte es erst mit dem Herausdrehen der Schraube. Also alles in allem ziemliches Pech und natürlich auch Dummheit, denn es wäre sicher nicht passiert, wenn ich es auf Sonntag verschoben hätte und das ganze sorgfältiger angegangen wäre. Aber der Eifer war eben groß und ich wollte unbedingt die Karte zu Ende bringen :D
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Das Sleeving kostete mich schließlich am Sonntag meine Nerven und meine Fingerkuppen. Im Forum wurde erwähnt, das Entfernen der Molexstecker ginge durchaus mit einer Tackerklammer. Die ersten Versuche waren da eher demotivierend, woraufhin ich es mit den schmal gefeilten Enden zweier Büroklammern versuchte. Das ging dann schon besser, dauerte aber trotzdem ziemlich lange, da beide Klammerenden immer noch so breit waren, dass es viel Geschick erforderte sie in die kleinen Lücken zu schieben. Ich musste trotzdem relativ stark an den Steckern ziehen, bis sie nachgaben. Das Wiedereinführen der Stecker nach dem Sleeven war dann teilweise genauso mühselig. Ich habe das Gefühl, einige Stecker beschädigt zu haben, da sie nur mit Mühe wieder reingingen und dann teilweise nicht richtig einrasteten. 12 Stecker habe ich gesleeved und dafür fast 5 Stunden gebraucht... Bei allem Bastelspaß, beim nächsten Mal werde ich mir gut überlegen, ob ich nicht lieber fertig gesleevte Extensions kaufe :D Hinzu kam, dass das Verengen der Sleeve-Enden mit dem Feuerzeug den Sleeve nicht wirklich fixierte, wie es in einigen Youtube-Videos demonstriert wird. Also entweder mache ich da etwas grundlegend falsch oder man muss da extrem behutsam rangehen und nicht mehr an den Sleeves rütteln. Es war ja schon schwierig, die gesleevten Kabel wieder in den Anschluss zu schieben. Also Sleeven ohne Shrink ist wohl nichts, es sei denn mir kann das jemand nochmal näherbringen.
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Die Krönung war dann, dass ausgerechnet der vorletzte Strang des PCIe-Kabels beim Rausziehen "riss" - der Molexstecker blieb also im Anschluss stecken, und mit meinen getunten Büroklammern kam ich nicht mehr weiter. Ich werde wohl oder übel bei Gosumodz einkaufen müssen, um das wieder hinzubiegen. Das PCB-Kabel ist ohnehin ein zusätzlicher Sonderfall, den ich so nicht bedacht hatte: hier ist das Kabel fester Teil des Netzteils und kann nicht etwa einfach abgesteckt werden. Da komme ich nicht um Extensions, es sei denn ich setze mein Netzteil aufs Spiel.

Ganz zum Schluss war die Enttäuschung groß und ich widmete mich erstmal dem (vorläufige) Kabelmanagement. Das dauerte auch ganz schön lange und Kopfschmerzen bereiten mir noch die Lüfter, da es nur wenige Optionen für eine geeignete Anbringung des PWM Hubs gibt, wie man auf den Bildern sehen kann.
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Vergessen zu erwähnen hatte ich noch, dass ich 2 Alphenföhn PWM Lüfter über hatte, die ich dann nachträglich vorne an den Radiator schraubte. Die Luft soll hinten angesogen werden, und jeweils oben und vorne raus gehen. Entsprechende Staubfilter gedenke ich hinten noch anzubringen.

Zwischenergebnis

Das Zwischenergebnis ist meines Erachtens noch kein richtiges Zwischenergebnis, da das Sleeving komplett umsonst war und es fehlt ja auch noch der Großteil der Wakü. Aber positiv sehe ich, dass mir wahrscheinlich noch die nächsten zwei Wochenenden nicht langweilig werden kann :)
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Weitere Schritte

- Sleevingbedarf zulegen: Werkzeug zum Entfernen der Molexstecker, Shrinks und ggfs. Extensions
- Anbringung von Pumpe und AGB
- Anbringung der Fittinge und Durchdenken des Kreislaufs
- Realisierung des Kreislaufs
- Befüllen des Kreislaufs: aus Angst vor Lecks zunächst mit Wasser, dann mit der gefärbten Flüssigkeit
- Feinschliff, LEDs, Abschluss
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast das Sleeven mit zu wenig Opferbereitschaft gemacht :D
Der Paracord-Mantel muss wirklich gut heiß sein, so dass er schwarz und klebrig ist, dann kannst du ihn mit zwei Fingern so verdrillen, dass er danach nicht mehr vom Pin rutscht. Ich habe glaube ich noch ein paar Bilder davon, als ich mein Netzteil gesleevt habe - die kann ich dir heute Abend hochladen, wenn ich von der Uni zurück bin.
Eine Büroklammer ist btw etwas dick - die Tackerklammer funktioniert deutlich besser.

Den PWM-Hub in meinem Gehäuse habe ich von innen an das Oberteil geschraubt, hinter dem Top-Radiator. Das geht natürlich am besten, bevor man den Top-Radi montiert.

Meinst du nicht, dass du gerade etwas wenig Intake hast? Durch beide Radis wird Luft nach außen gedrückt und nur 1 Lüfter bringt Frischluft ins Gehäuse!

Auf das Hardtubing bin ich sehr gespannt, wenn das gut aussieht, mach ich das beim nächsten Umbau meines Systems vielleicht auch ;)
 
Sieht doch garnicht schlecht aus für den Anfang. Bevor du die Rohre biegst und alle zuschneidest Überprüfe ob deine Anschlüsse richtig dichten
 
Marc Bühl schrieb:
Du hast das Sleeven mit zu wenig Opferbereitschaft gemacht :D
Der Paracord-Mantel muss wirklich gut heiß sein, so dass er schwarz und klebrig ist, dann kannst du ihn mit zwei Fingern so verdrillen, dass er danach nicht mehr vom Pin rutscht. Ich habe glaube ich noch ein paar Bilder davon, als ich mein Netzteil gesleevt habe - die kann ich dir heute Abend hochladen, wenn ich von der Uni zurück bin.
Eine Büroklammer ist btw etwas dick - die Tackerklammer funktioniert deutlich besser.
Mag sein, dass ich wenig Opferbereitschaft gezeigt habe, aber ich finde das ganze schon ziemlich fummelig:D Hatte schon immer stoffwechselbedingt etwas zittrige Hände und wäre da mit einer richtigen Zange schon glücklicher als mit einer Tackerklammer. Aber ich will auch keinen Billigscheiß bestellen der beim 3. Pin kaputt ist.

Bilder würden mir bestimmt weiterhelfen:daumen:
Marc Bühl schrieb:
Meinst du nicht, dass du gerade etwas wenig Intake hast? Durch beide Radis wird Luft nach außen gedrückt und nur 1 Lüfter bringt Frischluft ins Gehäuse!
Vielleicht hast du Recht. Aber ich denke mir, dass der entstehende Unterdruck schon genug Luft ins Gehäuse bringen wird. Irgendwie kann ich mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, die heiße Luft vom Frontradi gegen das Mainboard zu pusten...
BOBderBAGGER schrieb:
Sieht doch garnicht schlecht aus für den Anfang. Bevor du die Rohre biegst und alle zuschneidest Überprüfe ob deine Anschlüsse richtig dichten
Das werde ich tun! Ich stelle mir das echt schwierig vor, die Rohre so passgenau zuzuschneiden, sodass nicht etwa Druck entsteht der die Anschlüsse undicht macht.
 
So sieht das Entfernen der Pins mit Tackerklammern aus:
Tackerklammer_1.jpgTackerklammer_2.jpg
Du kappst mit einem Seitenschneider eines der kurzen Teile der Tackerklammer ab, so dass das lange Stück neben dem Pin in den Stecker eingefädelt werden kann. Unten wird durch die Klammer die Feder, die den Pin im Stecker fixiert, plattgedrückt. Das ganze machst du mit einer zweiten Tackerklammer auf der gegenüberliegenden Seite auch noch, um beide Federn dadurch plattzudrücken. Dann kommt der etwas schwierige Teil: Du drückst den Pin bis zum Anschlag in den Stecker und drückst mit einem noch verfügbaren Finger die Tackerklammern ebenfalls (nur von der anderen Seite aus, logischerweise) in den Stecker. Dadurch sorgst du dafür, dass die Federn des Pins nicht am Stecker verkanten können und den Pin nicht mehr halten. Anschließend kannst du den Pin relativ einfach aus dem Stecker ziehen. Das ganze braucht ein bis zwei Kabelstränge Übung und geht auch nicht immer problemlos, aber mit der Zeit wird man schneller. Und falls mal eine Tackerklammer verbiegt, kannst du einfach eine neue nehmen ;)

Und so sieht Paracord auf einem Kabel fixiert aus (Sorry für die Quali, das war meine Handykamera :D):
Sleeve.jpg
Der Paracord-Mantel muss ein Stückchen über die Kabelisolierung zum Pin herausragen. Das fixierst du mit zwei Fingern und erhitzt das lose Ende des Paracords mit einem Feuerzeug, so lange, bis das Ende leicht schwarz wird. Dann musst du schnell (bevor der Paracord-Mantel kalt wird: dann erstarrt er nämlich) mit zwei Fingern den Paracord-Mantel knapp vor der Isolierung der Litze (auf der Crimpstelle) so lange verdrehen, bis die angeflammte Stelle einen kleineren Querschnitt als die Isolierung der Litze hat - so hält der Paracord sehr gut auf dem Pin.

Unterdruck im System würde ich nicht wollen, da staubt nur alles noch schneller zu ;)
Die Abluft des Radiators ist auch nicht soo heiß: Sie ist kühler als die Wassertemperatur, aber natürlich etwas wärmer als Raumtemperatur. Und definitiv kühler als die Hitze, die eine luftgekühlte GraKa im Gehäuse verteilen kann - also würde ich mir darüber keine Sorgen machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne die alc fittings nicht mit den bitspower multilink ist etwas Druck garnicht so schlimm.
Aber schau das die Rohre überhaupt passen die 13er habe ich noch nicht all zu oft im Einsatz gesehen.
 
Danke für die Bilder Marc! Bob, die Rohre haben zum Glück gepasst. Nun mein fast finalisierter Zwischenstand:

Einbauphase 2/3

Einbauphase 2 und 3, weil ich unter der Woche nur ein paar Kleinigkeiten gemacht habe und am Wochenende dann den Großteil. Nun steht ein voll funktionsfähiges System vor mir, es fehlt nur noch Lüftertuning, Overclocking und Sleeving an. Für das Sleeving habe ich nur noch Tackerklammern gekauft, da Marc Bühl so freundlich war, zu zeigen wie es mit dem Sleeven geht. Scheint ja doch einfacher zu sein als ich es umständlicherweise mit den Büroklammern gemacht habe.

Folgende Vorgehensweise:

- Anbringung von Pumpe, AGB und LEDs, Kabelmanagement
- Anbringung der Fittinge und Durchdenken des Kreislaufs
- Realisierung des Kreislaufs
- Befüllen des Kreislaufs: aus Angst vor Lecks zunächst mit Wasser, dann mit der gefärbten Flüssigkeit
- Abschluss

Zum Kabelmanagement kann ich nur sagen, dass es ein extrem mühseliges Unterfangen ist, die komplette Hardware inklusive 8 Gehäuselüftern irgendwie geordnet zu organisieren. Es ist immer noch nicht perfekt, aber ganz gut. Den Lüfterhub habe ich ganz oben links im Bild versteckt. Spätestens hier wäre ich froh gewesen, ein noch größeres Gehäuse wie das Thermaltake F51 zu verwenden.
DSC01432.jpg
Auf das Sleeving hatte ich also verzichtet, weil ich endlich auf einen grünen Zweig kommen wollte und mir nicht eben mal 6 Stunden Zeit nehmen konnte, ich dachte mir ich mache am Wochenende lieber den Kreislauf. Ich habe also direkt die fehlende Pumpe + AGB installiert. Erwähnenswert ist an dieser Stelle. dass das Thermaltake schon Löcher für das Befestigen des AGBs aufweist, sodass ich gar nicht lange überlegen musste, wo und wie ich den AGB installiere. Aber es wurde mit dem 250ml Behältnis plus Pumpe eng im Gehäuse, was mir später zum Verhängnis werden sollte.
DSC01435.jpg
Nun ging es an das Anbringen der Fittinge. Hier tat ich mich schwer, die Winkelfittinge nicht zu verwenden. Eigentlich hatte ich 5 90°- und 2 S-förmige Fittinge nur "für den Notfall" bestellt. Der innere Schweinehund in mir verbaute dann alle, und ich bereue es im Nachhinein überhaupt nicht, weil ich schwierige Winkelbiegungen und damit ein paar Stunden gespart habe :D Jetzt wo alles verbaut war, konnte ich das Konzept nochmal realistisch überdenken, denn wie auf dem Bild funktioniert das natürlich nie.
DSC01436.jpg
Nun kam der schwierige Part: Biegen und Sägen der Acrylrohre. Ich begann mit dem einfachsten, kürzesten Stück zwischen CPU und Topradi und arbeitete mich von einfach nach schwer: Also zuerst die drei Stücke mit einem Winkel, dann die drei mit zwei Winkeln. Den weichen Schlauch brachte ich unterm AGB an und ich finde es so gar nicht mal so schlecht. Insgesamt habe ich von 6 Metern Rohr 3 verbraucht. Das Monsoon-Set mit Sägehilfe fand ich besonders hilfreich, da es ziemlich mühselig ist, diese dünnen Rohre zu sägen: erstens sollte man möglichst gerade sägen und zweitens ist die Gefahr groß, dass die letzten 1-2mm einfach wegbrechen und man eine unschöne Kerbe im Rand hat (siehe Bild). PETG ist sicher die komfortablere Variante des Hard Tubings, auch weil man sie theoretisch mit einer Küchenschere durchschneiden kann und zum Erhitzen ein Föhn genügt, aber erstens sind diese Rohre wesentlich teurer und zweitens denke ich, dass sie der Verrohrung dieses Gewisse Charme von Acrylrohren nicht verleihen, jene glänzen eben so schön wie echtes Glas.
DSC01438.jpgDSC01439.jpg
Zum Biegen selbst noch ein paar Worte: Ausgerechnet das kürzeste Stück hat mich die meiste Zeit gekostet. Das Problem dabei war erstens, dass der Platz zwischen AGB und Pumpe nicht so groß war und ich nur noch einen Winkel hatte, und zweitens musste ich an der Pumpe einen Winkel verwenden, da der Abstand zwischen beiden Löchern so gering war, dass ein einfaches Fitting zu breit gewesen wäre. Eines habe ich beim Biegen gelernt: Man sollte nicht auf gut Glück versuchen, irgendwelche S-Formen hinzubiegen, das funktioniert nie. Stattdessen sollte man ausgehend von einem Ende winkelorientiert denken und auch so biegen. Der verwendete Silikonschlauch von Aquatuning hatte einen Durchmesser von 8mm sodass die Biegungen nicht perfekt sind. Besser wären eben bei 10mm Innendurchmesser 9,5mm, aber so bekommt man den Schlauch natürlich schwieriger rein. Destilliertes Wasser als "Schmiermittel" hilft da ungemein, wenn man versucht, den Silikonschlauch in ein Rohr zu pressen in dem es schon eine Biegung gibt, aber das funktioniert dann auch nur bis zu einem bestimmten Grad.
DSC01441.jpgDSC01460.jpg
Zum Verbinden der gebogenen Rohre mit den Fittings: diese Tüllen hinterlassen unschöne Kratzer auf den Rohren, weil deren Innenseiten eben minimal größer sind als die Rohre selbst... Das fällt nach dem Verschrauben natürlich nur auf, wenn die verwendete Flüssigkeit durchsichtig ist. Bei besonders kurzen Winkeln ist es auch sehr fummelig, die Gummidichtung draufzuziehen, weil man die Tüllen nur wenige Millimeter über das Rohr bekommt (siehe Bild). In dem Fall ist es natürlich auch mühselig, das Ganze zu verschrauben.
DSC01450.jpgDSC01424.jpgDSC01427.jpg
Nun war ich an einem spannenden Punkt angelangt. Das System war vollendet, ich musste nur noch Flüssigkeit einfüllen. Da ich beim Biegen einiger Stellen etwas faul war - ich verwendete zu keinem Zeitpunkt ein Lineal, bog ausschließlich nach Augenmaß und war dann auch zufrieden, wenn es dann etwas schief war - hatte ich nun die große Unsicherheit, ob das ganze dicht war.
DSC01457.jpg
No risk no fun. Ich kippte also direkt die weiße Kühlflüssigkeit in den AGB, und nicht wie ursprünglich angedacht, zunächst das destillierte Wasser zur "Probe". Ich fiel direkt auf die Schnauze... Die erste Verbindung von AGB zu Pumpe ("das schwierigste Stück") war undicht und das weiße Zeug versaute mir den Gehäuseboden (Zewa war zu dem Zeitpunkt noch unnötig dachte ich etwas leichtsinnig). Ich musste dieses S-Förmige Stück mit kurzem Ende also nochmal machen. 1 Stunde später kam der zweite Versuch, und wieder fiel ich diesmal beim leichten Stück (Grafikkarteneingang) auf die Schnauze. Nachdem auch dieser Fehler korrigiert war und mein Gehäuse inzwischen mit haufenweise Zewa ausgelegt war, leerte ich den Kreislauf und kippte nun Wasser rein. Auf einmal ging alles super, keine weiteren Lecks...
DSC01459.jpgDSC01463.jpg
Ich leerte den Kreislauf nun, um meine Mayhems Flüssigkeit reinzukippen. Das ganze kostete mich etwa 2 Stunden, bis der Großteil des destillierten Wassers wieder draußen war. Ich war nicht besonders gut in Physik und das sollte mir beim Entleeren direkt zum Verhängnis werden. Ich kippte das Gehäuse in alle Richtungen, saugte an dem Schlauch, entwickelte eine einigermaßen effektive Strategie, aber es kam immer nur ganz wenig Wasser raus. Das entleeren eines Kreislaufs mit Acrylrohren ist ziemlich zeitraubend, aber vielleicht gibt es da ja einen Trick, den ich nicht kenne.

Ich füllte nun die Mayhems White Flüssigkeit ins Gehäuse, startete nochmal Pumpe und musste das Gehäuse ziemlich lange hin und her drehen, bis alle Luftblasen draußen waren. Besonders heikel war natürlich der Radiator oben, weil die Luft ja bekanntlich nicht nach unten steigt. Ein schrecklicher Fehler ist mir dabei unterlaufen. Ich drehte das Gehäuse bei laufender Pumpe sehr stark nach rechts. Es war zwar viel Wasser im AGB, aber durch die Drehung entwich auf ein Mal sehr viel Luft: auf einmal hatte ich eine dicke Luftblase im seitlich liegenden AGB und die Pumpe lief für ein paar Sekunden trocken. Als ich das merkte, bekam ich den Schock und schaltete das Netzteil sofort aus :D Glück gehabt, dass die Pumpe noch funktioniert!

Zwischenergebnis

Es ist noch nicht vollendet und die Rohre sind nicht perfekt. Ich bin aber trotzdem begeistert, für das erste Mal gar nicht so schlecht.
DSC01478.jpgDSC01484.jpgDSC01485.jpg
 
Schaut doch soweit ganz gut aus.

Das Rohr, dass aus dem Push/Pull-Radi in den AGB geht ist nur noch etwas Windschief :D
(Kann ja an dem Anschluss beim Radi um einige Millimeter gekürzt werden)

Ansonsten schön sauberer Kontrast mit dem Schwarz-Weiß Theme :)
 
Sieht gut aus! Wenn ich das so sehe, hätte ich bei mir auch nen dickeren Radi in den Deckel setzen können :D
 
pekingenter schrieb:
Schaut doch soweit ganz gut aus.

Das Rohr, dass aus dem Push/Pull-Radi in den AGB geht ist nur noch etwas Windschief :D
(Kann ja an dem Anschluss beim Radi um einige Millimeter gekürzt werden)

Ansonsten schön sauberer Kontrast mit dem Schwarz-Weiß Theme :)

Ja klar, ich wollte das noch korrigieren, hatte es aber am Ende einfach satt :p das vertikale Stück habe ich zu kurz abgesägt und konnte daher auf der anderen Seite nicht mehr kürzen, hätte sonst ein neues Rohr biegen müssen.

Marc Bühl schrieb:
Sieht gut aus! Wenn ich das so sehe, hätte ich bei mir auch nen dickeren Radi in den Deckel setzen können :D

Durchaus, aber das ist echt grenzwertig. Vor allem musste ich die RAM Riegel herausnehmen und dann mit viel Gefummel wieder reindrücken. Dann lieber doch noch Abstandhalter, um das ganze leiser zu machen.

Ich habe noch gar nichts an den Lüfterkurven getweakt und das lauteste in meinem System war der saugende Lüfter hinten. Habe ein bisschen rumprobiert und den mit dem Silent Gehäuselüfter von meinem alten Fractal Design Gehäuse verglichen, aber saugend sind die beide sehr laut und erzeugen ein propellerartiges Brummen. Wenn ich den aber hinter das Geäuse blasend montiere, kann ich den Deckel nicht mehr zumachen :mad: Ich glaube ich hol mir auch wegen dem Airflow gleich zwei 120mm PWM Lüfter und montiere die hinter dem Gehäuse rein blasend, regel die dann runter und hab dann nicht mehr das laute Brummen. Hätte ich doch auf Marc gehört und den Radi gleich andersrum reingebaut :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe 3 140er einblasend und 3 ausblasend montiert. Der hintere Gehäuselüfter ist einblasend, außerdem noch die 2 Push/2Pull des Frontradi (du wolltest ja nicht hören :king:). So sollte das einigermaßen ausgeglichen sein, da ich alle 8 Lüfter parallel mit der Aquaero 5 über den PWM-Kanal ansteuere.
Wobei mir als nächste Bastelidee schon eingefallen ist, noch Shrouds vor die Lüfter zu setzen. Bei manchen Drehzahlen hört man nämlich eine Art Resonanzgeräusch, das schätzungsweise vom Push/Pull-Betrieb stammt...vielleicht helfen Shrouds ja etwas dagegen.

Aber als erstes muss meine Festplatte noch raus, die ist mit Abstand das lauteste Bauteil meines PCs - noch eine SSD muss her :D
 
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