Hey, ich freue mich über dein Engagement und deine Rückfragen und versuche auf das wichtigste einzugehen.
gokkel schrieb:
Noch unsicherer bin ich beim Arm, da habe ich ja jetzt hier mehrere Vorschläge bekommen, aber für mich ist das erst mal völlig unklar, wie ich die vergleichen und bewerten soll. Gibt es generelle Dinge, worauf man achten sollte bei einem Mikrofonarm?
Es gibt im großen und ganzen zwei Arten von Armen die man am Tisch anbringen kann:
1.) der absolute, und nach gewisser Zeit nervende,
Billo
Was an diesem Arm so nervig ist, ist die absolut miese Entkopplung. Das sind einfach Bleche die eckig zusammengebogen werden und mit Federn zusammengehalten werden. Durch die hohle Bauweise und die Federn ressoniert der Arm bei jeder Berührung mit dem Tisch und überträgt jedes Geräusch an das Mikrofon, egal wie gut es ist. Dem Arm fehlt es an Masse um die Vibrationen die beim zocken oder arbeiten entstehen abzudämpfen. Sobald du das Mikro neu positionieren möchtest weil du dich anders hingesetzt hast, wird man das auch hören. Die Federn schwingen und das hohle Blech trägt Resonanzen bis zum Mikrofon weiter. Der nächste Punkt ist die Tischklammer die nicht hoch/breit genug ist um an dickeren Tischen montiert zu werden und idR. ist die Ausarbeitung sehr billig und schlecht. In Summe sind solche Arme aus genannten Gründen einfach Restmüll (meine Meinung). Die richtig Guten die diese Probleme durch eine bessere Konzeption vermeiden oder umgehen, kosten wesentlich mehr als 20€. Ich kann disen Typ und günstige Derivate aus Erfahrung nicht empfehlen.
2.) Der massive,
Günstige
Sämtliche Kritikpunkte die oben aufgeführt wurden gibt es bei diesem Typ nicht. Angefangen bei der massiven Tischklammer die eine Montage auch an dicken Tischplatten und Rahmen erlaubt (auch gebohrt wenn man möchte), über die Masse die der Arm mitbringt und die einhergehende Dämpfung. Die Gelenke lassen sich mit einem kleinen Imbus so einstellen, dass der Arm mehr oder weniger Widerstand bietet, ganz nach deinen Wünschen. Generell ist eine massivere Ausarbeitung des Arms also vorzuziehen.
Auch die anderen Arme dieses Typs die du bei Thoman findest sind empfehlenswert. Man sollte jedoch Preis/Leistung nicht aus den Augen verlieren. K&M zBsp. ist ein etablierter Premiumhersteller bei dem die Details feiner ausgearbeitet sind und auch die Haltbarkeit im Bühnenumfeld ein wichtiger Faktor ist. Für Streaming von zuhause aus, ist das jedoch vernachlässigbar.
gokkel schrieb:
Ansonsten brauche ich wohl noch einen Popschutz
Nein, beim XM8500 im Prinzip nicht. Das bringt einen eigenen Popschutz im Drahtkorb mit. Auf der anderen Seite ist es die Positionierung des Mikros vor deinem Mund. Wenn du direkt drauf sprichst und in das Mikro atmest, dann werden Plosive entsprechend weitergetragen. Änderst du den Winkel des Mikros leicht zur Seite (sagen wir 20-40°) und achtest drauf nicht direkt reinzupusten oder zu atmen, ist ein Popschutz nicht notwendig. IdR. wird er in Studios oder von Streamern verwendet die das Mic direkt von vorn besprechen oder besingen. Die Entfernung zum Mikro darf eine bis zwei Handbreiten betragen ohne Nachteile.
gokkel schrieb:
wahrscheinlich das UMC202HD
Hierzu muss ich jedoch auch erwähnen, dass das Handling des Interfaces für unerfahrene User am Anfang etwas frustrierend sein kann wenn man die Windows-Mittel verwendet. Der Haken ist, dass man keine Kontrolle über das Mono-Signal hat und sich zBsp. nur auf einer Seite abhört - oder eben die Gesprächspartner. Das Interface ist technisch einwandfrei, genau wie die Treiber, aber Behringer spart sich an dieser Stelle eine vernünftige Software, sodass man auf eine andere ausweichen muss. Für mich ist das VoiceMeeter Banana. Man muss sich da ein klein wenig einlesen und den Signalweg verstehen, heißt, auch wenn er digital ist, muss in deinem Kopf quasi ein roter Faden von Eingabe bis Ausgabe vorhanden sein.
Die gute Nachricht ist, man muss das nicht studiert haben und alle Infos sind auf der Homepage verfügbar in einem sehr detalierten und gut ausgearbeitetem PDF.
Wie an meinem Beispiel zu sehen, ist mein MIC auf der dritten Spur von links. Da es sich um einen einzigen Kanal handelt, man das Signal aber auf beiden Ohren hören will, schaltet man den einen Eingang auf die L&R Spuren (zu sehen an A1 ASIO Input 2+2) und um eventuelle Phasenverschiebungen zu vermeiden, auch direkt Mono. Ich bin dir bei der Ersteinrichtung und Konfiguration wirklich gerne behilflich wenn du möchtest, denn das ganze kann etwas herausfordernd sein weil man auch einige Einstellungen im Windows-Mixer vornehmen muss.
Unterm Strich würde ich mir mehrere Interfaces anschauen und nach Reviews Ausschau halten, die auch auf die Software der Soundkarten eingehen. Das Behringer ist technisch eine Eierlegendewollmilchsau, bis auf die Software.
Ich bin mir recht sicher, ein Teil meines Beitrages wird dich etwas verunsichern, vor allem der Software-Part. Aber es gibt genug Lektüre zu dem Thema und ich stehe dir hierbei auch gerne zur Seite um das Beste für dich rauszuholen.
Da es sich um deine Erstausstattung handelt, investiere so viel wie nötig, und so wenig wie möglich. Mit der Zeit sammelst du Erfahrungen die dich später weiterbringen.
Wenn du weitere Fragen hast, immer her damit!
