Tower PC und Laptop via Dockingstation/Monitor USB-C

Wafer_sil

Lt. Junior Grade
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Feb. 2009
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Hallo zusammen,

anhand der übrigen Threads hier im Forum lässt sich erkennen, dass die Nachfrage nach Lösungen zum einfachen wechseln zwischen zwei Computern, sicher auch corona-bedingt, aktuell stark zugenommen hat. Ein ähnliches Anliegen habe ich auch.
Zur Zeit habe ich zwei (Dell-) Laptops, die jeweils über einen WD19 Portreplikator von Dell via USB-C angebunden sind. Das klappt auch soweit relativ problemlos, sieht man von den üblichen Wehwehchen der XPS Reihe ab.
Nun soll zukünftig ein Desktop PC ebenfalls die Peripherie (Maus, Tastatur, Monitor, ggf. LAN) nutzen können. Hier bin ich jetzt etwas ratlos.
Soweit mir bekannt ist, gibt es aktuell bei den Grafikkarten nativ nur die RTX20xx-Serie von nVidia (Stichwort "Virtual Link" ), die USB-C unterstützt. Das wäre aber zwingend notwendig, damit wirklich nur ein Kabel beim Wechsel der Geräte ein- und ausgesteckt werden muss. RTX30xx oder 6800(XT) unterstützen dies nicht, ältere Generationen erst recht nicht.
Im Zuge meiner Recherche bin ich jetzt auf alternative Möglichkeiten gestoßen. Zum einen KVM-Switche, zum anderen Monitore mit integriertem USB-Hub.
Mein Zielbild sieht so aus, dass ich (möglichst) mit nur einem Kabel immer das gesamte "Setup" der Peripherie wechseln kann.

Nun zu meinen Fragen:
  • Wenn ein Monitor einen USB-Hub integriert hat, wie wird dieser verbunden? Displayport kann kein USB/LAN durchschleifen, oder? Es müsste also via USB-C angebunden werden oder alternativ Displayport- und USB-Kabel (... was in Summe bedeuten würde, dass doch zwei Kabel umzustecken wären)?
  • Wenn sämtliche Peripherie am Portreplikator hängt, muss zwangsweise auch das USB-C Kabel an die Grafikkarte angeschlossen werden, da kein GPU-Signal durchs Mainboard geleitet werden kann?
  • Gibt es sonstige Hardwarealternativen bzw. Konstrukte, die das von mir gewünschte Zielbild ermöglichen?


Besten Dank und VG
Wafer_
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Sicherheit: WD19 ohne TB (also ohne Thunderbolt)?

Es gibt Mainboards die Thunderbolt Ausgänge haben, mit Onboard-Grafik funktionieren die dann genauso wie an den Notebooks.

Es gibt auch Erweiterungskarten die einen USB-C mit Displayport nachrüsten (dann wird an der Rückseite des PCs ein Displayport von der Grafikkarte zu dieser Erweiterungskarte geschliffen (genauso mit den Mainboards mit eingebautem Thunderbolt, wenn man sie mit einer dedizierten Grafikkarte verbinden will).
Da kann man dann aber auch gleich Thunderbolt nachrüsten, wenn man das richtige Mainboard dafür auswählt, wenn du Dell XPS Notebooks hast, haben die ja auch vermutlich Thunderbolt. Das kann einfach mehr, insbesondere wenn du mal mehrere oder hochauflösendere Monitore betreiben willst.

Die meisten guten Monitore mit USB-C Support haben mehrere Video-Eingänge (sowas wie 1xDP, 1xHDMI, 1xUSB-C (DP)) wobei dann der USB-C Port auch als USB-Eingang vom PC verwendet werden muss. Man müsste also nicht den Bildeingang umstecken, aber sehr wohl den USB-C Eingang zwischen (alles auf einmal vom Notebook) und als reines USB-Kabel zum Desktop (vermutlich als USB-A auf C Kabel).

Es gibt einige wenige Monitore, die für KVM-Zwecke auch zusätzlich zu USB-C einen USB-B Port haben. Die schalten dann den USB-Eingang zusammen mit der Video-Eingangs Auswahl um.


Die günstigsten Varianten sind typischerweise entweder ein Monitor der alles was du möchtest schon mitbringt, oder aber mit den Dockingstations die Anschlüsse der Notebooks auf die klassischen PC-Anschlüsse aufzusplitten und da dann realtiv günstige Umschalter dazwischen hängen (wenn der Monitor genügend Video-Eingänge hat, kann man sich hier schonmal einen Umschalter sparen, hauptsächlich wird also USB umgeschaltet werden müssen).

Beim Umstecken mit Dockingstation, wird auch lästig sein, dass bei Dell die Kabel an der Dockingstation fest dran macht, man also am Notebook/PC umstecken muss, was bei einem Desktop-PC druchaus lästig werden kann. Es gibt zwar USB-C Verlängerungskabel, die man von der Rückseite des PCs auf den Tisch legen kann zu diesem Zweck, aber das kann Durchprobieren von verschiedenen Kabeln erfordern, da USB-C hier etwas Fragil wird. Und für volles Thunderbolt habe ich noch gar keine Verlängerungskabel gesehen..
 
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Ray519 schrieb:
Zur Sicherheit: WD19 ohne TB (also ohne Thunderbolt)?

Genau, "nur" Dell Dock WD19.
Ray519 schrieb:
Es gibt Mainboards die Thunderbolt Ausgänge haben, mit Onboard-Grafik funktionieren die dann genauso wie an den Notebooks.
Was dann aber den Zweck etwas kontrakarieren würde, da die dedizierte Grafikkarte der Onboard-Grafik klar überlegen ist. Sonst würde ich keinen Desktop-PC anschließen wollen.
Ray519 schrieb:
Es gibt auch Erweiterungskarten die einen USB-C mit Displayport nachrüsten (dann wird an der Rückseite des PCs ein Displayport von der Grafikkarte zu dieser Erweiterungskarte geschliffen (genauso mit den Mainboards mit eingebautem Thunderbolt, wenn man sie mit einer dedizierten Grafikkarte verbinden will).
Oh, habe ich dich dann oben falsch verstanden? Das Signal der dedizierte Grafikkarte des PC ließe sich durchs Mainboard schleifen?
Ray519 schrieb:
Da kann man dann aber auch gleich Thunderbolt nachrüsten, wenn man das richtige Mainboard dafür auswählt, wenn du Dell XPS Notebooks hast, haben die ja auch vermutlich Thunderbolt. Das kann einfach mehr, insbesondere wenn du mal mehrere oder hochauflösendere Monitore betreiben willst.
Genau, das XPS hat TB3. Prinzipiell ist der Desktop als mini-ITX konzipiert, die GPU nur via Riser-Card eingebaut. Leider wird dann wohl kein Platz für eine Erweiterungskarte bleiben - sofern diese über PCI(e) angebunden wird.
Ray519 schrieb:
Die meisten guten Monitore mit USB-C Support haben mehrere Video-Eingänge (sowas wie 1xDP, 1xHDMI, 1xUSB-C (DP)) wobei dann der USB-C Port auch als USB-Eingang vom PC verwendet werden muss. Man müsste also nicht den Bildeingang umstecken, aber sehr wohl den USB-C Eingang zwischen (alles auf einmal vom Notebook) und als reines USB-Kabel zum Desktop (vermutlich als USB-A auf C Kabel).
Das wäre ja meine Traumlösung. Nur scheitert es eben bisher daran, dass ich nicht sehe, wie ich USB-C inklusive ALLER Signale an den Desktop-PC bekomme.
Ray519 schrieb:
Die günstigste Varianten sind typischerweise entweder ein Monitor der alles was du möchtest schon mitbringt, oder aber mit den Dockingstations die Anschlüsse der Notebooks auf die klassischen PC-Anschlüsse aufzusplitten und da dann realtiv günstige Umschalter dazwischen hängen (wenn der Monitor genügend Video-Eingänge hat, kann man sich hier schonmal einen Umschalter sparen, hauptsächlich wird also USB umgeschaltet werden müssen).
Hast du das Vorschläge? Vermutlich wird ein 30" Curved, UWQHD mit meinem Wunsch nach HUB deutlich über 500€ kosten, oder?

Besten Dank für deine ausführliche Antwort!

VG
Wafer_
 
Jup, wird vermutlich teurer, das hier ist meine Geizhals-Suche für Monitore die eine vollwertige KVM drin haben.

https://geizhals.de/?cat=monlcd19wide&xf=11939_27~11967_USB-C+mit+DisplayPort~12021_KVM-Switch~12021_USB-C+Power+Delivery~13625_USB-B+3.0

Was ich noch nicht erwähnt hatte: wenn du Kontrolle über die Laptops hast, gibt es auch Software, die Eingaben per Netzwerk weiterleitet (LG liefert sowas bei vielen besseren Monitoren mit), wenn der Desktop also immer an bleiben kann, ginge das auch.

Hier das einzige Mini-ITX Board, dass ich gefunden habe mit Thunderbolt und Displayport-In: https://geizhals.de/asrock-x570-pha...0-mxbb10-a0uayz-a2109165.html?hloc=at&hloc=de

Man verbindet hier ein kurzes Kabel von der Grafikkarte zu dem Displayport-In am Mainboard. Dann kann dieser Displayport genau wie am Notebook via USB-C/Thunderbolt bereitgestellt werden.

Thunderbolt deshalb, weil ich kein Mainboard kenne, dass USB-C mit Displayport bietet, ohne Thunderbolt dabei.

Das hier wäre so ein Adapter der das (ohne Thunderbolt) nachrüstet.

https://geizhals.de/delock-pcie-adapter-89582-a1940771.html?hloc=at&hloc=de

Wenn du das ganze auch noch als miniITX haben willst wird die Auswahl halt wirklich knapp...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ray519 schrieb:
...

Was ich noch nicht erwähnt hatte: wenn du Kontrolle über die Laptops hast, gibt es auch Software, die Eingaben per Netzwerk weiterleitet (LG liefert sowas bei vielen besseren Monitoren mit), wenn der Desktop also immer an bleiben kann, ginge das auch.

Hier das einzige Mini-ITX Board, dass ich gefunden habe mit Thunderbolt und Displayport-In: https://geizhals.de/asrock-x570-pha...0-mxbb10-a0uayz-a2109165.html?hloc=at&hloc=de

Korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber die mit dem Mainboard wäre es doch genau wie von mir gewünschte "Perfekt-Lösung", oder?
Grafikkarten-Signal geht ans Mainboard via DP-Kabel, Mainboard schleift durch an USB-C ausgang, USB-C Ausgang gibt Bild an Monitor und Monitor liefert alle Peripherie-Signale an den PC/Laptop.

Den Philips B- und P-Line hatte ich tatsächlich auch schon auf dem Radar. Der Unterschied liegt nur in der integrierten Webcam sowie den anderen Farbwerten?

VG
Wafer_
 
Ja, das Mainboard bietet genau das. Solange du kein Thunderbolt nutzt, kannst du auch ein Verlängerungskabel dazwischen stecken, damit du nicht immer die Dockingstation hinten am Rechner einstecken müsstest (je nachdem wo das Teil steht).

Die Monitore selbst habe ich mir bisher nicht angesehen, nur die Filter eingestellt für echtes KVM.

Unterschiede die ich sehe: ja die Webcam. Farbtiefe / Treue sehe ich keinen Unterschied (gut Geizhals listet Pantone irgendwas für den P, aber die angegebene Farbraum-Abdeckung ist nahezu gleich). Der P hat eine höhere maximale Helligkeit samt HDR-Support (würde ich aber Tests lesen, bevor ich das als Plus werte, das kann taugen, kann aber auch effektiv schlechter aussehen als ohne HDR). Der P wird auch mit weniger Stromverbrauch angegeben (evtl falsche Angabe oder aufgrund der helleren Beleuchtung, die bei klassischer Helligkeit effizienter sein mag).

P hat auch mehr Sensor-Kram (inkl. Mikrofon, würde mich zB stören, wenn ich es nicht abschalten kann am Monitor).

Der aus meiner Sicht wichtigste Unterschied ist: der P hat einen Displayport-Ausgang und kann Displayport 1.4. Daran könnte man also mit entsprechendem Support vom Notebook/PC noch weitere Monitore hintendran hängen, die dann auch immer mit umgeschaltet werden (gleiches Prinzip wie die Dockingstation).
Das bringt aber nur etwas, wenn das Notebook auch Displayport 1.4 (HBR3) hat, ansonsten wird die gesamte Bandbreite von USB-C mit Displayport von dem Monitor selbst gefressen. In dem Fall müsste man die USB-Geschwindigkeit sogar auf USB 2.0 reduzieren, um die 100Hz des Monitors über USB-C zu erreichen.

Dell XPS mit Ice Lake / Tiger Lake haben echten DP 1.4, Cannon Lake und älter haben nur DP 1.2, egal was Dell falsches auf der Website oder in den Datenblättern behauptet...

(Bei dem B-Line müsste man also generell entweder mit ~60Hz leben oder auf USB 3 verzichten durch ein USB-C Kabel).
 
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