Während des Dienstes ist klar, das bezweifle ich auch nicht. Aber es ist Quatsch, nach dem Dienst zu verweigern, da Wehrübungen grundsätzlich freiwillig stattfinden. Das was Dein Kumpel gemacht hat, ist, das er zum KWEA hingegange ist und gesagt hat, hier jungs, ich stehe nicht mehr zur Verfügung. Das ist legitim und steht jedem offen, ist jedoch KEINE Verweigerung.
Nach dem Kriegsdienstverweigerungsgesetz (KDVG) ist eine Verweigerung die Weigerung, den (Kriegs-)Dienst mit der Waffe durchzuführen. Hierbei war es früher (also auch zum Zeitpunkt der angeblichen Verweigerung deines Kumpels) so, dass nach Antragstellung eine Gewissensprüfung vor einem Kriegsdienstverweigerungsausschuss durchgeführt werden musste. Für bereits angetretene Soldaten, die bereits Dienst an der Waffe geleistet hatten, war es fast unmöglich, noch als Verweigerer anerkannt zu werden.
Diese Gewissensprüfung bzw das ganze Verweigerungsverfahren war jedoch nur für Ungediente und aktive Soldaten zulässig. Nach Beendigung der Dienstzeit war er Reservist, damit zwar immernoch wehrpflichtig, aber nicht berechtigt zum Verweigern, da er seine Dienstzeit bereits abgeleistet hatte. Die Kriegsdienstverweigerung erstreckt sich nämlich AUSSCHLIESSLICH auf den Grundwehrdienst. Tatsache ist, dass z.B. im Verteidigungsfall (der hoffentlich nie eintreten wird) ALLE Männer im wehrfähigen Alter und Gesundheitszustand einberufen werden können, ohne Rücksicht darauf, ob sie KDVer sind oder nicht.
In seinem Fall reichte jedoch wie gesagt die Mitteilung an das Kreiswehrersatzamt, dass er für Wehrübungen nicht zur Verfügung steht. Ausserdem sind Wehrübungen grundsätzlich freiwillig. Der offizielle Schriebs heisst zwar auch "Einberufung", kann aber jederzeit durch ein einfaches Telefonat rückgängig gemacht werden. Wenn Dir Dein Kumpel was anderes erzählt, sagt er die Unwahrheit.