Da hier eine erregte Diskussion verläuft, auch von mir noch mal zum Thema SteamOS und Linux generell:
Wie einige andere bereits schreiben, hat Valve mit einem generic SteamOS durchaus Chancen eine gute Alternative neben Windows zu etablieren. Zumindest mit Blick auf Gaming und vor allem die Gamer, die nicht 100% casual sind. Dabei spielt es weniger eine Rolle, wenn das bereits mit vielen anderen Linux Desktop Distros möglich ist. Die Masse kommt damit weniger in Verbindung, daher hilft ein großer bekannter Name, Marketing bzw. Mundpropaganda und gute Reputation. Valve hat das alles. Und ganz wichtig, das wird weiter unten auch noch erläutert: Das OS muss auf Geräten, die gekauft werden können, vorinstalliert sein.
Denn, und das ist weiterhin das Ass von Microsoft, Windows ist auf Geräten die das generic Volk im Media Markt oder sonst wo kaufen vorinstalliert. Die Menschen ohne IT Hintergrund oder Interesse möchten sich da keine großen Gedanken machen. Die 2 Lager "Windows und Apple" sind mehr oder weniger bekannt, das war es dann aber auch. Ist genau so wie bei den Smartphones. Es gibt Android und Apple, wobei es da noch witziger ist und man eher Marken wie Samsung (sehr bekannt), Huawei und co, neben Apple, im Kopf hat als Android.
Entweder man hat Bekannte/Verwandschaft, die dann ein Gerät ohne OS einrichten (gegebenenfalls Linux installieren), oder es wird so genommen wie gekauft. Also, key-point ist ein vorinstalliertes OS. Und es muss funktionieren. Einfach funktionieren, mit schöner GUI zum klicken. Einige Linux Distros sind da bereits sehr gut dabei. Der einfachste Weg mit dem wenigsten Widerstand sind die App Verwaltungen wie Discover und Flatpaks. Das kennen die Menschen bereits von Smartphones. Wenn gute Apps bereits dabei sind (z.B. Libreoffice für die allgemeine Schreiberei etc.), umso besser. Menschen ohne IT Kenntnisse haben im Kopf über Jahre hinwes, wenn sie überhaupt damit in Berührung gekommen sind, .exe Anwendungen abgespeichert. Das wirst du bei der großen Masse nur sehr unwahrscheinlich ändern und beibrigen können, dass man nun auf .rpm, .dep, .appimage usw. achten muss.
Das kann ich auch aus eigener Erfahrung sagen. Die Mama erfolgreich von Windows 10 zu Linux Mint gebracht. Ich persönlich mag Linux Mint mit Cinnamon nicht, aber für die Mama reicht es. Wichtig war LTS, nicht viele Konfigurationsmöglichkeiten, eine Art App store (Flatpaks) und Dinge die sie braucht ( Browser, Libreoffice, Spotify etc.). Zu erklären, dass sie nun im Netz auf Anwendungen mit Linux und .deb oder .appimage Endungen statt .exe achten muss ist ein verlorener Kampf. So etwas kriegst du den Leuten, und das ist auch gar nicht böse gemeint, ohne geringste IT Affinität nicht beigebracht. Durch Flatpaks kann sie eigenständig, wie auf dem Smartphone, Anwendungen installieren, klappt wunderbar. Bisher einziger und notwendiger Einsatz meinerseits: WLAN Stick, war ein bisschen mühselig aufgrund Treiber im Kernel (evtl. auch dem etwas älteren Kernel geschuldet).