News Verwaltung und Schule: Schleswig-Holstein setzt auf LibreOffice und Open Source

Ich sehe es auch als richtige Entscheidung.
Ein Selbstläufer wird's natürlich nicht, aber es gibt viele gute Gründe dafür.
In Schulen, dass Schüler auch im privaten mit bekannte Software aus dem Unterricht arbeiten können.
Dass der Steuerzahler auch Einsicht in die verwendete Software hat.
Ich denke aber auch dass der Bund hier den Rahmen klar abstecken muss, damit Schnittstellen und Rahmenbedingungen definiert sind.
Aber auch ne große Chance um Kompetenzen der Softwareentwicklung und IT-Architektur ins eigene Land zu holen.
Was immer als Argument kommt ist, dass Dateien (teilweise) inkompatibel beim Austausch sind, aber das habe ich als Argument noch nie verstanden, ich würde nie Office Dateien direkt austauschen sondern immer Formate wie PDF.
Größe Herausforderung ist aber im ersten Schritt klar das UI, dann kommen aber die Makros.
War nicht ein Punkt bei München, dass die zehntausende Dokumente mit Makros hatten? Die lassen sich ja nicht easy konvertieren.

Ich selber arbeite in einem europäischen Konzern, der in den letzten zwei Jahren von Microsoft Office auf Google Workspace umgestellt hat. Diese Umstellung kann ich weniger nachvollziehen als die Umstellung auf OSS. Man hat ja weiterhin ein proprietäre Software, muss trotzdem alles neu lernen und umstellen.... Aber das nur nebenbei. Aus unseren Erfahrungen sind allerdings die Makros wie gesagt das größte Problem, gefolgt von Access Anwendungen, dafür gibt es keinen gleichwertigen Ersatz. Bei uns gibt es Audits, die sich die Access Anwendungen ansehen und dann entscheiden ob migriert wird oder die Access Anwendung bestehen bleibt, weil die Runtime ist ja kostenlos, dazu evtl. 1-2 Lizenzen zur Entwicklung pro Abteilung kosten wohl dann auch verhältnismäßig wenig.

Also gute Entscheidung in S/H, wenn das gut umgesetzt wird kann das wie ein Leuchtturm für andere fungieren :)
 
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MilchKuh Trude schrieb:
Da ich mich mit Linux praktisch nicht auskenne
Das OS ist für einen Arbeitsplatz PC doch völlig egal.

PC an, Passwort eingeben, Email Programm, Excel, Powerpoint, Word (Equivalent) öffnen. Das geht auch unter Linux per mausklick.

Und libre Office vs Ms office ist wie eine neue Office Version lernen.

Die Hürden sind nicht hoch. Aber die Emotionen kochen natürlich trotzdem - Zeitgeist
 
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Was hier immer auf den Kosten rum geritten wird. Wie viel spart man den pro Angestellten ein im Monat mit OpenSoftware? 10-20€?
Wenn derjenige sich 1 h im Monat mit neuen Problemen herum schlägt, kostet das schon das zehnfache.

Klar kann es Gründe geben für die Umstellung, aber Kosten? Sehe für eine Firma darin keinen Grund.
 
Da win11 eine so drastisch veränderrte neue Oberfläche hat wird es einfacher auf linux umzustellen. Windows Server 20003 optiscb zu imitieren und libreoffice drauf. Klar meckern dann einige aber so groß wie bei neuem office und win11 wird die Umstellung nicht.
 
Yulk3r schrieb:
300 Fachverfahren laufen die zu 95% im Standard MS Integration mitbringen
But...Why?

Warum keine XML oder JSON Schnittstellen? Dokumente als PDF-A statt word...
Office Makros sind sowie ein IT-Sich-Alptraum und Pest bzgl. Wartbarkeit sowieso.
Cloud-Office ist ein Datenschutzdesaster. Jedwede Nutzung von 365 mit (End)Kundendaten sollte verboten werden. Naja, allgemein jedewede Cloud Nutzung ohne Ende-zu-Ende Verschlüsselung (bei den Messengern haben wir es, wann kommt es in der Cloud?) und effektive Verhinderung des Zugriffs auf den Inhalt durch den Anbieter.
 
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Ich habe jetzt nicht die 8 Seiten gelesen, aber eine Frage.
Was ist jetzt daran schlimm? Ich habe selbst eine Zeitlang LibreOffice benutzt und fand das alles schon sehr nah an dem Produkt von Microsoft. Einzig das kleine PopUp beim Markieren war damals nicht da. Und einige Funktionen waren anders benannt bzw gelegt. Das ist aber auch von Office 2011 auf 2019 so gewesen. Man muss ja GUIs immer etwas ändern, damit es Randy wirkt.
Und zum Linux. Von den Mitarbeitern wird doch sowieso nichts dort eingestellt. Und wenn ich hier das Linux vom PI vergleiche, dann sieht es ja ähnlich aus. Man kann da bestimmt auch eine windowsähnliche Oberfläche einstellen. Taskleiste unten usw.

Oder übersehe ich da jetzt was?

Grüße
 
Leute ihr dürft nicht vergessen, dass ihr hier eine IT-affine Randgruppe seid. Ich arbeite beruflich und privat seit über 10 Jahren sowohl mit LibreOffice als auch mit MS Office und mein Fazit ist leider, dass LO in sehr vielen Bereichen nach wie vor nicht an MSO heran kommt. Das fängt an bei Kompatibilität von Dokumenten und endet beim Fehlen oder nur sehr umständlich umsetzbaren Komfortfunktionen.

Wenn es ein abgeschlossenes System ist, das nie auf Dokumente aus anderen Firmen/Behören/wasweißich angewiesen ist, kann das gut klappen, aber ich sehe nicht, dass das in einer Behörde dauerhaft funktionieren wird. Mir wäre auch kein größeres Beispiel bekannt, wo nicht nach einer gewissen Zeit und Unmengen an verbranntem Geld zu MS zurückgewechselt wurde.
 
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Vielleicht ein noch wichtiger Baustein: es gibt jederzeit technischen (aber kostenpflichtigen) Support von Microsoft
 
Moin...

Eminent ist doch bei dieser Sache, dass endlich veraltete und mittlerweile falsche Systemstrukturen des (IT)Verwaltungsmanagements mit monopolistischen Abhängigkeiten einfach mal aufgebrochen werden (müssen!).
Und dass die unbestreitbar vorhanden sind, mit oben angefangen von der lobbyverseuchten Politik immer nur weiter delegiertem Drängen auf indifferente Umsetzung ohne klare bundeseinheitliche Rahmenvorgaben, mit nach wie vor falsch bemessenem Personalbedarf (grad' auch für die IT-Verwaltung), mit (leider) oft unzureichend ausgebildeten Personal sowie wirklich grad in D verbreitetem ungenügenden spezifischen Weiterbildungsengagement (sowohl bei Angebot als auch bei Willigkeit) zeigt sich doch immer wieder sehr deutlich durch die vorherrschende Ablehnung zu Weiterentwicklung.
Ja, das ist aufwändig und durchaus auch kostenintensiv, aber vor allem anderen bedarf es der mutigen Bereitschaft zu Veränderung - für alle Beteiligten.
Aber wir sind in unserem eingebildet zivilisierten Gewohnheitswohlstand dermaßen träge und unbeweglich geworden und das ist leider ein sozial-gesellschaftliches Problem.
Wer will schon Sicherheit für Freiheit aufgeben? 🤷‍♂️​
 
Kommando schrieb:
Was hier immer auf den Kosten rum geritten wird. Wie viel spart man den pro Angestellten ein im Monat mit OpenSoftware? 10-20€?
Du meinst die haben so ein 365 Abo pro MA abgeschlossen und fertig ist? 😅 🤷‍♂️
Im Windowsumfeld fällt da etwas mehr an Lizenzkosten an.
 
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Cheetah1337 schrieb:
Also ja für 0815-Arbeiten ... gut genug, aber jo ... Libre/Openoffice ... sind einfach kein wirklicher Ersatz. Ein Behelf ja, aber vor allem bei Korrespondenz mit Firmen usw. Kompatibilitätsprobleme undundund ... klar lief MSOffice schon einmal stabiler und weniger Buggy, aber ich sehe einfach keine ernstzunehmende Alternative.
Ne als Behörde hat man Null Komma NULL Kompatibilitätsprobleme. Da wird einfach definiert, dass die Kommunikation über Dateiformat X zu erfolgen hat mit dem man klar kommt und aus die Maus.

Nur andersrum als Firma/Privat hat man ein Problem, wenn die z.b. einfach definieren das man ein MS Format/Produkt zu nutzen hat. Dann läuft es teils nämlich wirklich auf Ausdrucken oder Formular zuschicken raus...
 
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Ich bin ebenfalls selbst bei einer Behörde angestellt und kann diesen Weg nur zum Teil begrüßen. Es ist sehr gut, dass man versucht hier seine Datensouveränität zu wahren. Allerdings gibt es etliche Fachsoftware, die nunmal im öffentlichen Sektor Insellösungen sind (ja, ich rede von dir, Gremienmanagement). Diese unterstützen idR. ausschließlich MS-Officeformate und -anwendungen.

Richtig und wichtig finde ich es, dass schon bei den Schulen angesetzt wird. So ist die Bindung der neuen Generation an MS Office nicht so hoch wie bei den heutigen 0815 Angestellten und Beamten im ÖD. Ich bin schon lange dabei zu versuchen den Menschen in unserer Kommune zu vermitteln, dass es für alles Alternativen gibt und man sich darüber im Klaren sein sollte, sich wenigstens etwas mit der Technik (Stichwort Digitalaffinität) auseinderzusetzen. Das gehört heute mMn. genau so dazu wie sich ein Spiegelei zu braten oder Wasser kochen zu können. Aus Erfahrung im Umgang mit den meisten Lehrern und Beamten muss ich vielen hier beipflichten: Leider möchten sehr viele eben keine Veränderung. Wir haben beispielsweise unheimlich viel Überzeugungsarbeit leisten müssen um die Lehrer an unseren Schulen von digitalen Displays zu überzeugen. Die meisten wollten unbedingt eine zweite Kreidetafel daneben haben, obwohl die neuen Displays auch Tafelflügel haben..

Dass die IT-Abteilung diesen Weg mit geht halte ich auch für sehr sportlich - der 1st-Level Support muss hier einiges an Kraft und Durchhaltevermögen aufbringen, denn die meisten Nutzer haben kein Verständnis dafür, dass solche Maßnahmen getroffen werden.

Nichtsdestotrotz würde ich mich freuen, wenn auch bei uns ein Vorstoß in Richtung Open Source Software gewagt würde, auch wenn unsere IT dadurch etliche Linuxkurse besuchen müsste; dem Wunsch nach Fortbildung in diesem Bereich wurde uns gegenüber nicht entsprochen. Ebenfalls wurde leider der Wunsch bei Bewerbungsverfahren die IT-Affinität zu prüfen ebenfalls abgewunken.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier - und für Gewohnheit bzw. Bequemlichkeit zahlt man gern, anstelle sich anzupassen. Können wir nicht mehr sein als das? :)
 
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derlorenz schrieb:
Du meinst die haben so ein 365 Abo pro MA abgeschlossen und fertig ist? 😅 🤷‍♂️
Im Windowsumfeld fällt da etwas mehr an Lizenzkosten an.
Ein billiges Office 365 Business wäre ja im 10 € Bereich. Weißt Du denn wieviel das eine Firma kostet?

Abgesehen davon ist der Punkt ja, dass es sich nur dann lohnt, wenn die Arbeit mindestens genauso schnell erledigt wird. Die Stunde Arbeit kostet einiges...
 
Die angeblich eingesparten Kosten sind doch nur Augenwischerei.
Wer sich mal die Supportkosten für die Linux-Server und Arbeitsplätze anschaut, dazu der Support für Office und weitere essentielle Programme/Dienste, wird merken, dass sich die Kosten zwischen Open Source und Microsoft gar nicht all zu sehr unterscheiden.
Dazu kommen Programmierarbeiten um entsprechenden Schnittstellen (zB hier EAkte) hinzubekommen und zu supporten.

Wir haben das vor wenigen Jahren mal hier durchgekaspert, hatten auch entsprechende Berater vor Ort.
Zu den laufenden Kosten kamen wie gesagt Programmierkosten für einzelne Schnittstellen und massig Trainings für alle Mitarbeiter dazu.
Mit Einrichtung und allem was noch so dazu kommen sollte, hätten wir frühestens in 15+ Jahren irgendwann mal einen minimalen finanziellen Vorteil gehabt. Wenn im Nachlauf dann nicht noch weitere bis dahin versteckte bzw. ungeplante Kosten hinzukommen würden.

Und wenn man sich überhaupt dann die Kosten für OS und Office anschaut, dann war das nur ein Bruchteil von allen Lizenzkosten die sonst noch so anfallen (Spezialsoftware für die Branche, Dokumentenmanagementsystem, etc.) - Dinge die man halt nicht einfach auf Open Source auslagern kann.


Dazu kommt die mangelnde Motivation der Mitarbeiter sich komplett umzustellen usw.

Wir haben von den Plänen dann doch wieder abgesehen.
 
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@Maine stimmt, das Problem hatte ich auch schon festgestellt. Aber, es ist doch mehr oder weniger nur ein Kompatibilitätsproblem, was man von Seiten LO bestimmt lösen kann. Vllt war bis jetzt nicht so der Druck da, was sich aber mit der Behördennutzung ändern könnte. Wimre waren das auch nur Formatierungsprobleme im Text.

Grüße
 
Kommando schrieb:
Ein billiges Office 365 Business wäre ja im 10 € Bereich. Weißt Du denn wieviel das eine Firma kostet?
Schau mal im Artikel in die Tabelle. Für jedes ersetzte Produkt zahlst du Lizenzen. Plus die Kosten für nicht MS Produkte.

Wenn man darauf verzichtet (zumindest einen Löwenanteil) und einen Teil des Ersparten meinetwegen in den internen Support steckt, dann Rechner sich das langfristig.

Beispiel 2019: https://www.heise.de/newsticker/mel...osoft-Lizenzen-beim-Bund-steigen-4466370.html
 
Als Angestellter in einer deutschen Behörde bin ich froh, dass wir auf Windows inkl. den zugehörigen „Standard-Programmen“ setzen. Mag sein, dass diese Programme nicht perfekt sind und viel Geld kosten - aber jeder kennt sich damit aus.

9 von 10 Mitarbeiter*innen nutzen die MS-Software auch am heimischen Privatrechner, unabhängig des Alters, der Herkunft oder des Geschlechts. Auch bei Neueinsteigern entfällt das Einarbeiten in MS-Software, weil die Leute das gut kennen.

Wenn wir heute auf auf den OpenSource Kram setzen würden, wären wir über Monate oder gar Jahre gelähmt, wichtige Projekte würden sich massiv verzögern.

„never touch a running system“
 
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DonnyDepp schrieb:
Einheitliche softwarebasis für gesamt Deutschland?
Fordert niemand. Nichtmal die Politik. Das OZG z.B. beschreibt auch daher nur die Anforderung der Verbundlösung und Plattform, d.h. die Portale werden unterschiedlich sein, aber je mehr Mandanten eine Lösung hat, umso besser.

Für die IT insgesamt gilt der Synergiegedanke. Aus diesem Grunde hat Dataport beriets 6 (!) unterschiedliche Trägerländer. Es gibt Ressorts, das laufen Kooperationen einfacher durch die Fachlichkeit, z.b. bei den Steuerverfahren.

Trotz der Behäbigkeit gibt es noch genug Realitätschecker in den Projekten der public sector IT ind Politik.

Es ist ja auch nicht so, dass die Privatwirtschaft hier super toll alles besser macht. Sämtliche Projekte, die ich in den letzten 20 Jahren erlebt habe, lieben unter Beteiligung externer Beratungsfirmen, Systemhäuser und sog. E-Govenment Spezialisten. Und die kochen am Ende auch nur mir Wasser.

Alle verkackten Projekte des Bundes hatten auch 100% (teure! Wir reden hier von bis zu 500 Euro pro Stunde) externe Projektleiter und Berater, die das auch nicht besse hinbekommen haben.

Ist immer einfach auf "die Verwaltung" oder "die Politik" abstrakt einzuhauern.

Hatte Dich dazu nur exemplarisch zitiert, Donny, das ist nicht alles auf Dich gemünzt :)
 
derlorenz schrieb:
Schau mal im Artikel in die Tabelle. Für jedes ersetzte Produkt zahlst du Lizenzen. Plus die Kosten für nicht MS Produkte.

Wenn man darauf verzichtet (zumindest einen Löwenanteil) und einen Teil des Ersparten meinetwegen in den internen Support steckt, dann Rechner sich das langfristig.

Beispiel 2019: https://www.heise.de/newsticker/mel...osoft-Lizenzen-beim-Bund-steigen-4466370.html
Ich sehe da im Frontend genau 2 Sachen: Windows und Office.

Backend kann man ja ändern wie man will. Das betrifft "nur" die IT.
 
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