VR in der Bildung

Sofa_Inferno

Cadet 3rd Year
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Guten Tag, ich habe mal eine Frage abseits von Spielen:

Ich arbeite in einer medizinischen Fachschule und
wir denken derzeit darüber nach uns zu modernisieren und VR/AR in unseren Bildungsvberanstaltungen einzusetzen.
Ich wurde beauftragt mich mal kundig zu machen welche Geräte dabei für uns in Frage kommen;
Es gibt zwar auch fertige Sets für die Bildung diese sind aber erstens komplett überteuert und zwotens auf sehr wenige proprietäre Anwendungen limitiert.

Ich habe jetzt schon gelernt dass es Standalone systeme gibt für die ich keine weitere Hardware brauche und PC basierte Systeme, die einen (leistungsstarken) Rechner erfordern.

Was ich nicht verstehe ist wie es sich mit den vorhandenen Anwendungen verhält; Funktionieren diese Standalone Systeme quasi wie Spielkonsolen, also haben die Ihr eigenes Betriebssystem auf denen dann nur Anwendungen laufen die für diese System geschrieben wurden? Oder gibt es einen enheitlichen Standard so dass Anwenduingen für Stream VR auch auf einer Meta Quest2 oder Pico 4 laufen?
Funktionieren die Standalone Systeme "nur" mit ihrem eigenen OS oder kann ich die auch an meinen Windows Rechner anschließen und damit Windows Anwendungen nutzen?
Sind die gängigen VR Systeme auch geeignet für AR anwendungen?

Bin für jeden Hinweis dankbar!
Liebe Grüße
Pavel
 
Sofa_Inferno schrieb:
Was ich nicht verstehe ist wie es sich mit den vorhandenen Anwendungen verhält; Funktionieren diese Standalone Systeme quasi wie Spielkonsolen, also haben die Ihr eigenes Betriebssystem auf denen dann nur Anwendungen laufen die für diese System geschrieben wurden?
Es gibt meistens zwei Anwendungen eine für das Standalone Produkt wie z.B. Quest 2 und eine für das PC basierte System wie z.B. due Oculus Rift. (muss meistens beides separat gekauft werden, aus dem Quest und dem Rift Shop)
Sofa_Inferno schrieb:
Funktionieren die Standalone Systeme "nur" mit ihrem eigenen OS oder kann ich die auch an meinen Windows Rechner anschließen und damit Windows Anwendungen nutzen?
Die Quest 2 kann man z.B. auch an den PC anschließen und dann wie eine Rift benutzen.

Was für dich sinnvoller ist kann man ohne konkret benannte Anwendungen nicht sagen. Besonders im medizinischen Bereich ist das ja alles meist sehr speziell.
 
Wir haben aktuell eine Pico 4 (Android basiert) im Einsatz, die geht Standalone und mit Windows Anwendungen und wenn ein gutes WLAN (Wifi 5 oder besser 6E) da ist, geht kabellos. Freilich braucht es für die Anwendung mit einem PC Zuspieler einen dicken Rechner, insbesondere dicke Grafikkarte (die 4080 bei uns kommt an den Anschlag).

Ich würde vermutlich erst mal prüfen was für Anwendungen da zum Einsatz kommen würden und diese mit 2-3 VR Systemen austesten bzw je nachdem was der Hersteller empfiehlt kaufen.
Freilich braucht die Anwendung dann eine dedizierte VR Unterstüzung - sonst bringt das ja nix.

Evtl wird die kommende Lösung von Apple ja was von Euch bzw wenn es nicht dringend ist würde ich die mal abwarten - kann mir vorstellen dass die zwar teuer sein wird, aber hard- und softwaremässig top.
 
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Die Meta Quest hat ein Android Betriebssystem. Je nach Art der Anwendung würde ich aber behaupten, dass der interne Snapdragon XR2 für medizinische Anwendungen etwas zu schwach sein dürfte.
Es gibt schon einen Riesenunterschied zwischen der Quest 2 Grafik in Spielen und der Grafik wie sie in vielen STEAM VR Spielen wie HL Alyx dargestellt wird.
Von daher wird man wohl an guten PC oder MacOS Programmen nicht vorbei kommen.
 
Wie angesprochen, sollte man sich erst mal Gedanken darüber machen welche Software man nutzen möchte.
Hier mal ein alter Beitrag von mir, wo ich das MRT was ich vom Arzt bekommen habe selbst in einer VR-App in 3D bestaunt habe ohne Umwege.
https://store.steampowered.com/app/...ing_and_Medical_Education_in_Virtual_Reality/
https://www.computerbase.de/forum/threads/der-ultimative-vr-games-sammelthread.1580926/post-26717133
https://hsls.libguides.com/c.php?g=923570&p=8637919#s-lg-box-28256980

Theoretisch wäre so etwas auf einem Standalonegerät machbar, aber erstens muss es jemand dafür programmieren, und zweitens ist die Quest 2 bzw alle XR2 Geräte noch relativ schwach, ist halt ein underclocked Snapdragon 865, also irgendwas zwischen einem Samsung S10 und S20.

Sofa_Inferno schrieb:
Ich wurde beauftragt mich mal kundig zu machen welche Geräte dabei für uns in Frage kommen;
Es gibt hardwaretechnisch 3 relevante Kategorien.

  • PCVR Lighthouse Headsets (externe Tracker, raumgebunden),
  • PCVR Inside-Out (Kamera-Tracking) Headsets (relevant ist hier eigentlich nur noch die Reverb G2 (Omnicept))
  • Standalone Inside-Out Headsets (Quest 2/Pro, Pico 3 Neo/4), die aber auch PCVR kompatibel sind (über USB oder WLAN).

Im Business spielt natürlich auch Datenschutz eine Rolle, dies ist bei Quest und Pico weniger vorhanden, aber dafür sollte es die überteuerten "Business-Editionen" geben, das müsst ihr selbst abchecken. Aber bei PCVR über Standalone sollten die Geräte praktisch nichts relevantes tracken, es wird weder ein Kamerafeed noch ein Bildfeed über das Internet gesendet, aber da sind viele Leute leider zu paranoid.

Also, was kaufen?
  • Lighthouse ist wegen den Trackern Basistrackern super unpraktisch meiner Meinung. Wenn nicht, eine Varjo XR3, teuer, bestes Bild, Eye Tracking, AR.
  • Eine Reverb G2 Omnicept mit Eye Tracking aber Inside-Out wäre auch nicht schlecht, auch wenn ich für WMR keine rosige Zukunft sehe, aktuell hat es keine Nachteile.
  • Eine Quest Pro hat zwar Eye-Tracking und AR, dieses ist aber noch nicht für PCVR zugänglich. Vorteil hier wäre, dass man mit ausgeschaltetem Guardian, diese überall mit einem Laptop nutzen könnte, ohne Stromversorgung. Eine Vive Elite XR wäre eine Option wenn ihr z.B. ein Meta Headset nicht nutzen könnt/wollt. Die "Kassenschlager" sind aller über die herstellereigene Software auch mit Windows nutzbar (oder mit Virtual Desktop), man hat eben kein natives Bild, sondern ein Streaming Bild über USB, was etwas mehr Leistung und Bildqualität kostet, m.M. aber vernachlässigbar für diese Anwendung, da sind andere Themen wichtiger.

Sofa_Inferno schrieb:
Oder gibt es einen enheitlichen Standard so dass Anwenduingen für Stream VR auch auf einer Meta Quest2 oder Pico 4 laufen?
Jein?

Wenn du es dir so vorstellst, dass es eine APK gibt, die du runterlädst aus dem Internet, und du die auf jedem Wunschheadset installieren kannst, dann nein. Bei PCVR kann man tatsächlich freie Apps ohne Steam laden, sofern verfügbar, funktioniert dann überall (Windows).

Theoretisch auch bei Standalone möglich, es ist Android, man kann auch APKs installieren von "2D" Anwendungen, die funktionieren aber meistens nicht richtig und sinnvoll ist es auch selten. Sidequest wäre so etwas wie ein freier Androidstore, aber für die Richtung in die du denkst hat auch dass die nächsten Jahre keine Relevanz.

Im Prinzip also alles Android, aber da Anpassungen an die Software nötig sind, müssen Entwickler sich die Mühe machen ihre Programme zu porten. Kurz, Meta ist der Platzhirsch mit den meisten Standalone Apps, alles andere ist Nische.

Im Juni stellt ja Apple "endlich" seine VR Brille vor, wenn es dazu passende Software gibt ein interessanter Kandidat.
 
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zuerst mal muss man wissen wass man damit machen will...

welche Brille ist da fast schon egal
das ist die letzte Frage

der erste Beitrag im Thread, die Frage, klingt für mich bisschen wie:
"ich hab gehört, dass es VR gibt. so 3D-Zeugs. das wollen wir haben... und dann damit im medizinischen Bereich lernen und lehren"

sprich: das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt..

richtig wäre eher: "es gibt da dieses coole VR Programm womit wir in der Lehre super arbeiten könnten, Lerninhalt gut durch praktische Übungen in VR vermitteln könnten. --> welches Headset würde sich für dieses Szenario gut anbieten"



nr-Thunder schrieb:
  • Lighthouse ist wegen den Trackern super unpraktisch meiner Meinung. Wenn nicht, eine Varjo XR3, teuer, bestes Bild, Eye Tracking, AR.
in einem Schulsetting, wo eventuell ein eigener Raum dafür bereitgestellt wird, können die fix montiert werden (oder per Ständer aufgestellt werden) und es ist eher sehr praktisch dann..

bei uns auf der Uni gibts eigenen VR/Medien-Raum (mit Greenscreen usw.)

Vorteil von standalone wäre, dass man halt auch 5 oder mehr Headsets im Hörsaal einfach ausgebe kann und viele Leute damit rumspielen ("arbeiten") können

im ersten Beitrag wir von Bildungsveranstaltungen gesprochen (nochmal nachgelesen): ja da wäre Standalone wohl praktischer (kein PC oder Laptop mit Kabel was rumsteht und gar wo runterfallen kann, keine aufgeständerten Lighthouse-Stationen die umfallen können bei einer Veranstaltung)

aber das um und auf ist: was will man machen...
WAS Für Software ?

sonst endet man bei ner 30 Euro 3dof-Smartphone-VR-Gehäuse wo dann ein 360°-Video abläuft
 
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