Wehrdienst/Zivildienst Pflicht zurück?

BOBderBAGGER schrieb:
oder soll das auch greifen wenn es tatsächlich mal unfreiwillig wird ?
Das muss auch fuer ausgeloste gelten.
Alles andere waere nochmal eine Schippe Laecherlichkeit oben drauf auf das eh schon laecherliche Spielchen mit dem Losverfahren. Es wuerde, wie schon das Losverfahren an sich, Klagen Tuer und Tor oeffnen.
 
Relak schrieb:
Reicht ja schon dass die Wohnung bezahlt werden muss.
Ich würde mal behaupten das die Meisten zu der Zeit noch bei den Eltern wohnen werden.
Ranayna schrieb:
Das muss auch fuer ausgeloste gelten.
Es gibt hier ja diverse Gleichsbehandlungsgesetze die das regeln. Würden die nicht Freiwilligen nicht den gleichen Lohn erhalten würden Ansprüche auf Schadensersatz geltend gemacht werden können.
 
es ist eigentlich egal, dass man dann gute 2000 Euro/Monat bekommt
in Wirklichkeit bezahlt diese Generation das Geld eher zurück als die meisten die sich schon im Beruf befinden bzw. Renter sind,
Milchmädchenrechnung: da wir dafür am Ende Schulden aufnehmen, bezahlen so grob 3.5% für eine 30 Jährige Anleihe, d.h. am Ende kostet der Wehrsold grob 1100 pro Mann und pro Jahr, natürlich über 100 Jahre gerechnet ist das schon viel Geld :D
 
Obwohl ich zu der Generation Wehrpflicht gehöre (15 Monate Grundwehrdienst) und das auch eher keine so tolle Zeit war (auch wenn es spannende, gute Momente gab) und ich einen LKW-Führerschein gemacht habe und die großen Kisten dann auch über Straßen und Gelände gefahren bin, kann ich das Unbehagen der aktuell betroffenen Generation ein Stück weit nachvollziehen.

Wir haben damals die Verpflichtung nicht in Frage gestellt, gehörte halt zum Lebenslauf dazu. Oder alternativ Zivildienst. Nur waren das auch "andere" Zeiten, verbunden mit einer Art militärischen Überlegenheit, starken und eindeutigen Verbündeten und einem relativ stark ausgeprägten Sicherheitsgefühl. Zumal ein Ernstfall abseits der Ausbildung und Übungen nie wirklich ein Thema war.

Heute scheint das anders. Von daher kann ich das Zögern und ggf. Ablehnen nachvollziehen.

Ich bezweifle allerdings, dass wir angesichts der aktuellen Lage um eine bessere "Wehrhaftigkeit" herum kommen. Wie auch immer diese gestaltet werden kann.
 
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deswegen ist es so wichtig, den neuen Rekruten/Wehrpflichtigen eben von der staatlichen Seite die Unterstützung wie das Geld/Versicherungen (im Falle eines Falles) anzubieten
und von der gesellschaftlichen Seite die Achtung gegenüber der Uniform zu zeigen,
am Ende sind es diese jungen Menschen, die die Party bei uns gegen irgendwelchen Diktatoren verteidigen werden und als erste an die Front geschickt werden
 
whtjimbo schrieb:
am Ende sind es diese jungen Menschen, die die Party bei uns gegen irgendwelchen Diktatoren verteidigen werden und als erste an die Front geschickt werden
Wehrpflichtige kommen nur an die Front, wenn Deutschland den Verteidigungsfall hat. Das ist, angesichts der aktuellen Lage mit den Verbündeten, praktisch kein Risiko. Also nein, Wehrpflichtige werden uns nicht verteidigen...

jedes mal muss man das wieder erläutern. Und das von jemandem, der meint, er würde die BW so gut kennen....
PS: Ein NATO Bündnisfall ist nicht gleichzeitig ein Verteidigungsfall für Deutschland. Davon abgesehen, wie geistig dünn muss eine Armeeführung sein, die ihre Wehrpflichtigen als erstes an die Front sendet, wenn sie gleichzeitig ne Berufsarmee hat?
MrMorgan schrieb:
Realitätsferner gehts kaum.
Das war mehr als offensichtlich Sarkasmus...
 
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Vigilant schrieb:
Zumal ein Ernstfall abseits der Ausbildung und Übungen nie wirklich ein Thema war.
Hängt davon ab, was ein "Ernstfall" ist.
Von einem Angriff des damaligen Ostblocks ging zu meinen BW-Zeiten auch niemand so recht aus.

Allerdings: Ich war in einer Sicherungseinheit, die unter anderem für die Bewachung von Nuklearwaffen zuständig war - und ein Versuch irgendwelcher Kräfte, an so etwas heranzukommen, war - zumindest für uns - ein durchaus realistisch annehmbarer Ernstfall...
 
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Micha- schrieb:
Das war damals schon wenig.
Richtig. Deswegen umso besser die Entwicklungen in dieser Hinsicht.

Weiß gar nicht mehr, was ich damals erhalten habe. War mir als Jungspund ziemlich egal, weil es eh "endlich mal Geld" und vor allem das eigene war.
 
Erkekjetter schrieb:
Wehrpflichtige kommen nur an die Front, wenn Deutschland den Verteidigungsfall hat. Das ist, angesichts der aktuellen Lage mit den Verbündeten, praktisch kein Risiko. Also nein, Wehrpflichtige werden uns nicht verteidigen...
es war kein Sarkasmus,
wir reden heute nicht von den 80er-90ern, das Risiko ist viel grösser geworden
Und ja genauso werden wehrpflichtige am Ende an die Front geschickt schon lange bevor die 60 jährigen mit den alten G3s als letzte Verteidigungslinie bilden müssen. Der Bündnissfall wird am Ende den Verteidigungsfall auslösen.
Du meinst ernsthaft, dass die Balten und die Polen die Russen alleine aufhalten werden, weil paar nato Divisionen, die nicht mal vorhanden sind, aushelfen? Nein, man wird sich zurückziehen müssen, da ist die Oder die neue Frontlinie. So traurig das ist.
 
whtjimbo schrieb:
es war kein Sarkasmus,
Meine Güte das war doxh gar nicht auf dich bezogen! Da steht doch extra win zitat davor. Meine güte.

Und sorry aber dein apokalyptisches gesabbel kann doch keiner ernst nehmen.

Vor allem weil es so dermassen an der Realität vorbei geht. Jetzt wird auch noch so getan, als gäbs an der Ostflanke keine NATO Truppen.
 
hat damit null zu tun. Ich muss nicht so wilde fantasien glauben, die auch noch auf schlichten Falschaussagen aufbauen.

Es stehen ca. 40.000 mann unter nato Führung an der Nato Ostflanke. Darunter in Litauen eine gesamte panzerbrigade, die dort dauerhaft stationiert ist. Dazu kommen die regulären Armeen des baltikums, finnlands, Polens, Schwedens, etc.
 
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Pessimismus und Angst schaden der Debatte nur, treiben die Menschen in die Hände der Populisten und Parteien, die mit keinen Ideen aufwarten oder allenfalls mit fahrlässigen Vereinfachungen die Komplexität und Realität ignorieren.

Mut, Optimismus, Kreativität und vor allem Zusammenhalt sind gefragt, aber scheinbar nicht mehr sehr weit verbreitet in einer Gesellschaft der Egozentrierung.

Handeln und Gestalten sollte aus einer Haltung der Stärke und Überzeugung erfolgen und die Realität respektieren.

Was die Wehrpflicht und grundsätzliche Wehrhaftigkeit betrifft, geht es vor allem um Abschreckung. Kein Aggressor hat Angst vor einer Horde YouTubern, Influenzern und Latte schlürfenden Reise-Bloggern.

Bei einer sichtbar verteidigungsfähigen und -willigen Gesellschaft, die vor allem Zusammenhalt und Fähigkeit ausstrahlt, sieht das schon anders aus.
 
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Man sieht ja sehr gut an der Ukraine wie die Realität aussehen würde - die Front würde durch die ehemaligen Ost-Block Staaten gehen. Aber das bedeutet keine Sicherheit für die zivile Bevölkerung dahinter. Bis weit in den Westen würden Raketen und Drohnen niedergehen. In Deutschland wäre man nirgends sicher.

Und die Fähigkeiten der jungen Leute werden auch abseits der Front gebraucht. Polen baut auch gerade eine Cyber Division auf. Gefragt sind Leute mit Videospielerfahrung. Die lernen den Umgang mit den Drohnen schneller.
 
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@Erkekjetter
frage doch die Ukrainer, wie schnell das ging, das sind keine Fantasien sondern Drohungen gegenüber dem Westen von der russischen Führung
die einzige Chance, die wir haben, ist leider eine massive Aufrüstung, das wird wohl jeder bezeugen, mit einer grossen Armee, um Russland einen konventionellen Angriff so teuer zu machen, dass es sich nicht lohnt

seit Februar 2022 ist das Realität in der Ukraine, und nein, die NATO ist noch nicht so stark wie sie sein sollte, um den Angriff zu verhindern, das wird dir jeder sagen können (Quellen? oh bitte, frage den Niko Lange, den als Belesener wirst du doch kennen)
 
Vigilant schrieb:
Heute scheint das anders. Von daher kann ich das Zögern und ggf. Ablehnen nachvollziehen.
Natürlich kann auch ich das Unbehagen nachvollziehen, wenn man Berichte liest, was ukrainischen (aber auch russischen) Fußsoldaten an der Front droht, möchte man nicht in die gleiche Situation kommen.
Ich habe meinen Grundwehrdienst auch zu einer Zeit abgeleistet. wo ich der Meinung war, dass man gerade durch ein militärisches Gleichgewicht verhindern kann, dass der Ernstfall jemals eintritt und habe es daher zähneknirschend durchgezogen.
Wie meine Mutter und Großmutter, die beide den zweiten Weltkrieg mit Vertreibung, Entbehrungen und Neuanfang miterlebt haben, dennoch unbedingt ein Foto von mir in Uniform haben wollten, konnte ich nie verstehen. Für mich ist die Militäruniform weiterhin ein Zeichen von Gewalt, Tod und Ungerechtigkeit, sie damals zu tragen war ein notwendiges Übel, aber keine Ehre.
Araska schrieb:
Allerdings: Ich war in einer Sicherungseinheit, die unter anderem für die Bewachung von Nuklearwaffen zuständig war - und ein Versuch irgendwelcher Kräfte, an so etwas heranzukommen, war - zumindest für uns - ein durchaus realistisch annehmbarer Ernstfall...
Wache schieben mussten wir von Zeit zu Zeit nach der Grundausbildung in der Stammeinheit auch. Einmal wurden wir dabei zu einem möglichen Einbruch in die Standortkirche geschickt, ausgerüstet mit G3 und zehn Schuss scharfer Munition. Dabei hätten wir beinahe den OvWa (Offizier vom Wachdienst) erschossen, weil der sich von uns getrennt hatte und plötzlich oben auf der Empore in der Kirche auftauchte. Das waren eben auch meist reine Schreibtischhocker, die keine praktische Erfahrung hatten, aber einen Tag im Jahr Wachdienst leisten mussten.
Vigilant schrieb:
Bei einer sichtbar verteidigungsfähigen und -willigen Gesellschaft sieht das schon anders aus.
Auf der anderen Seite dreht man damit ja auch wieder nur an der Rüstungsspirale. Weil der Gegner, egal von welcher Seite aus man das sieh eine wehrfähige Gesellschaft ist, fühlt man sich genötigt, selber so zu werden. Genau das erleben wir ja gerade. Aus der Nummer kommt man dann leider nicht mehr so einfach wieder heraus, siehe:
whtjimbo schrieb:
die einzige Chance, die wir haben ist leider eine massive Aufrüstung, das wird wohl jeder bezeugen, mit einer grossen Armee, um Russland einen konventionellen Angriff so teuer zu machen, dass es sich nicht lohnt
 
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Wir sind aber nicht die Ukraine und teilen auch keine direkte Grenze mit Russland.
Diese dümmliche zusammenspinnen, nur damit man nicht zugeben muss, dass die Aussage, wehrpflichtige werden uns als erstes verteidigen, kompletter unfug ist.

Dabei die permanente hochstilisierung russlands angeblicher stärke und die vermeintliche unfähgikeit der nato. Das gesamte putin narrativ am stück. Dabei auch hier die fakten nicht kennen. Quellen? Statt welche zu liefern wird darüber gelacht, das man welche liefern solle.

Unterirdischer gehts kaum noch.

Ach und zum Thema Drohnen und Raketen in Deutschland aus Russland. Vll nochmaln Blick auf Google Maps werfen... da müsste schon alles aus Kaliningrad kommen, damit hier Deutschland direkt angegriffen werden könnte...
 
whtjimbo schrieb:
frage doch die Ukrainer, wie schnell das ging, das sind keine Fantasien
Das hat meiner Meinung nach aber wenig mit der aktuellen Wehrdienstdebatte zu tun.

Im Kriegsfall hätte meinem Verständnis nach auch bisher "jeder" herangezogen werden können. Unabhängig vom ausgesetzten Grundwehrdienst, oder liege ich da falsch?

Von daher ist es auch meinem Empfinden nach bei der aktuellen Debatte kein Argument, zu sagen, man wolle nicht "verheizt" werden. Natürlich verstehe ich es grundsätzlich, keine Frage. Aber diese Argumentation hätte es dann auch schon die ganze Zeit geben müssen.

Und außerhalb der aktiven Kriegszeit wird man auch nicht an irgendeine Front geschickt.
 
Reglohln schrieb:
Das hat meiner Meinung nach aber wenig mit der aktuellen Wehrdienstdebatte zu tun.
Hat es auch nichts. Es geht nur darum Narrative zu verbreiten. Russland stark, Nato schwach. Angst schüren. Morgen steht der Russe in deinem Wohnzimmer...

Ansonsten müsste man ja zugeben, dass man einfach nicht wusste, dass Wehrdienstleistende nicht an die Front kommen... Im GG und Wehrdienstgesetz ist klar geregelt, wann Wehrdienstleistende an die Front müssen. Die Hürden sind, sagen wirs mal so, nicht grade klein.
 
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Incanus schrieb:
Aus der Nummer kommt man dann leider nicht mehr so einfach wieder heraus, siehe:
Eigentlich nur mit verlässlichen Partnern und robusten (Friedens)Verträgen. Die Realität sieht aber anders aus, wenn man mit einem Land konfrontiert ist, dessen Wirtschaft und Produktion seit über einem Jahrzehnt auf Rüstung getrimmt ist und auch weiterhin sein wird.

Da darf die skeptische Frage erlaubt sein, was ein Land mit diesen Strukturen (zivil und militärisch) und den ganzen Rüstungsgütern eigentlich auf Dauer will, wenn es keiner militärischen Bedrohung ausgesetzt ist.
 
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