Welches Raid sollte ich wählen

GoetzCebu schrieb:
RAID IST KEIN BACKUP!
GoetzCebu schrieb:
Bei einem RAID 5 kann es passieren, dass eine weitere Platte während des Rebuild ausfällt (allte Platten haben das schonmal), dann sind ALLE Daten futsch - daher besser ein RAID10 nehmen oder ein RAID6.
GoetzCebu schrieb:
daher besser ein Backup auf einer externen Platte machen die vom NAS unabhängig ist.
Also irgendwie widersprichst du dir abwechselnd selber. Wenn er sowieso immer aktuelle Backups macht, da wichtige Daten, dann spricht nichts gegen ein RAID5. Wenn der Rebuild fehlschlägt, hat er ja sowieso noch das Backup. Wieso also Speicher verschenken? Zumal der Rebuild bei 2TB-Platten nicht ewig dauert und die Gefahr in meinen Augen recht gering ist, dass da was schiefläuft.
 
GoetzCebu schrieb:
Bei einem RAID 5 kann es passieren, dass eine weitere Platte während des Rebuild ausfällt (allte Platten haben das schonmal), dann sind ALLE Daten futsch - daher besser ein RAID10 nehmen oder ein RAID6.
Einfach direkt vor dem Rebuild das Backup aktualisieren und gut ist.
Raid 5 ist da für den Privatanwender mmn. mehr als genug Schutz (natürlich mit zusätzlichem Backup!)

Ein größeres Raid macht in meinen Augen eigentlich nur Sinn, wenn es unter (möglichst) keinen Umständen zum Verfügbarkeitsausfall kommen darf. z.B. geschäftliches Laufwerk worauf die Leute weiterarbeiten müssen.
 
@Tommy Hewitt @Xes Naja Privatanwender überschätzen idR immer ihre Anforderungen an Verfügbarkeit und vernachlässigen viel zu oft das Backup und glauben dann mit Raid 5 einen guten "Kompromiss" gefunden zu haben.
Wenn ich als Privatanwender das Thema Backup ernst genommen habe, warum dann auch den Raid-5 Overhead (Speicherplatz der Parität) verschenken? Da kann ich auch einfach direkt ein JBOD machen und gut ist.
 
@snaxilian Weil ich bei JBOD wirklich alles neumachen MUSS bei einem Defekt. Bei RAID5 ist die Chance aber durchaus sehr hoch, dass ich einfach die Platte tausch und alles weiterläuft wie zuvor.
 
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Genau das + es schützt eben auch wenn Daten noch nicht im Backup sind.
Das macht man ja idr. auch nicht stündlich.
Zudem kann es ja auch vorkommen, dass es Probleme mit dem Backup gibt: Nicht richtig durchgelaufen, vergessen, oder die Backup-Platte geht zum ungünstigsten Zeitpunkt kaputt. -Je weniger Zeit die Daten nicht in doppelter Ausführung vorliegen, desto besser.
 
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@Tommy Hewitt Wenn du von schon von Chancen und damit Wahrscheinlichkeiten schreibst: Die reine Statistik spricht gegen Raid 5 bei den heutigen Größen von HDDs. https://www.zdnet.com/article/has-raid5-stopped-working/ und dem Vorgänger- und Nachfolgeartikel.
Gegen unentdeckte UREs (Unrecoverable Read Errors) helfen regelmäßige Checks, also ZFS und BTRFS, letzteres sollte man aber in Kombination von Raids nur mit Raid 0 oder 1 nutzen. Beim TE sehe ich weder ZFS noch BTRFS.

Xes schrieb:
wenn Daten noch nicht im Backup sind.
Das macht man ja idr. auch nicht stündlich.
Ja, korrekt und sehr guter Punkt. Bei Defekt einer HDD im Raid, egal welches Level, sollte man sofort entsprechende Daten sichern die noch nicht im Backup sind.
Wenn man sich häufiger ändernde Daten hat, kann ein Raid sinnvoll sein um für den Fall des ausfallenden Disk vorzubeugen bis das Backup lief. Wenn sich die Daten eher seltener ändern kann man nach Erstellung auf dem NAS mit JBOD auch direkt das Backup laufen lassen.
Xes schrieb:
Zudem kann es ja auch vorkommen, dass es Probleme mit dem Backup gibt
snaxilian schrieb:
Wenn ich als Privatanwender das Thema Backup ernst genommen habe
3-2-1 Regel + Alerting bei Fehlern im Backup. Selbst wenn das NAS in Flammen auf gehen sollte, habe ich somit noch 2 Kopien der Daten. Es müsste also schon mehr als einen Fehler im Backup geben UND ich die Warnhinweise dazu ignorieren.

Anyway, mein primärer Punkt um den es mir im vorherigen Beitrag ging, war:
snaxilian schrieb:
Naja Privatanwender überschätzen idR immer ihre Anforderungen an Verfügbarkeit und vernachlässigen viel zu oft das Backup und glauben dann mit Raid 5 einen guten "Kompromiss" gefunden zu haben.
Viel viel viel zu oft wird am Backup gespart und geknausert weil teuer/komplex/mimimi/$beliebige-passende-Ausrede und man redet sich ein, ein Raid 5 würde schon reichen, man besorgt sich ja dann sofort ne neue HDD wenn das NAS piepst.
Bevor man sich also überlegt ob und welches Raid sollte man sich Gedanken gemacht haben wie das Backup ausschaut. Wenn man sagt: Backup brauch ich nicht, die Daten sind nicht wichtig und mir egal dann braucht man auch keine höhere Verfügbarkeit durch Raid 5/6. Der Rheinländer würde dann sagen: "wat fott es es fott"
 
snaxilian schrieb:
Die reine Statistik spricht gegen Raid 5 bei den heutigen Größen von HDDs. https://www.zdnet.com/article/has-raid5-stopped-working/ und dem Vorgänger- und Nachfolgeartikel.
Diese Artikelreihe ist reiner Quark und hat ähnlich viel Schaden angerichtet wie die Behauptung, man müsste Festplatten zigmal überschreiben. Da wird von einem garantierten Lesefehler alle 12 TB ausgegangen. Es ist leicht experimentell nachzuweisen daß dieses Problem schlicht und ergreifend komplett herbeifantasiert ist, genauso wie auch noch nie jemand von einem überschriebenen Sektor irgendwelche Daten wieder gesehen hat.
 
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Da wird auch von einer URE von 10^-14 ausgegangen. Ich weiß nicht was für HDDs ihr habt, aber meine haben im Datenblatt 10^-16 stehen.
 
@kieleich Nein, nicht von garantiertem sondern wann statistisch betrachtet ein Lesefehler auftritt. Wenn ich einen großen Haufen HDDs teste dann hat man im Mittel nach der angegebenen Rate einen Lesefehler. Die können genauso schon eher auftreten aber auch viel später oder beim einen gar nicht und beim anderen an Tag 1.
Ist wie mit dem Blitz. Rein statistisch ist die Wahrscheinlichkeit 1:6 Mio, bei ~83 Mio Menschen in Deutschland wäre das gerundet jeder 14. Mensch. Also ~2 pro Schulklasse. Weil jetzt während meiner Schulzeit aber niemand aus meiner Klasse oder auch Schule nicht einer vom Blitz getroffen wurde, ist dann die Wahrscheinlichkeit plötzlich falsch und ich kann mich bei Gewitter wieder unter jeden Baum stellen oder bleibt die Wahrscheinlichkeit doch noch getroffen zu werden weiterhin bei 1:6 Mio für mich?

@Rickmer Die normalen WD Red sowie die Red Plus haben weiterhin nur eine URE von 1 von 10^14, die Red Pro werden mit <10 von 10^14 angegeben, also >1 von 10^15 wenn man es umrechnen wollen würde.

Am Ende muss jeder selbst für sich entscheiden wie wichtig die eigenen Daten sind. Wer das Risiko für sich akzeptiert kann das tun, soll aber nicht herum heulen wenn beim Rebuild etwas schief lief und es kein Backup gibt.
 
snaxilian schrieb:
@Rickmer Die normalen WD Red sowie die Red Plus haben weiterhin nur eine URE von 1 von 10^14, die Red Pro werden mit <10 von 10^14 angegeben, also >1 von 10^15 wenn man es umrechnen wollen würde.
Ich muss korrigieren - die Toshiba Enterprise Capacity werden mit 10 in 10^16 angegeben, also 1 in 10^15. Mein Fehler.

Die Micron 5210 ION auf der die Originaldaten liegen ist allerdings mit <1 Sektor in 10^17 Bits read angegeben, hier sind SSDs also legitim deutlich besser als HDDs.

snaxilian schrieb:
Am Ende muss jeder selbst für sich entscheiden wie wichtig die eigenen Daten sind. Wer das Risiko für sich akzeptiert kann das tun, soll aber nicht herum heulen wenn beim Rebuild etwas schief lief und es kein Backup gibt.
Klar, jeder muss seine Datenspeicherung entsprechend seiner Risikobereitschaft und seinem Budget wählen.

Für meinen Teil ist das Raid 5 der Speicherort für die Backups. Diese werden auch regelmäßig per health check geprüft.

Die eigentlichen Daten liegen auf einer Enterprise SSD.

Ansonsten gibt es auch noch mehrere Backup Copy instanzen inklusive einer Bandsicherung weil ich neulich ein LTO-5 Laufwerk extremst kostengünstig erlangen konnte.
 
snaxilian schrieb:
ich kann mich bei Gewitter wieder unter jeden Baum stellen oder bleibt die Wahrscheinlichkeit doch noch getroffen zu werden weiterhin bei 1:6 Mio für mich?
Der Teil des Vergleichs trifft es ganz gut, denke ich. Du kannst deine Festplatten nie testen, nichtmal die SMART Informationen anschauen, und dich dann beim Rebuild über Fehler wundern (Monate später nachdem eine Platte schon ganz tot war, weils dir nie aufgefallen ist, und wir diskutieren darüber ob der Rebuild jetzt 2-3 Tage dauert).

Das ist wie bei Gewitter raus gehen und den blanken Arsch zum Himmel strecken. Und selbst die Leute die das machen, haben meistens trotzdem noch irgendwie Glück. Idioten gibts verdammt viele, Blitzeinschläge sind trotzdem ein seltenes Ereignis.

Das ist aber nicht wie das normale Menschen machen und wenn man sich aktiv um die Gesundheit seiner Festplatten kümmert, dann kann der (sehr zeitnah stattfindende) Rebuild natürlich trotzdem noch schief gehen, aber mit einer Wahrscheinlichkeit die gegen 0 geht.

Und deswegen wird RAID 5 für tot erklärt. Das ist komplett praxisfern da RAID 5 bis heute ohne Probleme breit eingesetzt wird, und wären die Festplatten nochmal viel größer, würde sich daran auch nicht viel ändern.

Die Rechnung alle 12 TB ein Lesefehler ist einfach falsch und jedes Argument das darauf basiert ist genauso falsch.

Würden Festplatten tatsächlich dieses Fehlerbild abliefern, wären sie unbrauchbar, auch ohne RAID.
 
Bei einzelner Nutzung von HDDs ist dann die eine Datei einfach kaputt, die u.a. auf einem nicht mehr lesbaren Block liegt. Im besten Fall kann man die Datei noch öffnen und es fehlen Teile oder man kann die Datei gar nicht mehr öffnen.
Gibt's bei einem degradierten Raid 5 auf den restlichen Laufwerken dann einen URE ist halt alles futsch weil $Raidsoftware/Controller nur sagt: kann das Raiddevice nicht wieder herstellen und das Dateisystem weiß auch nur: darunter liegendes Device ist kaputt.
Man kann das Risiko zwar minimieren da auch mdadm (und damit auch QNAP, Synology, usw.) scrubbing beherrscht, die Reparierfunktion davon sollte man laut Doku mit Vorsicht genießen...
 
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