Wie findet man den richtigen Beruf für sich?

Peter_2498

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Apr. 2018
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Ich bin aktuell Mathematik-Master Student und es ist nicht mehr lang bis zum Master. Leider weiß ich immer noch nicht, welcher Beruf oder welche Art von Beruf zu mir passt.

Aus diesem Grund habe ich mir letztes Jahr gedacht einfach mal in einem mir interessanten Bereich ein Vollzeitpraktikum zu machen, einfach mal um bisschen Erfahrung zu sammeln und in der Hoffnung, dass es mir die Berufswahl am Anfang etwas leichter macht. Ich war letztes Jahr für 6 Monate bei einem großen Rückversicherer(Konzern) in der Risikoabteilung. Ich fand das irgendwie von der Arbeitsbeschreibung ganz interessant.

Positiv:
  • Gute Kantine mit günstigem Essen
  • Nette Kollegen
  • Überarbeiten wird man sich sicher nicht als normaler Mitarbeiter 😅. Da bin ich ehrlich, das war schon sehr angenehm. Ich glaube ich verstehe nun die Bezeichnung einer Abteilung als "Mühle".
Negativ:
  • Man hatte das Gefühl überhaupt keinen Impakt zu machen mit der Arbeit. Ich weiß nicht, aber dieses Gefühl vom kleinen Rädchen im großen Konzern fand ich nicht sehr angenehm. Ich weiß, dass ich da nur Praktikant war und natürlich nicht genau weiß was alles ein echter Mitarbeiter macht aber ich konnte vielen Betreuern von mir lange über die Schulter schauen und ihre Arbeit hätte mich absolut gelangweilt(auf Dauer). Die Hauptarbeit in dem Bereich war in meinen Augen wenig spektakulär, alles extrem formalisiert und automatisiert und wenn man nicht daran gearbeitet hat, dann war man dran irgendwelche Leute/Daten zu suchen. Es gibt halt nichts wo man am Ende SEHEN KANN, zu was man beigetragen hat, weil es halt nun mal nur Risikokalkulation ist. Man hat kein Produkt wie in anderen Branchen wo man seine Arbeit drin wiederfinden kann. Ich hatte das Gefühl, dass meine Arbeit innerhalb des Konzerns verschwindet und das gleiche Gefühl hätte ich auch als Mitarbeiter dort gehabt.
Das Praktikum war jetzt nicht die Hölle oder so, aber es hat mir definitiv eine andere Sicht auf die Dinge gegeben. Mit der Finanzbranche habe ich damit abgeschlossen.

Am Anfang dachte ich, dass solange ich mich mit dem Unternehmen identifizieren kann, die Arbeit angenehm sein wird und das hier hat mich eines Besseren belehrt. Ich weiß nicht, ob das etwas ist was nur ich so fühle, aber mittlerweile glaube ich, dass ich eine Form von Arbeit brauche bei der Fortschritt und Impakt ersichtlich ist und nicht all die Arbeit die man macht im Konzern hinter Prozessen und Formalien verschwindet.

Aktuell weiß ich damit etwas mehr über die Arbeitswelt, aber ich weiß trotzdem nicht genau wohin ich dann nach meinem Master soll.

PS.: Es kann mir niemand hier diese Entscheidung abnehmen, aber ich wollte einfach mal paar Empfehlungen von Leuten hören, die schon länger arbeiten. Was macht euch glücklich auf der Arbeit?
 
Zuletzt bearbeitet:
Peter_2498 schrieb:
Aktuell weiß ich damit etwas mehr über die Arbeitswelt,
Da hast du aber spät mit angefangen.
Wenn man sich erst ziemlich am Ende des Studiums mit der "normalen" Arbeitswelt beschäftigt und auch nach doch einigen Semestern (und einem Abschluss als Bachelor) noch nicht weiß, wohin die Reise des Arbeitslebens gehen soll, dann ist mMn einiges schief gelaufen.

Was hast du denn die ganzen Jahre während der Semesterferien gemacht? Nur Party/Urlaub?
Wenn ich deinen Text so lesen, kann es nichts anderes gewesen sein. Man kann ja auch 8 Wochen arbeiten gehen und dann 4 Wochen Urlaub machen.

Und wenn dir nach 6 Monaten Vollzeitpraktikum nicht positiveres als
Peter_2498 schrieb:
Positiv:
  • Gute Kantine mit günstigem Essen
  • Nette Kollegen
  • Überarbeiten wird man sich sicher nicht als normaler Mitarbeiter 😅. Da bin ich ehrlich, das war schon sehr angenehm. Ich glaube ich verstehe nun die Bezeichnung einer Abteilung als "Mühle".
einfällt, dann solltest du mMn deine Lebenseinstellung mal überdenken.

Sorry, wenn ich oberlehrerhaft rüber komme, aber irgendwie fehlt mir jedes Verständis für deine momentane Situation.
Ich kann mich da aber auch täuschen, da ich dich nur über den obigen Text kenne.
 
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00Julius schrieb:
Da hast du aber spät mit angefangen.
Das kann gut sein.

00Julius schrieb:
Was hast du denn die ganzen Jahre während der Semesterferien gemacht? Nur Party/Urlaub?
Meistens war von den Semesterferien nur 1 Monat oder so übrig an echten "Ferien" und da wollte ich lieber anderen Hobbies nachgehen.

00Julius schrieb:
dann solltest du mMn deine Lebenseinstellung mal überdenken.
Kannst du das mal konkretisieren?

00Julius schrieb:
Sorry, wenn ich oberlehrerhaft rüber komme, aber irgendwie fehlt mir jedes Verständis für deine momentane Situation.
Das ist in Ordnung. Ich hätte mich wohl früher damit auseinandersetzen müssen, hab ich nicht gemacht und jetzt muss ich schauen, dass ich das Beste daraus mache. Deswegen die Frage.
 
Peter_2498 schrieb:
Ich bin aktuell Mathematik-Master Student und es ist nicht mehr lang bis zum Master. Leider weiß ich immer noch nicht, welcher Beruf oder welche Art von Beruf zu mir passt.
Hier wirst du ja auch keine Tipps bekommen, was zu dir paßt.

Wieso hast du Mathe studiert?

Promovieren vielleicht, wenn man schon Mathe macht?
Peter_2498 schrieb:
Positiv:
  • Gute Kantine mit günstigem Essen
Wäre für mich kein Kriterium. Günstig aber auch gut?

Porsche hat eine sehr gute Kantine. Ich arbeite dort aber nicht.
Peter_2498 schrieb:
Das Praktikum war jetzt nicht die Hölle oder so, aber es hat mir definitiv eine andere Sicht auf die Dinge gegeben. Mit der Finanzbranche habe ich damit abgeschlossen.
Ansonsten nach der Uni "irgendwo" anfangen, Erfahrungen sammeln und wechseln. So lange bis du "zufrieden" bist.
Peter_2498 schrieb:
Am Anfang dachte ich, dass solange ich mich mit dem Unternehmen identifizieren kann, die Arbeit angenehm sein wird und das hier hat mich eines Besseren belehrt. Ich weiß nicht, ob das etwas ist was nur ich so fühle, aber mittlerweile glaube ich, dass ich eine Form von Arbeit brauche bei der Fortschritt und Impakt ersichtlich ist und nicht all die Arbeit die man macht im Konzern hinter Prozessen und Formalien verschwindet.
Dann musst du dir eine kleine Firma suchen.
Peter_2498 schrieb:
Aktuell weiß ich damit etwas mehr über die Arbeitswelt, aber ich weiß trotzdem nicht genau wohin ich dann nach meinem Master soll. Pharma oder Tech?
Wieso ist man nicht in der Lage sich solche Fragen selbst zu beantworten? Sorry, aber ich verstehe es nicht, wie die Leute von heute ticken. Braucht man für jeden Schritt jemand an der Seite? Ich versuche es zu verstehen.
 
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Peter_2498 schrieb:
Kannst du das mal konkretisieren?
Das ist zwar schwierig und kann nur sehr unzureichend sein, aber ich versuche es.

Arbeit sollte und kann abwechslungsreich und "erfüllend" (was immer auch die genaue Definition davon ist) sein.
Wenn du weißt was du machen willst und so einen Job bekommst, dann ist dein Leben geritzt und alles ist in Butter.
Das Dumme daran ist, dass diese Stellen rar gesät und sehr begehrt sind. Auch andere Leute als du wollen lieber einen abwechslungsreichen Job als die von dir beschriebene "Mühle".

Also muss man sich fragen, ob und in wie weit man sich gerade als Berufseinsteiger mit einem nicht optimalen Job arrangieren kann.
Meiner Meinung nach ist es meist sinnvoll erst einmal einen Job mit dem man zurecht kommt, anzunehmen und sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis woanders zu bewerben. Denn viele Firmen legen immer noch viel Wert auf Berufserfahrung.

Solltest du einen tollen Job haben, ist aber auch hier nicht immer alles "golden".
Ich z.B. habe seit 25 Jahren einen Job, den ich immer noch sehr gerne mache. Aber durch Änderungen in der Firmenleitung wird es auch bei uns immer mehr zur Tretmühle. Es gibt zunehmend Momente in denen ich denke "Ich will doch nur meine eigentliche Arbeit manchen, also lasst mich das auch tun".
Hier gilt es auch diese Zeiten zu überstehen und an den Herausforderungen zu wachsen.

Jensen Huang (der CEO von Nvidia) hat das vor kurzem Studenten der Stanford-University mMn schön erklärt:
Nvidia-CEO bremst Gen-Z-Studenten ein: "Ich wünsche euch eine große Portion Schmerz und Leid"

So wie ich es heraushöre ist allerdings eines deiner Hauptprobleme, dass du anscheinend gar keine Ahnung über die berufliche und evtl. auch private Lebensausrichtung hast. Hier solltest du am ehesten ansetzen.
Am besten mit Hilfe deiner Familie und deiner Freunde. Lasse sie dich mal schonungslos einschätzen, auch wenn es schwer fällt die eine oder andere Äußerung zu ertragen und anzunehmen.
Wenn du das machst: Bitte verurteile die Leute nicht und wende dich nicht im Streit ab.
Nur gute Freunde sagen dir wirklich die Wahrheit, Feinde sagen dir was du hören möchtest.
 
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Sorry, falls das falsch rübergekommen ist. Ich möchte nicht, dass mir hier irgendjemand die Entscheidung abnimmt, ich möchte nur von anderen Leuten mal hören wie sie das gehandhabt haben. Ich glaube ja nicht, dass ich mir als einzige diese Frage stelle.

Habt ihr soo lange gewechselt bis es irgendwann gepasst hat oder kanntet ihr euch selbst so gut, dass ihr ganz genau wusstet, welche Art von Job euch liegt?
 
Peter_2498 schrieb:
Ich möchte nicht, dass mir hier irgendjemand die Entscheidung abnimmt
Das funktioniert sowieso nicht, niemand hier wird dich und deine Wünsche dafür gut genug kennen.
Das ist etwas, wo man dir Ratschläge oder Empfehlungen geben kann, aber die Entscheidung kannst nur du treffen.

Nicht jeder findet auf anhieb den für sich passenden Job, die Bundesagentur für Arbeit bietet da zB auch Beratungen an, Lehre oder Studium, Förderungen und unterstützt im Zweifelsfall auch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Was in meinen Augen immer am sinnvollsten ist, nachdem man sich informiert und beraten lassen hat: kurzes Praktikum.

Ist allerdings immer einfacher gesagt als getan, wenn man bereits gearbeitet hat und das Einkommen entsprechend verplant ist, Auto, Wohnung/Eigentum, Familie, etc., je früher man sowas abchecken kann, desto besser, aber manchmal ergibt sich sowas auch erst später.
Eine Woche Urlaub würde sich in so einem Fall anbieten, auch wenn man ungerne auf seine Freizeit verzichten möchte.

In meinen Augen ist aber ein Berufswechsel sinnvoller, als noch 20, 30 oder 40 Jahre in einem Beruf zu arbeiten, an dem man keine Freude hat oder der einen zu sehr belastet, denn das geht auf Dauer auf die eigene Gesundheit.
 
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Peter_2498 schrieb:
Habt ihr soo lange gewechselt bis es irgendwann gepasst hat oder kanntet ihr euch selbst so gut, dass ich ganz genau wusstest welche Art von Job euch liegt?
Von mir ein eindeutiges Jein. :D
Ich wusste immer, dass ich etwas mit Chemie machen wollte, aber der Weg zum Ziel war auch mir nicht klar.

Ich habe 6 Semester Diplom-Chemie studiert und habe das Studium nicht ernst genug bekommen (und war auch im Nachhinein betrachtet an der falschen Uni; ich hätte nicht in der Heimatstadt studieren sollen).
Das Studium habe ich dann abgebrochen und habe eine 2 jährige schulische Ausbildung zum chemisch technischen Assistenten gemacht, die natürlich nach 3 Jahren Studium "ein Klacks" war. Dann wollte ich in diesem Beruf arbeiten, hatte aber nach 3 Monaten keinen Job. Also habe ich mit Hilfe meiner Eltern noch ein Fachhochschul-Studium zu Chemieingenieur (FH) dran gehangen, dass ich auch in Regelstudienzeit abgeschlossen habe.
Und nun kommt der Zufall bzw. das Glück und auch eine gewisse Flexibilität ins Spiel.
1 Tag nach bestandener Prüfung gab mir mein Prof. eine Stellenausschreibung von eine Firma, die 600 km von zuhause entfernt war. Ich wollte nicht weg aber alle (meine Eltern, die Leute an der FH und vor allem meine Freundin (heutige Frau)) sagten: mach das
Ich hatte den Job im 5 Tage später. Bei der Firma war bei weitem nicht alles toll. Nach 1,5 Jahren ging ein Kollege zu einer andern Firma. Weitere 3 Monate später fragte er mich, ob ich bei der neuen Firma anfangen wolle -> ich wollte. Und nun bin ich seit 25 Jahren dabei und meist immer noch mit Spass.
 
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Peter_2498 schrieb:
Sorry, falls das falsch rübergekommen ist. Ich möchte nicht, dass mir hier irgendjemand die Entscheidung abnimmt, ich möchte nur von anderen Leuten mal hören wie sie das gehandhabt haben. Ich glaube ja nicht, dass ich mir als einzige diese Frage stelle.
Ich habe oben gefragt wieso du Mathe studierst?

Wusstest du nicht, was du machen sollst und es ist Mathe geworden?

Oder gab's andere Gründe?
Peter_2498 schrieb:
Habt ihr soo lange gewechselt bis es irgendwann gepasst hat oder kanntet ihr euch selbst so gut, dass ihr ganz genau wusstet, welche Art von Job euch liegt?
Ich wusste schon in der Schule, dass ich Informatik studieren will. Hobby zum Beruf gemacht. Als ich studiert habe, waren viele Informatiker arbeitslos. Dann kam die Internetblase. Ich habe schon während des Studiums nebenbei gearbeitet um Erfahrungen zu sammeln. Dadurch hatte ich bessere Auswahlmöglichkeiten am Ende des Studiums. Und dann ging's los. Bis heute habe ich paar Mal gewechselt. Um sich zu entwickeln und auch was neues zu lernen. Immer nur bei der gleichen Firma war nie für mich.
 
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oicfar schrieb:
Wusstest du nicht, was du machen sollst und es ist Mathe geworden?
Hmm…also damals war mein Gedankengang gefühlt so: „Mathe hat mir nie Probleme bereitet“ + „Mit Mathe findet man später sicherlich einen guten Job“ + „Ich kann mich dazu motivieren mich mit Mathe zu befassen im Gegensatz zu anderen Themen“ -> „Ich probiere mal Mathestudium“

So war ungefähr der Gedankengang. Im Studium lief es dann eigentlich gut, jetzt nicht mega, aber gut und dann habe ich weiter gemacht und der Master ist auch ok. Ich hab mich also nicht durchs Studium gequält, falls man das vermutet.

ABER!

Mathe ist kein Hobby. Außerhalb der Uni beschäftige ich mich 0 damit. Mathe ist etwas wo ich mich gut zu motivieren kann aber es ich nicht etwas was ich freiwillig gern mache.
 
Zuletzt bearbeitet:
Peter_2498 schrieb:
Mathe ist kein Hobby. Außerhalb der Uni beschäftige ich mich 0 damit.
Und das ist mMn auch gut so. Das hilft z.B. Abstand zum Job zu bekommen und den Kopf frei zu kriegen.

Kannst du eigentlich programmieren und wenn ja, macht dir das Spass oder ist das auch nur Mittel zum Zweck?
 
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00Julius schrieb:
Kannst du eigentlich programmieren und wenn ja, macht dir das Spass oder ist das auch nur Mittel zum Zweck?
Programmieren musste ich auch im Studium oft. Ich hab im Nebenfach Informatik. Im Studium hatte ich mit Matlab, R, C++ und Python zu tun(C++ am meisten, danach Python).

Programmieren ist ebenfalls nur Mittel zum Zweck war aber eine willkommene Abwechslung zur trockenen Theorie im Studium. Das war eine gute Kombi. Im einen Fach nur Theorie und dann im anderen Fach mehr programmieren.
 
ie Bundesagentur für Arbeit bietet da zB auch Beratungen an, Lehre oder Studium, Förderungen und unterstützt im Zweifelsfall auch bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Für Erwachsene (die schon eine Ausbildung haben) ist das eher nicht vorgesehen, und die Agentur wußte bei uns nicht mal das es Aufstiegsbafög gibt. Da würde ich mich persönlich woanders hinwenden. Es schreiben ohnehin immer weniger Firmen ihre Stellen bei der Agentur aus.

Habt ihr soo lange gewechselt bis es irgendwann gepasst

So einfach ist es m.M nach nicht. Irgendwann muss es auch mal gut sein mit dem Wechseln und man muss "sesshaft" werden. Ansonsten muss man sich glaub ich im klaren sein das es sowas wie den idealen oder Traumberuf nicht gibt (außer man macht sich vllt selbstständig)

Es gibt nicht so viele die wirklich den Traumberuf haben, und selbst da sind vllt Sachen die andere stören, die sie aber selbst nicht sehen.

Man muss was finden was einem am wenigsten stört sage ich immer, und ich war mittlerweile auch schon in Großkonzernen, kleinen Firmen, Mittelstand, ÖD usw. gewesen.

Für mich ist z.B. wichtig:

  • keine Schicht
  • kein richtiger Außendienst mehr
  • keine Rufbereitschaft
  • Tarflohn
  • Gleitzeit usw.

Für einen anderen zählt wieder was anderes und sicher erreicht man nicht alles. Ansonsten ist der Weg eben oft durch die Ausbildung die man hat (egal ob Studium oder Ausbildung) ein Stück weit vorgezeichnet.

Somit muss man eben oft in dem Sektor suchen oder mal links oder rechts. Quereinstiege gibt es auch viele aber die erfordern viel Arbeit.
 
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@Peter_2498

Warum schließt du das Finanzwesen komplett aus, wenn du nur in einen kleinen Bereich hineingeschaut hast? Risikocontrolling ist nun mal Risikocontrolling. Hier geht es darum, die richtigen Modelle zu entwickeln um die Risiken messbar zu machen und richtig messen/bewerten zu können. M.E. nach kann dies schon spannend sein. Nur wird dies nicht sofort innerhalb von 6 Monaten ersichtlich. Da braucht es ein längeren Zeitraum, wo bspw. neue gesetzliche Anforderungen kommen, neue Geschäftsmodelle/Produkte eingeführt werden, um dann bei dieser Entwicklung mitzumachen.

Ansonsten musst du mal definieren, was du mit "Impakt" genau meinst. Magst du am Ende ein Produkt in den Händen halten? Magst du an Verbesserung von Prozessen* beteiligt sein? Magst du an der Einführung von neuen mathematischen Modellen beteiligt sein?

*Prozesskettenoptimierung

Was wäre der Impakt, der für dich wichtig wäre?
 
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Ich find die Idee "kurz vorm Ende des Studiums solltest du schon wissen was du machst" irgendwie knuffig. Das funktioniert für den einen, der andere weiß aber mit 40 immer noch nicht, wo er hin will. Da muss man sich vielleicht an einem Punkt einfach mal ins kalte Wasser stürzen.

Ich bin mit Anfang 30 das erste Mal mit der Arbeitswelt in Berührung gekommen. Davor direkt nach dem Abi auf die Uni, Geisteswissenschaften (für alles andere hat man mich als zu blöd eingestuft und ich hab das in meiner jugendlichen Naivität geglaubt). Bis 33 rumstudiert, Studiengänge gewechselt, eigentlich nicht wirklich was gemacht.
Dann aufgehört, weil keine Lust mehr (ohne Abschluss), für ein bisschen Geld im Call Center gearbeitet. Nach sechs Monaten wurde ich gekündigt, wusste zu dem Zeitpuntk immer noch nicht was ich machen wollte.
Meinen "Wunschberuf" hab ich in der Arbeitslosigkeit mit 36 durch ein Stellenangebot gefunden. Weiterbildung gemacht, und jetzt arbeite ich seit über zwei Jahren in der Technischen Dokumentation. Hat nicht mehr viel mit Geisteswissenschaften zu tun, bin aber zufrieden und verdiene gut. Trotz meines hundsmiserablen Lebenslaufs.
"Impakt" hab ich in meinem Beruf. Weil ich aktiv die Präsentation des (winzigen) Unternehmens nach draußen gestalten kann und einen essentiellen Teil der Produkte beisteuer (auch wenn die meisten eh keine Handbücher lesen :freak: ).

Ist jetzt bestimmt kein idealer Weg und vielleicht muss man ein wenig Lebenstalent mitbringen, aber irgendwie findet man irgendwann schon die Idee, wo man hin will. Oder wo man zumindest erstmal bleiben kann. Manchmal findet man DEN Beruf für einen selbst durch Zufall. Bei mir war es die interessant klingende Berufsbezeichnung in einer Stellenanzeige. Bei dir könnte es vielleicht ein Kollege sein, der was anderes als du machst, was dich aber viel mehr interessiert.

Kann eigentlich nur raten, die Augen offen zu halten und Erfahrungen zu sammeln. Berufsberatung im Arbeitsamt fand ich aber auch nicht so prickelnd. Als ich da mit kurz vor Abbruch meines Studiums hin bin, wurd mir gesagt, ohne Abschluss bleibt mir nur Fließband, Pech gehabt.
 
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rallyco schrieb:
Ich bin mit Anfang 30 das erste Mal mit der Arbeitswelt in Berührung gekommen.
Und das kann ich irgendwie nie richtig glauben oder verstehen.

Als Arbeitswelt verstehe ich auch Teilzeitjobs während des Semesters oder auch Vollzeitarbeit während der Semesterferien. Auch da bekommt man ja schon das ein oder andere über die Arbeitsweisen von Firmen oder auch die "Mühle" der Arbeit mit.

Ich habe schon als Schüler nebenbei in einer Wäscherei als Fahrer gearbeitet.
Während der Semesterferien habe ich eine ganze Reihe an Hilfsjobs gemacht, die nicht immer toll aber immer lehrreich waren. Ich habe z.B. als Fensterputzer/Gebäudereiniger und in der Abfüllung einer Brauerei (dort sogar teilweise in Nachtschicht) gearbeitet. Zusätzlich habe ich auch noch in Kneipen Thekendienst gemacht.
Diese Jobs haben mir auch geholfen "erwachsen" zu werden.
Ich habe aber auch gelernt, mir nicht alles gefallen zu lassen: Einmal war ich auf einem Bauhof eingesetzt. Nur draußen ohne Schatten bei 35°C . In die Halle durfte ich nicht. Ich bekam einen Sonnenstich und habe mich nach 3 Tagen bei der Zeitarbeitsfirma beschwert und bekam dann den Job in der Brauerei.

Einer der größten Schritte in meiner Entwicklung war allerdings die Wehrpflichtzeit. Dort war ich das erste Mal länger von Zuhause weg und habe gelernt, dass sich das Leben nicht immer nur nach meinen Wünschen richtet.
Daher bin ich auch ein Verfechter eines verpflichtenden Dienstjahrs. Ob man das bei der Bundeswehr oder im sozialen Bereich verbringt, kann dann jeder selbst entscheiden.
 
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00Julius schrieb:
Und das kann ich irgendwie nie richtig glauben oder verstehen.
Find ich nicht unverständlich. Ich frag mich bis heute auch, wie ich das hingekriegt hab. Faulheit und Glück, und irgendwie das Gefühl "immer was besseres zu tun zu haben."
Kann nicht sagen, ob es mir geschadet hat oder nicht. So oder so, wollte es nur mal als Beispiel einwerfen, dass es immer unterschiedliche Menschen in unterschiedlichen Lebensumständen gibt und man nie pauschal sagen kann, was draus wird.
Auf der anderen Seite hatte ich einen Schulkollegen, der immer Praktika gemacht hat, auf einer Privatwirtschaftsuni studiert hat, direkt in einen Spitzenjob gekommen ist und letztlich dem Alkoholismus zum Opfer gefallen ist. Gibt solche und solche.
 
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Peter_2498 schrieb:
Man hatte das Gefühl überhaupt keinen Impakt zu machen mit der Arbeit
Das kenne ich sehr gut und der Grund, warum ich in die Beratung und Projektleitung gegangen bin. Ursprünglich komme ich aus Softwareentwicklung und habe schnell gemerkt, dass mir die Zusammenarbeit mit Kollegen/Kunden fehlt. Mir wurde eine Aufgabe gegeben und ich habe teilweise nach Wochen erst eine Rückmeldung geben müssen - die restliche Zeit verbrachte ich im stillen Kämmerlein.

Während meiner Entwicklertätigkeiten (insgesamt 3 versch. Stellen) habe ich immer mehr Projekte geleitet und auch Beratung durchgeführt. Nach einiger Zeit war mir klar, dass dieser Weg der richtige ist. Zumal war es sehr befriedigend nach Abschluss des Projekts zu sehen, wie glücklich die Kunden waren - naja - mal mehr mal weniger ;)

Irgendwann hatte ich mich auf die Suche nach einem guten Arbeitgeber gemacht, da mein alter Chef immer mehr die Gewinne in den Vordergrund gerückt hat und Mitarbeitende und Kunden egal waren.
Nun bin ich in einer Firma, wo es keinen Sinn hat Gewinne einzufahren (Kunden sind gleichzeitig Gesellschafter). Kein Druck nach mehr Umsätzen mit höheren Gewinnmargen, tolle und abwechselnde Aufgaben/Arbeit und zudem kann ich etwas verändern (meine Arbeit kommt sogar der Allgemeinheit zugute).
Ich bin happy :)

Aber ich habe dafür locker 10 Jahre gebraucht und Vieles probiert, wobei die vergangenen Jahre nie schlecht waren, sondern der Weg zum meinem Ziel waren.
Wenn wir bei dieser Metapher bleiben wollen: suche dir einen schönen Weg aus und wenn er dir nicht gefällt, nehme eine Abzweigung. Du musst nicht mit dem ersten Job dein Ziel erreicht haben.
 
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Berufsberatung im Arbeitsamt fand ich aber auch nicht so prickelnd.
Im Arbeitsamt war da noch mal anders als in der Agentur für Arbeit.


Letzendlich ist die Berufsberatung nur für Azubis gedacht und mehr als bunte Filme und Broschüren zeigen und ein paar Stellen raushauen die nicht in der Börse sind können die auch nicht.

Es gibt auch div. Onlinetests und seriöse (kostenpflichtige) Beratung für Erwachsene. Nur nützt das halt nix wenn da Berufe rauskommen die man nicht mehr oder nicht machen kann, weil zu alt oder kein Studium vorhanden usw.
 
Ist es zufällig ein Rückversicherer im Raum Hannover ;)?
Du hast dort doch auch viele Entwicklungsmöglichkeiten, du musst dich nur davon lösen "ich habe einen master und bekomme direkt den coolen scheiss", das wird nicht passieren. Sammel erfahrungen, tauch in die Fachlichkeit ein und werde Experte in einem Bereich oder Führungskraft oder Projektleiter oder oder oder oder.
Du hast da doch alle Möglichkeiten, die du dir nur vorstellen kannst. Verstehe das Problem da ehrlich gesagt nur bedingt. Man wird nirgendwo ohne Berufserfahrung einsteigen und den heißen scheiss bekommen.... Und nein ich bin niemand von der Sorte der sagt "studieren ist doof, ausbildung ist supi", ich habe selber Wirtschaftsinformatik studiert. Ich weiß aber, bedingt durch nun rund 15 Jahren Beruf: Praxis und Erfahrung ist das was wichtig ist. Du hast mit deinem Master Studium die Besten Voraussetzungen geschaffen, also eine solide Basis (fürs Lernen, aber auch für Zahlen in Arbeitsverträgen ;) ) und nun musst du schauen, wie die Welt wirklich tickt.
 
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