Wie muss ich die Kabel crimpen?

h3@d1355_h0r53

Lt. Commander
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Okt. 2020
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Hallo,

ich bräuchte Hilfe mit 2 Themen:

1) Ich sollte noch ein paar Kabel crimpen und anschließen. Es sind Netzwerkkabel, die im Haus verlegt wurden. An der anderen Seite sind sie bereits jeweils an einer Dose angeschlossen. Die Kabel sollen nun an einen Switch (schon vorhanden) angeschlossen werden. Ich würde sie sofern möglich direkt an den Switch anschließen ohne zusätzliche Buchse und kurze Kabel. Geht das? Welche Werkzeuge und welche Teile benötige ich dafür? Die Werkzeuge müssen keine Premiumqualität haben, mehr als ein Dutzend Kabel werden es nicht. Von den Teilen sollte es hingegen hochwertig sein.
Aussehen ist egal, ist alles in einem Schrank untergebracht.

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2) Des Weiteren soll eine Fritzbox 6660 am Vodafone Kabel Anschluss verlegt werden. Vom Kabel-Hausanschluss im Keller geht hier ein Kabel zu einer Multimediadose und von dort ein Kabel zur Fritzbox. Das sind beides Koaxialkabel? Im Prinzip würde ich die Dose nicht mehr benötigen und das vom Hausanschluss abgehende Kabel mit neuem Stecker direkt an die Fritzbox anschließen. Geht das?

Vielen Dank.
 
1.) Einzelne Keystone-Module verwenden.
https://www.amazon.de/-/en/Assmann-...ywords=keystone&qid=1607513220&s=ce-de&sr=1-4

Den Mantel schneide ich immer vorsichtig mit einem Cuttermesser ab, für den Rest reicht ein Elektronikseitenschneider zb. zum Abschneiden von überstehenden Leitern.
Die Keystonemodule sind Selbstschneidend, dh man muss die Einzelnen Leiter nur zwischen die Messer drücken. Beim Eindrücken hilft dieses Tool:
https://www.amazon.de/-/en/LogiLink...TNZ1X11A63A&psc=1&refRID=BDAETZZ96TNZ1X11A63A

Die Keystone-Modul kannst du dann in eine Halterung montieren und von dort mit Patchkabel zum Switch.
https://www.amazon.de/-/en/deleyCON...W4Y40AHQ7ES&psc=1&refRID=S8ATMHDF9W4Y40AHQ7ES
 
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Würde ich aber dennoch nicht machen, die Kabel sind extrem Steif und es lässt sich einfach beschissen an Switches anschließen. Ich hab schon defekte RJ45 gesehen, weil Elektrofachbetriebe das genau so gemacht haben und 20 Kabel auf den Switch in riesen Schlaufen aufgesteckt haben. Die Zugbelastung hatte die ganzen RJ45-Buchsen verzogen.
Ergänzung ()

SaxnPaule schrieb:
Bevor du die Kabel crimpst oder in Keystone Module legst prüfe bitte nach welchem Schema sie auf Dosenseite aufgelegt wurden (T568A oder B). Entsprechend muss dann auch die Belegung auf der anderen Seite sein.

https://www.kabelscheune.de/Netzwerkstecker-RJ45-Belegung-nach-EIA-TIA-Farbcode/
Spielt bei 1 Gbit/s keine Rolle mehr, da die Geräte immer Auto MDI-X können müssen, da Standard bei 1 Gbit. Es reicht da sogar normal aus, wenn dies nur eine Seite beherscht, also in der Regel der Switch.

h3@d1355_h0r53 schrieb:
2) Des Weiteren soll eine Fritzbox 6660 am Vodafone Kabel Anschluss verlegt werden.
Ja es ist Koax Kabel, du kannst auch ohne Dose arbeiten und direkt ein F-Stecker aufdrehen.
 
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Rache Klos schrieb:
Spielt bei 1 Gbit/s keine Rolle mehr, da die Geräte immer Auto MDI-X können müssen, da Standard bei 1 Gbit. Es reicht da sogar normal aus, wenn dies nur eine Seite beherscht, also in der Regel der Switch.
Bedeutet das, ich kann die Adern auflegen wie ich will? Ernstgemeinte Frage!

AB´solut SiD schrieb:
Stimme @SaxnPaule zu, allerdings würde ich nicht ohne Patchpanel arbeiten. Sieht ordentlicher aus und macht aus Sinn die Verlegekabel auf diesen aufzulegen.
Es spricht ja nichts dagegen, die KeyStone Module dann in ein "Patchpanel" zu schieben.
https://www.amazon.de/DELOCK-10-Patchpanel-Port-Keystone/dp/B00DDTO9FW?currency=EUR&language=de_DE

Der Vorteil von KeyStone ist eben, dass man kein (Spezial) Werkzeug benötigt und es ziemlich idiotensicher ist.



Edit: Vergiss die Frage nach Auto MDI-X. Das kümmert sich nur um die automatische Erkennung ob das Kabel gekreuzt (Crossover) ist oder nicht. Ja, da ist es prinzipiell egal, ob auf einer Seite A und der anderen nach B aufgelegt wurde.
Dennoch würde ich es vernünftig machen und auf beiden Seiten nach der gleichen Norm auflegen.
 
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Danke, das ging ja schnell.

Auf Dosenseite sollte es B sein, kann ich aber nochmal nachschauen...

Patchpanel wäre vorhanden, allerdings mit zu wenig Buchsen (aber sollte es ja passend eins geben mit mehr Anschlüssen). Dann die Keystone Module nutzen und am Patchpanel befestigen (einfach reinstecken?) und von dort mit kurzen Kabeln in den Switch?

Könnte ich ansonsten einfach nur z.B. solche RJ45 Stecker nehmen an die Kabel? Die Kabel hätten im Schrank genügend Platz um nebeneinander problemlos verlegt zu werden, ggf. mit Kabelschellen fixieren.

Und bezüglich dem Kabel direkt an die Fritzbox, wäre das so möglich wie beschrieben?
 
SaxnPaule schrieb:
Bedeutet das, ich kann die Adern auflegen wie ich will? Ernstgemeinte Frage!

Du musst natürlich schon einen der beiden Standards benutzen, also T568A oder T568B, aber ob du es mischt spielt tatsächlich keine Rolle mehr. Es sei denn, du hast ggf. wirklich noch uralte Technik auf beiden Seiten. Im professionellen Bereich achte ich da auch noch drauf, gerade wenn es ggf. um alte Steuerungsanlagen mit Ethernetanbindung geht und man da noch alte Switches hat die ggf. nur 100 Mbit/s können. Aber selbst da gab es schon Auto MDI bei vielen Herstellern, HP Procurve und Cisco haben das schon ewig implementiert. Es gibt ja genau so Fälle, wo du Kisten voller Patchkabel hast und nicht immer sofort erkennen kannst ob diese gedreht sind oder nicht.
 
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h3@d1355_h0r53 schrieb:
Könnte ich ansonsten einfach nur z.B. solche RJ45 Stecker nehmen an die Kabel? Die Kabel hätten im Schrank genügend Platz um nebeneinander problemlos verlegt zu werden, ggf. mit Kabelschellen fixieren.
Prinzipiell ja. Aber du bekommst mit Verlegekabeln keine vernünftigen Biegeradien. Außerdem ist es Pfusch. Wenn du die Möglichkeit hast, mach es doch vernünftig!
 
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h3@d1355_h0r53 schrieb:
Könnte ich ansonsten einfach nur z.B. solche RJ45 Stecker nehmen an die Kabel?
Dafür eignen sich die Kabel nicht (Vollleiter, die Stecker brauchen mehradrige Litzen). Und du brauchst zum Crimpen eine Spezialzange.

Keystonemodule mit Patchkabel. Und die Module auf eine passende, geerdete Schiene setzen. Alles abseits von einem Patchfeld ist Murks.
 
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Rache Klos schrieb:
Es gibt ja genau so Fälle, wo du Kisten voller Patchkabel hast und nicht immer sofort erkennen kannst ob diese gedreht sind oder nicht.
Nö. Bei gekreuzten klebt bei mir immer nen Zettel "Crossover" dran. Überbleibsel aus längst vergangenen Tagen ;)
 
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Rache Klos schrieb:
Du musst natürlich schon einen der beiden Standards benutzen, also T568A oder T568B, aber ob du es mischt spielt tatsächlich keine Rolle mehr. Es sei denn, du hast ggf. wirklich noch uralte Technik auf beiden Seiten. Im professionellen Bereich achte ich da auch noch drauf, gerade wenn es ggf. um alte Steuerungsanlagen mit Ethernetanbindung geht und man da noch alte Switches hat die ggf. nur 100 Mbit/s können. Aber selbst da gab es schon Auto MDI bei vielen Herstellern, HP Procurve und Cisco haben das schon ewig implementiert. Es gibt ja genau so Fälle, wo du Kisten voller Patchkabel hast und nicht immer sofort erkennen kannst ob diese gedreht sind oder nicht.
Es handelt sich um einen Zyxel Switch, der unterstützt Auto MDI/MDI-X. D.h. es ist prinzipiell egal ob ich A oder B verwende? Die Dosen per A angeschlossen, die Kabel am Switch per B? Auch bei den Keystone Modulen mit zusätzlichem Kabel?

@SaxnPaule Danke, das Wort vernünftig hat mich getriggert. Verstanden :)

@ghecko Danke, die Schiene ist entsprechend geerdet.
 
Naja, du musst nur pro Kabel(enden) einheitlich A oder B verwenden.
Aber ob das Kabel an beiden Enden A oder an beiden Enden B ist, das ist egal.

Edit:
Scheint wohl tatsächlich egal zu sein.
 
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h3@d1355_h0r53 schrieb:
Ich sollte noch ein paar Kabel crimpen und anschließen. Es sind Netzwerkkabel, die im Haus verlegt wurden. An der anderen Seite sind sie bereits jeweils an einer Dose angeschlossen. Die Kabel sollen nun an einen Switch (schon vorhanden) angeschlossen werden.
Es gibt zwei Arten von Netzwerkkabel: Verlegekabel und Patchkabel. Verlegekabel besteht aus massiven Adern, also dickem Draht, und ist für die feste Installation zwischen Dosen gedacht. Patchkabel besteht hingegen aus Litze, kleinen flexiblen Drahtgeflechten als Adern, und sind für Stecker bzw. den Anschluss von Endgeräten gedacht.

Ich empfehle dringend, sich daran zu halten. Das heißt, dass an Verlegekabel keine Stecker kommen, sondern dass du dieses Ende des Kabels in einer Dose auflegst und dann von dort mit einem Patchkabel das Endgerät anschließt. Nur in Ausnahmefällen sollte man Verlegekabel mit Steckern versehen und dann MUSS es ein Stecker sein, der explizit für Verlegekabel geeignet ist. Die meisten gecrimpten Stecker drücken kleine Klingen durch die Ader. Das funktioniert natürlich denkbar schlecht, wenn die Ader aus einem dicken Draht besteht. Daher benötigt man feldkonfektionierbare Stecker oder eben Keystone-Stecker. Ich rate aber trotzdem davon ab, weil es bei dir danach klingt als wenn du es nur aus Unlust nicht über eine Dose machen willst - das ist aber kein wirklicher Grund.


SaxnPaule schrieb:
Bedeutet das, ich kann die Adern auflegen wie ich will? Ernstgemeinte Frage!
Fast. Wenn ein Kabel auf einer Seite nach TIA 568A und auf der anderen Seite nach B, dann ist das eine Crossover-Verbindung, weil die Rx- und Tx-Adern gekreuzt sind (daher der Name). Bei Gigabit Ethernet ist jedoch Auto-MDI-X quasi Standard. Offiziell ist es nur optional, wenn ich mich nicht irre, aber ich habe noch keinen Gigabit-NIC gesehen, der das nicht unterstützt. Bei Auto-MDI-X dreht der NIC die Sende- und Empfangsadern intern automatisch um. Somit kann man praktisch Crossover- und normale LAN-Kabel nach Belieben verwenden.

h3@d1355_h0r53 schrieb:
D.h. es ist prinzipiell egal ob ich A oder B verwende? Die Dosen per A angeschlossen, die Kabel am Switch per B?
Ja, aber bitte tu das nicht. Halte dich an einen Standard.
 
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Da es eh noch nicht aufgelegt ist, mach es doch einfach ordentlich, Keystone Module, nach Schema A oder B auflegen, Patchpanel verwenden und eine ordentliche Arbeit hinterlassen.
 
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Raijn schrieb:
Wenn ein Kabel auf einer Seite nach TIA 568A und auf der anderen Seite nach B, dann ist das eine Crossover-Verbindung
Ich glaube das ist so nicht korrekt ...
Tatsache. Dann spielt im Gigabit-Zeitalter es ja echt keine Rolle mehr, ob man A oder B nimmt...
 
h3@d1355_h0r53 schrieb:
Im Prinzip würde ich die Dose nicht mehr benötigen und das vom Hausanschluss abgehende Kabel mit neuem Stecker direkt an die Fritzbox anschließen. Geht das?
Solange der Hausanschluss dabei unberührt bleibt. An der Weiterleitung vom Hausanschluss kannst du machen was du willst, am Anschluss selbst und seiner Zuleitung hast du nichts verloren. Oft sitzt zwischen Hausanschluss und den einzelnen Dosen ja noch ein Verstärker.
 
SaxnPaule schrieb:
Bedeutet das, ich kann die Adern auflegen wie ich will? Ernstgemeinte Frage!
Jo, Hauptsache an beiden Enden gleich. Wenn die Dose richtig belegt ist (und davon gehe ich mal aus) spielt das dazwischen keine Rolle. Ich würde mir trotzdem eines der beiden Anschlusschemen aneignen.
 
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