Acer über Trends und Aussichten für 2011

Patrick Bellmer
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Im Rahmen einer Pressekonferenz hat Acer heute auf der CeBIT über die branchenweiten Trends sowie die eigenen Aussichten für das laufende und das kommende Jahr berichtet. Generell geht Deutschland-Chef Stefan Engel davon aus, dass die Punkte Mobilität und Vernetzung immer wichtiger werden.

Beim Thema Vernetzung wolle man – wie auch schon im Rahmen der CES und des Mobile World Congress angekündigt – auf die eigene „Clear.fi“-Plattform setzen. Durch den immer größer werdenden Wunsch der Konsumenten, immer online zu sein, wird die Vernetzung der eigenen Geräte wie Handys, Tablets oder auch der Heimelektronik immer größer. Insbesondere im Hinblick auf die Tatsache, dass in den kommenden drei, vier Jahren kaum noch jemand seine Aufgaben mit einem einzigen Gerät erledigen wird. Für 2014 oder 2015 rechnet Engel damit, dass in deutschen Haushalten mehr PCs – klassische Desktops, Notebooks und Tablets – als Personen vorhanden sein werden.

In diesem Zusammenhang verwies der Deutschland-Chef des taiwanischen Unternehmens darauf, dass die „Cloud“ entgegen der Ansicht vieler privater PC-Nutzer längst omnipräsent ist. Denn durch die verstärkte Nutzung von sozialen Netzwerken oder dem Ablegen von Bildern, Videos und Dokumenten bei Online-Diensten würden viele Konsumenten längst – wenn teils auch unwissentlich – die „Cloud“ nutzen.

Für die Hardware-Hersteller sei das letzte Jahr ein außergewöhnliches gewesen. Zum einen seien erstmals die Preise für PCs gestiegen. Zum anderen hat sich deutlich gezeigt, dass sowohl das klassische Weihnachtsgeschäft als auch der Verkauf über Ladengeschäfte an Bedeutung verloren haben. Zudem sei auch ganz klar erkennbar, dass es keine „Wintel“-Branche mehr gebe. Durch das starke Wachstum von sowohl ARM als auch Android sei der ehemalige Platzhirsch Intel stark unter Druck geraten. Laut Engel sei man sich beim weltgrößten Halbleiterhersteller der Situation aber bewusst und arbeite mit Hochdruck an konkurrenzfähigen Produkten.

Generell werden die Faktoren Größe, Gewicht, Laufzeit und Unterhaltung bei der Hardware immer wichtiger. Ob dazu aber auch das Thema 3D gehört, ist fraglich. Laut Acer sind die Verkäufe der entsprechenden Geräte und Komponenten deutlich unter den Erwartungen zurückgeblieben, genaue Zahlen wurden aber nicht genannt. Es ist aber davon auszugehen, dass dies kein herstellerspezifisches, sondern ein generelle Branchenproblem ist.

Der Abwärtstrend der Desktop-PCs werde sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Schon im nächsten Jahr sollen 65 von 100 verkauften PCs auf die Note- und Netbooksparte entfallen, bis 2015 soll jeder zweite Desktop ein sogenannter AIO-PC (All in One, zum Beispiel Apples iMac) sein. Allerdings zeichne sich ab, dass diejenigen, die einen Desktop-PC kaufen, diesen ganz bewusst auswählen und dafür im Schnitt auch deutlich mehr ausgeben als noch vor einem oder zwei Jahren.

Acer selbst will dem Trend hin zu einer immer größeren Nachfrage nach mobilen Geräten mit neuen Notebooks und Tablets begegnen. Im April will man die neuen Timeline-X-Modelle mit Intels „Sandy Bridge“-Prozessoren und Nvidia-Grafik in den Handel bringen. Im Hinblick auf die für den Vertrieb immer wichtiger werdenden Telekommunikationsunternehmen werde man auch mit diesen zusammenarbeiten. Erste Geräte werden über die Deutsche Telekom verkauft werden.