MSI stattet HD 7870 Hawk mit „GPU Reactor“ aus

Michael Günsch
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Die Grafikkartenhersteller versuchen sich mit immer neuen Features von der Konkurrenz abzuheben. Insbesondere die Themen Kühlung und Overclocking stehen dabei im Fokus. MSI stattet die neue HD 7870 Hawk nun erstmals mit dem sogenannten „GPU Reactor“ aus.

Dabei handelt es sich um eine kleine Zusatzplatine, welche direkt hinter der GPU auf der Rückseite platziert wird. Dieses Mini-PCB soll zur zusätzlichen Filterung der GPU-Spannung dienen und damit laut MSI die „GPU-Übertaktungs-Stabilität verbessern“. Wie Bilder aus dem Testartikel der Kollegen von Techpowerup offenbaren, verschwindet die Platine hinter einer blau-silbernen Abdeckung, welche allerdings deutlich über die Karte hinausragt, was auch bei der Montage der sonst als Zwei-Slot-Lösung konstruierten HD 7870 Hawk berücksichtigt werden sollte.

MSI "GPU Reactor"
MSI "GPU Reactor" (Bild: techpowerup.com)
MSI "GPU Reactor"
MSI "GPU Reactor" (Bild: MSI)
MSI "GPU Reactor"
MSI "GPU Reactor" (Bild: techpowerup.com)

Ob der „GPU Reactor“ tatsächlich zu signifikanten Besserungen beim Übertakten führt oder eher ein extravagantes Feature zum Kundenfang darstellt, ist dem Artikel jedoch nicht zu entnehmen. Vielleicht zeigt sich sein Nutzen auch erst bei extremen Übertaktungen mit hohen Spannungen unter flüssigem Stickstoff, wofür MSI auch das sogenannte Unlocked-BIOS mit umfangreicheren Einstellungsmöglichkeiten vorgesehen hat. Die von insgesamt sechs (5+1, beim Referenzdesign) auf nunmehr zehn (8+2) Phasen aufgestockten Spannungswandler für GPU und Speicher sowie der Einsatz von nach Militärstandards gefertigten Bauteilen sollen ebenfalls ihren Teil zu einem höheren und stabileren Overclocking beitragen.

MSI Radeon HD 7870 Hawk

Bereits ab Werk liegt eine Übertaktung um 100 MHz auf 1.100 MHz GPU-Takt vor, der 2 GByte große GDDR5-Speicher liegt dagegen mit 2.400 MHz auf Standardniveau. Alles andere als Standard ist wiederum der mit mehreren Heatpipes und zwei 8-cm-Lüftern bestückte Kühler „Twin Frozr IV“, der ehemals der Lightning-Serie von MSI vorbehalten war, doch nun ebenfalls bei den Power Editions Verwendung findet. Er wird durch separate Kühlelemente für Speicher, Spannungswandler und eine Kühlplatte für die Platinenrückseite ergänzt und soll gegenüber Referenzkarten deutlich besser kühlen und zugleich leiser seinen Dienst verrichten.

Ausführliche Details zur MSI R7870 Hawk mit all' ihren Overclocking-Features liefert MSI auf den Seiten zur Hawk-Serie. Angaben zu Preis und Verfügbarkeit macht MSI jedoch nicht.

Name MSI R7870 Hawk
GPU / Takt AMD Radeon HD 7870 (Pitcairn) / 1100 MHz
Speicher / Takt 2 GB GDDR5 / 2.400 MHz (256-Bit-Interface)
Kühlung MSI Twin Frozr IV mit zwei PropellerBlade-Lüftern (8 cm)
Anschlüsse DL-DVI-I / HDMI / 2x MiniDP
TDP 200 W
OC-Features MSI Afterburner, UnlockedDigitalPower, 3x3 OC Kit
Dimensionen 277 × 120 × 40,5 mm (inkl. GPU Reactor)
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    … schreibt seit 2009 über PC-Hardware wie Grafikkarten, Monitore und SSDs sowie über Forschung, Spiele und Wirtschaft.
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Ergänzungen aus der Community

  • Effe 01.05.2012 18:24
    Dieser GPU-Reaktor ist auch schon auf der MSI 7970 Lightning zu finden und bring beim Übertakten noch mehr Stabilität. http://ht4u.net/reviews/2012/…70_lightning_test/index16.php
  • mdave 01.05.2012 21:53
    Was meinen die überhaupt mit Filterung der GPU-Spannung ? Hört sich eher mystisch an.
    "chris233, post: 11944951
    Nene, keine Mystik. ;-)
    Die GPU benötigt zum Betrieb eine relativ kleine Betriebsspannung und recht große Ströme, die erst auf der Platine mit Hilfe von step-down Convertern aus z.B. den 12V des Netzteils gewonnen werden.
    Naturgemäß ist diese Spannung mit einer gewissen Restwelligkeit (en. ripple) behaftet. (http://upload.wikimedia.org/w…/Tiefsetzsteller_Funktion.png)

    Man kann es so betrachten, als sei der gewünschten Gleichspannung quasi eine andere Spannung (mit der Schaltfrequenz des Wandlers) überlagert.
    Ein billiger Weg diese Restwelligkeit gar nicht erst in hohem Maße entstehen zu lassen ist das Einsatz mehrerer zeitversetzt schaltender Phasen, was ja auch gängige Praxis ist.
    Trotzdem müssen die unerwünschten Anteile herausgefiltert werden mit passiven Komponenten wie z.B. Kondensatoren
    Es kann auch bei schnellen Lastwechseln zu unter- oder Überschwingern der Spannung kommen, je nach Reaktionszeit des Reglers. Deswegen muss direkt an der GPU eine recht rauhe Menge an Kondensatoren sein. Aber der Platz ist eng, es ist alles nicht so einfach. ;-)
    Was MSI jetzt macht, ist den Platz vergrößern indem man einfach eine kleine Platine hintendran bappt.
    M.E. nicht gerade innovativ (und auch nich ganz unproblematisch), aber die MSI Marketingabteilung ist offensichtlich anderer Meinung. ;-)