In eigener Sache: Aktuelle Vorschläge für SSD-Praxistests gesucht

Daniel Albers
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In eigener Sache: Aktuelle Vorschläge für SSD-Praxistests gesucht

Wir haben zum Jahreswechsel unser Testsystem für SSDs gewechselt. Unser Vorhaben, einen umfassenden Testparcours zu erstellen, wurde aber Anfang Januar von Spectre & Meltdown torpediert. Mittlerweile gibt es einen Parcours, der nur aktuelle Messwerte mit Patches enthält, aber es fehlen noch „Praxistests“.

Die werden, wie zuletzt in den Kommentaren zum Test von Samsung SSD 970 Pro & Evo, wenig überraschend dann auch vehement von der Community gefordert. Das Problem: Viele der vorgeschlagenen Szenarien eigenen sich nicht zum Testen.

Wir wollen erklären warum das so ist und im Anschluss noch einmal alle interessierten Leser um Hinweise und Vorschläge zum Thema „Praxistests“ befragen, die über das Kopieren von Dateien hinaus gehen. Denn eins ist klar: Wir wollen und werden SSDs und andere Arten Laufwerke mit mehr Anwendungen als dem CrystalDiskMark testen.

Anforderungen an den Praxistests

Auf den ersten Blick sind Praxistest absolut trivial und einfach in den Parcours zu integrieren. Die entsprechende Anwendung wird gestartet (meistens geht es um Ladezeiten) und die benötigte Zeit für die Durchführung des Tests notiert, zur Not mit der Stoppuhr. In der Testpraxis sieht das aber schnell anders aus.

Gründe können dafür beispielsweise sein, dass die Anwendung beim Starten schon im Hintergrund beginnt die zuletzt geöffneten Datei zu laden, online nach einem Update sucht, oder andere Prozesse außer der Reihe anstößt. Viele dieser Operationen sind nicht dokumentiert und fallen erst auf, wenn das Verhalten der Anwendungen ein wenig genauer betrachtet wird. Alle Einflüsse führen potentiell zu stark schwankenden Ergebnissen die damit wertlos sind.

Aus diesem Grund werden einige Anforderungen an den Praxistests gestellt.

  • Der Test muss mit einem möglichst kleinen Fehler auf demselben System reproduzierbar sein, das heißt die Abweichung beim Durchlauf von drei, fünf oder zehn Instanzen muss minimal ausfallen. Umso kleiner die Abweichung ist, desto besser eignet sich der Test.
  • Der Test darf auf dem Testsystem nicht ins CPU- und GPU-Limit laufen, denn es soll ja der Datenträger getestet werden und nicht die anderen Komponenten.
  • Idealerweise lässt sich der Test automatisiert durchführen, um den menschlichen Fehler bei der Bestimmung der Laufzeit zu eliminieren. Gerade bei Testergebnissen, die sehr nahe zusammen liegen, wäre der Fehler (in der Regel die abweichende Reaktionszeit an der Stoppuhr) sonst größer als die Differenz in der Leistung an sich.
  • Falls manuell getestet werden muss, so muss der Test eindeutige Start- und Endpunkte haben, denn ohne diese ist eine verwendbare Zeitmessung unmöglich.
  • Die Tests müssen offline durchgeführt werden können, denn das Testsystem ist offline um potentiell die Vergleichbarkeit über einen längeren Zeitraum als von einem großen Windows Update zum nächsten zu ermöglichen.

Was ist für euch der Test in der Praxis?

Habt ihr vor diesem Hintergrund Vorschläge für Praxistests, die ihr gerne in unseren Tests von PC-Laufwerken sehen würdet? Wir bitten euch eure Vorschläge in den Kommentaren zu dieser News möglichst genau zu beschreiben und wenn möglich auch ein Beispiel anzuhängen. Aber auch weniger detaillierte Gedanken zu entsprechenden Benchmarks sehen wir uns gerne noch einmal an, um der Frage „Wo braucht ihr die Leistung einer SSD?“ weiter auf den Grund zu gehen. Die geplante Auswertung der Vorschläge beginnt 14 Tage nach Veröffentlichung dieser News.

Die vielversprechendsten Vorschläge im Test

Die vielversprechendsten vorgeschlagenen Praxistests werden, soweit möglich, auf HDD, SATA-SSDs und NVMe-SSD einem Test unterzogen, um sie auf ihre Praxistauglichkeit zu testen. Die Übernahme von guten Praxistests in den regulären SSD-Testberichten ist das Ziel des Vorhabens.