Budgie 10.6: Linux-Desktop erhält Reboot und mehr Konsistenz

Sven Bauduin
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Budgie 10.6: Linux-Desktop erhält Reboot und mehr Konsistenz
Bild: Buddies Of Budgie

Die freie Desktop-Umgebung Budgie, die bislang sehr stark an der Linux-Distribution Solus ausgerichteten war, erfährt mit der Version 10.6 einen „Reboot“ unter neuer Flagge, was im ersten Schritt in einer konsistenten Benutzeroberfläche mündet, welche besonders durch Anpassbarkeit und Informationen überzeugen will.

Anpassbarkeit und Informationsfluss im Fokus

Budgie 10.6 ist das erste Release des freien Desktops, das von den „Buddies Of Budgie“, dem neuen Entwicklerteam hinter dem 2014 ins Leben gerufenen Open-Source-Projekt „Budgie Desktop“, entwickelt wurde und sich zuallererst durch die neuen und sehr konsistenten Themes sowie eine überarbeitete Mitteilungszentrale auszeichnet.

Budgie 10.6: Startmenü (links) und Mitteilungszentrale (rechts)
Budgie 10.6: Startmenü (links) und Mitteilungszentrale (rechts) (Bild: Buddies Of Budgie)

Das neue Nachrichtensystem ist nicht mehr länger Bestandteil des Raven-Panels, sondern ein eigenständige Anwendung, welche durch ihren Zugriff auf die Taskleiste auch dort Informationen für den Anwender platzieren kann.

Von der neuen Option macht Budgie 10.6 aber noch nicht Gebrauch, sondern konzentriert sich auf die Konsistenz der Benutzeroberfläche, was aber nur der Startschuss für weitere Entwicklungen sein soll.

  • Highlights
    • Theming refinements
    • New notification system
    • Code reformatting
  • Improvements
    • Use of tabs instead of spaces, general reformatting of some code.
    • Reintroduce support for GNOME 40, to enable Ubuntu LTS support.
    • Fixes to expanding Raven thumbnail causing Raven itself to resize.
    • Renaming GNOME Control Center to Budgie Control Center.
Budgie Desktop 10.6 – Release Notes

Zudem stellt sich das neue Projekt entsprechend so auf, dass sich die sogenannten „Downstreams“ von Budgie, wie beispielsweise Ubuntu Budgie, einfacher an der Entwicklung des freien Desktops beteiligen können. Das aufgefrischte UX-Design demonstriert im direkten Vergleich zu Budgie 10.5.3 auch ein weiteres neues Feature, das Gruppieren von Anwendungen in der Taskleiste.

Neben der Benutzeroberfläche und dem Benachrichtigungssystem, die auch in Zukunft weitere Verbesserungen erfahren sollen, hat sich das neue Entwicklerteam auf ein neues großes Ziel eingeschworen.

Budgie soll ein Destillat werden

Die Desktop-Umgebung selbst und deren Upstreams basieren in Zukunft auf den folgenden Paketen:

  • Budgie Desktop 10.6+
  • Budgie Desktop View 1.2+
  • Budgie Control Center 1.0.0+

Auf dieser Basis verfolgt der „neue“ Budgie den minimalen Ansatz, nur noch einen Satz von äußerst eng verknüpften Komponenten bereitzustellen und den Rest der Plattform respektive des Ökosystems dem Distributor oder auch Endanwender zu überlassen.

Solus-Entwickler trägt die Hauptverantwortung

Die Hauptverantwortung für das Entwicklerteam der „Buddies Of Budgie“ trägt der zuvor gemeinsam mit Ikey Doherty und anderen für Solus verantwortliche Entwickler Joshua Strobl. Weitere Informationen liefert die Projektseite auf der Entwicklerplattform GitHub.

Buddies of Budgie betrachtet Budgie Desktop als eine Plattform und nicht als ein Produkt. Distributoren von Budgie Desktop und Benutzer sollten nicht das Gefühl haben, dass ihre Wahl des Themas, der Anwendungen oder des Standardstils im Widerspruch zu den Zielen des Projekts steht.

BuddiesOfBudgie

Der auf Linux spezialisierte YouTube-Kanal „9to5Linux“ präsentiert den neuen Desktop und dessen Featureset und liefert damit entsprechende Impressionen.

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