Windows-Subsystem für Linux: Kompatibilitätsschicht und deren GUI erhalten ein Update

Sven Bauduin
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Windows-Subsystem für Linux: Kompatibilitätsschicht und deren GUI erhalten ein Update
Bild: Microsoft

Das Windows-Subsystem für Linux (WSL), eine Kompatibilitätsschicht zum Ausführen von ausführbaren Linux-Programmdateien im ELF-Format, sogenannten Executables, sowie dessen Benutzeroberfläche haben ein Update erhalten. Hinzugekommen ist auch der sichere Modus („Safe Mode“), ein Recovery-Feature für beschädigte Distributionen.

Microsoft baut den Support für Linux weiter aus

Bereits im Jahr 2016 entdeckte Microsoft seine Liebe zu Linux. Im selben Jahr trat das Unternehmen der Linux Foundation bei, einem gemeinnützigen Konsortium, das das Wachstum von Linux unterstützt. Zeitgleich veröffentlichte der Konzern das dieser Meldung als Titelbild dienende Wallpaper („Microsoft ❤️ Linux“). Neben der sehr großzügigen finanziellen Unterstützung und Förderung von Open Source dient das ebenfalls bereits 2016 ins Leben gerufene Windows-Subsystem für Linux als Liebesbeweis.

Produktpflege für das Subsystem

In die Kompatibilitätsschicht, die ab jetzt die neue Versionsnummer 0.66.2 trägt, und dessen optionale grafische Benutzeroberfläche sind laut den offiziellen Release Notes auf der Entwicklerplattform GitHub folgende Neuerungen, Optimierungen und Fehlerkorrekturen eingeflossen.

WSL 0.66.2 & WSLg 1.0.42 – Release Notes
  • Add Safe Mode option to %userprofile%\.wslconfig
    • This change introduces the concept of Safe Mode to WSL which disables many features and is intended to be used to recover distributions that are in bad states.
  • Update wsl.exe to not create stdin / stdout / stderr relay threads if the std handle is not present
  • Do not set window title in wsl.exe [GH 8701]
  • Update Microsoft.WSLg to version 1.0.42
    • WSLg: archive wslg-notify debuginfo
    • rdp: upstream coding style changes
    • rdp: Multihead refactor
    • xwayland: Fix some xwayland focus bugs
    • xwayland: fix default override window position back to (0,0).
    • xwm: Don't send synthetic ConfigureNotify to windows that were mapped O-R
  • Update MSRDC to version 1.2.3401
  • Update Microsoft.Direct3D.Linux to 1.606.4
Microsoft

Neuer Grafiktreiber auch für Wayland

Aktualisierungen erhalten unter anderem der Remote-Desktop-Client (MSRDC), der auf die Version 1.2.3401 angehoben wird, und Microsofts hauseigene Grafikbeschleunigung für das WSL, der Linux-Kernel-Treiber Microsoft.Direct3D.Linux, der dem Paket in der neuesten Version 1.606.4 beiliegt.

Der ebenfalls aktualisierte Grafiktreiber trifft auf ein fehlerbereinigtes „XWayland“-Plugin für das quelloffene Display-Server-Protokoll Wayland.

Safe Mode soll Distributionen retten

Das Konzept des sicheren Modus („Safe Mode“), das Microsoft mit dem WSL 0.66.2 einführt, soll dazu dienen, nicht benötigte Funktionen zu deaktivieren und eine Recovery-Funktion für beschädigte Linux-Distributionen darstellen.

[wsl2]
safeMode=true

Erneut liefert Microsoft die neueste Version des Windows-Subsystems für Linux auf x86-Systemen mit 64-Bit-CPU unter Windows 10 und Windows 11 und auf Arm64-Plattformen mit Windows on Arm aus. Der Download wird direkt über die Projektseite angeboten.

Das Windows-Subsystem für Linux im Microsoft Store
Das Windows-Subsystem für Linux im Microsoft Store

Auch über den Microsoft Store von Windows 10 und Windows 11 lässt sich das WSL 0.66.2 herunterladen und automatisch installieren.

Subsystem für Android wird ausgebaut

Auch das Windows-Subsystem für Android wird weiter ausgebaut und soll neben den USA demnächst auch in „anderen Ländern und Regionen“ nutzbar sein.

Japan macht jetzt den Anfang und erhält eine Vorschau auf das Windows-Subsystem für Android sowie Zugang zum Amazon Appstore.