Alten Computer zu Server umfunktionieren?

Arjab

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Nachdem ich meinen Desktop-Computer aufgerüstet habe, ist aus den alten Komponenten und einigen anderen alten und neuen Komponenten ein kleiner Computer entstanden. Gerade läuft auf dem Ding Folding@Home auf einem Manjaro Linux und zukünftig würde ich gerne noch eine Nextcloud-Instanz drauf installieren. Meine Frage ist jetzt, wie ich das am besten anstelle bzw. wie ich aus einem kleinen ATX-Computer am besten einen Server mache. Wie kriege ich das System stromsparend und leise? Kann und sollte ich vielleicht den Prozessor undervolten und ist das überhaupt ein kluges Vorhaben? Ist Manjaro Linux gut dafür geeignet? Kann ich Nextcloud vielleicht einfach als Docker-Image installieren? Im Grunde würde ich mich über eine grobe Einschätzung meines Vorhabens freuen.
Hier die Hardware des Systems:
Intel Core i5-3570
ASRock Z77 Pro3
16 GB RAM
120 GB Samsung PM851 SSD
1 TB Western Digital WD10EZEX HDD
Cooler Master MasterBox Q500L + bequiet! Silent Wings 3
 
Da da aktuell Folding@Home läuft, ist undervolten mMn. eh egal. Wem der Strom wichtig ist, der schaltet Folding aus und dann ist die CPU 99,95% im Idle.
Mords viel kann man da dann nicht mehr rausholen.

Mit einem mittelgroßen Towerkühler kann man das Ding sicher passiv laufen lassen (ohne Folding).

Nextcloud dann entweder nativ drauf, oder per Docker macht aus Verbrauchssicht glaube ich keinen großen Unterschied. Ich würde hier aufgrund der Einfachheit bei Installation und Updates auf Docker setzen.
 
Mein "Server" ist ne recht ähnliche Kiste, i5 3470 und Intel H77 Board. Wobei ich mir nie wirklich Gedanken drüber gemacht hab was er tatsächlich an Strom verbraucht ;-) Das einzige was ich gemacht hab ist einzustellen dass er die HDDs mit den Filefreigaben automatisch runterfährt wenn sie ne Zeit lang nicht genutzt wurde. System selber liegt auf einer SSD.

Als System nutz ich Ubuntu LTS in der Server Edition, da die Kiste eh im Nebenraum steht und ich da keine GUI dran brauch.
 
Meiner Erfahrung nach dürfte der Chipsatz, bzw. generell die featurereichen Boards deine Energiebilanz in den Keller ziehen.

Mir kam vor ein paar Jahren auch die Idee dem 2600k ein zweites Leben zu gönnen.
Auf einem Asus P8Z68-V Pro Gen3 war der Idle-Verbrauch (und auf den kommt es vermutlich auch bei dir an) viel zu hoch. Undervolting brachte fast nichts. Zusätzlich war das Straight Power mit 680 W "leicht" überdimensioniert und wahrscheinlich recht ineffizient für das Vorhaben.

Also für 40€ einen Esprimo P400 mit H61-Board geschossen, den 2600k eingebaut und läuft seitdem mit Xpenology. Idle-Verbrauch zwischen 25 und 30 Watt.
 
Stromverbrauch messen, dann untervolten und gucken. Gucken, wie lange er wie benutzt werden soll und dann Jahresverbrauch rechnen.
Je nach Anwendungsbereich (ich gehe mal davon aus gefaltet werden soll nicht mehr), lohnt sich entweder ein kleiner Ryzen (<20 Watt Verbrauch im Leerlauf mit SSD), oder ein Raspberry Pi.
Da müsstest du dann mal genauer beschreiben was du damit (in Zukunft) machen willst.

Jesterfox schrieb:
Wobei ich mir nie wirklich Gedanken drüber gemacht hab was er tatsächlich an Strom verbraucht ;-)

Schwierig wenn man Strom selber bezahlen muss oder nicht genug Geld hat. ;)
 
Es dürfte auf jeden Fall helfen im BIOS alle nicht benötigten Features auszuschalten.
Falls nicht die volle Leistung der CPU benötigt wird kann undervolting in Kombination mit runtertakten einiges an Strom sparen. Jede CPU hat irgendwo einen Sweetspot an dem sie ein Minimum an Energie für "genug" Leistung bringt. Da ist aber jeder Prozessor anders, deswegen hilft hier wahrscheinlich nur Ausprobieren mit einem Strommessgerät. Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt der Sweetspot deutlich unter den Turbo-Taktraten.
F@H läuft dann natürlich entsprechend langsamer...
 
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TriggerThumb87 schrieb:
Schwierig wenn man Strom selber bezahlen muss oder nicht genug Geld hat. ;)
Müsste da nicht ein "UND" stehen? Ich zahl meinen Strom selber, aber der "Luxus" den ich durch den Server hab ist es mir halt auch wert.

Klar könnt ich da mal versuchen Zeit reinzustecken den noch weiter zu optimieren... aber irgendwo ist meine Freizeit halt auch begrenzt. Da muss es reichen das ich ein 300W 80 Plus Silver Netzteil hab (das auch bei sehr niedriger Last noch recht effizient ist) und die HDDs bei Nichtbenutzung abschalten. Die CPU selber taktet ja bei Nichtbenutzung automatisch runter.
 
Ich habe erst vor kurzem etwas ganz ähnliches gemacht: i5 2500k auf Z77 Mainboard mit 256GB SSD unter Ubuntu 18.04:
  • Zusätztlich 3 HDDS eingebaut und zum Linux SW RAID-5 gemacht (incl. Samba Shares)
  • Eine weitere SSD mit 500GB eingebaut, da ich den Platz brauchte um mittels KVM 3 VM laufen zu lassen
Was aus meiner Sicht nicht effizient genug war/ ist: Folding @ Home auf meiner CPU,
  • Aber da kam mir der Zufall zu Hilfe und eine GTX980 für 0€ macht jetzt diesen Job
    • Dadurch ist aber die CPU auch nahezu komplett frei für die VMs
    • Wenn FAH nicht läuft, vebraucht die Karte <10 Watt im IDLE, was ich ertragen kann
Durch FAH ist der Energieverbrauch der ganzen anderen Jobs zu vernachlässigen, da die GPU eh ~160 Watt verbraucht. Wenn Du also weiterhin FAH unertstützen willst, wäre mein Vorschlag eher eine GTX1660 oder vergleichbares einzubauen, solange Netzteil/Gehäuse/Kühlung es hergeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Einwände bzgl Verbrauch kann ich nur bedingt teilen, bevor man "neue" HW kauft, sollte man gut überlegen ob Ersparnis mit neuer Hardware nicht bereits bei der Anschaffung wieder aufgebraucht wurde.
 
Die 0€ GTX980 kann ich zwei Jahre in FAH laufen lassen, bevor sich auch nur ein Cent von einer Sever/GFX Neuanschaffung rentiert hätte :D
 
Jesterfox schrieb:
Müsste da nicht ein "UND" stehen?

Ja, da fehlt was, aber eher ein "dazu". Da ist mir ein Wort verschluckt worden. :(

Jesterfox schrieb:
Klar könnt ich da mal versuchen Zeit reinzustecken den noch weiter zu optimieren... aber irgendwo ist meine Freizeit halt auch begrenzt. Da muss es reichen das ich ein 300W 80 Plus Silver Netzteil hab (das auch bei sehr niedriger Last noch recht effizient ist) und die HDDs bei Nichtbenutzung abschalten. Die CPU selber taktet ja bei Nichtbenutzung automatisch runter.

Hatte ich eigentlich gar nicht so gemeint.
Optimieren kann man da nicht viel. Ich habe mal Rechner im Haushalt hier durchgemessen, und ein System wie deines frisst im Vergleich zum kleinen Ryzen (200G vs. Ivy Bridge), den ich hier habe, doppelt so viel im Leerlauf (20W vs 40W).
Je nach Laufzeit lohnt es sich da umzurüsten. Aber das muss jeder selber entscheiden, die Arbeit, die man da reinsteckt, muss ja auch verrechnet werden.
 
TriggerThumb87 schrieb:
Je nach Laufzeit lohnt es sich da umzurüsten.
Die 20W Differenz wären so um die 50€ im Jahr (je nach Strompreis) wenn die Kiste 24/7 durchläuft.

Der Ivy war halt mein alter Haupt-PC der eh da war (und dann einen vorherigen i3 im Server ersetzt hat)... wär mal interessant was der tatsächlich verbraucht.
 
Ja, miss mal durch!
Bei den Platten mit dem Runterfahren würde ich mal aufpassen zwecks Lebensdauer. Da müsste man @Holt fragen inwiefern sich dann die paar Watt rechnen. Ich habe damals darüber nachgedacht dann eher eine kleine SSD zu haben und diese als Cache zu benutzen, aber bevor ich mich einlesen und entscheiden konnte, brauchte ich den Server nicht mehr.
 
Jesterfox schrieb:
wär mal interessant was der tatsächlich verbraucht.
Ein Messgerät kostet etwa 2 Monate Server-Strom :D
 
Das Messgerät kann ich aber allgemein für Geräte jedem empfehlen!
Das rentiert sich dann nicht nur bei Serverlaufkosten.
 
TriggerThumb87 schrieb:
Bei den Platten mit dem Runterfahren würde ich mal aufpassen zwecks Lebensdauer.
Da das Desktopplatten sind sollten die eh nicht dauernd laufen ;-) und die Zeit steht wenn ich mich recht erinner auf 30 Minuten, passiert also nicht dauernd während ich da was drauf mach sondern erst wenn ich fertig bin.
 
Besser spät, als nie..

Ich hab' heute Manjaro von der Kiste geschmissen und damit auch Folding@Home. Stattdessen ein minimales, headless, verschlüsseltes Arch Linux, was bestens funktioniert. Wahnsinn, dass mein root-Verzeichnis keine 2,5 GB groß ist. Das System kann ich jetzt auch über SSH entschlüsseln, also wirklich komfortabel, wenn man doch mal rebooten muss.

Gerade kopiert auf die eine (ebenfalls verschlüsselte) HDD mein Daten-Backup vom Desktop PC, zukünftig möchte ich meinen FRITZ!Box-NAS auf den Server umziehen, sowie Pihole vom Raspi. Vielleicht kommt irgendann noch die Nextcloud dazu, aber da bin ich jetzt des Öfteren bei der Einrichtung hängengeblieben.

Dass die Festplatten von selbst ausschalten, muss ich nochmal einstellen, wie auch sonst ein paar Stromspar-Features. Ansonsten hab' ich im UEFI alle unnötigen Features ausgeschaltet (was konkret, kann ich nochmal nachliefern) und mein Voltcraft SEM4500 sagt, dass die Kiste ~ 30 W im Leerlauf zieht. Das ist wiederum genug, als dass ich bei meinem Alpenföhn Groß Clockner den Lüfter ausschalten konnte, und die CPU trotzdem nur bei 40-45 °C läuft.
Ich hab' auch mal drei von vier 4 GB RAM-Riegeln rausgezogen, aber die verbrauchen wohl nicht allzu viel Strom. Andererseits brauche ich auch nicht 16 GB im Server, vielleicht werdens 8 GB - mal sehen..
Ansonsten scheint Undervolten kaum was zu bringen, dann frag' ich mich aber, wie ich noch ein paar Watt runterkriegen kann?
 
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