Aufstieg und Fall

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StrammerMax93

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Guten Tag,

ich weiß nicht so recht ob mir hier geholfen werden kann - aber ohne es zu probieren werde ich es nie herausfinden, deshalb fange ich einfach mal an.

Kurz zu meiner Vorgeschichte. Ich habe meine schulische Laufbahn in einer Hauptschule begonnen, bin dann über die Werkrealschule (Abschluss mit 1,0) auf ein Wirtschaftsgymnasium gekommen und habe parallel zu meinem Abitur ein Frühstudium in Informatik an einer Universität bestritten (vormittags Schule, abends Vorlesungen an der Uni). Dazu habe ich an der Schule noch zusätzlich Informatikkurse belegt und erfolgreich an landesweiten Planspielwettberben teilgenommen.

Als ich nach der 4. Klasse nur auf die Hauptschule gegangen bin haben viele meiner früheren Freunde und Schulkameraden über mich gelacht und sich von mir abgewendet.
Ich wollte ihnen beweisen dass ich etwas erreichen kann. Und so hatte ich immer den Traum irgendwann einmal bei SAP zu arbeiten (so ziemlich der "exklusivste / prestigeträchtigste" und angesehenste Arbeitgeber im Umkreis von 200 km).

Dort aufgenommen zu werden würde das Thema "den Anderen beweisen, dass ich etwas erreichen kann" zu genüge abdecken.

Ein Jahr vor meinem Abitur habe ich eine einzige Bewerbung abgeschickt - und wurde direkt und ohne Umwege bei SAP für ein duales Studium der Wirtschaftsinformatik angenommen.

Mein Traum wurde Wirklichkeit. Ich habe mein großes Ziel erreicht auf das ich seit der 4. Klasse mein ganzes Leben hin gearbeitet habe.

Aber schon vor Beginn dieses Studiums kamen bei mir Zweifel auf ob es die richtige Entscheidung war.

Nach Beginn des dualen Studiums machte sich sehr schnell Ernüchterung breit. Die Erwartungen an das Studium wurden kaum bis gar nicht erfüllt.
Und auch im Unternehmen ist schon lange nichtmehr alles Gold was glänzt.

Ich habe das Studium trotz der Zweifel bis zum 4. Semester durchgezogen bevor ich mir eingestand, dass es einfach nicht das Richtige ist.

Nach diesem Traumstart den sich sicher viele junge Menschen wünschen folgte die Bruchlandung. Exmatrikulation, kein abgeschlossenes Studium, keinen Ausbildungs- / Studienplatz in Sicht.

Ich habe mir viele Gedanken gemacht weshalb das Studium meine Erwartungen so krass verfehlt hat.

1. Ich wollte damit nur meinen Kritikern beweisen, dass ich etwas erreichen kann.
2. Ich habe so viel investiert, dass ich nicht wahrhaben wollte dass es nicht das Richtige ist.
3. Ich hatte immer die Hoffnung dass es im Laufe des Studiums irgendwann besser wird.
4. Dieses Gefühl "für Andere" zu arbeiten hat mich kaputt gemacht.

Durch meine Leistungen habe ich bis dahin immer mir selbst einen Vorteil verschafft.
Für kleines Geld zu arbeiten um den Reichtum anderer zu vergrößern korrespondiert einfach nicht mit meiner Einstellung selbst erfolgreich zu sein.

Mein Motto lautet eigentlich "Build your own dreams or someone else will hire you to build theirs"

Mir war leider nicht bewusst wie schwer es in einem Angestelltenverhältnis ist dieses Motto zu verwirklichen.

Ich habe einen stark ausgeprägten Unternehmergeist und möchte auf jeden Fall ein erfolgreicher und angesehener Geschäftsmann werden.

Ich persönlich sehe den Abbruch des Studiums als Befreiung und als neue Chance - auch wenn jeder Personaler mir hier etwas Anderes erzählen wird.

Ich habe viele Erfahrungen gesammelt und analysiert und weiß somit zumindest genau was ich nicht möchte. Damit bin ich vielen Abiturienten um einiges voraus.

Ich bin jetzt noch mehr von mir überzeugt als ich das jemals war.

Das Problem ist nur dass ich nicht weiß wie ich diese Motivation und Überzeugung umsetzen soll.

Momentan fühle ich mich wie ein Auto mit 1000PS. Er drehen einfach nur die Räder durch - aber es geht nicht vorwärts.

Ich weiß einfach nicht was ich jetzt machen soll.

Wieder ein Studium? Aber was? In den Informatikbereich möchte ich nichtmehr. Ingenieur / Maschinenbau ist nichts für mich. Ich dachte an BWL. Durch mein Abitur auf einem WG und mein Studium habe ich schon ein fundiertes Fachwissen - außerdem ist es ein Themenbereich der mich interessiert. Allerdings weiß ich auch, dass jeder 0815 Abiturient BWL studiert.
Jura würde mich auch interessieren... Aber mit 22 ein Jurastudium zu beginnen möchte ich weder mir noch meinen Mitmenschen zumuten.

Eine Ausbildung? Kann man damit heute noch richtig erfolgreich werden? In welchem Bereich? Ich dachte an Industriekaufmann - aber da hat man eher eine "Verwaltungstätigkeit". Ich möchte eine Entscheider Rolle.

Wovon ich träume und was meine Vorstellungen mit Sicherheit am ehesten trifft wäre ein kleines (eigenes) Startup.
Wenn ich von einer Idee überzeugt bin fällt es mir sehr leicht andere Menschen in diesen Bann zu ziehen und sie zu motivieren bzw. sie selbst von der Idee zu überzeugen.
Allerdings weiß ich selbst dass das nur Wunschdenken ist. Ohne abgeschlossenes Studium gibt es keine solide Basis. Außerdem habe ich keine Geschäftsidee die es wert wäre eine Firma zu gründen. Von den Kosten solch einer Firmengündung mal abgesehen.

Ich habe nach meiner Exmatrikulation in einem kleinen Startup reingeschnuppert welches sich auf den Vertrieb von Geldanlage und Versicherungslösungen spezialisiert hat. Das hat mir vom Konzept schon sehr gut gefallen. Viele junge, motivierte Menschen mit der Bereitschaft etwas zu bewegen. Mit dem Chef konnte man sich bei einem Bier und einer Runde Kicker austauschen, und mit regelmäßigen "Ausflügen" z.B. nach Frankfurt zu Investmentgesellschaften wurde man immer bei Laune gehalten.

Das ist ein komplett anderes Arbeitsklima als z.B. bei SAP wo man mehr oder weniger nur eine austauschbare Nummer ist.

Das Problem ist nur dass ich nicht mein Leben lang als "Versicherungsmakler" ohne richtige Ausbildung oder abgeschlossenem Studium arbeiten möchte.

Ich bin momentan einfach leer und planlos.

Wenn ich eines vermeiden möchte dann ist es eine überhastet Entscheidung nur damit ich wieder eine Ausbildung / ein Studium in der Hand habe.
Ich möchte mir sicher sein, dass es das Richtige ist.

Falls mir hier jemand helfen kann / möchte wäre ich ihm sehr verbunden.

Ganz egal ob es ein konkreter Vorschlag für ein Studium / eine Ausbildung ist oder "nur" ein allgemeiner Ratschlag - ich bin dankbar für jede Art von Hilfe.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass man aufgrund der vielen persönlich Details sehr leicht Rückschlüsse auf meine Person ziehen kann. Somit grüße ich zuletzt noch jeden der mich persönlich kennt.
 
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Hallo
StrammerMax93 schrieb:
1. Ich wollte damit nur meinen Kritikern beweisen, dass ich etwas erreichen kann.
Du schreibst das du eingesehen hast das du das Studium angefangen hast nur um anderen zu imponieren, wann kommt die Einsicht das du ein erfolgreicher Geschäftsmann werden willst nur um anderen zu imponieren ?

Du willst jetzt Tipps mit welchem Studium oder welcher Ausbildung du erfolgreicher Geschäftsmann werden kannst, da muss ich dich enttäuschen, es gibt keinen hundertprozentig sicheren Tipp wie man erfolgreicher Geschäftsmann wird. Es gibt keinen Weg mit dem man hundertprozentig erfolgreich wird, heutzutage gibt es erfolglose Studienabgänger mit Doktortitel die Hartz4 beziehen genau so wie es Hauptschüler gibt die Millionär mit einem Dixi Klo Aufstellunternehmen oder einem Bauunternehmen geworden sind.
Wenn es so einen eindeutigen Weg geben würde mit dem man erfolgreich wird, glaubst du nicht das dieser Weg dann bekannt wäre und das jeder diesen Weg gehen würde ? So einfach ist das Leben nicht.

Die einzigen zwei Tipps die ich dir geben kann sind:
1. Höre mit dem träumen auf und komm in die Realität.
2. Mach das wo drauf du Lust hast und nicht wo du glaubst mit erfolgreich zu werden und anderen zu imponieren.
Man kann nur erfolgreich sein wenn man etwas gerne macht, wenn man etwas macht was man nicht gerne macht dann macht man es nur halbherzig und dann wird es schwer erfolgreich zu sein.

StrammerMax93 schrieb:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass man aufgrund der vielen persönlich Details sehr leicht Rückschlüsse auf meine Person ziehen kann. Somit grüße ich zuletzt noch jeden der mich persönlich kennt.
Da muss ich dich auch enttäuschen, auch wenn du es gerne wärst aber du bist nichts besonderes, du bist nur einer von sehr vielen jungen Träumern die in der Realität aufschlagen und aus Ihrem Traum gerissen werden.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav gibt dir eigentlich schon den wichtigsten Tipp: Komm in der Realität an. Ob deine Erfolge nun stimmen oder nicht, sei dahingestellt. Kann hier eh keiner prüfen. Aber all das ist kein Garant für Erfolg. Vor allem stehst du dir mit deinem aufgeblasenen Ego selbst im Weg. Und gewöhn dich dran, für andere zu arbeiten. Die Menschen, die nie für jemand anderen arbeiten mussten, kannst du an einer Hand abzählen. Selbst als Unternehmer wirst du in Situationen kommen, die einem Angestelltenverhältnis nicht unähnlich sind. Du bist und wirst immer auch auf andere angewiesen sein. Besser du gewöhnst dich schnell dran.

Vor allem versteh ich den Problem an sich nicht. Dir machte das Start Up Spaß, willst aber nicht ohne entsprechendes Studium/Ausbildung so was machen. Ja und? Dann mach es doch, du suchst doch grade nach etwas, was du machen kannst. Geschäftsmann bzw. Selbstständiger wird man nicht, weil man es will, sondern weil man ne Idee hat, die man umsetzt. Aus dem was ich habe, deinem Post, geht jedenfalls weder großer Unternehmergeist hervor noch wirkst du wesentlich lebenserfahrener als Abiturienten. Du weißt ja nicht mal einzuschätzen, wofür man Studium benötigt oder was mit einer Ausbildung heute alles machbar ist. Eigentlich bist du sowohl uninformiert als auch naiv.

Bildung ist kein Garant für Erfolg, es ist ein Baustein. Die Chancen steigen, je höher und qualitativ besser dein Abschluss ist. Aber es sind nur Chancen. Auch mit 1er Studium kannst du scheitern. Genauso kannst du mit ner Ausbildung steinreich sein und Entscheider werden. Nur das setzt Fleiß und Zielstrebigkeit vor raus. Beides scheinst du mal gehabt zu haben. Nur wirkt dein Post so, als sei beides in deinem Ego verpufft. Ein Studium abzubrechen, ist kein Beinbruch, kann auch sehr gut sein. Nur sollte man vorher auch wissen, warum man es tut und was die Alternative ist, für die man es abbricht. und letzteres fehlt bei dir. Einen Königsweg gibt es nicht. Erfolgskarrieren sind immer individuell und neben allem, was man mitbringen kann/muss, brauch man auch eine nicht beherrschbare Komponente: Glück.

Was kann man also abschließend empfehlen? Überleg dir was du willst, dann überleg dir was dazu brauchst. Dann tu es. Entscheide dich. Du wolltest doch Entscheider sein. Wenn du das nicht mal für dich kannst, wie willst du das dann für andere?

PS: Einen individuellen Tipp hab ich doch noch: Hör auf Lotto zu spielen und Leute dazu zu überreden, fragwürdige Anmeldungen zu machen, von denen du Vorteile hast. Ersteres ist für einen intelligenten Menschen eh nur verbranntes Geld, letzteres sollte ein angehender seriöser Geschäftsmann grundsätzlich lassen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hmm, Max auf jeden Fall mal ein interessanter Lebenslauf bisher. Bis jetzt sehe ich da allerdings nur Aufstieg und aktuell eine kleine Delle, die in 20y wahrscheinlich keinen mehr interessiert.

Ich speicher mal recht unsortiert aus:
- vergess das Jura Studium: primär hardcore lernen & wenig Verständniss, starke Fokussierung auf Deutschland, nicht mehr wirklich gute Jobchancen
- wenn schon Studium, dann BWL mit entsprechender Fächerkombi. Liefert immerhin eine gute & breite Wissensgrundlage die einen für sehr vieles enabled.
- Startups sind in DE stark BWL verseucht & konzentrieren sich primär auf 2 Städte, Berlin & Frankfurt (Fintech). Mit 20 kann man da durchaus mal 1-2y rein stecken, muss einem aber bewußt sein das es bei 99% der Startups nur um Selbstausbeutung geht (life your dream... )

Nun ja, Entscheiderrolle undsoweiter. Du klingst für mich wie ein ganz normaler ambitionierter 22 jähriger. :) Um selbstständig zu sein benötigt es kein Studium, da langt eine normale Ausbildung wenn das Thema passt. Du musst Dir halt im klaren darüber werden was Du wirklich willst.


@Tom, es wird hier im Forum & auch generell sicherlich nicht allzuviele geben, die es von der Hauptschule bis hin zum Werksstudium bei SAP gebracht haben. Von daher dürfte der TE durchaus identifizierbar sein, also nicht ganz so... ;)
 
@StrammerMax93

Ich kann das alles sehr gut nachvollziehen! Auch ich habe einen steilen Weg in meiner schulischen bzw. akademischen Laufbahn hingelegt (war immer der Beste bzw. unter den besten 5%). Es fühlte sich meist schon sehr toll an, auch bei den Profs und Lehrbeauftragten als High Performer zu gelten und von den Kommilitonen Anerkennung, aber natürlich auch Neid zu erfahren. Ich fühlte mich wie auf Drogen, um noch das letzte aus mir herauszuholen und alle anderen zu überflügeln.

Das ist mir letztlich auch gelungen, nur in der Berufswelt bzw. für den Einstieg sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Ich denke so wie Du. Ewiges Malochen für die paar Peanuts ist nicht mein Ding, aber um was eigenes auf die Beine zu stellen fehlen mir einfach die Connections. Zudem denke ich, dass das irdische Leben einfach zu kurz ist, um ein "Imperium" aufzubauen, damit es deine Nachkommen einfach "versaufen". Also bleibt nun mal nur der Einstieg in einen gut bezahlten Job. Auch das ist heutzutage ohne Vitamin B alles andere als einfach. Aufgrund meiner bisherigen Leistungen war ich immer der Meinung, dass sich die Firmen bei mir bewerben müssen (gut, ein paar haben das auch tatsächlich gemacht), aber die Top-Unternehmen werden derart mit Bewerbungen bombardiert, dass man dort sämtliche Prozesse (inkl. der doofen AC) durchlaufen muss. Auch mache ich zur Zeit die Erfahrung, dass man als Spitzen-Absolvent über alle Themen blendend Bescheid wissen sollte (jedoch habe auch ich nur zu 99% Bulimie-Lernen angewendet). Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass derartige Fragen auch einem "Normalo" (Durchschnitts-Absolvent) gestellt werden. Somit passt also bei den Interviewern die Erwartungshaltung nicht mehr (der weiss doch sicherlich sowieso alles => wenn Du nur eine Frage dann nicht beantworten kannst, ist schon das Bild getrübt).

Letztlich kann ich Dir nur raten, einen gesunden Mix aus Studium und gutem Unternehmen (Praktika, Werkstudent, etc.) anzustreben. Wenn du dich primär aufs Studium konzentrierst, schaut das natürlich auf dem Papier supergeil aus und Du kannst dir auch ein wenig drauf einbilden. Nur dies hilft dir (fast) nichts für deinen weiteren Lebensweg. Dort werden die Karten wieder neu gemischt und das Package aus Leistung, Symapthie und anderen Soft-Skills muss stimmen. Ich habe eig. von allem etwas, aber ohne Vitamin B und Glück hilft einem das (meist) auch nichts (so meine Erfahrung).
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde den Fehler: High Performer und Bulimie Lernen....

Oder passender gesagt, genau das ist der Fehler unseres Bildungssystems. Die Leute, die da gut abschneiden, glauben tatsächlich sie wären auch wirklich gut, dabei wissen sie kaum noch was. Wenn ihr beiden so gut wäret, wie ihr selbst glaubt, bräuchtet ihr in der Tat noch Vitamin B und Glück für das richtig große Ding, für einen guten Job brauchts das aber nicht. Also denkt nochmal über euch nach...
 
Hallo
Mustis schrieb:
Die Leute, die da gut abschneiden, glauben tatsächlich sie wären auch wirklich gut, dabei wissen sie kaum noch was.
Ach komm es ist doch niedlich wie naiv junge unerfahrene Studenten sein können, aber keine Sorge die werden alle in der Realität aufschlagen und bei manchen wird der Aufprall verdammt weh tun.

Grüße Tomi
 
Mustis schrieb:
Finde den Fehler: High Performer und Bulimie Lernen....

Oder passender gesagt, genau das ist der Fehler unseres Bildungssystems. Die Leute, die da gut abschneiden, glauben tatsächlich sie wären auch wirklich gut, dabei wissen sie kaum noch was. Wenn ihr beiden so gut wäret, wie ihr selbst glaubt, bräuchtet ihr in der Tat noch Vitamin B und Glück für das richtig große Ding, für einen guten Job brauchts das aber nicht. Also denkt nochmal über euch nach...

Du solltest vll. meinen Beitrag nochmal genauer durchlesen. Ich habe nirgens behauptet, dass ich wirklich so gut wäre (bzw. wesentlich besser als die ganzen "Normalos"). Ich habe nur verdammt gute Abschlüsse (und das zwischen Abschluss und der Berufswelt zwei Welten liegen, habe ich bereits ausführlich diskutiert). Aber Du wirst meine"Probleme" wohl nie gehabt haben mit einem Durchschnittsabschluss (wie z.B. bei Bewerbungen, etc.). Die Erwartungshaltung ist nunmal ungleich höher als bei einem "Normalo". Nur beim Gehalt ist dann meist (komischwerweise) kein Spielraum vorhanden.

Ansonsten:
Es ist eher niedlich, wie die ganzen "Sesselpfurzer" immer mitreden (wollen), obwohl sie gar nicht wissen, was heute am Arbeitsmarkt wirklich abgeht (wie auch, die ein und dieselbe Stelle ist Ihnen ja meist bis zur Rente sicher).
 
Ne gar nicht haste das gedacht. Deswegen auch die Sicherheit in deiner Annahme, die Firmen müssten sich bei dir bewerben. is klar...

AC sind übrigens nicht an die Teilnehmer angepasst sondern immer gleich. Soviel zum Thema höherer Anspruch.

Interessant ist auch, dass du weisst, dass ich einen Durchschnittsabschluß habe und Sesselfurzer bin.

PS: Nahezu jeder Jahrgang in jeder Schule hier in der Umgebung hatte mehrere 1er Abgänger. Solche Abschlüße sind mitnichten so herausragend wie du es hier darstellen magst. Das allein garantiert heute nicht mal mehr im Ansatz eine herausragende Karriere.
 
Fakt ist nunmal dass ich nicht der Typ bin der eine Ausbildung macht und sich dann hocharbeitet damit ich mit Anfang 50 wenn mein Leben sowieso schon so gut wie gelaufen ist endlich mal einen Managerposten bekomme.
Ich möchte mit 60 zurückblicken und stolz auf das sein was ich erreicht habe. Und die 0815 Beförderung alle 4-5 Jahre ist nicht mein Ziel.
Der normale Weg ist nicht mein Ziel.
Mich darzustellen als wäre ich unfähig Entscheidungen zu treffen halte ich für völlig fehl am Platz. Klar kann ich mich dafür entscheiden eine Ausbildung zu machen und dann schön bequem (aber sehr langsam) die Karriereleiter aufzusteigen... Aber wie gesagt... Das ist nichts für mich.
Wie ich anfangs erwähnt habe - ich bin keiner von den Kleinen die sich rumschubsen und ausnutzen lassen. Ich möchte selbst etwas erreichen. Und über den normalen Weg geht das heute kaum noch.

Mich als gescheiterten naiven Jüngling darzustellen finde ich ebenfalls fehl am Platz. Nur weil ich nicht in das Muster des braven Studenten passe der sein Studium abschließt und anschließend sein Leben lang irgendwo als Angestellter arbeitet bin ich noch lange nicht gescheitert.

Viel mehr habe ich begriffen, dass ich die Ziele die ich mir gesetzt habe nicht über den normalen Bildungsweg erreichen kann.

Jedoch muss ich zugeben, dass ich auch keine alternative Perspektive kenne.

Der Zwiespalt zwischen "na gut ich gehe doch den normalen Weg und mache eine Ausbildung mit der ich zu 99% meine Ziele nicht erreichen kann" und "ich will meine Ziele erfüllen - weiß aber nicht wie" führt mich dazu dass ich momentan keine Entscheidung fällen kann und will.
 
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Hallo
X_Clamp schrieb:
Es ist eher niedlich, wie die ganzen "Sesselpfurzer" immer mitreden (wollen), obwohl sie gar nicht wissen, was heute am Arbeitsmarkt wirklich abgeht (wie auch, die ein und dieselbe Stelle ist Ihnen ja meist bis zur Rente sicher).
Tja aber die/wir Sesselpfurzer sind diejenigen bei denen Ihr euch bewerben dürft und denen Ihr in den Hintern kriechen dürft um die Arbeitsstelle zu bekommen, da bin ich doch lieber der Sesselpfurzer.

StrammerMax93 schrieb:
Ich möchte mit 60 zurückblicken und stolz auf das sein was ich erreicht habe. Und die 0815 Beförderung alle 4-5 Jahre ist nicht mein Ziel.
Der normale Weg ist nicht mein Ziel.
Willkommen im Klub, davon träumen alle, in der Zwischenzeit muss man aber arbeiten gehen um sein Leben neben dem Traum finanzieren zu können.

StrammerMax93 schrieb:
Viel mehr habe ich begriffen, dass ich die Ziele die ich mir gesetzt habe nicht über den normalen Bildungsweg erreichen kann.

Jedoch muss ich zugeben, dass ich auch keine alternative Perspektive kenne.
Und was jetzt ? Wie willst du finanziell überleben bis du eine Alternative gefunden hast ? Hotel Mama bis 30/40/50, Bankraub oder doch der Lottogewinn ?

StrammerMax93 schrieb:
Mich als gescheiterten naiven Jüngling darzustellen finde ich ebenfalls fehl am Platz.
Was hast du hier erwartet ? Das dir jemand den Super Duper Geheimtipp gibt mit dem man garantiert in 10 Jahren stinkreich wird ? Das zu erwarten/erhoffen ist naiv.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Aha, du weißt, das der normale Weg der falsche ist, aber ne Alternative weißt du nicht mal im Ansatz.

Darf ich ehrlich sein? Dein Traum wird ein Traum bleiben, soweit wie bei dir Selbstwahrnehmung und Realität auseinanderklaffen.

Letzter Tipp, schau dir an wie heutige Manager Manager geworden sind. vll stellst du dann fest, wie normal deren Bildungsweg verlaufen ist. Die haben alle den normalen Bildungsweg bestritten, waren angestellt, haben sich hochgearbeitet. Die Einstellung von Firmen, dass nur jemand managen kann, was er auch kennt, nimmt ebenfalls zu und wer dann nicht diverse Abteilungen durchgegangen ist, kommt nur schwer nach oben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
X_Clamp schrieb:
Du solltest vll. meinen Beitrag nochmal genauer durchlesen. Ich habe nirgens behauptet, dass ich wirklich so gut wäre (bzw. wesentlich besser als die ganzen "Normalos"). Ich habe nur verdammt gute Abschlüsse (und das zwischen Abschluss und der Berufswelt zwei Welten liegen, habe ich bereits ausführlich diskutiert). Aber Du wirst meine"Probleme" wohl nie gehabt haben mit einem Durchschnittsabschluss (wie z.B. bei Bewerbungen, etc.). Die Erwartungshaltung ist nunmal ungleich höher als bei einem "Normalo". Nur beim Gehalt ist dann meist (komischwerweise) kein Spielraum vorhanden.

Ansonsten:
Es ist eher niedlich, wie die ganzen "Sesselpfurzer" immer mitreden (wollen), obwohl sie gar nicht wissen, was heute am Arbeitsmarkt wirklich abgeht (wie auch, die ein und dieselbe Stelle ist Ihnen ja meist bis zur Rente sicher).

DAS ist arrogant. Nichts anderes.
Ich persönlich finde Leute immer witzig, die meinen mit guten Noten können sie alles.
Ich hab in meinem Studium auch sehr gute Noten, aber ich lasse das bei weitem nicht so raushängen wie ihr beiden.
Und bevor du mich abstempelst als Student der keine Ahnung vom Arbeitsmarkt hat, kann ich dich beruhigen dass ich das schon sehr wohl habe.


StrammerMax93 schrieb:
Der Zwiespalt zwischen "na gut ich gehe doch den normalen Weg und mache eine Ausbildung mit der ich zu 99% meine Ziele nicht erreichen kann" und "ich will meine Ziele erfüllen - weiß aber nicht wie" führt mich dazu dass ich momentan keine Entscheidung fällen kann und will.

Warum schreibst du dann hier rein wenn du dich nicht entscheiden willst?
Keiner hier kann dir sagen wie du etwas tun solltest oder was du tun solltest, damit du gleich Manager bist und ein bomben Gehalt erzielst. Gäbe es dafür ein Universalrezept würde ich das gerne auch mal hören.
Es hat übrigens durchaus was gutes auch mal Angesteller zu sein in seiner Karriere, sonst wird man ganz schnell zu einem hochnäsigen Chef den kein Mitarbeiter leiden kann.
Denk mal drüber nach.
 
@max

da ich gerade zwei duale studenten habe die meiner führung unterliegen kann ich dir einiges dazu sagen.
nur wichtige infos: beide sind fleissig, beide sind ehrgeizig, beide kennen alle prozesse und abteilungen.
aber nur einer hat einen exekutiven posten erhalten und ich kann dir auch sagen warum.

der eine hat sich das vertrauen verdient , erworben durch charme, cleverness und hingabe.
der eine hat sich ein projekt heraus gesucht, das mich am meisten zeit gekostet hat und hat meine Arbeit übertroffen
der eine, kann meinen posten in abwesenheit voll ersetzen.

der andere...schuftet sich den arsch ab und wir nie eine chance erhalten.

Tja max..auch wenn es jetzt nicht detaliert geschrieben ist hoffe ich du weist worauf es ankommt.


Wenn du ein Problem hast für jemanden zu arbeiten, oder dieses Gefühl hast dann musst du darum kämpfen eine Position zu erhalten in dem du nur noch wenige vor dir hast.

Beide haben übrigens ausgezeichnete Noten, also schmink dir ab es würde an der Bildung liegen, das ist sowieso grundvoraussetzung.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mustis und wie alt sind die bis sie diesen Posten mal erreicht haben? Ich kenne keinen Vice President bei SAP der unter 40 ist.
Und natürlich wäre das etwas worauf man stolz sein kann - aber es ist nicht mein Ziel.
Manager in großen Unternehmen sind im Grunde genommen auch nur besser bezahlte Angestellte die ersetzbar sind.

Das mag alles naiv und überheblich klingen.

Aber wer seine Träume aufgibt hat schon verloren bevor er angefangen hat.

Eines meiner Lieblingszitate lautet: "If you can dream it - you can achieve it!"
 
Ja und du meinst du bist cleverer als diese ganze Riege, die es schon geschafft hat? Und das ohne Alternativen zu kennen? Selten soviel Überheblichkeit gelesen....

Aber ich denke inzwischen du willst ohnehin nur trollen...

PS: in einer AG bist du übrigens immer angestellt. IMMER!
 
Hallo
StrammerMax93 schrieb:
Aber wer seine Träume aufgibt hat schon verloren bevor er angefangen hat.
Ich frage noch einmal, wie willst du deinen Traum finanzieren ? Hotel Mama bis 30/40/50, Bankraub, Lottogewinn oder träumender Hartz4 Empfänger ?

Grüße Tomi
 
@Mustis ich bin alles - aber mit Sicherheit nicht Arrogant oder überheblich. Ich war im Studium selbst kein Überflieger. Ich behaupte nicht von mir dass ich ein Genie bin oder einen IQ von 140 habe.
Ich weiß nur welche Ziele ich habe und dass jemand der mit Leidenschaft und Spaß arbeitet auch ohne 140er IQ oder 1er Studium Entscheiderrollen besser übernehmen KANN! als eben solche Überflieger.

Ich kenne viele "Freaks" die absolut genial sind und ihren Job besser machen als ich es jemals könnte. Trotzdem werden sie nie auf einen grünen Zweig kommen weil ihnen der Wille, die Träume, das Durchsetzungsvermögen und der Unternehmergeist fehlen.

Ich brauche keinen Master oder Dr. Titel um zu beweisen, dass ich Führungsqualitäten habe.

Und ich betone nochmal, dass ich nicht arrogant oder eingebildet bin. Ich bin einfach nur von meinen Qualitäten überzeugt, selbstbewusst und voller Tatendrang.

Als ich in die 5. Klasse gekommen bin hat mich jeder ausgelacht und gesagt dass meine Ziele (bei SAP zu arbeiten) niemals in Erfüllung gehen werden. Ich habe hart gearbeitet und meine Ziele erreicht.

Jetzt habe ich das Ziel trotz oder gerade wegen meinem Rückschlag wieder erfolgreich zu werden.
Und nun kommt ihr hier an und wollt mir (wieder) erzählen, dass ich meine Ziele nie erreichen werde...

Ich habe schon bewiesen, dass ich auch das nahezu unmögliche möglich machen kann. Mein Fehler war nur mich auf diesen Lorbeeren auszuruhen.

Kurz um - ich lasse mir von niemandem sagen, dass ich meine Träume aufgeben soll.


Wieso ich das hier eigentlich schreibe? Ich selbst habe momentan keine Ahnung was ich machen soll - da liegt es doch nah einfach Menschen zu fragen die schon mehr Lebenserfahrung haben. Dass dieses Thema darin ausartet dass einem dazu geraten wird seine Träume aufzugeben hatte ich nicht geahnt. Aber der ein oder andere hilfreiche Tipp kam ja auch schon dabei herum.

Tomislav2007 schrieb:
Hallo

Ich frage noch einmal, wie willst du deinen Traum finanzieren ? Hotel Mama bis 30/40/50, Bankraub, Lottogewinn oder träumender Hartz4 Empfänger ?

Grüße Tomi
Seit wann kostet träumen Geld?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Doppelpost)
Hallo
StrammerMax93 schrieb:
Kurz um - ich lasse mir von niemandem sagen, dass ich meine Träume aufgeben soll.
Dir sagt niemand das du deinen Traum aufgeben sollst aber ich frage noch einmal, wie willst du deinen Traum finanzieren ? Hotel Mama bis 30/40/50, Bankraub, Lottogewinn oder träumender Hartz4 Empfänger ?

StrammerMax93 schrieb:
Dass dieses Thema darin ausartet dass einem dazu geraten wird seine Träume aufzugeben hatte ich nicht geahnt.
Deine Träume sind in der Form wie du es dir vorstellst einfach unrealistisch und wir sagen dir nur die Wahrheit, wenn du Streicheleinheiten und ein Lob möchtest dann geh besser zu Mami.
Ich frage noch einmal, was hast du hier erwartet ? Das dir jemand den Super Duper Geheimtipp gibt mit dem man garantiert in 10 Jahren stinkreich wird ?

StrammerMax93 schrieb:
Seit wann kostet träumen Geld?
Träumen kostet kein Geld aber die Lebenszeit in der du träumst muss finanziert werden oder lebst du nur von Luft und Liebe ?
Sorry aber ich glaube auch langsam das du entweder ein Troll oder ein ziemlicher Naivling bist.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte mal noch einen leicht plakativen Spruch in die Runde werfen: Es gibt nichts gutes, außer man tut es!

Sprich: natürlich sollte man sich überlegen, was man tut und wie man es tut, und es sollte im Optimalfall das sein, was man sich wünscht und was man aus seinem Innersten heraus will. Aber leider klappt das im Leben nicht immer so einfach, und dann ist es aus meiner Sicht oft besser, eine Zeit lang wenigstens irgendwas zu tun als gar nichts zu tun.
 
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