"Ausfallsicheres" Smart-Home

warchild

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Hallo zusammen,

bei uns steht dieses Jahr ein Hausbau an. Damit drängt auch das Thema "Smart-Home" in meinen Fokus. Irgendwie schon "nett" aber brauch ich das wirklich? Ist ja schon ein Kostenfaktor.

Dachte daher daran vielleicht erst einmal klein anzufangen und z.B. nur die Rolläden plus ein paar Lichter Smart zu machen. Und dann nach und nach zu erweitern. Raspberry Pi wäre vorhanden somit also per Home Assistant/IOBroker/weiß der Geier zu steuern.

Ich habe bislang allerdings noch gar keine Berührungspunkte zu Smart-Home gehabt (in einer Mietswohnung irgendwie auch nur bedingt "sinnvoll").

Grundvoraussetzung für mich ist KEINE Cloud (wie gesagt Raspberry ist vorhanden). Das ist offensichtlich das kleinere Problem.

Was ich bislang aber noch nicht wirklich herausfinden konnte: Gibt es ein System (oder gar mehrere), die auch funktionieren, falls der Raspberry mal ausfallen sollte? Also nur durch simplen Schalter?
Das fände ich nämlich eigentlich auch recht wichtig. Ich lege mir ja keinen zweiten Raspi beiseite, nur um einen in Reserve zu haben, weil ohne sonst Tagelang die Bude duster ist und die Rolläden nicht mehr hoch und runter gehen..
 
Schau dir KNX an. Das wird verkabelt und ist, wenn du eh neu baust, wohl das sinnvollste. Ich weiß jetzt nicht inwiefern man für KNX schon vorbereiten kann, ohne es dann tatsächlich anzuschließen, aber wenn SmartHome bei nem Neubau, dann darüber.

KNX kannst du dann über HomeAssistant auf deinem Pi an die üblichen Consumer-Frontends wie Apple Home, Google Assistant und Alexa anbinden :)
 
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KNX ist Mist. Die Komponenten haben einen viel zu hochen Stromverbrauch. Les mal bei wikepedia unter KNX.
Teuer ist das System. Da kostet ein Teil schnell 200 EUR.
Normale Taster reichen. Ohne Strom fahren die Rolläden nicht. Einfach, simpel und jeder begreift die Funktion ganz schnell.
Wenns preiswert sein soll, da gibt es kleine Module die in tiefen Schalterdosen eingebaut werden. Damit kann man über den Rasp.Pi die Rolläden fahren. Das sind so kleine blaue Teile die in eine Schaltdose passen. Den Namen habe ich leider nicht mehr parat. Kosten pro Stück ca. 15-20 EUR.

Nachtrag: z.B: LoraTap WIFI Smart-Einbauschalter ca. 70 EUR für 4 Stück. Gibt es beim großen A****
 
Smarte Lichtschalter und generell smarte Schalter, statt smarter Lampen und smarter Rolläden. Ist zwar die light Version von Smarthome, funktioniert dann aber auch bei Ausfall der App bzw des Pi.

Dann hast du Schalter, die du sowohl physisch als auch per App o.ä. ansteuern kannst und die dann ganz wie gewohnt alles was dran hängt in Gang setzen. Wenn du eh nicht soo enthusiastisch bist was das Thema angeht, reicht das vlt.
 
KNX ist top, aber auch teuer.
Ich würde es so machen, dass alles auch ohne Smarthome steuerbar ist, d. h. dann betätige ich eben einen Rolladenschalter, um die Rolläden zu schließen oder öffnen.
Ein Freund von mir steuert z. B. die Treppenbeleuchtung so, dass sie Abends automatisch mit 30% dauerhaft leuchtet und wenn jemand die Treppe betritt, wird auf 100% hochgedreht. Um 22 Uhr schaltet sie dann auf 10% zurück - also wie ein Nachlicht. Sie kann natürlich auch manuell geschalten werden.
Ein Smarthome sollte dem Komfort dienen und nicht der völligen Automatisierung.

Schau aber, dass genügend Leerrohre verbaut werden. Mache einen zentralen Versorgungsschacht vom Keller bis zum Dach. Dort kannst du dann alle Kabel reinlegen und auch jederzeit nachträglich Kabel durchziehen. Auch die Aktoren kannst du dort pro Stockwerk zentral verbauen.

Großzügiges Netzwerk nicht vergessen. Genügend Anschlüsse pro Raum, vor allem im Wohnzimmer. Und auch in den Decken/Wände für Accesspoints. Auch auf der Terasse und bei der Haustüre. Technikraum definieren im Keller/Arbeitszimmer.
 
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Don_2020 schrieb:
KNX ist halt der Weg, wenn man nicht alles über Funk lösen möchte. Funk ist anfällig und braucht gerade bei Sensoren und sowas halt Batterien, die man wieder wechseln muss. Da wo es geht auf kabelgebundenes zu setzen ist nicht verkehrt und mit HomeAssistanz kann man das Ganze ja dann auch noch mit anderen Systemen wie Zigbee und den Consumer-Frontends verheiraten
 
Modbus ist preiswerter als KNX. In der Gebäudetechnik werden immer mehr Aufgaben über Modbus gelöst.
Der Preis machts. Programmierung ist relativ einfach. In ein paar Register müssen die Werte eingetragen werden. Dazu braucht man keine spezielle Software. Mit einer guten Programmiersoftware (z.B. Codesys) geht das natürlich viel einfacher - aber das ist kein muss. Codesys gibt es auch für den Raspberry Pi für kleines Geld.
 
@Don_2020
KNX beschreibt in erster Linie ein Protokoll und keine Endgeräte. Von daher ist KNX tatsächlich EINE durchaus gängige und umsetzbare Methode.

Das erstmalige Einrichten ist durchaus aufwendig und mit viel Lesen und Verstehen (und eben auch handwerklichem Umsetzen) verbunden, aber mir ist derzeit noch kein vollumfänglicheres, besseres System bekannt, das komplett autark funktioniert.

Davon ab:
Wenn ein Hausbau geplant ist, sind die Kosten für so ziemlich jede Smart Home-Lösung doch lächerlich gering im Vergleich dazu ^^
 
Homematic ip wired mit raspberrymatic wäre auch eine Option.
Wenn man Direktverknüpfungen verwendet kann man die Geräte auch weiter bedienen wenn die Zentrale ausfällt.
Vorteil zu KNX ist die leichtere Konfiguration. Nachteil nur ein Hersteller
 
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KNX hieß früher EIB.
In der Gebäudeautomation wird das Protokoll nicht sehr häufig eingesetzt, wegen der Nachteile. Es gibt z.B. keine Funktion mit der man den Status eines Tasters/Ventil usw. abfragen kann. Verpasst der Master ein Telegramm, sieht es düster aus.
Modbus-Komponeten sind preiswerter und weltweit verfügbar. KNX spielt nur in Europa eine kleine Rolle. Da wo wirklich große Projekte gebaut werden ist KNX ein Exot.
KNX verbauen hierzulande nur die Elektriker. Das ist in der Regel nichts für Hobbyprogrammierer.
Modbus ist viel einfacher.

Nachtrag: Such mal im Internet nach "Shelly"
 
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Don_2020 schrieb:
Es gibt z.B. keine Funktion mit der man den Status eines Tasters/Ventil usw. abfragen kann. Verpasst der Master ein Telegramm, sieht es düster aus.
Heißt das, dass bei KNX der Status eines Aktuators nur über die letzte Eingabe erfasst wird? Das kann ich mir fast gar nicht vorstellen, da gibt es doch auch sowas wie Fensterkontakte, die z.B. automatisch Heizungsthermostate regeln können etc.

Ansonsten belese ich mich mal zum Thema Modbus / Shelly, vielen Dank für die Info.
 
Oha, das scheint ein kontroverses Thema zu sein.
Vielen Dank schon einmal für die zahlreichen Antworten.
KNX erscheint mir auch Recht kostspielig, klar beim Hausbau ist das alles "relativ" aber was ich auf die schnelle im Netz gefunden habe, sind wohl kleine bis mittlere 5stellige Beträge. Das ist für mich(!) dann doch zuviel für etwas Komfort und Spieltrieb. Ich bekomm schon nur einen Doppel-Carport statt Doppel-Garage.
Shelly hatte ich auch schon gefunden, WLAN ist aber natürlich so ne Sache, vorallem wenn es dann mehr und mehr Geräte werden. Oder sehe ich das falsch?
wahli schrieb:
Ein Freund von mir steuert z. B. die Treppenbeleuchtung so, dass sie Abends automatisch mit 30% dauerhaft leuchtet und wenn jemand die Treppe betritt, wird auf 100% hochgedreht. Um 22 Uhr schaltet sie dann auf 10% zurück - also wie ein Nachlicht. Sie kann natürlich auch manuell geschalten werden.
Nicht das konkrete Beispiel (obwohl ich da auch Mal drüber nachdenken muss) aber von der Funktionsweise genau das was ich mir vorstelle.
Automatisierung aber zur Not gibt es eine "analoge" Rückfallebene
 
Shelly ist eher eine Nachrüstlösung. Und ja, WLAN ist immer so eine Sache. Manche machen dafür ein eigenes WLAN bzw. VLAN. Verkabeln ist immer besser. KNX hat den Vorteil, dass es völlig separat funktioniert.

Ich habe selbst zwei Shelly als Nachrüstlösung für Rolladen verbaut. Die hatten aber schon mal Schwierigkeiten, dass sie erreichbar waren. Dann muss man sie vom Strom trennen, damit sie neu starten.
Außerdem habe ich Zigbee (Funk) für meine Sensoren (Temperatur/Feuchtigkeit) im Einsatz. Wenn die mal nicht funktionieren, dann macht das auch nichts. Als Zentrale dient iobroker (unter Proxmox). Das ist halt eine Bastellösung und es kommt schon mal vor, dass es ein paar Tage nicht gut funktioniert: Update hatte es mal geschrottet und es war mal ein RAM-Baustein defekt. Außerdem testet man immer wieder Neuigkeiten wie z. B. eine InfluxDB mit grafischer Darstellung über grafana.
 
Ich würde mich bei soetwas beraten lassen z.b smartkram.de.
Wenn du erst alles ganz normal einrichtest und dann feststellst es fehlt an Kabeln oder irgendwas anderes wird es im Nachhinein wahrscheinlich teurer

smartkram.de habe ich nur erwähnt weil ich dort mal etwas gekauft habe - gibt sicher noch andere. Ich würde nur darauf achten dass sie nicht nur einen Hersteller im Angebot haben
 
Ich nehme zur Kenntnis, dass KNX die "Gold-Lösung" ist - aber Gold ist finanziell nicht drin.
Vor einer Bastellösung schrecke ich grundsätzlich nicht zurück - wenn denn sichergestellt ist, das rudimentäre Funktionen auch bei einer kaputtgespielten Zentrale laufen. Wie gesagt Tagelang kein Licht weil der Raspi das zeitliche gesegnet hat (oder meinetwegen auch die superduper Herstellereigene-Schaltzentrale) ist aber ein NoGo.
cloudman schrieb:
Ich würde mich bei soetwas beraten lassen z.b smartkram.de.
Wenn du erst alles ganz normal einrichtest und dann feststellst es fehlt an Kabeln oder irgendwas anderes wird es im Nachhinein wahrscheinlich teurer

smartkram.de habe ich nur erwähnt weil ich dort mal etwas gekauft habe - gibt sicher noch andere. Ich würde nur darauf achten dass sie nicht nur einen Hersteller im Angebot haben
Danke, die Seite schau ich mir mal an.

Gibt es sonst noch gute Anlaufstellen / Infoportale / Foren in denen man sich zu diesem Thema belesen kann?
 
Was mir noch als Anekdote einfällt. Ich habe einiges nachgerüstet dabei hatte ich triviale Probleme wie Platz in der Dose um hinter dem Schalter einen Unterputz Aktor einzubauen. Keine seperate Leitung zu den Lampen um alles mit einem Aktor im Schaltschrank zu schalten etc.
Deshalb der Hinweis auf Beratung
 
Unabhängige Beratung macht Sinn.
Wie @cloudman schon schreibt, sind fehlende Leitungen und Platz in der Dose und im Schaltschrank wichtige Dinge. Deshalb habe ich schon geschrieben, dass ein zentraler Installationsschacht von unten nach oben sehr praktisch ist. Im Extremfall werden alle Leitungen von den Zimmern zum Schaltschrank geführt, dann stehen dir immer alle Möglichkeiten offen und kannst auch KNX Stück für Stück nachrüsten.
Eine gute Planung (Beratung) ist deshalb sehr wichtig.

Es gibt neben KNX auch noch loxone.

Bei meinem Shelly 2.5 für Rolladen hatte ich schon den Effekt, dass er nicht geschalten hat. Evtl. "hängt" manchmal der Kontakt. Es ist eben kein Highendbauteil, sondern eher eine gute Bastellösung. Zuerst wollte ich schon ein Eltako Stromstoßschalter dafür verbauen, was etwa das doppelte kostet und nicht Smarthome-fähig ist.
Bei Shelly und Co sollte man immer einen Ersatz zuhause haben.
 
warchild schrieb:
Damit drängt auch das Thema "Smart-Home" in meinen Fokus. Irgendwie schon "nett" aber brauch ich das wirklich? Ist ja schon ein Kostenfaktor.

Dachte daher daran vielleicht erst einmal klein anzufangen und z.B. nur die Rolläden plus ein paar Lichter Smart zu machen. Und dann nach und nach zu erweitern.

Ich muss sagen ich verstehe den Smart Home Licht Krams auch nicht. Manche Leute geben mehrere hundert Euro für Hue Leuchtmittel aus, die sie dann schlussendlich trotzdem mit dem Lichtschalter bedienen.
Ich bin aber auch kein Freund von buntem Licht zuhause.

Ich habe bei mir primär die Rollläden und Jalousien ver-smart-et, da finde ich es schon als großen Komfort, auch in Verbindung mit Zeitsteuerung am morgen für sanftes wecken mit Tageslicht statt Wecker.

Dazu noch einen Abluftlüfter in der Küche, der vorher sehr nervtötend über einen integrierten (und vermutlich defekten) Feuchtesensor gesteuert war.

Terrassenlicht wird jetzt noch dimmbar und dann wars das fürs erste.
 
Beim smarten Licht war eine Idee, so eine Art Nachtlicht Funktion zu haben. Also smarte Dimmer und dimmbare Leuchtmittel und dann einprogrammieren von kA 23-5uhr nur maximal 10% Leuchtstärke. Ist in erster Linie also auch mehr Spielerei.
Smarte Rolläden sehe ich definitiv als größten Komfortgewinn. Dazu dann vielleicht noch ein Fenster/Türsensor damit die nicht runterfahren wenn man auf der Terrasse sitzt
 
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