Betrug im Internet

Bions

Lieutenant
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Ich habe einen Bekannten der tatsächlich bei jemanden in Online Betrug reingefallen ist bei einem 5 stelligen Betrag.
Geld ging an die Schweiz, Littauen, Lichtenschein usw. mehrere Überweisung. ( wirklich naiv).
Bisher kannte ich solche Geschichten nur von Youtube.
Der Fall liegt bei der Polizei , aber die macht null Hoffung und ist auch schon paar Monate her. ( Wir sind in AT)
Ich kann bzw. will nicht glauben das Länder innerhalb Europa echt nicht kooperieren.
Gibt es hier einen Verein oder Anwalt, der sich dem Fall annehmen möchte.
Er hat dadurch das gesamte Geld verloren und hat kein Geld für einen teurern Anwalt, jedoch würde er wenn er den Fall gewinnt es von diesem Betrag zahlen sogar mit "Aufpreis".

Wie denkt ihr drüber oder kennt wer solche Fälle selber ?
 
Er wird das Geld abschreiben müssen, die Täter sitzen in Ländern, in denen die Justiz solche Dinge schlichtweg nicht oder nur widerwillig verfolgt.
 
Das Geld mit ziemlicher Sicherheit abgeschrieben werden.

Häme bringt hier nichts, man kann nur daraus für die Zukunft lernen.

Und Pro Bono wird kein Anwalt solch einen Fall übernehmen.
 
Länder ohne funktionierendes Rechtssystem haben den Vorteil, dass das in alle Richtungen funktioniert. Lohnt sich natürlich nur ab sehr hohen Beträgen, da mal rein zu schauen und sich Gedanken zu machen. Natürlich muss man selbst sehr arg aufpassen, dass man nicht selbst Gesetze bricht, das wäre ja richtig schlecht. So eine Geschichte wie mit den Block-Kindern (professionelle Ex-Militärs/Geheimdienstler mit dem Auftrag zur Ergebnisherbeiführung für eine Summe, die viel niedriger ist, als viele erstmal schätzen würden) wäre sicherlich in anderen Konstellationen undenkbar.
 
Ein privater Anwalt wird da nichts ausrichten können. Die Täter müssen erst ermittelt werden und werden dann (normalerweise) von der Staatsanwaltschaft angeklagt (nach einer Anzeige). Es könnte höchstens geklärt werden, ob die Banken gegen irgendwelche Vorschriften gegen Betrug verstoßen haben.
 
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@TE
Du bist genau so naiv (wie Dein Freund) zu erwarten, dass die paar wenigen Infos aus dem Eingangspost zu einem sachgerechten Meinungsbild über die Zusammenarbeit der Justizbehörden innerhalb Europas führen könnten!
Onlinebetrug = kann alles sein
Geldüberweisung an die (?) Schweiz, Litauen und Liechtenstein = toll, direkt an die Länder überwiesen
nach mehreren Monaten angezeigt = wie lange wird in AT verdachtslos gespeichert ? (ich weis es!)
Mandatsübernahme auf Erfolgshonorarbasis in Österreich = ist erlaubt

Viel Erfolg für Deinen Freund!
Er sollte sich besser von Jemandem anderen helfen lassen, der wenigstens etwas Ahnung von der Materie hat und in der Lage ist, den Sachverhalt überhaupt zu erkennen, Fragen besser zu formulieren oder/und bessere Anlaufstellen auszuwählen!
 
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Bions schrieb:
Ich kann bzw. will nicht glauben das Länder innerhalb Europa echt nicht kooperieren.
Ein Problem duerfte sein, dass das Geld garantiert nicht mehr auf den Konten ist, auf die es vom Opfer ueberwiesen worden ist, und mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit Europa (die EU/Schweiz) laengst verlassen hat.

Die Konten auf die ueberwiesen wurde sind auch garantiert nicht unter dem echten Namen der Betrueger eroeffnet worden. Entweder sind die Konten gekapert worden, oder wurden mit gefaelschen Papieren eroeffnet. Ohne es selber zu wissen wuerde ich vermuten, dass nicht alle Laender und Banken es so genau mit der Identitaetspruefung nehmen.
Das Geld huepft dann ueber ein paar mehr Konten, evtl. steckt noch ein Mule oder ein Dreiecksbetrug mit drin, bis es dann als augenscheinlich legitime Transaktion bei den Drahtziehern landet.

Das ist so schon schwer genug da den Geldfluss nachzuverfolgen. Und dann noch mit mehreren Monaten Verzug? Da wird mit extrem grosser Wahrscheinlichkeit nichts mehr erreicht werden koennen.
 
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Der hat alles abgeschrieben, aber ich kann es nicht glauben, dass es "so einfach" ist.
Sie haben angeblich mit der echten Banknummer angerufen und so die Tans erschlichen was ich weiß.

Ich dachte eher jetzt kommen melde dich bei Anwalt X, die verlangen auch mindestens 50% ab 10.000€ bei Erfolgsaussicht und das wars. :rolleyes:

Er hat kaum jemanden davon erzählt da es sein Fehler bzw. Dummheit war, genau das ist der grund warum er auch nicht weiß was er wie tun sollte. ( Er hat in letzter Zeit viele Dokus dazu gesehen und erst begonnen darüber zu sprechen)
 
Naja, eine Telefonnummer zu "fälschen" ist nicht schwer (Call ID spoofing). Darauf sollte man sich niemals verlassen. Keine Bank verlangt Auskunft über TANs über das Telefon oder irgendwas das eine Überweisung oder Abhebung legitimiert.
 
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Bions schrieb:
Sie haben angeblich mit der echten Banknummer angerufen

Was auch nich stimmt! Im Display vom Festnetztelefon steht zwar die Nummer der örtlichen Bank es ist aber eine andere. Nennt sich Spoofing.

Oft ist es auch die Nummer der Polizei (110 hier in Deutschland) oder andere bekannte und seriöse Nummern die für so einen Betrug verwendet werden.
 
hallo7 schrieb:
Keine Bank verlangt Auskunft über TANs über das Telefon oder irgendwas das eine Überweisung oder Abhebung legitimiert.
Hallo XYZ hier, wir benötigen zur Legitimierung ihres Dispos kurz ihre Telefon Banking PIN. Paar Minuten später ist dein Konto leer.
 
Und da kam er nicht auf die Idee, mal selbst bei seiner Bank anzurufen.

Hab gerade keine Zeit, rufe gleich zurück. Das hätte wahrscheinlich schon gereicht.
 
Bions schrieb:
und so die Tans erschlichen was ich weiß.
Dann mussten sie doch aber mindestens auch noch Zugang zum Banking gehabt haben, denn nur mit TANs lässt sich ja gar nichts anfangen. Gerade wenn aktuell die TANs nur immer pro Überweisung generiert werden. TAN-Listen sollte es ja nun wirklich nicht mehr geben.
 
cartridge_case schrieb:
Dann mussten sie doch aber mindestens auch noch Zugang zum Banking gehabt haben

Spekulatius:

Bestimmt über eine E-Mail oder SMS mit dem Inhalt dass die Banking App und / oder der TAN Generator geupdatet werden muss und dafür ein Login samt Verifizierung via TAN notwendig ist.

Klassisches Phishing halt.


@Bions

Wenn es bei euch irgendwo Kurse zu digitalen Medien, Medienkompetenz usw. gibt solltest du deinen Bekannten mal dort anmelden / ihm vorschlagen sowas zu besuchen. Er hat es dringend nötig!
 
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.one schrieb:
Und da kam er nicht auf die Idee, mal selbst bei seiner Bank anzurufen.

Hab gerade keine Zeit, rufe gleich zurück. Das hätte wahrscheinlich schon gereicht.
ICh glaube genau das hätte geholfen, hat er jedoch nicht gemacht.
Die Bank konnte auch paar Tage danach nichts mehr machen sagte er, und die Polizei hat auch nicht viel Hoffnung gemacht.
 
Da kann auch die Bank nichts mehr machen, wenn das Geld auf ausländischen Konten ist, dann war es das.
 
Bions schrieb:
Wie denkt ihr drüber oder kennt wer solche Fälle selber ?
Die Banken müssen für immer mehr Kundenfehler haften, bei den Kunden festigt sich der Gedanke "die Bank macht das schon". Die Kunden werden gefühlt immer anfälliger für Scam.
Meistens war es auch pures Gier-frisst-Hirn, was zu dem Schaden geführt hat.

Was hat man ihm denn erzählt, für was man diese Daten braucht?

Für solche Leute ist es essentiell wichtig, dass sie einen Schaden erleiden. Das ist der beste Schutz für die Zukunft. Wenn die Bank deinem Bekannten den Schaden einfach ersetzen würde, dann würde er sich nächste Woche wieder scammen lassen.

Bions schrieb:
Ich dachte eher jetzt kommen melde dich bei Anwalt X, die verlangen auch mindestens 50% ab 10.000€ bei Erfolgsaussicht und das wars. :rolleyes:
Das ist doch gerade der nächste Scam. Es gibt solche Anwälte. Aber die wollen die 50% natürlich als Vorkasse.

Bions schrieb:
Sie haben angeblich mit der echten Banknummer angerufen und so die Tans erschlichen was ich weiß.
Nur TANs bringen nichts. Er hat entweder sein Passwort recycled oder er hat das Passwort rausgegeben. Beides grob fahrlässig.

Und wenn dann wieder darüber berichtet wird, wie viele Menschen ihre Passwörter recyclen, dann ist natürlich die Plattform "angreifbar"
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/payback-daten-100.html
 
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Es reicht halt von hunderten, wenn nicht gar tausenden, Leuten die angerufen werden einer der darauf reinfaellt. Und schon lohnt sich der Scheiss fuer die Verbrecher.

Leider wird insbesondere gegen illegitimes CallerID Spoofing immer noch zu wenig vorgegangen. Eigendlich sollte es seit ich meine Anfang 2024 eine Aenderung gegeben haben, durch die es unmoeglich geworden sein soll auslaendische CallerIDs vorzutaeuschen. Aus eigener Erfahrung als Telefonieadmin weiss ich, dass das aber noch funktioniert. Wir koennen problemlos ueber die Telekom eine auslaendische Nummer als CallerID fuer ausgehende Anrufe verwenden, was im Fall einer Rufumleitung vom System automatisch umgeschrieben wird.

h00bi schrieb:
Für solche Leute ist es essentiell wichtig, dass sie einen Schaden erleiden. Das ist der beste Schutz für die Zukunft.
Es klingt hart, aber "Lernen durch Schmerz" ist nicht voellig ohne Grundlage zum gefluegelten Wort geworden.
Wie bei so manchem kleinen Kind dem man dutzende Male sagen muss dass die Herdplatte heiss ist, bis es tatsaechlich zur Verbrennung kommt.
 
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