News Bundesnetzagentur liefert Schlupfloch für Routerzwang

Saubere Arbeit der Lobbyverbände...

Echt zum :kotz: wie unsere Gesetzgebung vom Kapital durchlöchert wird. Nur die Gesetze die den Konsumer in die Pflicht nehmen werden wasserdicht abgesichert, alles was Konzernen zum Nachteil gereicht wird solange verwässert bis es keinem mehr Wehtut (ausser dem Verbraucher) oder sogar noch zum Vorteil gereicht. Leistungsschutzrecht oder Abmahngesetze sind jetzt mal nur 2 Beispiele aus der jüngeren Geschichte.

Der Rechtsstaat is doch nur noch Makulatur. Gesetze mit schwammigen Formulierungen, ausgehöhlt von den Interessensgruppen der Industrie. Die Bürger vor der Übermacht der Konzerne zu schützen steht in unserem Rechtsystem schon lange nicht mehr auf dem Zettel.
 
ist doch gut zu wissen, was die vom volke gewählte regierungskoalition so zu stande bringt.
die nächste wahl kommt aber bestimmt. hier wieder der fingerzeig auf die nichtwähler, welche grad laut aufschreiend tränen vergießen.

grüße
 
braumeister schrieb:
Ich frage mich wie die Provider den Zwang durchsetzen wollen? Ich mein egal was die Provider liefern, Routerfunktion abschalten, eigenen Router an den LAN Port dran und einrichten was man will fertig ist die Laube. Kontrollieren können die Provider das eh nicht.

Darum gehts wahrscheinlich auch gar nicht. Sondern darum, daß die Provider das Recht bekommen, dem Kunden den Kauf/die Miete eines eigenen Routers vertraglich vorzuschreiben. Und auch wenn du dann einen anderen Router benutzt, bezahlen mußt due den Mietrouter trotzdem.

Außerdem wissen die genau, welchen Router du im Betrieb hast! Ich hatte neulich ein DSL-Problem, das sich als Schaden der Fritzbox erwies. Das merkte ich aber erst, als ich eine andere Box angeschlossen hatte, und DSL damit wieder funktionierte. Also kaufte ich eine neue Box. Und nachdem alles lief, rief ich bei 1&1 an, um den für den nächste Tag gebuchten Telekomiker abzubestellen. Der Kollege schaute in seinen Computer und meinte: "...ja, ich sehe, daß Sie sich um xx Uhr mit einer Fritzbox 7490 eingewählt haben. Und davor um xx Uhr mit einer...."

Sprich, wenn der Vertrag nicht nur die Miete, sondern auch die Verwendung eines bestimmten Routermodells vorschreibt, können die dir Ärger machen, wenn sie wollen. Aber ich denke mal, es geht hauptsächlich um die Mieteinahmen. Man denke nur an die Telekom, die teilweise heute noch bei Altanschlüssen still und heimlich die Miete für Bundespost-Telefone einstreicht, die schon vor Jahrzehnten das Zeitliche gesegnet haben:

http://www.teltarif.de/festnetztelefon-miete-bundespost/news/48159.html
 
Madman1209 schrieb:
Hi,

die Regierung beugt sich den Lobbyisten und tritt die Rechte der Verbraucher mit Füßen? Warum wundert mich das jetzt nicht?

VG,
Mad

So, wie es aktuell in allen Themengebieten passiert: Von CETA/TTIP über Banken & Mieten bis hin zu Regeln für Internetanschlüsse.

Die Regierung zerstört ihre eigene Legitimität indem sie gegen das Volk regiert. Das wird garantiert nicht noch weitere 10 Jahre so bleiben :freaky:
 
stbufraba schrieb:
Ich will aber diesen Kabelmodemrouter, der nur meinen Strom frisst, endlich loswerden!

Kunden die ihr Internet über das TV-kabel beziehen, sind davon ausgenommen (und wenn du jetzt fragst "Quelle?", such gefälligst hier bei CB)
 
Es sollte wenigstens so sein, dass der Provider immer auch einen Modembetrieb anbieten muss, sodass man einfach einen eigenen Router dran hängen kann, ohne großen Mehraufwand bei der Konfiguration. Klar, das ist auch ein Gerät, das zusätzlich Strom frisst. Aber das hält sich noch in Grenzen und ich finde es durchaus plausibel, wenn die Provider nicht x-beliebige Geräte am anderen Ende der Leitung haben wollen, die sie dann mitsupporten sollen. Deshalb, Modem vom Provider ans andere Ende und danach transparent so, wie es der Kunde gerne will.
 
braumeister schrieb:
Ich frage mich wie die Provider den Zwang durchsetzen wollen? Ich mein egal was die Provider liefern, Routerfunktion abschalten, eigenen Router an den LAN Port dran und einrichten was man will fertig ist die Laube. Kontrollieren können die Provider das eh nicht.

Davon ab wäre es Kinderleicht das im Gesetz so zu formulieren dass die Provider dem Kunden die Wahl zwischen einem Router und einem Modem zugestehen müssen. Ein Gerät kommt dann halt vom Provider, egal!

Du verstehst das Problem dabei nicht... Es gibt Hardware die das alles sehr viel besser kann und vor allem alle funktionen in einem Gerät bündelt. So egal ist das einigen aber nicht. Dass nicht jeder beliebig viele Geräte gleichzeit stromfressen lassen will ist denen schlicht egal. Wenn ich neben dem Router einen 8 Port Switch habe und dann auch noch zusätzlich die Originalhardware als Modem nutzen muss, wird es irgendwann extrem nervig.

Bei O2 habe ich zumindest die Möglichkeit über unlautere Wege die Einwahldaten aus dem original router auszulesen und in eine Fritzbox einzugeben. Denn auch wenn O2 großspurig angekündigt hatte, dass man die Einwahldaten wieder an den Kunden rausrücken will, weigern sie sich weiterhin mit Händen und Füßen. Und wenn man mal eine Störung hat werden die richtig griffig wenn sie merken, dass man eigene Hardware verwendet.

Grundsätzlich fällt mir zu dem ganzen Vorgang nur ein Spruch ein "Die beste Demokratie, die man für Geld kaufen kann"
 
Hab mal so ne verkackte Easybox von Vodafone, die permanent Probleme macht. Dagegen ist die Fritzbox, wenn auch nicht optimal, reines Gold wert.
 
Naja; jetzt geht's also in die Ministerien, die schauen, was sie selber in ihren Koalitionsvertrag geschrieben haben und ändern das. Und dann geht's auch noch in den Bundestag. In Entwürfen steht immer allerhand drin, da braucht man sich wirklich nicht aufregen...

stbufraba schrieb:
Also war nie vorgesehen, den Kunden, die bereits mit einem Zwangsrouter beglückt sind, endlich die freie Wahl zu geben?
Natürlich nicht. Nachträglich in bereits abgeschlossene Verträge einzugreifen wäre rechtsstaatlich ja wohl das Letzte. Da müßten schon Leib und Leben gefährdet sein...
 
Vielleicht wäre das mal eine Angelegenheit für die regulierungswütigen Kommissare der EU in Brüssel...
 
Ich sehe immer nur Aktionismus. Konsequent ist man quasi nie.

Es wäre auch nur gerecht wenn der ISP die Stromversorgung seiner Geräte übernimmt. Der Übergabepunkt kann wohl kaum an der Dose sein wenn der ISP mir vorschreibt dass ich sein Gerät nutzen muss.
 
@ Redirion

Der Unterschied wäre, dass du bei Wahl eines Modems keine Routermietkosten bezahlen müsstest.
 
braumeister schrieb:
Ich frage mich wie die Provider den Zwang durchsetzen wollen? Ich mein egal was die Provider liefern, Routerfunktion abschalten, eigenen Router an den LAN Port dran und einrichten was man will fertig ist die Laube. Kontrollieren können die Provider das eh nicht.
Bisher war's doch so, dass die Route vorkonfiguriert kommen und dem Kunden Benutzername und/oder Password für die Internetverbindung nicht bekannt sind. Dann haste logischerweise keine Daten für deinen alternativen Router.
 
Ich frage mich was es mir bringt das ich meinen Router frei wählen kann, wenn ich einem Modemzwang unterliege.
Das ganze war doch von vornherein Schwachsinn. Zur Not trennen die Provider eben wieder Router und Modem voneinander wenns ihnen so besser passt.
 
wie wärs es mit einer mediengestützten Kampagne für eine offizielle Petition beim Bundestagsausschuss für die freie Routerwahl.
 
Wieder einmal hat die Lobby gesiegt.

Ich bin gerne bereit für einen schnellen zuverlässigen Internetanschluss deutlich mehr zu bezahlen ohne dass noch versteckte Kosten hinzu kommen.
 
Die Nutzung von Geräten des Netzbetreibers im Kabelnetz hat nur Vorteile.
Sie werden ja anbieterseitig mit Firmwares versorgt, passt also. Zudem kann da ein kundeneigenes Gerät aufgrund der Technik groß stören.
 
Absolut beschuert, dass sowas überhaupt je erlaubt war und es auch noch bleibt. Jeder hat andere Dinge, die wichtig für ihn sind. Da gibts für jeden einen passenden Router. Warum diese Möglichkeit nicht nutzen?

Internetzugang ist ein Grundrecht und sollte daher extrem streng reguliert sein. Die freie Wahl des Routers sollte selbstverständlich sein. Man stelle sich nur mal vor, der Telefonanbieter schreibt dir vor, welche Telefone du zu nutzen hast. Oder der Mobilfunkanbieter schreibt dir das Handy vor. Undenkbar! Warum beim Internet?
 
Für Internetprovider sind die Zwangsrouter allerdings eine interessante Option, da die Leihgebühren der Geräte eine zusätzliche Einnahmequelle neben den eigentlichen Anschlussgebühren darstellen.
Bei einem Mietpreis von etwa 5 Euro / Monat ergibt dies 60 Euro / Jahr ohne - Defekt ausgenommen - eine Leistung zu erbringen. Dies ist doch eine gute Einnahmequelle und damit sollte alles klar sein. Selbst die größte Fritz!Box 7490 (derzeit 228 Euro; 5 Jahre Garantie) amortisiert sich nach etwa 3,8 Jahren, danach wird drauf gelegt. Mein Router ist übrigens 8 Jahre alt und läuft noch einwandfrei.

Interessant: Den Speedport W 724V gibt es auch nur noch zu mieten; Call & Surf Comfort Speed > Hardware
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P.S.
Keine der großen vier Parteien ist noch am Wohl der normalen Bürger interessiert, dies sollten die letzten Jahrzehnt deutlich gemacht haben.
 
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