News Bundesverwaltung: Milliarden-Mehrkosten bei IT-Modernisierung

Andy

Tagträumer
Teammitglied
Registriert
Mai 2003
Beiträge
7.741
Die Modernisierung von dem IT-Netz der Bundesverwaltung läuft aus dem Ruder, meldet der Spiegel in der aktuellen Ausgabe. Die Rede ist von Mehrkosten in Höhe von 2,5 Milliarden Euro. Der Haushaltsausschuss des Bundestags fordert nun eine Neuordnung und hat wesentliche Teile des Budgets gesperrt.

Zur News: Bundesverwaltung: Milliarden-Mehrkosten bei IT-Modernisierung
 
Ist schon eine Spendenhotline eingerichtet?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mort626, Hoikaiden, Vasilev und 17 andere
"Deutschland ist das technologische Entwicklungsland"-Kommentare in 3, 2, 1 ...

:D

(Und ja, lasst euch mal was neues einfallen. :rolleyes: )
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: tr4vell3r, Graf von Zahl, Tobi86 und 2 andere
Sei es BER, S21, Phili in HH oder jetzt das: Warum sind wir in DE so schlecht darin, Kosten zu kalkulieren?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hoikaiden, Nightwind, tr4vell3r und 26 andere
Averomoe schrieb:
Sei es BER, S21, Phili in HH oder jetzt das: Warum sind wir in DE so schlecht darin, Kosten zu kalkulieren?

Die Verträge werden ohne Zeit- oder Kostenziel vergeben und sind somit absolute Einladungen zur Selbstbedienung. Und die, die sie "freigeben" haften persönlich überhaupt nicht dafür. Und was im Hintergrund für "Spenden" dafür von den Firmen fließen weiß eh niemand.

Steuergeld wird unbegrenzt nachgeschossen (siehe BER), so why not.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hoikaiden, Nightwind, Vasilev und 46 andere
Averomoe schrieb:
Warum sind wir in DE so schlecht darin, Kosten zu kalkulieren?

Weil niemand Interesse an einer realistischen Kalkulation hat.

1. basieren viele Projekte auf Ausschreibungen. Wie gewinnt man eine Ausschreibung? Genau.
2. gibt es keine persönliche Verantwortung bzw. Konsequenzen. Unfähige Politiker werden auf neue, sogar besser dotierte Posten gesetzt, die meisten Mitarbeiter des öD sind als Beamte oder langjährige Angestellte praktisch unkündbar.
3. Korruption. Man schaue sich mal Verstrickungen zwischen den ausführenden Unternehmen und auftraggebenden Entscheidern an und staune. Das gilt vor allem bei Projekten, die nicht ausgeschrieben werden mussten, aber auch teilweise bei Ausschreibungen. Man kann eine Ausschreibung so spezifisch gestalten, dass sie fast niemand anders erfüllen kann oder will.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: windeskælte, Mort626, Nightwind und 55 andere
Oh nein ! Wer hätte das gedacht !?
Ich bin entsetzt und schockiert !

Jetzt mal ehrlich: Glaubt irgendwer noch das die Bundesregierung ihre Ausgaben im Blick hat !?
Jedes Großprojekt in der Vergangenheit hat sämtliches Budget überschritten.
Sei es aufgrund von Inkompetenz, schlechter Kalkulation, oder externe Berater...

Die Regierung ist halt kein wirtschaftlich zu Führendes Unternehmen.
KlaasKersting bringt es so ziemlich auf den Punkt.
Hat ja nicht lange gedauert bis das Wort Korruption fiel... hm
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: windeskælte, Bernd/das\Brot, Three of Nine und 4 andere
Kann jetzt schon sagen das wird noch viel viel teurer...
Ganz einfach weil die Leute an den Entscheidungshebeln keinerlei Kompetenzen in dem Bereich haben, woher auch?
Da wird jetzt irgendwas teuer angeschafft und hinterher passt es dann nicht oder man braucht eh schon wieder was anderes, ist ein Faß ohne Boden.
IT ist ohne gescheite Planung fürn A.... würde dort nicht arbeiten wollen, würde Dienst nach Vorschrift machen und nach mir die Sinnflut, die Bürokratie kann man als Einzelperson eh nicht ändern.
 
Averomoe schrieb:
Sei es BER, S21, Phili in HH oder jetzt das: Warum sind wir in DE so schlecht darin, Kosten zu kalkulieren?
Als jemand, der selbst für die kommunale Hand jedes Jahr 6-stellige Beträge vergibt kann ich dir antworten:
1. Weil entgegen der landläufigen Meinung die öffentliche Hand Personell deutlich unterbesetzt ist und ordentliche Ausschreibungen einfach eine riesen Menge Zeit fressen
2. Leuten mit Doktortiteln mehr Gehör finden als Leute mit Meisterbrief
3. In Aufsichtsräte, Stadträte und Bürgermeisterposten etc. Leute gewählt werden, die von der Leitung von Großprojekten oder Unternehmen keine Ahnung haben, die aber dann Entscheidungen fällen sollen.
4. Projekte angefangen werden müssen wenn sie beschlossen wurden ohne vorher Zeit für die Detailplanungen zu haben - bis zur nächsten Wahl will man ja ein Ergebnis vorlegen.


Weil das vielleicht nicht jeder versteht, noch ein Beispiel zu Punkt 2:
Situation: Ein Personenaufzug, über 30 Jahre alt, geht regelmäßig kaputt. Ersatzteile für die Steuerung gibt es seit 15 Jahren nicht mehr. Das sorgt für jedes Jahr für mittlere 4-stellige Kosten wenn Servicetechniker anreisen müssen, Schaltplatinen einschicken, überbrücken oder das hundertste Provisorium einbauen. Die Servicefirma hat seit mindestens 10 Jahren in ihren Wartungsprotokollen stehen dass die Aufzüge dringend saniert werden müssen. Betreiber hat seit 10 Jahren die Baufälligkeit der Aufzüge für den Gebäudebesitzer auf der To-Do Liste. Interessiert aber nicht, kostet ja Geld.
Irgendwann kommt eine Planungsfirma, die Wartungsverträge überprüfen soll. Dabei kommt raus, die Aufzüge müssen dringend saniert werden, die Kosten sind im niedrigen 5-stelligen. Plötzlich wird alles in Gang gesetzt, um die Aufzüge zu sanieren. Gebäudebesitzer präsentiert sich samt Bürgermeister, man habe gemeinsam dafr gesorgt, dass die laufenden Kosten sinken und die Betriebssicherheit wieder hergestellt wird. Natürlich steht da gerade eine Wahl an...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: windeskælte, Mort626, manfredham und 32 andere
Wenn "die Kosten aus dem Ruder laufen" spricht viel dafür, daß man auf Microsoft setzt, oder?

Müßte man sich bei der Gelegenheit nicht von US-Software mit NSA-Hintertüren emanzipieren?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: jonderson, LukS, Popey900 und 4 andere
Es interessiert eben keinen. Es werden keinerlei Konsequenzen gezogen.
Und aus dem öD geschmissen zu werden ist fast unmöglich. Da wird lieber über Jahre 'wegbefördert' um unfähige Kollegen los zu werden.
 
Jeder, der mal einige Zeit zumindest mit einer Behörde zusammengearbeitet hat, der weiß wie der ganze Irrsinn zusammenkommt.

Beispiele der Konsequenzen gibt es en masse ( und nicht nur als archetypisches Beispiel der Zustand der Bundeswehr, wo die Probleme maßgeblich eben aus dem bürokratischen, zivilen Wasserkopf stammen ! ).

BER anyone? Joa, auch nur ein weiteres Beispiel, wenn man das Ausmaß auch nur erahnen will kann man ja mal zum Bundesrechnungshof gehen.

Um wieder zu meiner Ausgangs-Aussage zurückzukommen :

ich habe ein paar Jahre lang während des Studiums mit / später in der örtlichen Bildungsbehörde gearbeitet, und war mitten drin im Irrsinn.
Es war erschreckend, ein merkwürdiges Gemisch aus Trägheit aller Beteiligten ( ob nun Beamte oder Angestellte, tut nicht zur Sache ), Beschäftigung und Zeitverschwendung mit absoluten Nichtigkeiten sowie Überhöhung von trivialen Tätigkeiten .... dazu halt eine Einstellung des "nur das nötigste tun", um ggf. eine Aufgabe auf möglichst viele Tage ausdehnen zu können.
Wenn dann auch noch Inkompetenz hinzukommt - dann ist Ende im Gelände.

Es ist einfach folgerichtig - je mehr öffentliche Stellen an einer Aufgabe beteiligt sind, desto länger dauert es, desto teurer wird es, desto ineffizienter wird gearbeitet - Geld ist halt "unbegrenzt" da, Anreize für Einhaltung von Budget- und Zeitgrenzen gibt es nicht, wirkliche Konsequenzen beim Scheitern - Fehlanzeige.

Ausbaden tun es am Ende diejenigen, die wirklich arbeiten und Steuern abdrücken, um die ganze Show am Leben zu erhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: windeskælte, Mort626, Nasedo00 und 12 andere
revan. schrieb:
IT ist ohne gescheite Planung fürn A.... würde dort nicht arbeiten wollen, würde Dienst nach Vorschrift machen und nach mir die Sinnflut, die Bürokratie kann man als Einzelperson eh nicht ändern.

Nach einigen Jahren macht man das auch weil die Entscheidungen in letzter Konsequenz die Leute tätigen die keine Fachkompetenz besitzen und zu ignorant sind um auf den Sachverstand seiner/ihrer "Untergeben" zu hören.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: DocWishbone, Zespire, revan. und 2 andere
Köf3 schrieb:
"Deutschland ist das technologische Entwicklungsland"-Kommentare in 3, 2, 1 ...
Mal ehrlich, was an Grossprojekten oder Technologieprojekten bekommen die denn überhaupt noch auf die Reihe? Egal was die angehen, es scheitert schon im Ansatz oder verursacht nicht mehr zu rechtfertigende Kosten, bei gleichzeitig nicht abzusehender Fertigstellung.

Man bekommt zunehmend den Eindruck, dass in sämtlichen deutschen Ministerien und Behörden (egal ob Bund oder Länder) die technologischen Projekte von der geballten Inkompetenz sattgefressener Pöstchenreiter und überversorgter Beamter geplant und durchgeführt werden. So plant man Projekte und führt sie nur durch, wenn man sich für nicht einen Cent und nicht eine Verzögerung rechtfertigen muss. Eben Steuergeldverschwender, die denken, dass sie das was uns tagtäglich abgepresst wird, auch mit äusserster Gewalt verprassen müssen.

Hauptsache eben, Berater, Investoren und irgendwelche Aktionäre können gefüttert werden. Weiter scheint von denen nämlich keiner mehr zu denken.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wertzuiop123
Es gibt nur eine Partei die den Straftatbestand der Steuergeldverschwendung einführen wollte. Daraus ist selbstverständlich nichts geworden da die Blockparteien da abgeblockt haben. Kann mir auch den Grund vorstellen denn die Bereichern sich selbst dran. Stuttgart 21 , BER, Gorch Fock alles Beispiele wo Steuergelder systematisch verschleudert und sich Politiker auf Kosten der Steuerzahler bereichern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Keks2me, VirusX, Bernd/das\Brot und 6 andere
Köf3 schrieb:
"Deutschland ist das technologische Entwicklungsland"-Kommentare in 3, 2, 1 ...

:D

(Und ja, lasst euch mal was neues einfallen. :rolleyes: )

Bla bla bla.

Was der Artikel beschreibt ist die Konsequenz aus dem in Deutschland herrschenden ineffizienten und verschwenderischen Bürokratie.

Was soll also dieser sinnfreie Beitrag?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mort626, Tobi86, Edelgamer und eine weitere Person
Ich weiß aus dem Bekanntenkreis, dass gerade die im öD dazu angehalten werden die günstigsten Angebote auszuwählen. Heißt, wer da günstig ist gewinnt. Das heißt aber nicht, dass das Angebot gut ist.
Was da in Deutschland teilweise veranstaltet wird, kann nur noch mit einem Kopfschütteln abgetan werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Coeckchen, LukS, latexdoll und 2 andere
@maxpayne80 Das ständige wiederkäuen das D ein technisches Entwicklunsland ist, ist sinnfrei. Hat mittlerweile sogar der dümmste verstanden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tobi86 und Qyxes
Das Problem ist hier die Ausschreibungspflicht. Das führt zwar bei normalen Aufträgen dazu, dass man deutlich bessere Preise bekommt als wenn ständig Aufträge an Freunde vergeben werden. Bei technisch anspruchsvollen Projekten führt das Billigsbieterprinzip aber immer dazu, dass den Auftrag bekommt, der damit technisch komplett überfordert ist und aus Unkenntnis der Komplexität ein so günstiges Angebot gemacht hat oder jemand, der kurz vorm Konkurs steht und deshalb jeden Auftrag braucht. Man stellt auch dann gerne einmal fest, dass die Ausschreibungskriterien unvollständig waren und der Billigsbieter deutlich weniger Leistung bietet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mort626, Tobi86, surtic und 4 andere
Zurück
Oben